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Hilflosigkeit nach Ende meiner Kurzzeitbeziehung

A
Zitat von Nik92:
Momentan besitze ich kaum noch ernsthaftes Interesse an Frauen. Zwar verabrede ich mich beinahe jedes Wochenende regelmäßig zu Dates, stelle jedoch mit jeder neuen Verabredung fest, dass ich mich nicht ohne Weiteres in einen Menschen verlieben kann, für den ich nicht auf den ersten Blick auf diese Weise empfunden habe. Zeit meines Lebens bin ich scheinbar nicht fähig, Gefühle für eine Frau im Laufe eines Kennenlernens zu entwickeln, wenn diese nicht zuvor, zumindest im Ansatz, existiert haben.

Nur mal als Frage: Warum verabredest du dich, wenn du selber merkst, dass du kein Interesse an Frauen hast? Geht es dir nur um das Körperliche?

08.05.2023 09:33 • x 3 #61


tesa
Zitat von Nik92:
Deine Worte haben mich sehr berührt, . Vielen Dank hierfür!

Gerne. Ich fühle Dich sehr stark. Es fasziniert mich immer wieder, dass man (z.B. hier im Forum) alleine durch Worte eine (Art der) Verbundenheit spüren kann. Das ist bei Dir grade so.

Zitat von Nik92:
Grundsätzlich möchte ich jedoch betonen, dass ich mit meinen Ausführungen zu Beginn meines Themas lediglich habe unterstreichen wollen, dass meine beziehungstechnischen Probleme vordergründig nicht mit meiner Attraktivität in Verbindung stehen.

Ist angekommen. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich mich ganz genau in der gleichen Situation befinde.

Zitat von Nik92:
Scheinbar verfüge ich über anderweitige Defizite.

Auch das kommt mir bekannt vor. Du scheinst mein männliches Pedant zu sein.

Zitat von Nik92:
Ich besaß selten Schwierigkeiten, Frauen zu verführen. Letztendlich scheiterte ich jedoch am Ende stets, diese langfristig in einer Partnerschaft an mich zu binden, sofern sich diese für mich als ernsthafte Optionen erwiesen hatten. Bisher bin ich mir noch unsicher, welche Anteile von meiner Seite hierfür verantwortlich sind.

Es waren laut Deiner Schilderung erst zwei, die Dich wirklich interessierten. Oder verstehe ich das grade falsch?

Zitat von Nik92:
Zwar verabrede ich mich beinahe jedes Wochenende regelmäßig zu Dates, stelle jedoch mit jeder neuen Verabredung fest, dass ich mich nicht ohne Weiteres in einen Menschen verlieben kann, für den ich nicht auf den ersten Blick auf diese Weise empfunden habe.

Oh wie gut ich Dich verstehe.
Die anderen sind uninteressant.
Das ist der Teufelskreis.
Die einen interessieren Dich nicht, mit den anderen funktioniert es nicht.

Ich habe viele Jahre versucht, diesen Kreis zu durchbrechen. Es ist mir bis heute nicht gelungen.

Zitat von Nik92:
Zeit meines Lebens bin ich scheinbar nicht fähig, Gefühle für eine Frau im Laufe eines Kennenlernens zu entwickeln, wenn diese nicht zuvor, zumindest im Ansatz, existiert haben.

Kann ich nachvollziehen.

Zitat von Nik92:
Diese Erkenntnis ist äußerst frustrierend, denn vermutlich wird es erneut einige Jahre dauern, bis ich wieder für jemanden in dieser Qualität empfinden kann. Doch mit welchen Erfolgsaussichten?

Ich möchte jetzt nicht - wie ich es bei mir selbst oft lese - das wird schon schreiben. Denn das tut es nicht.

Du solltest Dir bewusst sein, dass dieses geflasht sein, ein Indiz dafür ist, dass es sich um Zeichen der Inkompatibilität handelt.

Wobei Dir das letztlich auch nicht wirklich hilft.

Wenn ich wüsste, wie man aus diesem Teufelskreis herauskommt, stünde ich nicht, wo ich stehe.

Zitat von Nik92:
Dass ich über keinen oder nur einen geringen Selbstwert verfüge, würde ich mittlerweile als gesichert ansehen.


Woran erkennst Du das?
Ist das wirklich so?
Ich mag das nicht glauben. Es klingt eher danach, dass man irgendeinen Grund finden muss. Und wenn es keinen sichtbaren gibt, ist es halt der Selbstwert.

Denn: Du weißt genau, dass Du eine Frau verdienst, die Dich fälscht. Das spricht ja gerade für das Bewusstsein des Selbstwertes.

Mir kommt grade folgendes in den Sinn: ich schätze, dass Du an Beziehungsangst leidest. Dass Du Dich immer nur an Menschen binden kannst (bzw. glaubst, das zu können), die emotional keine Bedrohung darstellen, weil das Unterbewusstsein förmlich riecht, dass das Gegenüber nicht bildungswillig ist.

Bindungsängstler ziehen einander gegenseitig an (im Forum gibt es dazu schon viele tiefsinnige Beiträge). Das bedeutet, dass auch SIE eine sein wird. Und ich frage mich grade, ob nicht bei Dir IHRE Angst vor tiefer emotionaler Bindung so groß geworden ist, dass sie aus Angst davor zum Ex zurück ist. Denn (vielleicht) gibt nur er ihr die Sicherheit, des emotional notwendigen Abstandes?

Zitat von Nik92:
Dennoch: Seit ich denken kann, bin ich im Kern innerlich zerrissen.


Ist das wirklich so? Seit Du denken kannst? Oder erst, seit Du die Erfahrung mit Frauen machst?

Wer hat Dich in Deiner Kindheit verlassen?

08.05.2023 09:46 • x 2 #62


A


Hilflosigkeit nach Ende meiner Kurzzeitbeziehung

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M
@Alduin doch das mit dem Selbstwert geht. Ich hatte, als ich meine Bordi-Ex kennen gelernt habe, auch absolut 0 Selbstwert. Ansonsten wäre ich auch nicht an sie dergestalt geraten, da man ja auch selber einige Anteile hat, weswegen man mitmacht. Ich würde mich aber beruflich auch als recht erfolgreich einstufen und habe auch einen Beruf mit recht hohem Ansehen.

Das ist irgendwie unterschiedlich. Ich denke, ich habe in jungen Jahren gelernt, dass beruflicher Erfolg enorm wichtig ist und dass man sich ständig Liebe verdienen muss. Erst als beruflich erfolgreicher Mann habe ich einen Wert (irgendwie so muss es verwurzelt sein). Den fehlenden Selbstwert gibt man sich damit.

Dementsprechend habe ich mir Partnerinnen ausgesucht, bei denen ich mir das ständig verdienen muss und es dann doch nicht funktioniert, während ich recht gut weiß, worauf es beruflich ankommt und wie gut performe.

Kann es dir auch nicht anders erklären, sorry ^^

08.05.2023 10:34 • x 2 #63


tesa
Zitat von tesa:
die Dich fälscht.

@Nik92

Sollte die dich flasht heißen

08.05.2023 19:23 • #64


Tee-Freundin
Hallo Nik,

Zitat von Nik92:
Während ich meinen Alltag mittlerweile einigermaßen erträglich bestreiten kann, belasten mich meine nächtlichen Albträume umso mehr.

Also, erstmal:
Super dass der Alltag hinhaut!
Wo wir Menschen davon ja doch verdammt viel haben.
Dass mit den Albträumen ist natürlich unschön.
Zitat von Nik92:
Noch immer wird mein Schlaf regelmäßig von Episoden unterbrochen, welche in Summe ausschließlich von Verlustängsten handeln.

Und wer verlässt Dich dort?
Hast Du mal versucht das zu ergründen und Dich dieser Angst aktiv zu stellen?

Letzten Endes im Leben geben wir ALLES, wirklich ALLES wieder zurück, was wir mal bekommen haben.
Angefangen mit unserer Fittness, über Gegenstände per vererben z.B., der Gesundheit, schließlich verlieren wir liebe Menschen und ganz am Ende...
kommen wir noch nicht mal lebend aus der ganzen Sache raus.

Was ist konkret das Schlimme daran, wenn jemand geht?
Ein Gefühl, ein Gedanke?

Was kannst Du aktiv vor oder während des Schlafens tun?
Zitat von Nik92:
Letztendlich scheiterte ich jedoch am Ende stets, diese langfristig in einer Partnerschaft an mich zu binden, sofern sich diese für mich als ernsthafte Optionen erwiesen hatten.

Lag das an Dir, den Frauen, der Ausgangslage oder einer Kombination?
Zitat von Nik92:
Momentan besitze ich kaum noch ernsthaftes Interesse an Frauen. Zwar verabrede ich mich beinahe jedes Wochenende regelmäßig zu Dates, stelle jedoch mit jeder neuen Verabredung fest, dass ich mich nicht ohne Weiteres in einen Menschen verlieben kann, für den ich nicht auf den ersten Blick auf diese Weise empfunden habe.

Warte mal...
Du hast 0 Interesse an Frauen und gehst Dich trotzdem mit ihnen verabreden?
Häh?
Warum?
Willst Du gerade wirklich eine Partnerin?
Eine Beziehung?
Und bist Du aktuell als Gefährte geeignet?

Zitat von Nik92:
Diese Erkenntnis ist äußerst frustrierend, denn vermutlich wird es erneut einige Jahre dauern, bis ich wieder für jemanden in dieser Qualität empfinden kann. Doch mit welchen Erfolgsaussichten?

Nimm' Dir selbst Druck raus.
Wahlloses Daten macht Dich gerade nicht glücklich.
Daher lass' es.
Was sind deine Lebensziele?
Wo soll die Reise hingehen?
Zitat von Nik92:
Seit ich denken kann, bin ich im Kern innerlich zerrissen.

Und wie kannst Du wieder ganz werden?
Ist das für Dich eine gute Basis um einen anderen Menschen nah an Dich heran zu lassen?

Falls Du aktuell tatsächlich deinen Wert nur über deinen Job generierst, welche Qualitäten machen Dich noch liebenswert?
Musst Du nicht hier beantworten.

08.05.2023 19:39 • x 1 #65


W
@Nik92 ich bin ja ein großer Anhänger der Theorien posttraumatische Wiederholung und selffulfilling Prophecy. Bei allem was Du schreibst klingt immer durch schlechte Erfahrungen...
Vielleicht solltest Du mal mit einem Therapeuten Deine Beziehungsmuster aufarbeiten. Wie hast Du Beziehung gelernt, wie waren Deine Vorbilder, wie bist Du mit Wunden umgegangen etc. Könnte spannend werden und befreiend

08.05.2023 19:43 • x 1 #66


Nik92
Zitat von Alduin:
Interessant ist hier die Kombination.
Du verabredest dich jedes Wochenende zu Dates, was auf eine ziemlich große Wirkung gegenüber Frauen hindeutet. Das geht, nomalerweise, nur über großes Selbstvertrauen, Ausstrahlung und/oder entsprechende Attraktivität.

Gleichzeitig ordnest du dir einen geringen Selbstwert zu.


@Melias Ausführungen erfassen den Kern meiner Problematik:

Zitat von Melias:
Ich denke, ich habe in jungen Jahren gelernt, dass beruflicher Erfolg enorm wichtig ist und dass man sich ständig Liebe verdienen muss. Erst als beruflich erfolgreicher Mann habe ich einen Wert (irgendwie so muss es verwurzelt sein). Den fehlenden Selbstwert gibt man sich damit.


Zitat von Melias:
Dementsprechend habe ich mir Partnerinnen ausgesucht, bei denen ich mir das ständig verdienen muss und es dann doch nicht funktioniert, während ich recht gut weiß, worauf es beruflich ankommt und wie gut performe.


Vermutlich ergeht es mir ähnlich.

Zitat von Alduin:
Datest du wahllos?


Nein, selbstverständlich müssen gewisse Voraussetzungen wie Attraktivität, Charakter und Wertvorstellungen übereinstimmen, sofern diese bereits im Voraus zu erkennen sind.

Zitat von Alduin:
Nur mal als Frage: Warum verabredest du dich, wenn du selber merkst, dass du kein Interesse an Frauen hast? Geht es dir nur um das Körperliche?


Vordergründig date ich Frauen, da der Wunsch nach Partnerschaft mit den Jahren, trotz der vorangegangen Enttäuschungen, eher zu- als abnimmt. Ich verliebe mich jedoch eher selten, bisher lediglich drei Mal und fernab von Onlinedating, weshalb ich mein Glück nicht mehr dem Zufall anvertrauen wollte.

S. ist für mich ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, jedoch erfüllt mich diese, ohne das Gefühl des Verliebtseins oder gar der empfundenen Liebe, nicht (mehr). Für mich persönlich ist es tatsächlich schwieriger, eine Partnerin für eine Beziehung langfristig an mich zu binden als mit Frauen zu schlafen.

Zitat von tesa:
Es fasziniert mich immer wieder, dass man (z.B. hier im Forum) alleine durch Worte eine (Art der) Verbundenheit spüren kann.


Dem kann ich mich vorbehaltlos anschließen.

Zitat von tesa:
Es waren laut Deiner Schilderung erst zwei, die Dich wirklich interessierten. Oder verstehe ich das grade falsch?


Ich hatte mich bisher lediglich in drei Frauen verliebt.

Zitat von tesa:
Woran erkennst Du das?
Ist das wirklich so?
Ich mag das nicht glauben. Es klingt eher danach, dass man irgendeinen Grund finden muss. Und wenn es keinen sichtbaren gibt, ist es halt der Selbstwert.


In der Hinsicht bin ich mir recht sicher.

Das mangelnde Selbstwertgefühl begleitet mich bereits mein gesamtes Leben. Bisher dachte ich jedoch, dass dieses Gefühl normal wäre und jeder Mensch so empfindet. Ich erinnere mich an etliche Situationen, sowohl im privaten, beruflichen oder sportlichen Bereich, in denen ich für Anerkennung von Dritten mein letztes Hemd gegeben hätte und dementsprechend leistungsbereit war.

Nach der Trennung ist mir dieser Umstand allerdings erst bewusst geworden, wobei ich meinen Wertekodex nie für Aufmerksamkeit eingetauscht habe.

Zitat von tesa:
Das bedeutet, dass auch SIE eine sein wird. Und ich frage mich grade, ob nicht bei Dir IHRE Angst vor tiefer emotionaler Bindung so groß geworden ist, dass sie aus Angst davor zum Ex zurück ist. Denn (vielleicht) gibt nur er ihr die Sicherheit, des emotional notwendigen Abstandes?


Meine Ex-Freundin eröffnete mir einst, bevor sie sich für mich entschied, dass sie noch nie ein Mann zuvor so innig wie ich geliebt hätte. Gefühle dieser Art und in dieser Intensität waren ihr gänzlich unbekannt, wohingegen ich jene stets als normal eingestuft habe. Dennoch trennte sie sich in diesem Wissen zunächst von ihrem Freund und vollzog auf Eigeninitiative einen Warmwechsel zu mir.

Zitat von tesa:
Ist das wirklich so? Seit Du denken kannst?


Exakt. Seit ich sechs Jahre alt bin.

Zitat von tesa:
Wer hat Dich in Deiner Kindheit verlassen?


Bedauerlicherweise niemand. Es wäre einfacher, wenn dem so gewesen wäre. Ich kenne den Grund für dieses Gefühl leider noch nicht.

Zitat von Tee-Freundin:
Dass mit den Albträumen ist natürlich unschön. Und wer verlässt Dich dort? Hast Du mal versucht das zu ergründen und Dich dieser Angst aktiv zu stellen? Letzten Endes im Leben geben wir ALLES, wirklich ...


Mich verlassen meine (Ex)-Freundin, meiner Eltern und meine Geschwister, allerdings verliere ich auch oft meine Firma oder meine ehemaligen Sportkameraden im Traum. Diese Art der Albträume bestehen allerdings auch bereits seit Kindheitstagen.

Ich denke, dass die Träume in Verbindung mit meinem Selbstwert stehen, weiß allerdings noch nicht, wie ich mich diesen stellen kann.

Zitat von Tee-Freundin:
Was ist konkret das Schlimme daran, wenn jemand geht?
Ein Gefühl, ein Gedanke?


Vermutlich das Gefühl, verletzt worden zu sein, und Ablehnung, also Entwertung, zu erfahren.

Zitat von Tee-Freundin:
Was kannst Du aktiv vor oder während des Schlafens tun?


Das ist eine gute Frage, auf welche ich noch keine Antwort weiß.

Zitat von Tee-Freundin:
Lag das an Dir, den Frauen, der Ausgangslage oder einer Kombination?


Derzeit würde ich die Schuldfrage, wenn diese also solche überhaupt benannt werden darf, wie folgt einordnen:

1. Liebe = Ausgangslage + Frau
2. Liebe = An mir
3. Liebe = Ausgangslage + Frau

Zitat von Tee-Freundin:
Was sind deine Lebensziele?
Wo soll die Reise hingehen?


Ich möchte geschäftlichen Erfolg und finanzielle Unabhängigkeit erreichen, gesund bleiben, sowie eine eigene Familie mit der passenden Partnerin gründen. Zudem würde ich der Nachwelt gerne bis zu meinem Ableben etwas von Bedeutung hinterlassen.

Zitat von Tee-Freundin:
Und wie kannst Du wieder ganz werden?


Das weiß ich noch nicht, allerdings arbeite ich an mir und meiner Persönlichkeit, zum Beispiel in der Therapie oder in diesem Forum. Die Frage ist jedoch, ob ich jemals dieses Ziel jemals in Gänze erreichen werde? Bin ich hierzu überhaupt fähig?

Zitat von Tee-Freundin:
Ist das für Dich eine gute Basis um einen anderen Menschen nah an Dich heran zu lassen?


Vermutlich eher nicht, oder? Dabei bin ich kein schlechter Mensch.

Zitat von Tee-Freundin:
Falls Du aktuell tatsächlich deinen Wert nur über deinen Job generierst, welche Qualitäten machen Dich noch liebenswert?


Darüber werde ich nachdenken.

Zitat von Wolfstanz:
Vielleicht solltest Du mal mit einem Therapeuten Deine Beziehungsmuster aufarbeiten. Wie hast Du Beziehung gelernt, wie waren Deine Vorbilder, wie bist Du mit Wunden umgegangen etc. Könnte spannend werden und befreiend


Wir bearbeiten dieses Thema bereits. Ich werde über neue Erkenntnisse berichten.

10.05.2023 06:20 • x 2 #67


tesa
Zitat von Nik92:
Für mich persönlich ist es tatsächlich schwieriger, eine Partnerin für eine Beziehung langfristig an mich zu binden als mit Frauen zu schlafen.

Ist das nicht normal?!

Geht es da nicht allen so?

Zitat von Nik92:
Das mangelnde Selbstwertgefühl begleitet mich bereits mein gesamtes Leben

Du hast es zwar an einem Bespiel erklärt, aber gib mir bitte mehr.

Denn was Du über Leistung und Frauen durch Leistung bekommen wäre eine neue Erkenntnis (für mich) - klingt jedenfalls so.

Ich mühte und arbeitete mich immer daran ab, sie zu überzeugen, mit mir eine Beziehung haben zu wollen. Ich fand das sogar in der Diskussion selbst absolut lächerlich, aber es passierte trotzdem und sogar häufiger.

Woran erkennt man mangelnden Selbstwert? Bist Du stolz auf Dich? Belohnst Du Dich mal zwischendurch für eine Leistung? Ist das Selbstwert?

Zitat von Nik92:
Bisher dachte ich jedoch, dass dieses Gefühl normal wäre und jeder Mensch so empfindet.

Hm - ich weiß ja nicht in welcher Intension das bei Dir ist, aber es ist normal!

Oder glaubt irgendwer, dass es olympische Spiele für den Selbstwert des Athleten gibt? Wozu gibt es Siegerehrungen? Wegen des Selbstwerts? Wohl kaum!

Zitat von Nik92:
Ich erinnere mich an etliche Situationen, sowohl im privaten, beruflichen oder sportlichen Bereich, in denen ich für Anerkennung von Dritten mein letztes Hemd gegeben hätte und dementsprechend leistungsbereit war.

Hm ... ist es nicht normal, auf sich stolz zu sein?

Ich erinnere mich auch an berufliche Situationen, wo man mir sagte, dass meine Idee einzigartig gewesen wäre. Ich wusste das selbst - sonst hätte sie ja jemand anderes geäußert - aber sie war noch einen Ticken genialer, weil es auch andere anerkannten.

Wie wäre hier die Reaktion eines Menschen, der seinen Selbstwert kennt?

Sorry, aber das verstehe ich nicht.
Du bist erfolgreich bei Frauen. Hast bestimmt ein selbstbewusstes Auftreten. Wie kann es sein, dass man da keinen SelbstWERT hat?

Die Frage richtet sich an alle, die meinen, darüber zu verfügen.

Zitat von Nik92:
wobei ich meinen Wertekodex nie für Aufmerksamkeit eingetauscht habe.

Ist das jetzt nicht widersprüchlich?

Zitat von Nik92:
nie ein Mann zuvor so innig wie ich geliebt hätte.

Nur zum Verständnis - das ich sollte ihn heißen, oder?

Hm, ich bin jetzt ziemlich verwirrt, denn es klingt so, als wäre die Wurzel des Problems mangelnder Selbstwert.

Aber das ist unlogisch. Immerhin ist es Dir gelungen, diese tolle Frau für Dich zu begeistern. Das ginge doch gar nicht, wenn Du kein selbstbewusstes Auftreten hättest. Und Selbstbewusstsein setzt auch Kenntnis des Selbstwertes voraus.

Zur Verlustangst - Du sagst, dass Dich niemand verlassen hat. Aber irgendwoher muss die ja kommen. Was wurde Dir angedroht, falls Du (schulische) Leistungen nicht erbringst?

10.05.2023 09:09 • x 2 #68


Nik92
Allmählich kann ich weitere Fortschritte verzeichnen.

Das warme Wetter hebt meine Stimmung deutlich, obwohl ich diese Jahreszeit noch, zumindest in schwachen Momenten, mit der der letztjährigen Kennenlernphase meiner Ex-Freundin verbinde. Dennoch schwindet die Traurigkeit, der Schmerz und die Wut über das Beziehungsende mit jeder Woche ein wenig mehr. Dieses Gefühl ist recht erholsam. Tatsächlich scheint die Zeit ein effektives Mittel gegen Liebeskummer zu sein.

Bevor ich auf den Beitrag von @tesa eingehe, möchte ich eine Episode des gestrigen Tages schildern:

Gestern Abend war ich erneut mit einer attraktiven Frau zu einem Date verabredet. Wir haben uns für das erste Treffen auf ein frühlingshaftes Spazierengehen in der Stadt verständigt. Anschließend wollte ich eine Afterworkparty besuchen, sie musste hingegen direkt nach dem Treffen im Restaurant als Aushilfe arbeiten. So weit, so gut. Allerdings verlief das Date nach einer herzlichen Begrüßung recht merkwürdig:

Sie eröffnete mir unmittelbar zu Beginn des Treffens, als wir uns in Bewegung setzten, dass die Eiswürfelmaschine im Restaurant defekt sei und sie deshalb noch dringend Eiswürfel für den Beginn ihrer Schicht kaufen müsse. Einige Zeit später befanden wir uns bereits im Supermarkt an der Kasse und wir beide hielten jeweils eine große Einkaufstüte mit Eiswürfeln in der Hand, welche wir dann gemeinsam zum Restaurant trugen. Als wir uns wenige Meter vor dem Restaurant auf der anderen Straßenseite befanden, nahm sie mir die Tüte mit den Worten ab, dass wir uns nun verabschieden müssten. Schließlich könnten mich ihre Kollegen im Restaurant gemeinsam mit mir entdecken und unliebsame Fragen stellen, wer denn der neue Mann an ihrer Seite wäre. Sie umarmte mich und verabschiedete sich anschließend.

Ich habe mir meine Irritation während unseres Treffens nicht anmerken lassen. Dennoch hätte ich das Date sofort abbrechen wollen, als sie mir von ihrem Plan, nun Eiswürfel kaufen zu wollen, erzählte. Schließlich bat sich mich nicht um mein Einverständnis, welches ich in dieser Notsituation mit ziemlicher Sicherheit auch erteilt hätte, sondern stellte mich vor vollendete Tatsachen. Als mir mein Date am Ende unseres Spaziergangs dann noch eröffnete, ich dürfe mit ihr nicht von ihren Kollegen gesehen werden, begannen sofort die alten Erinnerungen und Wunden meiner Kurzzeitbeziehung aufzubrechen. Ein ähnliches Verhalten äußerte meine Ex-Freundin nämlich oftmals auf die selbe Weise. Trotz der Umstände blieb ich während des Dates nach außen souverän und war froh, als das Treffen ein Ende gefunden hatte.

Am heutigen Tage frage ich mich ernsthaft, ob ich eine Wahrnehmungsstörung besitze, wenn ich mich in einer solchen Situation, die eigentlich ausschließlich dem gegenseitigen Kennenlernen dient, als willenloser Packesel fühle? Ich meine, wenn ich ich mich in ihrer Lage befunden hätte, hätte ich das Date entweder auf einen passenderen Zeitpunkt verschoben oder hätte mein Gegenüber zumindest um Verständnis für meine missliche Situation gebeten.

Doch damit nicht genug: Wenige Stunden später folgt dann die nächste Prüfung auf der Afterworkparty... .

Zitat von tesa:
Ist das nicht normal?!

Geht es da nicht allen so?


In der Hinsicht bin ich mir unsicher. Ich persönlich kenne auch andere Beispiele aus der Männerwelt.

Zitat von tesa:
Denn was Du über Leistung und Frauen durch Leistung bekommen wäre eine neue Erkenntnis (für mich) - klingt jedenfalls so.


Ständig besitze ich das Gefühl, etwas leisten zu müssen, um Anerkennung und Liebe zu erhalten, obwohl ich mir oft einfach wünsche, sowohl als Mann als auch als Mensch zu genügen. Echte Bemühungen um meine Person habe ich hingegen selten wahrnehmen dürfen.

Zitat von tesa:
Woran erkennt man mangelnden Selbstwert? Bist Du stolz auf Dich?


Mein größtes Problem ist, dass ich, selbst nach größeren Erfolgen, denke, dass auf dieser Welt mindestens eine weitere Person existiert, welche mich übertreffen würde. Demzufolge werte ich mich stets selbst ab. Zumindest habe ich dieses Verhalten aber mittlerweile erkannt.

Zitat von tesa:
Belohnst Du Dich mal zwischendurch für eine Leistung? Ist das Selbstwert?


Ab und zu belohne ich mich für eine Leistung mit einem guten Essen oder einem neuen Kleidungsstück. Wahrscheinlich ist dieses Verhalten jedoch bereits eine Form des Selbstwerts.

Zitat von tesa:
Du bist erfolgreich bei Frauen. Hast bestimmt ein selbstbewusstes Auftreten. Wie kann es sein, dass man da keinen SelbstWERT hat?


Ich vermute, dass das selbstbewusste Auftreten eine Art Schutzmechanismus ist, um das wahre, unsichere Ich zu verbergen. Auf diese Weise schütze ich mich wohl vor Verletzungen.

Zitat von tesa:
Ist das jetzt nicht widersprüchlich?


Inwiefern?

Zitat von tesa:
Nur zum Verständnis - das ich sollte ihn heißen, oder?


Nein, meine Ex-Freundin teilte mir tatsächlich eines Abends mit, dass sie noch nie zuvor von einem Mann, so wie von mir, geliebt worden ist.

Zitat von tesa:
Zur Verlustangst - Du sagst, dass Dich niemand verlassen hat. Aber irgendwoher muss die ja kommen. Was wurde Dir angedroht, falls Du (schulische) Leistungen nicht erbringst?


Aufmerksamkeits- und Liebesentzug.

Dieser Umstand wurde mir gegenüber nie direkt geäußert, doch besaß ich immerzu den Eindruck, dass meine jüngeren Geschwister bevorzugt worden sind, sobald sie bessere Leistungen erbrachten. Ob das Empfinden tatsächlich der Wahrheit entspricht, kann ich heute nur noch erahnen.

13.05.2023 16:52 • x 1 #69


Nik92
Ende März 2023 hatte ich auf einer Veranstaltung eine vergebene Frau kennengelernt. Sie vermittelte mir den Eindruck, dass diese mich zumindest als interessant einstufte. Trotz gegenteiliger Meinungen sollte ich (leider) Recht behalten.

Zitat von BrokenHeart:
An mangeldem Selbstbewusstsein schein es jedenfalls nicht zu liegen .....


Im Mai 2023 traf ich diese Frau nun zum wiederholten Male auf einer Veranstaltung gemeinsam mit ihrem Freund.

Zitat von Nik92:
Wenige Stunden später folgt dann die nächste Prüfung auf der Afterworkparty... .


Erneut unterhielten wir uns den gesamten Abend. Sie offenbarte mir nun noch deutlicher ihr Interesse an meiner Person, indem sie mir mitteilte, dass sie sich freuen würde, mich zu sehen. Ihre Blicke in Richtung meiner beiden Augen waren wiederholt sehr intensiv. Darüber hinaus sendete sie mir weitere Signale. Beispielsweise wusste sie, dass ich keine Social Media-Präsenz besitze, in welchem Stadtteil sich mein Unternehmen befindet oder welche beruflichen Veranstaltungen ich in der Vergangenheit öffentlichkeitswirksam besucht habe. Ab und zu berührte sich mich kurz an der Schulter. Die Zeichen waren ziemlich offensichtlich. Ihr Partner sorgte sich im Verlauf des Abends hingegen nicht sonderlich um sie und ließ sie gewähren. Insgesamt erschien mir das Verhältnis beider eher kühl als vertraut.

Als sich die Veranstaltung gegen Mitternacht dem Ende neigte, gingen sie, ihr Freund und ich gemeinsam zum nächstgelegenen Parkhaus, um zu unseren Fahrzeugen zu gelangen. Die Straßen der Großstadt waren trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit voller Menschen, die noch immer ausgelassen feierten, weshalb wir uns phasenweise förmlich durch die Menge kämpfen mussten. Als ihr Partner durch die Menschenmassen gezwungen war, ein Stück vorauszugehen, versuchte sich seine Freundin für einen kurzen Moment von hinten an meinem Arm einzuhaken. Ich wehrte ihren Versuch daraufhin ab, indem ich vorgab, jemanden auf dem Bürgersteig auszuweichen. Die Situation blieb ihrem Freund unbemerkt. Im Parkhaus angekommen verabschiedeten wir uns voneinander. Wie beim ersten Treffen umarmte sich mich fest. Anschließend trennten sich unsere Wege.

Zwei Wochen später befand ich mich auf Geschäftsreise, als sie mir eines Abends zu meinem Erstaunen eine Nachricht schrieb. Sie hatte meine Telefonnummer organisiert und bat mich um ein Treffen, um etwas Wichtiges besprechen zu wollen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war ich mir ihrer Absichten sicher, wusste allerdings auch, dass ich meine Vorsätze aufgrund meiner schmerzhaften Erfahrungen in der Vergangenheit einhalten wollte:

Zitat von Nik92:
Ein drittes Mal werde ich mich gewiss nicht mehr auf eine vergebene Frau einlassen, wobei ich natürlich kaum ausschließen kann, mich erneut in eine emotional nicht verfügbare Dame zu verlieben. In einem solchen Fall, so schmerzhaft dieser auch sein möge, müsste ich dann einfach mit den Umständen leben. Ich bin kein Plan B-Mann mehr für Frauen, welche in ihrer Beziehung unglücklich sind.


Nichtsdestotrotz kam ich ihrer Bitte nach. Schließlich wollte ich die Angelegenheit auflösen. Während des Treffens eröffnete sie mir, dass sie in ihrer Beziehung unglücklich sei und mich sehr mögen würde. Ich schilderte ihr daraufhin meine Situation und bat um Verständnis, da ich nicht erneut der Plan B-Mann für eine noch vergebene Frau sein möchte. Sie solle doch zunächst mit ihrer derzeitigen Beziehung abschließen. Andernfalls könnte ich mich nicht ruhigen Gewissens mit ihr verabreden.

Dennoch muss ich gestehen, dass mir dieser Schritt nicht leicht fiel, da mir die Frau grundsätzlich sehr sympathisch ist und ich mir wohlmöglich vorstellen könnte, sie unter anderen Umständen näher kennenzulernen. Allerdings befindet sich sich bereits in einer Beziehung. Mein Gewissen meldet sich seitdem ununterbrochen und ich beginne erneut, wie schon während der Kennenlernphase mit meiner vorherigen Kurzzeitbeziehung, mich unwohl zu fühlen.

Die Frage, weshalb sich erneut eine vergebene Frau um mich bemüht, treibt mich derzeit ein wenig um. Eigentlich befand ich mich doch auf dem Weg der Besserung und nun zweifele ich wieder an meiner Person. Warum ziehe ich Frauen dieser Art schon mein gesamten Leben förmlich an?

25.05.2023 00:42 • x 2 #70


Inexplicitus
5 Seiten ein Pfundskerl mit dem man Pferde stehlen möchte. Beruflich eine Rakete aber privat ein Rohrkrepierer. Ach Nik, ich weiß nicht ob ich Dich bewundern oder bemitleiden soll, Du machst es einem nicht leicht um ehrlich zu sein. Deine Texte sind so reflektiert und strotzden nur so vor Intelligenz...wärst Du ne Frau, wärst Du mein Fall!

Ich bin mir sicher herausgelesen zu haben was Dein sehnlichster Wunsch ist, das ist ja nun seitenweise von Dir beschrieben worden. Eine Beziehung die Dich erfüllt. Während Du Deinen beruflichen Part hegst und pflegst, massakriest Du Dein Privatleben. Ich lese fast ausschließlich Bezüge zu Deinem Arbeitsleben aber kaum etwas, das aus Deinem privaten Bereich herrührt. Ein Paar Absätze über Freunde und Familie, das wars dann auch schon.

Selbstwert...diesen beziehst Du meines Erachtens nur aus Deinem Beruf, und Dein Selbstbewusstsein entsteht durch Deine Führungsrolle, was nunmal Vorraussetzung für diese Position ist. Das hat Auswirkung auf Deinen Charakter und Dein Erscheinungsbild, und das wirkt sich dann magisch anziehend auf das andere Geschlecht aus. Zu Deinem Bedauern jedoch, erwischt es die vergebenen Frauen, die Dich als Kompensationsgelegenheit betrachten.

Die Location in der Du Deine Ex kennengelernt hast, war auch wieder bruflich verknüpft, sowie die letzte Dame die an Dir Interesse gezeigt hat. Ich meine Ms. Einhaken auf der Strasse. Beide hast Du nicht aktiv gesucht, es war vielmehr aus der Situation heraus bedingt entstanden, was Dir widerfahren ist. Das dating hingegen ist ein gezieltes Suchen, und das komische daran ist, das Du an selben Typ Frau gelangst. Lady halt mal die Tüte. Und dann rumms Karma schlägt zu:
Zitat von tesa:
Schließlich könnten mich ihre Kollegen im Restaurant gemeinsam mit mir entdecken und unliebsame Fragen stellen

Hast Du gerade ein Dejavú? Kommt Dir dieses Verhalten nicht bekannt vor? Was denkst Du, ein Arbeitskollge oder gar der Chef mit dem sie was hatte? Einer der Stammgäste? Wiviele KM würden jetzt in Frage kommen, damit Du nicht mit ihr in Verbindung gebracht werden könntest? Du willst doch nicht wieder Mülleimer spielen, oder Nik? Ist das nicht absonderlich, das genau das passiert, was in deinem Op von Dir beschrieben wurde? Schonwieder so eine die Dich verstecken will? Cmon!

Dating lässt bei mir nur ein müdes Lächeln aufkommen. Wieso gehst Du nichtmal blindlings in die nächste Nachtbar oder Discothek? Da wären die Bedingungen doch optimal jemanden ganz ungezwungen kennen zu lernen, aus der Situation heraus. So wie es in dem Gespräch verlaufen ist, damals mit ihr. Die Chancen ein liebliches Wesen Deines Geschmackes zu finden, ist wesentlich höher als auf Afterworkpartys. Wo sich scheinbar die falschen Frauen aufhalten.

Was ist eigentlich mit Deinen Freunden? Ist keiner da der Dich mal durch Hamburg schleift und mit Dir die ganz große Sause macht? Würde ich noch in Hamburg wohnen, würde ich Dich aus Deiner Bude reissen und mit Dir dermassen einen draufmachen das Dir Hören und Sehen vergeht!

Nik, Du brauchst einen Kumpel der Dich mitreißt, mit dem Du so richtig Party machen kannst. Dich immer mit der Arbeit zu beschäftigen hat Dich einfach zu sehr vereinnahmt und womöglich unfähig werden lassen, soziale Kontakte ausserhalb des Berufsleben zu pflegen. Es wird Zeit für Dich aus diesem Käfig in den Du Dich selbst eingesperrt hast zu verlassen, und etwas mehr für Dich selbst zu tun. Du bist nicht nur für die Belange der Welt verantwortlich. Deine Schudligkeit als Bruder hast Du erfüllt. Es geht jetzt um Dich und Deine Bedürfnisse. Stille diese erstmal, und dann kommt Deine Traumfrau dran.

Nur wenn Du Dich selbst liebst, kannst Du andere ebenso lieben. Das eine funktioniert ohne das andere leider nicht. Aber auch hier gilt, gib nicht gleich alles, sondern sei auch bereit etwas anzunehmen. Gehe behutsam mit Deinen Gefühlen um, sonst verjagst Du wieder die EINE, und verletzt Dich nur selbst.

Frauen aus dem Neckermannkatalog die zugeschitten sind, sind doch nicht ernsthaft von Dir begehrte Menschen, oder? Du sehnst Dich nach dem Unbekannten, nicht nach dem vorgefertigten.

Vorbelastete Frauen, die reißausnehmen aus Beziehungen um bei Dir sich das zu holen, was sie beim anderen nicht bekommen...egal wieviele Beziehungen ein Mensch vorweisen kann, so eine Situation zu meistern, ist nur den allerwenigsten gelungen. Das geb ich Dir mit Brief und Siegel. Ich hab auch mal Auffangbecken gespielt und bin kläglich gescheitert. In der Beziehung habe ich mich zu sehr verbogen, mich selbst vernachlässigt, alles damit es ihr gut ging. Am Ende stand ich allein da. Was habe ich mich selbst gemartert, mir zugefügt und am Ende stellte ich fest, es gehören immer 2 dazu.

Es ist Dir passiert, ja, und es tat weh, glaub ich Dir. Aber ist das wirklich Grund genug ausgerechnet Dir diesen Fehler anzukreiden? Du hast alles gegeben, Du bist gescheitert, aber Du bist um eine Erfahrung reicher! Mit Lady Einhaken hast Du es schon bewiesen, jetzt gilt es das auszubauen. Klare Grenzen nach aussen hin kommunizieren und nur Zugang denen gewähren, die nicht mit den Vorherigen zu vergleichen sind. Du hast nur diese 3 ernsthaften Erfahrungen gesammelt, es gilt Deinen Erfahrungsschatz zu erweitern. Klappts bei der einen nicht, dann bringt Dich jeder weitere Rückschlag Deinem Ziel etwas näher.

Du wirst die Rolle nach der Du Dich sehnst erfüllen, aber lass es ruhig angehen und verkrampfe Dich dabei nicht. Bleib locker und lass es auf Dich zukommen, lass Dich überraschen. Eine Frau kannst DU nur binden, wenn Dein Charakter sowohl beruflich als auch privat gefestigt ist.

Eine letzte Sache noch. Kennst Du das Sprichwort, berufliches vom privaten trennen?

25.05.2023 05:10 • x 6 #71


M
@Nik92
Der wichtigste Punkt m.E., den @Inexplicitus hier hervorhebt: Du setzt keine Grenzen.

Nach meinem Verständnis ist die Situation wie folgt:
Die Frau ist nicht 100% glücklich mit ihrem Typen. Vielleicht hat sich die Alltags-Langeweile eingeschlichen und es fehlt der Kick. Nun trifft sie am Abend dich. Ich gehe davon aus, dass du ein charmantes, gentleman-like Auftreten hast und vermutlich auch nicht schlecht aussiehst. Sie spürt deine Aura, die dich offen auf sie wirken lässt. Dies ist beruflich sicherlich auch echt hilfreich; hier hat sie das Gefühl, dass du available für sie bist. Ihr kommt ins Gespräch, was echt schön ist. Sie berührt dich. Testet dich vermutlich wiederholt, wie weit sie bei dir gehen kann, obgleich du ja weißt, wie es um sie steht. Das ist aufregend für sie. Du machst mit - natürlich schmeichelt es auch dir. Es gibt ja Sympathie. Ihr Typ sieht sie nicht; du schenkst ihr die ganze Aufmerksamkeit. Knistern.

Eine solcher Form der Konversation ist spannend; reicht nur irgendwann nicht mehr für den Kick des Abenteuers. Also geht sie weitere Schritte und testet dich weiterhin.

Jetzt bist du da, wo du nun bist.

Wie lief das Gespräch ab? Warum hast du so weit mitgemacht und nicht vorher signalisiert, dass du kein Abenteuer für eine vergebene Frau bist?
Do not get me wrong: Ich kenne diese Situation und auch das damit verbundene Abenteuer. Jedoch sieht sie in deinen Augen die Hoffnung. Warum hast du die? Ich gehe stark davon aus, dass du mit weiteren Leuten (auch Frauen) auf solch Veranstaltungen kommunizierst. Das sieht vermutlcih anders aus; vermutlich sendest du aber auch andere Signale. Dies mag nicht direkt sein; meine Erfahrung ist aber, dass Frauen da deutlich sensiblere Antennen als Männer haben.

Falls ich damit daneben liege, entschuldige ich mich. Ich kenne dich nur aus dem Forum. Aber für die Reflektion mag es dir ggf. helfen, auszubrechen.

Ich hab in einer solchen Situation, als ich - wie du - merkte, dass die Berührungen mehr worden, die Augen der verheirateten Frau immer mehr funkelten, andere Leute in die Konversation mit einbezogen, um die Basis für ein solches Knistern zu verhindern. Damit sie merkt, dass ich nicht ihr Abenteuer sein werde und will.
Ist das eine Lösung? Ich weiß es nicht. Aber wie eingangs und von @Inexplicitus betont: Setze Grenzen bei solchen Veranstaltungen und sei nicht da auf der Suche. Schenke anderen Menschen mehr Aufmerksamkeit.

25.05.2023 08:38 • x 3 #72


Nik92
Am Freitagnachmittag stand ich in einer Menschenschlange im Lebensmittelmarkt an der Kasse, als zwei Rentnerinnen begannen, sich über den Inhalt meines Einkaufswagens zu amüsieren. Sichtlich erheitert erfragte eine der Damen, ob ich mit etwas Milch, Käse und Wurst das lange Wochenende denn überstehen würde. Ich entgegnete schmunzelnd, dass ich nicht viel zum Leben benötigen würde, woraufhin die Frage folgte, ob meine Freundin nicht etwas Anständiges für mich kochen könne. Als ich mich als alleinstehender Mann zu erkennen gab, erntete ich Unverständnis. Schließlich sei ich ein charmanter und gutaussehender, junger Mann. So jemand dürfe nicht ohne Frau sein. Beide würden mir jedoch die Daumen drücken, bald die richtige Partnerin kennenzulernen.

Nachdem ich meinen Einkauf bezahlt hatte, verabschiedeten wir uns freundlich voneinander. Auf dem Weg zum meinem Auto wurde ich allerdings ein wenig nachdenklich, fast schon melancholisch. Das Wochenende würde ich gewiss nicht in Einsamkeit verbringen und dennoch würde ich nicht von einer Frau umgeben sein, welche ich als meine Freundin, die Frau an meiner Seite, meine Partnerin, bezeichnen würde. Jemanden mit gegenseitigem Interesse längerfristig an mich zu binden, blieb mir bisher noch verwehrt.

Einen Tag zuvor befand ich mich erneut auf einer beruflichen Abendveranstaltung, um geschäftliche Kontakte knüpfen zu können. Ich nahm es nicht wahr, doch am darauffolgenden Tag meinte ein Mitglied der Geschäftsführung meines Unternehmens zu mir, ob ich nicht bemerkt hätte, wie intensiv eine Frau meines Alters im persönlichen Gespräch an jenem Abend um mich geworben hatte. Ich musste die Frage verneinen, denn ich war noch zu sehr in meinen Gedanken mit der Protagonistin des Afterworks beschäftigt, welche sich nach der zweiten Party auf dem Rückweg ins Parkhaus bei mir einhaken wollte.

Zum derzeitigen Zeitpunkt denke ich nicht, dass ich mich, trotz grundsätzlicher Empathie, in die Frau des Afterworkabends verliebt habe. Dennoch hatte der unternommene Warmwechselversuch ihrerseits wohl die eine oder andere alte Wunden in mir aufgerissen. Dass mir diese Begebenheit zudem ein Jahr nach dem Kennenlernen meiner Ex-Freundin, auf den Tag genau, erneut geschah, bringt mich zur gegebenen Stunde um den Verstand.

Den aus meiner Kurzzeitbeziehungen entstandenen Liebeskummer habe ich wohlmöglich überwunden, die aus dieser Episode resultierenden Enttäuschungen und Verletzungen bilden jedoch noch immer einen großen Teil meines Gefühlslebens. Ich bin mir momentan nicht einmal sicher, diesen Schmerz nachhaltig überwinden zu können. Mein Vertrauen ist dahin.

Zitat von Inexplicitus:
Ich lese fast ausschließlich Bezüge zu Deinem Arbeitsleben aber kaum etwas, das aus Deinem privaten Bereich herrührt. Ein Paar Absätze über Freunde und Familie, das wars dann auch schon.


Dass ich kaum ein Privatleben besitze, ist mir in den letzten Monaten bereits bewusst geworden. Mich persönlich stört dieser Umstand kaum, allerdings nimmt mein Umfeld diese Tatsache auch eher mit gemischten Gefühlen auf.

Seit nunmehr einem halben Jahrzehnt priorisiere ich mein Arbeitsleben. Schließlich will ich im Lebensalter von etwa 50 Jahren finanziell unabhängig sein, sodass ich nicht mehr darauf angewiesen sein möchte, klassischer Lohnarbeit nachgehen zu müssen. Die zur Verfügung stehende Zeit will ich dann vordergründig mit meiner bereits gegründeten Familie verbringen sowie mit sinnstiftenden Projekten, welche mich erfüllen. So lautet zumindest das ausgerufene Ziel in der derzeitigen Phase meines Lebens.

Nichtsdestotrotz sollte ich wohl versuchen, mir auch etwas Zeit für mich zu nehmen.

Zitat von Inexplicitus:
Hast Du gerade ein Dejavú? Kommt Dir dieses Verhalten nicht bekannt vor? Was denkst Du, ein Arbeitskollge oder gar der Chef mit dem sie was hatte? Einer der Stammgäste? Wiviele KM würden jetzt in Frage kommen, damit Du nicht mit ihr in Verbindung gebracht werden könntest? Du willst doch nicht wieder Mülleimer spielen, oder Nik?


Absolut. Aus den von dir beschriebenen Gründen habe ich den Kontakt zu dieser Frau umgehend eingestellt.

Zitat von Inexplicitus:
Wieso gehst Du nichtmal blindlings in die nächste Nachtbar oder Discothek? Da wären die Bedingungen doch optimal jemanden ganz ungezwungen kennen zu lernen, aus der Situation heraus.


Meine drei vorangegangenen (Ex-)Frauen habe ich allesamt beruflich kennengelernt. In meinem gewohnten Umfeld verspüre ich schlicht und ergreifend eine größere Selbstsicherheit. In Discotheken fühle ich mich hingegen tendenziell eher unwohl.

Nichtsdestotrotz habe ich am Wochenende ein größeres Volksfest in der Nähe meiner Heimat besucht, allerdings musste ich nach wenigen Stunden feststellen, dass auch Veranstaltungen dieser Art nicht meiner Natur entsprechen. Anlässe, welche den übermäßigen Verzehr von Alk. in den Vordergrund stellen, bilden für mich keine angenehme Atmosphäre.

Zitat von Inexplicitus:
Nik, Du brauchst einen Kumpel der Dich mitreißt, mit dem Du so richtig Party machen kannst. Dich immer mit der Arbeit zu beschäftigen hat Dich einfach zu sehr vereinnahmt und womöglich unfähig werden lassen, soziale Kontakte ausserhalb des Berufsleben zu pflegen.


Freundschaften aufzubauen, zu erhalten und zu pflegen war seit meiner Kindheit schon immer eine meiner Schwächen. In der Hinsicht besitze ich definitiv Defizite. Dennoch würde ich mich nicht als unsozialen Menschen bezeichnen. Meine Anwesenheit wird in Gesellschaft durchaus geschätzt, allerdings kann ich mich mit den meisten meiner Geschlechtsgenossen nicht identifizieren. Gesprächsinhalte, welche hauptsächlich Alufelgen, B. und Fußballergebnisse beinhalten, langweilen mich auf Dauer.

Zitat von Inexplicitus:
Eine letzte Sache noch. Kennst Du das Sprichwort, berufliches vom privaten trennen?


Ich würde definitiv keine Beziehung mit einer Mitarbeiterin meines Unternehmens eingehen. Selbst Beziehungen mit Kundinnen oder Frauen aus den selben Interessensverbänden empfinde ich mittlerweile als schwierig. In allen anderen Fällen betrachte ich die Angelegenheit hingegen eher als unproblematisch.

Zitat von Melias:
Der wichtigste Punkt m.E., den @Inexplicitus hier hervorhebt: Du setzt keine Grenzen.


Mit diesem Punkt hatte ich die letzten Tage am meisten kämpfen. Mein Selbstwert ist wohl zu niedrig. Leider bin ich in persönlichen Angelegenheiten, welche meine Werte nicht untergraben, mitunter unfähig, Grenzen aufzuzeigen. Das ist mir in den letzten Tagen bewusst geworden.

Zitat von Melias:
Jetzt bist du da, wo du nun bist.


Für meinen Lebensweg sind Situationen wie diese tatsächlich mehr als symptomatisch.

Zitat von Melias:
Wie lief das Gespräch ab?


Sie gab gleich zu Beginn des Gesprächs an, dass sie in ihrer Beziehung unglücklich sei und mich als Mann sehr interessant fände. Ich gab der Frau vom Afterwork daraufhin schweren Herzens zu verstehen, dass die Sympathie zwar durchaus auf Gegenseitigkeit beruhen würde, ich allerdings aus persönlicher Erfahrung prinzipiell nicht bereit bin, einen Warmwechsel zu unterstützen. Mein Eindruck war, dass sie mit dieser Antwort nicht gerechnet hatte, und ich hoffe wirklich, dass sie ihre Bemühungen um meine Person nun endgültig einstellt.

Zitat von Melias:
Warum hast du so weit mitgemacht und nicht vorher signalisiert, dass du kein Abenteuer für eine vergebene Frau bist?


Einerseits schmeichelte mich das Interesse, andererseits wollte ich Gewissheit, ob diese Frau tatsächlich etwas im Ansatz für mich empfindet. Ein persönliches Gespräch unter vier Augen gab mir zudem die Gelegenheit, mich meinen Ängsten zu stellen und zu überprüfen, ob ich aus meiner Vergangenheit gelernt habe.

Zitat von Melias:
Ich hab in einer solchen Situation, als ich - wie du - merkte, dass die Berührungen mehr worden, die Augen der verheirateten Frau immer mehr funkelten, andere Leute in die Konversation mit einbezogen, um die Basis für ein solches Knistern zu verhindern. Damit sie merkt, dass ich nicht ihr Abenteuer sein werde und will. Ist das eine Lösung? Ich weiß es nicht.


Bei nächster Gelegenheit werde ich prüfen, ob die Lösung für mich funktioniert. Auf der letzten Veranstaltung ist es mir, zumindest unbewusst, bereits gelungen.

Zitat von Melias:
Setze Grenzen bei solchen Veranstaltungen und sei nicht da auf der Suche. Schenke anderen Menschen mehr Aufmerksamkeit.


Ich werde es versuchen, wenngleich mein Beziehungswunsch ungebrochen bleibt.

29.05.2023 22:02 • x 1 #73


Inexplicitus
Zitat von Nik92:
zwei Rentnerinnen begannen, sich über den Inhalt meines Einkaufswagens zu amüsieren

Phänomenal oder nicht Nik? 2 Omis deuten mal eben die Schieflage Deines Privatlebens mit nur einem Blick in Deinen Einkaufswagen. Digger, das sollte Dir richtig zu denken geben. Btw. wo war das Fleisch? Im Regal vergessen?
Zitat von Nik92:
beruflichen Abendveranstaltung, um geschäftliche Kontakte knüpfen zu können

Würdest Du diese Abendveranstaltungen einer Beziehung überordnen? Und was würdest Du tun, wenn eine Partnerin diese Veranstaltungen und deren Regelmäßigkeit kritisieren würde? Wie willst Du ein Privatleben pflegen, wenn Dein Beruf Dich so sehr verinnahmt? Du müsstest mal in Betracht ziehen, deinen Fokus in eine andere Richtung zu verlagern, aber dafür gibt der berufliche Part zuviel Anerkennung und Bestätigung hm?

Sag mir wenn ich mich täusche, aber ich bekomme das Gefühl das Du Angst vor einem Privatleben hast. Zuviele Banalitäten und weniger Gewichtung wenn es um Dein Vorankommen bzgl. Deines Arbeitsleben geht. Privatleben fördert Deine Karriere nicht, und darf dann weniger beachtet werden. Ist das so, mein Lieber? Im Job stehst Du im Mittelpunkt und Rampenlicht, erfährst viel Aufmerksamkeit. Wie ist das im Famielienkreis?
Zitat von Nik92:
Mich persönlich stört dieser Umstand kaum, allerdings nimmt mein Umfeld diese Tatsache auch eher mit gemischten Gefühlen auf.

Und doch sehnst Du Dich nach einer Frau die Dich erfüllt und komplettiert. Also stört es Dich scheinbar doch.
Kann es sein das Du keine Erfüllung verspührst wenn Du Dich mit Familie und Freunden umgibst? Bekommst Du da weniger Anerkennung als auf den Afterworkpartys, wo Du allein schon durch Deine Führungsposition ein ganz anderes Verhalten zu Dir erfährst? Wie oft sagt Dir Dein Umfeld das Du zuviel arbeitest, Dir mal ne Freundin suchen solltest?
Wann hast Du das letzte mal Urlaub gehabt, ich meine nur so für Dich allein?
Zitat von Nik92:
Nichtsdestotrotz sollte ich wohl versuchen, mir auch etwas Zeit für mich zu nehmen.

Diesen Satz solltest Du Dir einrahmen und über Dein Bett hängen, um Dich morgens und abends immer daran zu erinnnern.
Zitat von Nik92:
Seit nunmehr einem halben Jahrzehnt priorisiere ich mein Arbeitsleben. Schließlich will ich im Lebensalter von etwa 50 Jahren finanziell unabhängig sein

Das ist eine löbliche und vorbildliche Einstellung. Aber Du versteifst Dich da zu sehr drauf. Du bist von Kindesbeinen an in diese Rolle hineingepresst worden. Äterer Bruder der viel Verantwortung zu früh aufgebrummt bekommen hat, richtig? Durch diese Rolle kannst Du ganz wunderbar andere voranbringen, sie fördern, vllt. sogar so ziemlich jedes Problem lösen. Nur Dir selbst kannst Du nicht helfen, obwohl Du genau weißt was Du zu tun hast. Du erwartest das selbe Verhalten nur von einem weiblichen Part, bei dem Du mal selbst geführt, gefördert werden möchtest.
Zitat von Nik92:
Leider bin ich in persönlichen Angelegenheiten, welche meine Werte nicht untergraben, mitunter unfähig, Grenzen aufzuzeigen. Das ist mir in den letzten Tagen bewusst geworden.

Könntest Du dafür ein Beispiel nennen?
Zitat von Nik92:
Gesprächsinhalte, welche hauptsächlich Alufelgen, B. und Fußballergebnisse beinhalten, langweilen mich auf Dauer.

Evtl. wäre die Erweiterung Deines Freundeskreises ein Ansatz um die Lage zu verändern. Doch dafür musst Du raus an die Front und Dich nicht zu Hause verschanzen.

Führung birgt immer eine Distanz zu Geführten, und diese Distanz kann sich auf Frauen, so wie es bei Dir der Fall war, äusserst anziehend wirken. Das bezieht sich aber nur auf das berufliche. Doch was ist mit dem Rest? Eine wildfremde Frau weiß nichts von Deiner Fürhungsrolle und wird Dich ganz anders wahrnehmen, Dir nicht die selbe Aufmerksamkeit schenken, die Du gewohnt bist wenn Du unter Kollegen weilst. Deine Eltern haben damals Deinen Geschwistern mehr Beachtung geschenkt, da Du ihre Erwartungen immer erfüllt hast. Ein unbewusster Fehler Deiner Eltern, aber so ist das nunmal wenn man mit Geschwistern groß wird. Begleitet Dich die Angst vor einem fremdnen Kontakt der Dich vllt. weniger wertschätzen könnte?

Ich meine, auf einer Afterworkparty weißt Du nur allzugenau das Du sicher Aufmerksamkeit erhalten wirst. Draussen in freier Wildbahn ist das kein Garant.

Du brauchst wirklich einen Freund der Dir hilft damit Du im privaten Dich wohler fühlst.

30.05.2023 07:59 • x 2 #74


C
Mir fällt in Deiner Geschichte immer wieder auf, dass Du in Deinen Schilderungen den Fokus auf das Verletzende, das Negative, legst.

Die Afterwork-Frau hat Dir eröffnet, dass Du ihr helfen musst und sich dann außerhalb der Sichtweite von Dir verabschieden wollen, damit niemand den neuen Mann an ihrer Seite sehe.
(Geschenkt, dass Du es doof findest, nicht um Hilfe gebeten worden zu sein. Hätte mich auch zumindest irritiert, aber darum geht es mir jetzt nicht primär.)
Allerdings sagt sie Dir damit auch noch weit mehr als nur, dass sie nicht mit Dir gesehen werden will. Das ist allerdings die Botschaft, die bei Dir kleben geblieben ist.
Auch sagte sie Dir allerdings, dass Du der neue Mann an ihrer Seite bist, zumindest ein neuer Mann an ihrer Seite, womit sie vielleicht nicht sagen wollte, dass Du ernsthafte Beziehungschancen bei ihr hast, aber doch zumindest eine Selbstkundgabe in der Form gemacht hat, dass sie nicht dauernd mit einem anderen Typen ankommt, sondern man den Mann, mit dem sie gesehen wird, für ihren Partner halten würde.
Kann natürlich auch sein, dass sie damit nur sagen wollte, es könnte doofe Fragen geben, denen sie sich nicht aussetzen will. Das hätte sich wiederum allerdings ausschließlich auf sie selbst und ihren Kontext bezogen und nicht auf Dich.

Dennoch fällt auf, dass Du einzig den Teil aus ihrer Aussage entnimmst, der Dich abwertet: dass sie nicht mit Dir gesehen werden wolle.

Ähnliches fällt bei der Schilderung der beiden Damen aus dem Supermarkt auf.
Beide haben Dir in durchaus unüblicher Weise ziemlich viele Komplimente gemacht. Zunächst mal könntest Du daraus entnehmen, dass Du jemand bist, der eine gute Ausstrahlung hat, der angesprochen wird, der sympathisch wirkt und der sicherlich ein gutes Leben führt. Das alles verkörperst Du offenbar, zumindest nehmen manche Menschen (hier: die beiden Damen) Dich so wahr.

Bei Dir kleben bleibt: Schade, dass ein paar einsame Tage auf Dich warten.

Dass hier ein Selbstwertproblem vorliegt, offenbart sich deutlich und ist Dir nichts Neues, auch darüber schriebst Du bereits. Allerdings denke ich, dass Du versuchen solltest, Deinen ausschließlich negativen Blick von anderen und ihrer Betrachtung, die Du bei ihnen vermutest und in ihre Aussagen hineininterpretierst, wegzulenken.

Vielleicht gelingt es Dir, Aussagen dieser Art künftig etwas positiver zu sehen und wenigstens nicht ausschließlich die möglichen negativen Aspekte daraus zu entnehmen.

Du darfst Dich darauf verlassen, dass die wenigsten Menschen Dich mit ihren Aussagen kränken wollen. Warum bleibt aber genau das am Ende bei Dir stehen, das Kränkende?

Richte Deinen Fokus davon weg, denn das schadet Dir. Versuch es vielleicht mit positiven Affirmationen. Das ist ein Training und dauert, funktioniert aber.

30.05.2023 08:22 • x 3 #75


A


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