Guter Freund hat eine Affäre / soll ich es aufdecken?

Zitat von ElGatoRojo:

Nicht auch das Kind nach Volljährigkeit? Bin mir da nicht sicher.

Dann ja. Kenntnis der eigenen Abstammung ist irgendwann Ende 90er/Anfang 2000 eingeführt wurden. Hat aber verschiedene Problemstellungen, Stichwort die eigene Mutter zur Auskunft zwingen zu wollen (mit welchen Mitteln und was machste mit sie kann sich nicht erinnern), alles nicht einfach.

Bei Adoption und Samenspende etc, macht das halt Sinn, weil man dann Behörden zur Herausgabe von Akten zwingen kann, beim Rest ist das alles nett, aber zielführend ist anders.

Wenn das Kind mit 18 oder älter überhaupt drauf kommt, das wissen zu wollen, dann kommt es auf die Familienkonstellation an, wohin das führt und wie das weiter geht.

Aber jetzt gerade, ist das alles super hypothetisch.

Zitat von ElGatoRojo:

Nicht auch das Kind nach Volljährigkeit? Bin mir da nicht sicher.

Doch besteht einem volljährigen Kind,dass der Vater nicht der biologische Vater ist kann ein solches Kind dies rechtlich klären lassen.

Zitat von E-Claire:

wie Du überhaupt auf den Dampfer kommst, den Ehemann informieren zu sollen/wollen/müssen.

Wenn ich an das Kind denke, dann bin ich davon überzeugt, dass das richtige sein könnte. Die Affäre, die Freundschaft wären für mich das geringste Problem.

Es kann auch sein, dass der Freund aus Angst vor seiner Arbeitsstelle bisher nichts unternommen hat Richtung Klärung der Vaterschaft.
Die Motivation, warum der Freund nach 2 Jahren von einer 6 monatigen Affäre berichten braucht, würde mich interessieren.

Nein - das volljährige Kind kann eine Vaterschaftsfeststellung nicht mehr gerichtlich durchsetzen.

Der Gesetzgeber kann zuvor - vor der Volljährigkeit des Kindes - noch einen gewissen Zwang ausüben und die Beteiligten hierzu verpflichten, mit Eintritt der Volljährigkeit aber nicht mehr.

Zitat von E-Claire:

Und vielleicht für viele sehr schwer vorstellbar, aber in diesen Konstellationen ist es recht häufig der Fall, daß selbst, wenn die Affäre rauskommst, die Eheleute sich sehr schnell zusammenraufen und direkt zumachen, sich also bewusst für die Kleinfamilie entscheiden und dem von außen einwirkenden Dritten jede Möglichkeit nehmen, die Abstammung zu überprüfen.

Das ist oft der Fall. Und ich finde es besser als Erst nach zig Jahren sowas zu erfahren.

Zitat von Scrawled:

Wenn ich an das Kind denke, dann bin ich davon überzeugt, dass das richtige sein könnte.

davon überzeugt, daß es das richtige sein könnte?
Ich bin da weniger überzeugt. Es ist möglich, daß es in bestimmten Fällen das richtige ist; es ist möglich, daß es in anderen Fällen das Falsche ist.

Als Außenstehende, also nicht Affäre oder Eheleute, käme ich tatsächlich nicht mal im Ansatz auf den Gedanken, daß es mir zustünde, da einzuwirken.

Wenn ich davon überzeugt wäre, daß dies für das Kind das beste wäre (was ich nicht bin), würde ich versuchen, auf meinen Kumpel einzuwirken, daß er eventuell mal das Gespräch mit dem Ex-Gespusi sucht.
Aber etwas, was mir im Vertrauen erzählt worden ist, aufgrund meiner eigenen Empörung, ohne Kenntnis weiterer Umstände, weiter zu tragen, wäre für mich halt no go.

Zitat von E-Claire:

Wenn ich davon überzeugt wäre, daß dies für das Kind das beste wäre (was ich nicht bin), würde ich versuchen, auf meinen Kumpel einzuwirken, daß er eventuell mal das Gespräch mit dem Ex-Gespusi sucht.

Eben.
Für das Kind und den Kumpel wäre es gut, wenn es Klarheit geben würde.

Zitat von E-Claire:

Aber etwas, was mir im Vertrauen erzählt worden ist, aufgrund meiner eigenen Empörung, ohne Kenntnis weiterer Umstände, weiter zu tragen, wäre für mich halt no go.

Für mich kommt es darauf an.

Zitat von Scrawled:

Eben.
Für das Kind und den Kumpel wäre es gut, wenn es Klarheit geben würde.

Laut TE haben die während der Affäre die ganze Zeit verhütet. In der Abwägung, wie wahrscheinlich ist es also, daß das Kind doch nicht vom Ehemann stammt und deswegen Jahre später eine sehr, sehr schwierige im Zweifel Krisenauslösende Entdeckung machen muß und auf der anderen Seite, in wieweit dies jetzt zur Sprache zu bringen und das Risiko einzugehen, daß die Ehe der Eltern (und damit für das Kind genauso belastend) eventuell Schaden nimmt, würde ich mich (!) -Maßgabe die haben die ganze Zeit verhütet,- dafür entscheiden, daß das Kind aller Wahrscheinlichkeit nach vom Ehemann stammt, und somit gegen ein zur Sprache bringen entscheiden.

Das Risiko nämlich, daß das Kind erstens nicht vom Ehemann stammt, zweitens dies dem Kind irgendwann mal klar wird und es dann auf die Suche nach dem biologischen Vater gehen will oder muß, ist absolut gering. Es ist sicher nicht ausgeschlossen, aber dem steht das Risiko, was das mit den Eltern und der Ehe der Eltern macht, also dem jetzigen Zuhause des Kindes macht, gegenüber.

Für den Kumpel, so leid es mir tut, kommt es nicht auf Klarheit an. Der hat zwar verhütet (sehr gut) sich aber in vollem Bewusstsein auf eine verheiratete Frau eingelassen. Da ist die Rechtslage eindeutig.

Zitat von E-Claire:

wie wahrscheinlich ist es also,

Der Vaterschaftstest kann diese Wahrscheinlichkeit bestimmen...

Aber E Claire vielleicht warten wir ab, ob der TE mehr berichten will?

Zitat von Scrawled:

Für das Kind und den Kumpel wäre es gut, wenn es Klarheit geben würde.

Warum? Aus eigener, erlebter Erfahrung kann ich dir sagen: Erzeuger hat nichts mit Vater sein zu tun.
Wenn mir jemand (und die Auffassung vertrete ich seit Jahren) nun auch noch sagt: hey, du bist adoptiert, deine Mutter ist nicht deine leibliche/genetische Mutter. Ich würde sagen: und? Wann gibt's was zu essen? Es wäre mir sowas von wumpe. Mutterschaft ist was anderes als 9 Monate einen dicken Bauch zu haben.
Auch zu meinem Erzeuger: ein Pfosten vor dem Herrn. Mein Stiefvater, der mit 9 in mein Leben trat, DAS ist mein Vater! Der andere hatte S. mit meiner Mutter, bei dem ich rein biologisch entstanden bin.

Interessant ist doch folgendes: Derek findet es nun nicht gut, mit diesem Wissen belastet zu sein (so deute ich seine Aussagen). Es geschah ungefragt und eine Entscheidungsmöglichkeit hatte er nicht. Das will er nun dem Ehemann aber zumuten/weiterreichen? Ist genau dasselbe. Es ist zwei Jahre her und beendet.

Moral ist etwas, was jeder anders für sich definiert - und da gibt es kein richtig und falsch. Allerdings kann man basierend darauf dumm handeln. Man kann man übergriffig sein - ungefragt so eine Information zu aufgedrängt zu bekommen ist...
Möge jeder den Satz beenden, wie er/sie es für richtig hält.

Wer so Freunde hat, braucht keine Feinde mehr. Sowas macht man wirklich nicht. Ich verstehe so eine Denkweise auch nicht. Ist das Neid oder einen zu ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit? Das ist doch kein guter Freund. Komm gibs zu, du magst ihn doch nicht, oder?

Zitat von Tin_:

Erzeuger hat nichts mit Vater sein zu tun.

Da gebe ich dir Recht. Darum geht es mir aber nicht. Sondern darum dass ein Mensch nicht in einer Lüge großgezogen wird. Das ist eine aktive Bombe. Je länger sie aktiv bleibt, umso mehr wird es zum Putzen geben, für alle Beteiligten.

Angenommen es kommt heraus. Wenn dann der EM erfährt, dass Derek Bescheid wusste...das wäre für Derek mega blöd.
Und für den EM noch ein zusätzlicher Hammer, wenn Angestellte so etwas wussten.
Das würde mich am meisten beschäftigen.
Ich hab so etwas Ähnliches auch. Mit einem befreundeten Pärchen. Ungefragter Mitwisser. Ist übel.