Vor zwei Wochen habe ich mich von meinem Mann nach 30 Jahren getrennt, vorausgegangen ist ein langer und schwerer Leidensweg. Mein Mann und ich lernten uns sehr jung kennen, heirateten schnell und bekamen insgesamt drei Kinder, die alle nicht mehr Zuhause wohnen. Ich denke es war mir schon früh klar, dass er ein Selbstdarsteller mit narzisstischen Zügen war, ich ging aber so sehr in der Mutterrolle und meinem Beruf auf, dass ich es nicht zu sehr an mich herangelassen habe. Der Traum von einer glücklichen Familie war immer präsent und so habe ich drei wundervolle Kinder groß gezogen, ich sage ich, weil er mehr mit sich beschäftigt und mir der Erziehung überfordert war. Vor ca. 10 Jahren, begann er auf Seminare und Schulungen zu gehen, sein Verhalten wurde immer respektloser den Kindern und mir gegenüber, ich spürte die Abschätzung immer mehr. Ich wusste er betrügt und belügt mich, Beweise brauchte ich keine, es reichten Aussagen, wie was auf dem Seminar passiert, bleibt auf dem Seminar etc. Trotz all dem blieb ich und er baute sich ein paralleles Leben auf, mich hatte er irgendwo zurück gelassen. Das schlimmste waren die letzten zwei Jahre, ich verlor in kürzester Zeit meine beiden Eltern, er ließ mir keine Zeit zu trauern, denn das zerstörte seinen inneren Frieden, er wollte schließlich eine Frau Zuhause die normal war und nicht traurig oder wütend oder sonst was war. Er begann mich bei den kleinsten Diskussionen extrem mit seinen Worten zu verletzten, er holte alles heraus was ich ihm im Vertrauen sagte und verwendete es auf die ekelhaftesten Weise gegen mich. Er drohte mir bei jedem Streit mit der Trennung, weil er keine andere Meinung duldete. Wir gingen zur Paartherapie, dort versuchte er nur sich gut darzustellen, nur nicht Probleme anzusprechen, denn auf was es ihm immer und immer mehr ankam, war seine Außenwirkung, die war wichtiger als das eigene Fleisch und Blut und am Ende auch ich. Die Paartherapie brachte natürlich nichts, denn dazu muss man die eigenen Fehler eingestehen und Verantwortung übernehmen. Ich habe immer mehr Veränderung an mir bemerkt, ich wollte nicht mehr kämpfen, ich distanzierte mich, konnte kaum noch in einem Raum mit ihm sein, seine Nähe nahm mir die Luft zum Atmen. Schlussendlich, habe ich es gesagt ich kann das nicht mehr, ich trenne mich . Das war vor genau zwei Wochen, ich habe 14 Kartons gepackt, einen Transporter gemietet und vier Tage später bin ich zu meiner ältesten Tochter nach Düsseldorf gefahren. Ich bin so weit weg wie ich nur konnte (500 km) von meiner Heimat entfernt, jetzt suche ich nach einer Wohnung, meinen bisherigen Job kann ich nur noch bis Ende Juni im Homeoffice ausüben, bis dahin brauche ich noch einen neuen Job. Und zu all dem geht es mir einfach nur schlecht, nicht wegen der Trennung, sondern wegen der Angst und Hoffnungslosigkeit die immer wieder so heftig über mich kommt, dass ich nicht weiß ob ich mir hier eine neues Zuhause aufbauen kann, ich fühle mich einfach nur so alleine. Ich will keine Last für meine Kinder sein, anderen Menschen nicht die Ohren vollheulen. Mir fehlt gerade komplett der Sinn in meinem Leben, ich wollte nur in Ruhe leben, jetzt scheint mir alles unerreichbar!
21.04.2025 17:11 •
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