Gestern Tag 48,...
Gestern hat mit jemand eine einfache, aber sehr schwer zu beantwortende Frage gestellt.
Dieser Jemand war ein guter Freund, der mich schon seit Ewigkeiten begleitet.
Ich habe darüber geredet, wie es sich anfühlt, mittlerweile, getrennt zu sein
und dass es immer besser wird.
Aber dass es natürlich noch nicht vorbei ist, also so gänzlich.
Und so weiter und so weiter.
Und die Frage war: Wann ist es denn vorbei?
Hmmm....
Mal nachdenken...
Wann ist es denn vorbei?
Und was eigentlich?
Der Schmerz?
Die Enttäuschung?
Die Leere?
Das Vermissen?
Das Ungläubige?
Die Wut?
Ich fand die Frage erstaunlich, weil ich sie mir selber schon gestellt hatte.
Sie klingt nur von außen so viel anders.
Es hat sich die ganze Zeit so angefühlt, als rudere ich in einem kleinen, man kann es nicht mal Boot nennen, einfach nur weg von einem Ort.
Ohne zu wissen, wohin.
Jeder Kilometer, den ich zwischen mir und dem Ausgangspunkt zurückgelegt hatte,
war ein richtiger und guter.
Es ging ja erstmal darum, eine Distanz herzustellen.
Weg von Dir!
Aber wohin ich eigentlich rudere, war und ist mir bisher nicht klar.
Wann ist es denn vorbei?
Und dann kam ein Bild in mir hoch.
Wie ich von der Anlegestelle wegrudere, zu Beginn sehr hektisch, fast panisch, um nur ja schnell wegzukommen.
Dann nach den ersten Stürmen und einer gehörigen Distanz zwischen mir
und dem Ausgangspunkt, rudere ich immer langsamer.
Werde müde, schaue mich um.
Kann das Land schon gar nicht mehr sehen und stelle fest, dass ich eigentlich gar nicht weiß,
wo ich bin und wo ich hin soll.
Wann ist es denn vorbei?
Muss ich weiter ins Unbekannte? In ferne, fremde Länder?
Aber nein!
Das muss ich nicht!
Und plötzlich kommt mir ein Gedanke:
Ich rudere einfach wieder zurück zur Anlegestelle.
Dahin, wo ich hergekommen war.
Dahin, wo Du noch immer stehst.
Denn, dann ist es vorbei.
Wirklich vorbei.
Wenn ich wieder an der Anlegestelle ankomme.
Aus dem Boot steige.
An Dir vorbeigehe.
Und Dich dabei vielleicht gar nicht wahrnehme.
Ja, ich steige dort wieder aus und gehe an Dir vorbei.
Und Du bist einfach nicht mehr wichtig.
Wer weiß, vielleicht erkenne ich Dich noch nicht einmal.
Und jetzt weiß ich:
Dann ist es vorbei!
Den.