Heimat oder Kind / wie entscheiden?

@Trust1994
Wolltest dir auch keine Zeit lassen, was?
Wie ist denn der aktuelle Orga-Stand und was ist jetzt seit gestern passiert?

Ich habe keine Zeit…
Habe gestern mit dem Arbeitgeber gesprochen, er würde mich jeder Zeit wieder nehmen.
Ich könnte Berlin auch erstmal temporär ausprobieren und wieder kommen.

So etwas muss erstmal ein wenig sacken.
Du würdest dich aber genauso fühlen, wenn du dich anders entschieden hättest. Und der Grund wäre deine Tochter

Berlin rennt dir nicht wirklich weg. Warum drehst du deine Gedanken nicht erstmal um, probierst es die nächsten Monate in Lev und schaust wie es sich mit Tochter entwickelt

@Trust1994

Zitat von Trust1994:

Oh man ich fühl mich so schlecht grad mit meiner Entscheidung

Das war dann keine Entscheidung, wenn du immer noch die Berlinoptionen analysierst. Klar fällt es schwer zu entscheiden, entweder die kleine Tochter bei einer offensichtlich unfähigen Mutter zu lassen, oder selbst hier zu Grunde zu gehen. Was war denn mit eventueller Unterstützung durch das JA? Damit einmal deine Freiräume geklärt werden? Ich meine, das Spaßhaben in Berlin wird doch auch sicher von einem ungutes Bauchgefühl begleitet. Warum kommen deine Freunde nicht mal nach Leverkusen, um dich vor Ort zu unterstützen?

@Trust1994

Dann geh nach Berlin und schau, ob dort deine Erwartungen erfüllt werden und das Gras grüner ist.
Du hast hier massenhaft Ideen und Vorschläge bekommen, Rechte für den Umgang mit deinem Kind zu erwirken.
Der Basis der Ratgebenden war allerdings das Verantwortungsgefühl und die elterlichen Instinkte, welche sie in deiner Situation empfinden würden.
Ich glaube, dir geht es in erster Linie um ein Ex-Back und das Kind ist ein Nebenschauplatz.
Unter diesen Voraussetzungen macht es auch für deine Tochter keinen Sinn, bei ihr zu bleiben weil auch die Vermutung naheliegend ist, dass du sie für die Entscheidung und dein Unglück bewusst oder unbewusst verantwortlich machen würdest.
Go for it.

@Trust1994 Komme bei deinem Thema nur noch schwer mit ehrlich gesagt...
Springe immer von Wohnung in Berlin, wo du zusagen musst, was du abgelehnt hast. Nun hast du den Mietvertrag für eine Wohnung in Leverkusen unterschrieben. Wo kam die jetzt her, hast du im Vorfeld nichts von erwähnt...
Ich komme vom platten Land, ist extrem schwer, eine Wohnung zu finden. Da bekommt man Wohnungen nicht auf dem Präsentierteller...?
Auch Arbeitgeber, die das Hin- und Her mitmachen, Arbeitsstelle evtl. woanders oder doch bleiben, gibt es hier nicht...?
Und der spontane Urlaubsplan mit Tochter nach Dänemark, macht das der Arbeitgeber bzw. der potentiell neue Arbeitgeber in Berlin mal eben so mit?
Also, wenn ich einen Umzug plane, würde ich rein organisatorisch nicht auf die Idee kommen, spontan in Urlaub zu fahren.
Bin ziemlich verwirrt von den vielen Aktionen hier, ehrlich gesagt...?

Meine Tochter ist kein Nebenschauplatz, ist auch gut ich werde hier nicht mehr schreiben. Die Tipps waren gut und ja ich hänge noch ab meiner Ex, aber es wird nichts mehr das weiß ich.

Aber hier bleibt mir meine Tochter und meine Arbeit.
Ich habe gedacht ich werde erstmal in Berlin bleiben und ggf. Später wiederkommen

Alle sind verwirrt von meinen hin und her, können es aber verstehen

Was spricht dagegen morgen nochmal zum Hausarzt zu gehen?

Versuch den Fokus ein wenig von Berlin wegzunehmen. Du wolltest eine schnelle Entscheidung, damit du deinen Kopf frei davon bekommst. Versuch deshalb das Thema jetzt auch erstmal abzuschließen. Es gibt ja einige Techniken, mit denen man Gedankenkreisen zumindest momenteweise durchbrechen kann. Kennst du davon welche von Berufswegen? Ansonsten sprich mal deinen Arzt oder Therapeuten darauf an. Fokus sollte jetzt erstmal sein zu schauen: was kann dir akut helfen? Wie kannst du schaffen mit der Situation jetzt Schritt für Schritt umzugehen? (Therapie, ggf Medikamente, Sport, Entspannungsübungen, Kur beantragen, Kurzurlaube (finde das mit Dänemark super!), Telefonate mit Freunden, Unternehmungen mit der Tochter, usw.)

Nichts davon wird sofort wirken und nichts wird die nächsten Wochen den Schmerz vollständig nehmen. Manchmal hilft es auch nicht so langfristig zu schauen, sondern in ganz kleinen Schritten zu denken. Wie komme ich heute durch den Vormittag , was hilft mir jetzt um die nächsten zwei Stunden zu überstehen, was brauche ich, um heute besser schlafen zu können. Ganz kleine Schritte und dem Körper und der Seele den Raum gehen jeden Tag ein wenig mehr zu heilen. Auch mit Rückschritten und Einbrüchen, das ist normal, aber so ganz langsam heilt man dann trotzdem. Auch wenn es einem ewig vorkommt. Und ja: jahre später schaut man dann auf diese Zeit zurück und fragt sich, wie man das geschafft hat, ist aber gleichzeitig nicht mehr die selbe Person mit dem selben Schmerz.

Hey ihr,

also ich lebe jetzt auf dem Dorf und es geht mir derweil schon etwas besser. Ich habe viel Sport gemacht, kümmere mich um meine Tochter und gehe wieder arbeiten.
Nach der Entscheidungsfindung und viel Ruhe konnte ich wieder Stück für Stück zu mir selbst finden.

Vor einer Woche kam mir eine Idee und zwar das ich ja die Wohnung auf dem Dorf und das Zimmer in Berlin gleichzeitig mieten könnte. Mein Arbeitgeber könnte mich eine Woche durcharbeiten lassen und ich könnte im Gegenzug 1 Woche frei bekommen.
Dies lies mir den Gedanken hochkommen, zwischen Berlin und Leverkusen zu pendeln. Eine Woche arbeiten eine Woche mit der kleinen in Berlin. Ich könnte in Berlin in einem Waldkindergarten arbeiten und die kleine mitnehmen. Außerdem könnte meine Tochter eine Bindung zu meiner Familie aufbauen.

Meine ex verneinte diesen Gedanken, da das Kind dann keine Kontinuität hätte, die sie aktuell benötigt. Ich kann diesen Punkt verstehen, jedoch ist das ein negativer Aspekt, der nach meiner Meinung nicht die ganze Idee zerstört.
Vor allem hat sie unsere Tochter in den letzten 4 Wochen 7 mal fremdbetreuen lassen, woher ich das Weiß? Weil meine Tochter jeden Tag mit mir facetimen möchte und da redet sie von Kontinuität.
Ich habe auch schon mit einem Anwalt über das Thema Gesprochen und er sagte, es hätte kaum Sinn in einen Rechtsstreit zu gehen, wenn die Mutter nicht einverstanden ist.

Zudem kommt noch, dass meine Ex mich schlecht bei der Kita macht und die Betreuer dort vor Ort nicht offen mit mir die Probleme absprechen. Sie haben zwar mal gefragt, wie ich mit der Trennung umgehe, da habe ich gesagt: * ich möchte nicht über meine Gefühle sprechen, nur auf die Auswirkungen und Entwicklung meiner Tochter.*
Meine Ex hingegen hat alles berichtet und mich als totalen volltrottel dastehen lassen.

Schön,das es dir soweit etwas besser geht. Ob sich das das schlecht reden über das andere Elternteil in Kindergarten für sie positiv auswirkt , bezweifle ich stark. Das kommt ganz drauf an wie souverän du dich als Vater verhältst. Für deine kleine ist es erstmal gut das du gebliebenen bist und für dich sollte sich in Zukunft auch vieles verbessern, wenn du erstmal wieder mehr unter Leute kommst und Kontakte knüpfst.

Die Idee mit wochenweise Berlin ist tatsächlich nur eine kurzfristige Lösung , da sie spätestens mit Schulalter nicht mehr funktioniert und wie es rechtlich mit 2 halben Kindergartenplätzen aussieht , weiss ich auch nicht. Da könnte sogar der auf den Dorf gekündigt werden ,um ein anderes Kind aufzunehmen, dass die Kita regelmäßig besucht. Zudem müsste geklärt sein ,ob deine Familie bei Krankheit unterstützt. Stelle es mir jetzt stressig vor für sich und das kind.Aus meiner persönlichen Sicht als Mutter , würde ich es erlauben, solange es dem Kind damit gut geht. Für mich wäre es ja ein Jackpot ohne Stress, Terminplanung ( Ergo/ Logo Termine müsste man dann ja auch evtl in beiden Orten haben oder 14 tagig planen) und viel Freizeit. Ich würde sofort das Wechselmodell umsetzen, wenn mein Ex dem zustimmen würde.

Genau bis zum Schuleintritt wäre es spätestens vorbei. Es ist ja auch so, dass manche Kinder mit ihren Eltern eineWeltreise machen.
Meine Ex ist komplett dagegen, dass macht es einfach schwer, da die Kita ja sin super wichtig wäre. Ich finde auch das die Kita Vorteile mit sich bringt, jedoch ist ausgewogene Vater-Tochter eine Mutter-Tochter Beziehung viel wichtiger für die Entwicklung des Kindes.
Naja ich habe mich fachlich versucht zu erklären gegenüber meiner Ex, aber es prallte einfach alles ab und Wörter wurden so gedreht, das es mich verletzen sollte. Ich bin aktuell garnicht mehr mit ihr im Kontakt und wenn geht es wirklich nur um die kleine. Sie ist jedoch immer sehr emotional und weil die kleine immer sehr viel weint, wenn ihre Mama sie von mir abholt.

So das ich dachte ich mir ein Anwalt würde mir helfen können, jedoch ist das auch nicht der Fall. Die Sache ist aussichtslos, wenn die Mutter dem nicht zustimmt. Zu allem übel will sie jetzt auch gegen das Wechselmodell vorgehen, da die kleine mich aktuell sehr vermisst und sie nicht mit dem Stress klar kommt, da es ihr selber nicht gut geht.
Ich würde die kleine auch komplett nehmen, aber das ist ihr nichts, weil sie dann Unterhalt zahlen müsste.
Sie hatte mir versichert, dass wenn ich hier bleibe, ich keinen Unterhalt bezahlen muss und wir uns die Betreuung teilen, jetzt wo sie weiß das ich hier bleibe, schießt sie quer.

Zitat von Trust1994:

Zu allem übel will sie jetzt auch gegen das Wechselmodell vorgehen

…Hast du einen Termin beim Jugendamt gemacht, um den Umgang bzw. das Wechselmodell zu besprechen und dann auch - wenn es sein muss - gerichtlich beschließen zu lassen?

Und schön, dass Du uns ein Update gibst. Ich hab dich tatsächlich ein klein wenig vermisst und wollte auch gerade mal nachhaken bei dir…

Lass dich bitte nicht von der Ex verunsichern !

Wenn du von offizieller Seite unterstützt wirst und du zeigst, dass du die Betreuung 50:50 machst und es schriftlich fixiert ist, darf deine Ex dir das nicht verbieten ohne uU das Sorgerecht zu verlieren, weil sie sich bindungsintolerant zeigt.

Suche dir bitte einen anderen Anwalt.