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Hat man ein Recht auf Antworten?

V
Hallo ihr lieben!
Hat man als Verlassener ein Recht auf Antworten? Habe das Gefühl dass heutzutage erwartet wird, dass man sofort loslassen muss. Habe dazu auch einen Artikel gelesen, der mich zum nachdenken gebracht hat:
(Links gehen leider nicht aber unter Google: Zeit Magazin: warum wir beim Schlussmachen nicht zu viele Fragen stellen sollten )


Ich frage mich schon länger, ob es was bringt, nochmal mit dem Ex zu reden. Vor allem wenn die Trennung für einen selbst ganz plötzlich kommt. Ist einem der Ex dann noch ein Gespräch schuldig?

Ich bin zwar der Meinung, dass man nicht zu lange in Wunden kratzen soll, aber ich glaube auch, dass einem Gespräche mit Freunden und Familie nicht die Antworten und die Erlösung geben können, die man sucht. Das kann nur der, der einen Fragend zurück gelassen hat.

Wie seht ihr das ? Habt ihr vllt mit beiden Wegen Erfahrungen?

06.04.2017 10:05 • x 1 #1


minimine
Nein man hat kein Recht auf Antworten und der Ex-Partner ist einem das auch nicht schuldig. Ganz fatales denken.

Selbst wenn du zum jetzigen Zeitpunkt deine Antworten bekommst, werden diese neue Fragen aufwerfen. Ganz oft bekommt man einfach keine zufrieden stellende Auskunft

06.04.2017 10:08 • x 6 #2


A


Hat man ein Recht auf Antworten?

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Branda
Ich persönlich finde schon, daß man Antworten verlangen kann, denn schließlich hat man investiert, gehofft und will dann wissen, warum es nicht funktioniert. Allein schon für die Zukunft.

Leider bekommen wir in den meisten Fällen keine ehrliche Antwort. Mein Ex hatte mir noch bis 2 Tage vor der Tennung jede Nacht die Pfote gehalten und Brandalinchen hin und Brandalinchen her geflötet, gewollt, daß ich einen Kredit für ihn auf mich nehme, da hatte er schon seit Monaten eine andere und schon lange den Auszug geplant. Vor ein paar Tagen hat er mal wieder ein paar Sachen aus der Garage geholt, immer so im ein paar Wochen Rhythmus, da hab ich ihn gefragt, ob er denn jetzt eine Freundin hätte, er verneinte das. Dabei leben die schon seit Oktober zusammen.

06.04.2017 10:22 • x 1 #3


T
Die zwanghafte Suche nach Antworten resultiert lediglich aus dem Liebeskummer bzw. Gefühlschaos. Dabei liegt die einzig wichtige Antwort eigentlich auf der Hand: der Partner liebt einen nicht mehr und beendet deswegen die Beziehung. Welche Antworten braucht man da noch?

06.04.2017 10:29 • x 4 #4


Branda
Zitat von Torian:
Die zwanghafte Suche nach Antworten resultiert lediglich aus dem Liebeskummer bzw. Gefühlschaos. Dabei liegt die einzig wichtige Antwort eigentlich auf der Hand: der Partner liebt einen nicht mehr und beendet deswegen die Beziehung. Welche Antworten braucht man da noch?


So einfach ist das nicht. Das Vergangene muß verarbeitet werden. Wenn ein Partner sich entliebt, hat der andere das wahrscheinlich auch und wenn man sich allmählich aus dem Weg geht und schließlich trennt, sind beide vielleicht froh der Agonie einer sterbenden Beziehung entronnen zu sein.
Aber gerade wenn man hintergangen wird und kurz vorher noch in Sicherheit gewogen wurde, ist das eine ganz andere Sache. Da muß man sich als Verlassener fragen, warum wollte ich das nicht sehen? Warum war ich nicht vorbereitet? Warum hab ich mich einlullen lassen? Mit wem war ich da überhaupt zusammen und was sagt das über mich? Wenn ich da nicht in meinen Seelenmorast hinabsteige, kann ich in Zukunft nichts besser machen, dann bleib ich wie ich bin.

06.04.2017 10:39 • x 1 #5


G
Ich bin auch schon gegangen und bin ehrlich; mich haben Nachfragen genervt, ich hatte abgeschlossen und keine Lust mehr, zu irgendwas Stellung zu nehmen.

Dann wurde aber auch ich verlassen und ich habe eine Reihe von Fragen im Kopf gehabt - darauf keine Antwort zu erhalten, ist schon hart, aber mein Konsens aus dem ganzen: Jeder ist wie er ist, manch einer legt Wert auf Aussprachen, manch einer nicht, zwingen kann man keinen / keine.

06.04.2017 10:46 • x 2 #6


K
Naja ich denke schon das man ein Recht darauf hat Antworten zu bekommen.

Es kommt finde ich auch darauf an wielange man zusammen war.Gibt es Kinder usw.

06.04.2017 10:47 • #7


T
Zitat:
Wenn ich da nicht in meinen Seelenmorast hinabsteige, kann ich in Zukunft nichts besser machen, dann bleib ich wie ich bin.

Jo, wenn man gefühlsmäßig noch gebunden ist, oder im Ego gekränkt, dann wird man sich zwangsläufig damit auseinandersetzen. Dann gibt man sich die Antworten spätestens irgendwann selbst, aber im Grunde ist der Ex dazu nicht notwendig. Gehört alles zum verarbeiten dazu.

06.04.2017 10:58 • x 3 #8


Branda
Für mich als Verlassender war das Feedback auch wichtig. Ich hatte erklärt, daß ich mich nicht mehr geliebt fühlte aus bestimmten Gründen und nannte einen Vorfall, der für mich ein richtungsweisendes Signal für die Trennung war. Dieser Vorfall war wie ein Keil, der unbesprochen im Raum war und mich immer weiter weg getrieben hat.

Er allerdings konnte sich an den Vorfall nicht einmal mehr erinnern. Was also an mir gefressen hatte, hatte er nicht mal registriert. Seitdem kommuniziere ich in Beziehungen ganz anders. Reden und noch mal Reden, besonders wenn etwas Unstimmiges auftaucht und wenn es nicht paßt, besser sich früher trennen als später.

06.04.2017 10:59 • x 1 #9


I
moin,

ein recht auf antworten hat man nicht.
war die partnerschaft eine verantwortungsvolle, wird der verlassende
dinge sagen wie: ich liebe dich nicht mehr. es passt nicht mehr.
wir haben uns auseinandergelebt.
wahlweise: ich liebe eine/n andere/n.

und? was folgt dann?
fragen wie: seit wann liebst du mich nicht mehr? wieso kämpfst du nicht?
wieso hast du nie was gesagt. blablabla..
berechtigte fragen vielleicht, aber die befriedigende antwort gibt es darauf nicht.

als verlassener sollte man bei dem ganzen frage-antwort-theater lediglich eine aussage
ernst nehmen, und sich danach richten: es ist vorbei.

06.04.2017 11:01 • x 7 #10


virtualSoul
die erlösung, die du suchst, findest du in dir selbst, und nicht, in antworten anderer. sie können dir höchstens einen anstupser geben, der in form der trennung, vielleicht genau ein wichtiger anstupser, zum finden deiner erlösung, gewesen sein könnte.

06.04.2017 11:10 • x 4 #11


Killian
Denke ist ja nicht nur der Wunsch nach Aussprache und Antworten, oft ist da auch der geheime Wunsch das Ruder noch rumreissen und den Anderen *bequatschen* zu können oder einfach nur abzurechnen. Man stelle sich vor Jemand macht einfach Schluss, oft auch unerwartet für den Anderen und haut dem vielleicht die Gründe um die Ohren und blockiert einen dann überall ohne Chance sich verteidigen zu können oder was richtigzustellen wenn man sich gesammelt hat. Viele Menschen sind da leider auch zu feige um sich dem zu stellen oder haben vielleicht auch Angst zu erkennen das sie was falsch gemacht oder falsch entschieden haben und möchten sich da nicht beirren lassen in ihrer Entscheidung sich zu trennen. Gibt da tausend Gründe für dies und das aber klar ist wirklich, sehe das auch so, einfordern kann man es leider nicht. Da haben hier Alle schon recht.

06.04.2017 11:16 • x 1 #12


N
Zitat von Vivi1995Vivi:
Hat man als Verlassener ein Recht auf Antworten?

Aus dem Bauch heraus, würde ich zu einem Ja tendieren, gerade wenn man doch ein Weilchen zusammen war. ...Allerdings wird man keine Antwort geben können, die dem Verlassenden schmecken würde.

Wenn ich sage, die Gefühle reichen nicht mehr aus, dann werde ich mit einem netten Potpourri an Folgefragen überschüttet.

Warum reichen die Gefühle nicht aus?
Ich weiß es nicht. Sie sind nun einmal weg und lassen sich nicht wieder herbei zitieren. Genausowenig, wie man einem toten Mann ins Ohr flüstern kann, der daraufhin wieder lebendig wird
Hätte Dir das nicht früher auffallen können?
Nein, es kam schleichend und ich wollte es aufgrund meiner eigenen Bequemlichkeit lange Zeit nicht wahr haben.
Was müsste ich tun, damit Du mich wieder liebst?
Traust Du Dir zu, ein komplett neuer Mensch zu werden?
Zählen die gemeinsamen Jahre denn gar nichts?
Nicht, wenn die zukünftigen Jahre versprechen, eine Qual zu werden

Da wird schnell ein sich unaufhörlich drehendes Karussell draus, aus dem man nicht mehr aussteigen kann. Keine Partei wird so Frieden finden.

Wenn man tatsächlich darauf hinweist, was einen so sehr an der Beziehung gestört hat (falls man das überhaupt so genau benennen kann), dass man sie beendet, fühlt sich der Verlassende erst recht angegriffen. Dann wird aus allen Kanonen zurück geschossen. Nur, was bringt das? Ob der Verlasser seine Fehler nun einsieht oder nicht, an seinen Gefühlen wird das nichts ändern. Er wird trotzdem nicht bleiben wollen (oder können).
Und wenn der Verlassende in seiner Verzweiflung verspricht, alles zu ändern, wird ihm der Verlasser nicht glauben können. Das ist ein Klammern an dem berühmten Strohhalm und schnell dahin gesagt. ...Und die Gefühle sind dann trotzdem futsch.

Egal, was der Verlasser auch antwortet, er wird immer das gefühlskalte A...loch bleiben und der Verlassende ist so verzweifelt, wie zuvor auch.
Am Ende sind mehr Fragen offen und keine wirklich beantwortet.

06.04.2017 11:18 • x 3 #13


Emma14
Zitat von Torian:
Die zwanghafte Suche nach Antworten resultiert lediglich aus dem Liebeskummer bzw. Gefühlschaos. Dabei liegt die einzig wichtige Antwort eigentlich auf der Hand: der Partner liebt einen nicht mehr und beendet deswegen die Beziehung. Welche Antworten braucht man da noch?


Dem ist nichts hinzuzufügen. Aber bis man darauf mal selbst kommt, kann viel Lebenszeit vergehen.

06.04.2017 11:20 • x 2 #14


M
Zitat:
So einfach ist das nicht. Das Vergangene muß verarbeitet werden. Wenn ein Partner sich entliebt, hat der andere das wahrscheinlich auch und wenn man sich allmählich aus dem Weg geht und schließlich trennt, sind beide vielleicht froh der Agonie einer sterbenden Beziehung entronnen zu sein.
Aber gerade wenn man hintergangen wird und kurz vorher noch in Sicherheit gewogen wurde, ist das eine ganz andere Sache. Da muß man sich als Verlassener fragen, warum wollte ich das nicht sehen? Warum war ich nicht vorbereitet? Warum hab ich mich einlullen lassen? Mit wem war ich da überhaupt zusammen und was sagt das über mich? Wenn ich da nicht in meinen Seelenmorast hinabsteige, kann ich in Zukunft nichts besser machen, dann bleib ich wie ich bin.
Zitat Ende

Sehr gute Antwort!

06.04.2017 11:50 • x 1 #15


A


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