Hallo zusammen!
Ihr kennt mich nicht, aber ich kenne viele von euch von euren Themen und Beiträgen. Seit knapp 7 Jahren lese ich hier regelmäßig mit und heute melde ich mich auch endlich an!
Im August '25 sind es dann 7 Jahre, dass ich mich von meinem langjährigen Partner getrennt hatte. Grund war sein uneinsichtiges Trinkverhalten sowie seine sture Art, die ich nicht mehr länger ertrug.
Seitdem bin ich Single und bis auf ein sehr kurzes Intermezzo mit einem jungen Mann gab es in all den Jahren niemanden mehr für mich.
Ich wohne sehr ländlich und bin ausserdem schon seit fast 20 Jahren dauerhaft berentet. Ich lebe sehr eremitisch, in meiner eigenen Wohnung mit meinem Hund. Eigene Familie hab ich keine, und auch aus meiner Ursprungsfamilie lebt niemand mehr.
Die meiste Zeit fühle ich mich sehr wohl, ich kann sehr gut für mich sein und auch wenn ich tagelang keinen Menschen begegne, fühle ich mich nur ganz selten mal einsam. Das geschieht am ehesten dann, wenn ich krank bin und eigentlich auf etwas Hilfe angewiesen wäre.
Bis auf 1-2 Bekannte gibt es niemanden in meinem Leben.
Mir ist bewusst, dass die meisten Menschen anders leben und mein Einsiedlerleben furchtbar finden würden, aber ich komm sehr gut klar. Ich war schon als Kind auf mich allein gestellt, insofern kenne ich es nicht viel anders.
In meinen Zwanzigern war ich für ein paar Jahre verheiratet, aber mit 26 war ich wieder geschieden. Ich bin dann sehr krank geworden, war monatelang im Krankenhaus und wurde schließlich berentet.
Danach folgte diese langjährige Beziehung, von der ich weiter oben erzählte.
Mir ist aufgefallen, dass so viele Menschen nach einer Trennung Angst vor dem Alleinsein haben oder auch Angst, niemanden mehr zu finden.
Dazu möchte ich sagen, dass ich die Angst verstehen kann. Alles was ungewohnt ist und uns eine neue Ausrichtung im Leben abverlangt, ist erst einmal beängstigend. Und wenn man vielleicht sogar noch nie alleine gelebt hat, ist das doppelt schwer.
Ich kann nur sagen- gebt euch die Zeit, da hinein zu wachsen. Wehrt euch nicht gegen Veränderungen, die nunmal bei einer Trennung unausweichlich sind. Seid mutig! Nehmt den Schmerz und den Verlust an und trauert, aber baut euch gleichzeitig langsam, Schritt für Schritt, ein neues Leben auf. Euer Leben ist nicht vorbei- die Umstände ändern sich.
Was die Angst betrifft, allein zu bleiben- mir wird immer mehr bewusst, je älter ich werde, dass keiner von uns ein Anrecht auf eine Liebesbeziehung hat. Manchmal trifft man jemand Tollen, mit dem es passt, und manchmal nicht. Klar kann man aktiv sein, aber das ist kein Garant für Erfolg. Vieles ist schlichtweg Glück- oder es soll halt nicht sein.
Trotzdem kann man ein schönes Leben haben. Wir müssen das Beste aus dem machen, was uns zur Verfügung steht.
Ich wünsche allen, die gerade unglücklich sind, viel Mut, Kraft und Durchhaltevermögen!
Alles Liebe, Hekatean Witch
24.04.2025 16:05 •
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