Heute war meine Scheidung

Hallo Ihr Lieben !

Gerade komme ich vom Gericht. Die Scheidung wurde innerhalb von zehn Minuten vollzogen ,wir waren uns ja in allem einig. Und trotzdem... Dreizehn Jahre in zehn Minuten! Ich weiß, es ist nur ein Papier. Es war nicht schön, noch so viel Nähe und Vertrautheit. Wir haben uns angesehen und beide wussten, der andere ist traurig, dass es so gekommen ist. Und gleichzeitig auch richtig so.
Ich verabschiede mich von einem Teil von mir, der ich bei ihm sein konnte. Von einem Wir. Ich wollte es alles so, und möchte ihn oder die Ehe nicht zurück. Und dennoch sitze ich jetzt hier, verwirrt, traurig, kaputt. Er sah auch so traurig aus.

Ach, fühl dich mal gedrückt.

Obwohl ich damals die Trennung wollte, die Scheidung eingereicht habe, habe ich im anschluß zuhause gesessen und rotz und wasser geheult.

du hast es gut beschrieben, es ist noch einmal ein offizieller Schlussstrich und der tut weh.

aber, das vergeht wieder.

sorge heute gut für dich.

Zitat von Träumchen:

Ich verabschiede mich von einem Teil von mir, der ich bei ihm sein konnte. Von einem Wir.

Ich drücke Dich 'mal ganz fest, liebes Träumchen!
Ich kann Deine Gefühle und Gedanken SO gut nachempfinden!
Du hast das gut ausgedrückt - ein Teil von einem selbst, der man beim anderen sein konnte und der man nun nie wieder sein wird. Weil er nicht mehr da ist.

Es ist gut, dass Du weißt, dass Du selbst die Ehe auch nicht mehr wolltest.
Deswegen bin ich sicher, dass Dein sehr trauriges Gefühl bald vorbei geht! Ich wünsche es Dir!

Hallo Träumchen,

wenn ich Deine Zeilen lese muß ich echt heulen. Ich weiß der Moment wird kommen, wo ich meiner Frau im Gerichtssaal gegenübersitzen werde und 13 Jahre Ehe und 20 Jahre Partnerschaft werden amtlich getrennt. Ende in 10 Minuten im Amtsgericht Raum XY Flur Y.
Das macht mich echt fertig. Aber es gibt für sie wohl kein zurück und damit für mich auch nicht mehr. Es tut mir weh, weil das wollte ich nie und hatte echt immer Angst davor. Hätte auch nie gedacht, dass wir mal dahin kommen. Eher das der Papst mal heiratet.
Alles Gute.
Solskinn

Danke Euch! Ich muss sagen, dass wir wirklich ein Jahr gewartet haben war gut. Sonst hätte ich das gar nicht überlebt. Schon heftig, dass man auch als Verlasser so leidet.
Dazu kommt, mein jetztiger Freund lässt mich grad ziemlich hängen. Vielleicht unbewusst oder ohne Absicht, keine Ahnung.
Es ist wohl nicht so einfach für ihn, war er doch der Katalysator für die Trennung. Nicht Grund oder Ursache, aber eben mein Augenöffner.
Ich backe grad, und gleich fahre ich noch mal in Stall.

Ich drück Euch auch!

Steht mir auch bald bevor... Bin auch Verlasser, aber mir graut auch schon davor

Herzlichen Glückwunsch!

Ändere Deinen Blickwinkel. Bist Du gestorben? Ist Dein Ex gestorben? Sind alle Männer gleichgeschlechtlich geworden?

Dir stehen alle Wege offen. Selbst ein Neuanfang mit dem Ex!

Nimm das Leben bei den Hörnern!

Auch von mir herzlichen Glückwunsch!

Ab heute beginnt eine neue Zeitrechnung, ein neuer Lebensabschnitt.

Mir ging es wie Solskinn, hätte auch gedacht, eher heiratet der Papst....

Vielleicht fiel mir die Scheidung so leicht, weil ich ab dem Tag der Trennung für meinen EX gestorben war. Meine Trauer war mit dem Tag beendet, als ich den Scheidungstermin erhielt.
Am Scheidungstag habe ich ganz bewusst neu eingekleidet und habe mit Freunden meine neue Freiheit gefeiert.

Meine lange Partnerschaft, die Erinnerungen und die Kinder sind ein Teil meines Lebensweges und gehören zu mir-ganz klar. Aber der Tag der Scheidung schaffte für mich Klarheit und Endgültigkeit. Ich konnte das Alte in der Vergangenheit zurücklassen, Ballast abwerfen.

Ab diesem Tag habe ich mich wieder in den Mittelpunkt gerückt. Das hat nach so vielen Jahren Zweisamkeit auch was Gutes!

Trauer und Verwirrung sind normal, alte vertraute Muster bieten ja auch Sicherheit, alles Neue und Unbekannte macht zunächst mal auch Angst. Da Du weißt, dass Deine Entscheidung richtig ist, kannst Du Dich auch auf Deinen neuen Lebensweg freuen! Viel Glück!

Hi ich bins noch mal Solskinn,

ich habe mich zwar eben wieder per mail mit meiner Noch-Frau am Wickel gehabt, aber es graut mit vor der Scheidung. Mein Lebensmodell traute Familie mit Haus und Kegel ist damit gescheitert. Verstehe immer noch nicht wie meine Frau sich so entfremden konnte, ohne mal den Mund aufzumachen. Sie hat immer soviel eingefordert mit ihren hohen Ansprüchen. Meine hier nicht materiell sondern an Engagement für Haus, Job, Familie, Kinder. Ich habe ihr das versucht zu geben und mich sehr stark nach ihren Wünschen ausgerichtet. Unsere Ziele waren ja identisch, wenn auch unsere Wege und das Tempo nicht immer. Nun ja hat trotzdem nicht gereicht. Ich war mir seit 20 Jahren sicher, dass wir die gleiche Wellenlänge haben und auch mal Durststrecken gemeinsam überstehen. War halt nicht so und das ist traurig. Ich weiß ich laber hier gerade rum, aber dem Scheidungstermin schaue ich mit großer Anspannung entgegen. Mehr als allen Terminen in meinem Leben bis jetzt.

Schönen Abend noch
Euer Solskinn

Zitat von Träumchen:

..... Die Scheidung wurde innerhalb von zehn Minuten vollzogen ,wir waren uns ja in allem einig. Und trotzdem... Dreizehn Jahre in zehn Minuten! Ich weiß, es ist nur ein Papier. Es war nicht schön, noch so viel Nähe und Vertrautheit. Wir haben uns angesehen und beide wussten, der andere ist traurig, dass es so gekommen ist. Und gleichzeitig auch richtig so.
Ich verabschiede mich von einem Teil von mir, der ich bei ihm sein konnte. ....

Kann ich alles gut nachvollziehen....wir waren auch beide traurig.....ich bin auch grad erst knapp drei Monate geschieden, auch bei uns ging es schnell bei Gericht, wir waren seit 16 Jahren zusammen, im verflixten siebten Jahr der Ehe ging es auseinander, offiziell. Nebeneinander her gelebt haben wir sicher drei Jahre und davor war es auch nicht mehr so, wie vor der Trauung. Die Hochzeit hat was verändert zwischen uns......würde aber trotzdem nochmal heiraten, ich finde es schön und war gerne verheiratet ....

Hey träumchen ,
Drück dich erst mal! Was du durchgemacht hast, steht mir noch bevor ...
Es ist erschreckend dem ähnlich , was solskin durchgemacht hat und fühlt...
Mein Mann trennt sich nach fast 20 Jahren Beziehung und 13 Jahren Ehe von mir und den Jungs (127)... Wegen einer 5 monatenalten Internet Beziehung ... Ich weis es seit dem 13 Juni ( Geburtstagsfeier von unserem großen / super timing!) und jetzt zum 1. 7. ist er weg, mit ihr in einer neuen Wohnung in der Nähe seiner Arbeit.
Ich fass das alles nicht... Wir haben so viel durch ... Er hatte nach Geburt des kleinen Depressionen 3 Suizidversuche... Ich habe immer zu ihm gestanden und mit Hilfe haben wir unser Leben wieder aufgebaut, waren eine ganz normale Familie , Klar mit Höhen und Tiefen aber im Schnitt doch glücklich... Und dann lügt er mich bis zu letzt an... Es ist wie ein Blitzschlag ... Man fühlt sich betäubt , läuft rum wie ein Zombie ...
Ich kann das nicht verstehen... Für mich steht treue und Ehrlichkeit an oberster Stelle , deswegen verstehe ich so wenig... Natürlich kann man sich auseinanderlieben/leben, aber kann man(n) nicht erst eins beenden und dann neustarten?wir haben uns doch einmal geliebt...also die Wut Wandel ich gerade in Energie um, (Ämter , Schule, Therapien( kleiner hat eine lernschwäche), jobsuche( leider 12 Jahre aus dem Job), Tante mit Demenz ohne nächste Verwandte ( nur Enkelin mit 17 um die ich mich auch noch kümmer,aber das ist eine ganz liebe und mir auch noch eine Stütze )... Es ist alles viel... Aber das Leben geht weiter, ob ich mit mach oder nicht... Ich kämpf für mich und die Kids , ich werde nie wieder abhängig sein( egal ob von einem Mann oder Amt!)!
Aber die Gedanken an die Scheidung belasten mich auch, werfen mich auch wieder ins tiefe Loch...
Liebe Grüße
Zini

Hallo Zini,

sei mal ganz dolle gedrückt. Bin echt beeindruckt von Deinem Kampfgeist. Du bist mir ein Beispiel, dass ich mich mal nicht so bedauern darf. Aber die Kidis fehlen mir. Ich glaube sie geben dir Halt, auch wenn sie viel Arbeit machen. Es ist echt traurig hier ein Leben beginnen zu müssen ohnen die Kids. Ich weiß es heißt immer Papa bist du immer. Aber ist halt nicht mehr wirklich, dass was ich hatte. Natürlich gab es auch mal Stress, aber im großen und ganzen lebt man doch für den Nachwuchs und freut sich wenn es dem gut gibt. Ich wünsch Dir alles Gute für deine kleineren und größeren Baustellen, die durch den Ausszug Deines Mannes natürlich noch an Größe zugenommen habe. Sei stark. Ja das Leben geht weiter mit oder ohne einem. Danke das Du mir das in deinem Beitrag noch mal so schön rübergebracht hast.

So long

Solskinn

Oh mann, ich dachte es gibt nix schlimmeres als Zahnarztbesuche... Scheidung, wie schlimm das Wort alleine ist... Und diese schreckliche Erfahrung steht mir wohl auch bevor in ein paar Jahren...

Hallo Solskinn,

ich habe mich auch immer meinem Mann sehr verbunden gefühlt und dachte, es gibt nix, was uns auseinander bringen könnte... Am meisten leide ich für unsere Tochter.

Obwohl ich nicht sehr christlich bin, muss ich in letzter Zeit an Jesus denken. Wie er verraten worden ist. Wie so erkennen manche Leute nicht, dass es so etwas Wertvolles und Schönes ist, für immer zusammen zu sein. Sie geben so ein großes Glück auf für irgendwelche kurzfristigen Wünsche und Vorstellungen. Es gibt einfach Menschen, die mit Treue, die ihnen gilt, nichts anfangen können. Wer wird sie pflegen und stützen, wenn sie alt sind? Werden sie nochmal so eine tiefe Verbundenheit auf Dauer verspüren können, selbst wenn sie im Moment ach so verliebt sind? Gemeinsam Durchgestandenes schweißt halt auch zusammen, erst recht die Kinder. Wie kann man nur so eine Chance sich entgehen lassen... Eine Chance auf gemeinsame Geburtstage mit erwachsenen Kindern, Enkeln... Weihnachten... Eine Chance auf Geborgenheit, Treue...
Es ist der Zeitgeist von heute, die Illusion der unbegrenzten Möglichkeiten, eine Illusion, die Menschen möglicherweise statt glücklich, noch kaputter macht. Bist du nicht glücklich, so nimm dir einfach das, was dir fehlt, egal wie, egal mit wem, egal wie unmoralisch es auch ist, es geht um dich und um dein Glück! Ich denke, es ist einfach Dummheit. Und die Unfähigkeit, vorausschauend sein Leben zu planen...

LG, Evita

Evita und Solskinn, willkommen im Club,

eure Geschichten ähneln meiner sehr.

Vielleicht bin schon etwas weiter als ihr, natürlich hatte ich auch immer wieder solche Gedanken. Aber inzwischen mache ich mir keine Gedanken mehr darum, was meinem Ex alles entgeht und warum er mich verlassen hat. Er hatte beimir alles und jetzt hat er irgendso ne Truller, die nur Stress macht.

Ich versuche, nichts mehr von ihm erfahren zu wollen, stelle mir nicht mehr vor, was wir verloren haben.

Ich schau nur noch vorwärts: Mein Leben, meine Kinder, meine Enkel, meine Freunde, meine Arbeit, mein Häuschen, mein Garten, meine Hobbies, meine Träume, meine Bedürfnisse, meine Gedanken, meine Gefühle.

Während früher immer alles um ihn kreiste (vergebens!), kreist jetzt alles um mich selbst. Dadurch habe ich jetzt viel mehr Zeit für das Schöne im Leben und vorallem für andere Menschen. Ich bin viel offener geworden, weil ich zufriedener mit mir bin.

Evita, will man den Umkehrschluss ziehen: Wenn du unglücklich bist, verliere das, was du nicht brauchst, und du kannst wieder glücklich werden. Manchmal hinterlässt der Ex-Partner eine Lücke, die man neu füllen muss, manchmal auch nicht. In meinem Fall hinterließ der Ex keine Lücke:)
Ich lass mein Leben jetzt auf mich zukommen!

Super, Reni! Und dennoch - eine Scheidung ist und bleibt traurig...