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Hochsensibilität der Fluch der Gegenwart!

W
Zitat von ysabell:

was ist zwischen euch geschehen?



es geht auch beides zusammen Ich drehe nur in meiner Welt und habe zumindest einen Freund, der das mit mir ganz teilt und das ist wunderschön.


Naja, bin irgendwann in einer Depression gelandet, da ich irgendwie keine Kraft mehr hatte Sie zu unterstützen. Ich habe Sie über meine Eigenart des Rückzuges informiert, jedoch hat sie es einfach nicht verstanden bzw. mir immer wieder Vorwürfe gemacht. Ich soll mich nicht so anstellen... Du bist anstrengend ect... Warum dies? warum jenes? und ich ich ich... es ging nur um Sie in der Beziehung bzw ist dies meine subjektives empfinden.


Naja, wie gesagt Glück im Unglück.


Mit dem richtigen Partner ist es bestimmt möglich. Evtl begegne ich ihr ja irgendwo

26.06.2018 21:27 • x 3 #226


Rinah
Oh Hallooo,

ich habe gerade diesen Thread hier entdeckt - und bin unfassbar froh! Ich bin nicht alleine und lese hier wirklich vieles, was mir nur allzu bekannt vorkommt.

Zitat:
bin irgendwann in einer Depression gelandet, da ich irgendwie keine Kraft mehr hatte Sie zu unterstützen. Ich habe Sie über meine Eigenart des Rückzuges informiert, jedoch hat sie es einfach nicht verstanden


Deswegen bin ich auch hier - ungefähr so zumindest.

Schön Euch zu treffen!

26.06.2018 21:52 • x 4 #227


A


Hochsensibilität der Fluch der Gegenwart!

x 3


W
willkommen

26.06.2018 22:35 • x 1 #228


Sabine
hi @Rinah von mir auch ein herzliches Willkommen.

26.06.2018 22:46 • #229


Rinah
Nach ein paar Tagen fühle ich mir selbst schon wieder etwas näher. Was mir nun aufgefallen ist, ist dass ich vielleicht meinem Exfreund nicht vermitteln konnte, wie ich fühle und alles wahrnehme. Ich glaube, das hat dazu geführt, dass ich mich gefühlstechnisch unverstanden gefühlt habe.

Kennt Ihr das?

Ich habe ihm mal erzählt, dass mir das Duschen beispielsweise zu viel werden kann, vor allem wenn ich Migräne habe. Jeder Wasserstrahl ist so intensiv, dass es fast schmerzt, das Plätschern zu laut und ich fühle mich überreizt. Seine Reaktion: Ach krass. Joa..
Rückblickend glaube ich auch, dass ich zum Beispiel emotionale Verletzungen viel intensiver und belastender empfunden habe als er. Er konnte auch immer schnell einen Haken dahinter machen, während ich tage- oder wochenlang brauchte, um das zu verarbeiten. Ich konnte mich auch erst dann sinnvoll mitteilen. Er konnte das schon gar nicht mehr verknüpfen.
Und es gibt viele Dinge die ich gefühlt habe, aber kaum so erklären konnte, dass er mich versteht. Ich wiederhole mich dann in der Hoffnung, dass bei ihm der Groschen fällt und wünsche mir, dass er beim nächsten mal sensibler mit mir umgeht. Passiert aber ja nicht.

Wie geht ihr mit sowas um? Ich hatte das Gefühl, dass ich gar nicht vermitteln kann wie sich alles anfühlt und dass das zu einer Menge Missverständnissen und Unverständnis geführt hat, was mich sehr belastet hat. Ich würde das gerne zukünftig anders angehen, aber ich weiß nicht genau wie.

29.06.2018 23:44 • x 3 #230


Y
@Rinah

Aus meinem Leben geplaudert, habe ich die Erfahrung gemacht, dass das, was du dir wünscht, verstanden zu werden, nur mit jemandem funktioniert, der ähnlich tickt wie du. Für diese Art von intuitivem Verstehens bedarf es einer ähnlichen Erfahrungswelt und Empfindungsfähigkeit.

Ich erlebe es gerade selbst, wie ungemein einfach und unkompliziert es auf einmal sein kann, wenn einer von demselben Stern ist (im übertragenen Sinne).

30.06.2018 00:45 • x 5 #231


A
Zitat von Yonda:
Aus meinem Leben geplaudert, habe ich die Erfahrung gemacht, dass das, was du dir wünscht, verstanden zu werden, nur mit jemandem funktioniert, der ähnlich tickt wie du. Für diese Art von intuitivem Verstehens bedarf es einer ähnlichen Erfahrungswelt und Empfindungsfähigkeit.




Du kannst eben niemandem erklären, wie eine Mango schmeckt, der noch nie eine gegessen hat. Süß - Ah, wie Schokolade! - Nein, fruchtig - Ah - wie eine Banane. Es ist einfach unmöglich.

30.06.2018 01:14 • x 8 #232


Sabine
Zitat von Yonda:
Aus meinem Leben geplaudert, habe ich die Erfahrung gemacht, dass das, was du dir wünscht, verstanden zu werden, nur mit jemandem funktioniert, der ähnlich tickt wie du.


Ich bekomme das gerade hin. Also mich verständlich zu machen.

30.06.2018 01:17 • x 2 #233


K
Naja, oder aber man versucht, sich selber nicht zu wichtig zu nehmen und sich auf den anderen einzulassen, so weit es eben geht. ´will sagen: man versucht, die eigenen Empfindungen und Verletzungen zu relativieren und sich klar zu machen, dass andere Menschen eben anders empfinden und dass man nicht jede Regung und jede Nuance teilen muss sondern auch durchaus mal etwas für sich behalten kann in dem Bewusstsein, dass man damit nicht durchdringen wird. Die Frage ist ja auch: muss man das eigentlich? Ist es all die Diskussionen und Irritationen wert? Aus meiner Sicht ist es das nicht. Ich denke, jeder darf und sollte auch einen Teil seiner Erlebenswelt für sich allein haben.

Ich muss aber auch sagen, dass es mit jemandem, der ähnlich tickt oder eben den festen Willen hat, sich einzulassen und zu verstehen (gilt umgekehrt natürlich auch), nicht mehr schwer oder schwierig ist. Denn wenn es das ist, ist es eben auch nicht der Richtige oder man muss sich überlegen, was einen mit diesem Menschen verbindet. Das kann ja nun auch etwas anderes sein als Emotionalität. Vielleicht Sport oder ein anderes gemeinsames Hobby. Vielleicht braucht frau eben dann doch 5 oder 6 Männer

30.06.2018 07:30 • x 3 #234


Sabine
Zitat von KBR:
Vielleicht braucht frau eben dann doch 5 oder 6 Männer


Ich zähle dann mal Kinder und Enkelkinder männlichens Geschlecht dazu, dann passt es.

Zitat von KBR:
oder aber man versucht, sich selber nicht zu wichtig zu nehmen und sich auf den anderen einzulassen, so weit es eben geht. ´will sagen: man versucht, die eigenen Empfindungen und Verletzungen zu relativieren und sich klar zu machen, dass andere Menschen eben anders empfinden und dass man nicht jede Regung und jede Nuance teilen muss sondern auch durchaus mal etwas für sich behalten kann in dem Bewusstsein, dass man damit nicht durchdringen wird.


Das hast du eine sehr gute Formulierung gefunden. Ja, ich denke auch, dass das ein Teil meines Weges war. Bevor diese Thema eröffnet wurde, habe ich nie über HS nachgedacht. Doch hatte ich für mich hier im Forum erkannt, dass ich anders ticke als andere. Mit den richtigen Gesprächspartner, formte sich dann langsam eine richtige realistischere Sichtweise auf mich. Das tat teilweise sehr weh.

Ich würde allerdings die Aussage:

Zitat:
in dem Bewusstsein, dass man damit nicht durchdringen wird.


relativieren. Und zwar, wie folgt:

In dem Bewusstsein, dass man nicht mit allem durchdringen wird.

Denn genau das sagst du damit aus.

Zitat von KBR:
ch muss aber auch sagen, dass es mit jemandem, der ähnlich tickt oder eben den festen Willen hat, sich einzulassen und zu verstehen (gilt umgekehrt natürlich auch), nicht mehr schwer oder schwierig ist. Denn wenn es das ist, ist es eben auch nicht der Richtige oder man muss sich überlegen, was einen mit diesem Menschen verbindet.


Und ich denke, dass ist so in jeder Beziehung wichtig.

30.06.2018 08:55 • x 3 #235


D
Ich denke dass man mit dem Wort Hochsensibel höchst sensibel umgehen muss. Dieses Wort hat keine wissenschaftliche Basis und wird überdurchschnittlich oft von Menschen genutzt, die der Esoterik oder anderen Alternativen Lebensformen zugeneigt sind.

Jeder Mensch hat seine Leidenschaften, der eine leidet und belastet sich leidenschaftlich gerne und der andere genießt und beschützt sich leidenschaftlich gerne und mag den Spaß am Leben, was Hochsensible gern als Oberflächlich betrachten.

Jemand der sich mit dem Kram anderer belastet und alles und jeden Furz auf sich einstömen lässt, anstatt sich zu schützen ist irgendwann fix und alle, dünnhäutig und instabil. Er ist nicht hochsensibel sondern hochbelastet und kann dann keinen Mucks mehr hören oder unter Menschen sein. Er hat keine speziellen Hochfrequenzohren oder mehr lichtempfangende Zellen in seinen Augen. Jeder hat das gleiche Nervensystem, nur jeder geht damit anders um. Hochsensibel ist allerhöchstens die Nase eines Hundes, das Ohr einer Fledermaus. Der Mensch ist auf seine gesunde Psyche angewiesen. Da riecht man eben mal mehr und mal weniger je nachdem wie es einem geht. Migräne zum Beispiel ist keine Hochsensibilität, sondern ein Allarmsystem dass man sich bitte beschützen soll. Dieses Allarmsystem existiert in jedem Menschen, wird aber nicht bei ausgeglicheneren Menschen aktiviert, denen ihr gesunder Egoismus sehr wichtig ist.

Ich finde dieses esoterische Modewort äußerst gefährlich, weil man dann meint, etwas höchst besonderes zu sein und sich damit verrennt. Nein, das ist man nicht. Andere Menschen sind nicht weniger sensibel, sie genießen und empfinden, sie sensibeln nur über gesündere Kanäle. Ich kann das bestätigen weil ich in instabilen Phasen auch hochsensibel war und auf gleiche Situationen in stabilen Phasen so gar nicht hochsensibel reagiert habe, sondern aus der Sicht der Hochsensiblen wie ein oberflächlicher Rowdy. Es ist echt gemein zu glauben man wäre ja so viel empfindsamer, so viel genießerischer, so viel aufnahmefähiger und empfindsamer als andere. Mit diesem Gedanken lebt man nicht mehr in der Realität und da ist es kein Wunder dass man nicht mehr dazu gehört wenn man sich selbst als etwas völlig außergewöhnliches ausgrenzt.

Ich weiß dass ich mit diesen Worten die Gemeinschaft der Hochsensiblen jetzt äußerst erzürnen werde die wie Religionen oder Sekten keine Wiederworte dulden. Ich möchte mit meinen Worten nur zu einer ergänzenden Sichtweise beitragen.

01.07.2018 07:33 • x 4 #236


U
Jedem seine Meinung. Meine ist es nicht, für mich ist es ein vererbbares Persönlichkeitsmerkmal.

01.07.2018 08:03 • x 2 #237


L
Zitat von derBaum:
Jeder hat das gleiche Nervensystem, nur jeder geht damit anders um.


Obwohl ich tendenziell deiner Meinung bin, muss ich dir sagen, dass du in dem Punkt einfach nicht Recht hast.

Menschen haben nicht alle ein gleich gut funktionierendes Nervensystem, genauso wie es Menschen gibt, deren Herz besser oder schlechter funktioniert oder eben andere körperliche Gegebenheiten.

Es gibt zig psychische Erkrankungen, die die Folge einer schlechten Filterung im Gehirn sind und deswegen viele Dinge, mit denen gesunde Menschen problemlos klarkommen, als extrem störend und belastend empfindet.

Aber die laufen in der Regel auch nicht in der Gegend rum, denken sie seien etwas besseres und tyrannisieren damit ihr Umfeld.

Zitat von derBaum:
Ich finde dieses esoterische Modewort äußerst gefährlich, weil man dann meint, etwas höchst besonderes zu sein und sich damit verrennt. Nein, das ist man nicht. Andere Menschen sind nicht weniger sensibel, sie genießen und empfinden, sie sensibeln nur über gesündere Kanäle.


Sehe ich genauso. Eigenverantwortung sollte hier im Zentrum stehen und nicht der Anspruch, das Umfeld sollte sich anpassen und Rücksicht nehmen, weil man so besonders ist.

01.07.2018 08:10 • x 3 #238


O
Zitat von derBaum:
Ich finde dieses esoterische Modewort äußerst gefährlich, weil man dann meint, etwas höchst besonderes zu sein und sich damit verrennt. Nein, das ist man nicht. Andere Menschen sind nicht weniger sensibel,


Ich habe es ja hier ein paar Seiten vorher schon geschrieben. Bei Kindern / Babys ist hochsensibel die neue Fancy Krankheit um alles zu erklären.
Meiner Meinung nach ist das meiste wirklich anerzogen bzw. Gewöhnung oder halt Isolation oder Sichtweise.

Wenn ich mein Kind überhaupt nicht an andere Leute abgebe ( Oma, Onkel, Tanten) , dann wird mein Kind irgendwann auch weinen wenn Mama nicht da ist. Völlig logisch, das Kind kennt die anderen ja nicht.
Aber da wird dann viel reininterpretiert:
Bei Oma ist es immer zu laut, Oma hat das falsche Parfum, bei Oma ist es immer zu hell
Wenn Kinder etwas nicht kennen dann sind sie erstmal unsicher, völlig normal. Aber wenn man sie vorher isoliert, dann ist alles mögliche plötzlich spooky.
Hausgemachtes Problem.

Anderes Beispiel. Ich war mit meinem Sohn beim Public Viewing. Er lag im Wagen und schlief. Alle : Wooaasss ? Der schläft bei der Lautstärke ?
Ähm. . ja ? Das scheint erstmal total dickfellig und unsensibel. Aber wenn wir in den Wald spazieren gehen, dann lauscht er dem WInd und den Amseln . Er hört wenn wir über einen Stock fahren oder durchs Laub. Wenn es ihm zu dunkel und zu ruhig ist dann wacht er auf und kann nicht mehr schlafen.
Er sieht manchmal Geister, da schaut er minutenlang irgendwo hin und scheint da irgendwas zu entdecken was wir nicht sehen können.

Ja, was ist er nun ? Dickfellig, sensibel, unsensibel, hochsensibel?

Für mich ist es im Kinderbereich wirklich ein Modewort um ein total besonderes Kind zu haben. Wie früher ADHS.
Es gab schon immer ruhige Kinder, laute Kinder, Kinder die auf der Leitung stehen, Kinder die zu anderen nett sind und schnell Freundschaften schließen, .
Vieles ist eine Charakterfrage. Aber auch ganz viel ist Erziehung.
Als ich meine junge Stute gekauft habe, da war sie definitiv hochsensibel. Hat sich oft erschrocken. Jetzt ist sie ein Prima Verlasspferd. Aber auch nur, weil ich sie an alle möglichen Dinge in Ruhe gewöhnt habe, ihr Sicherheit gegeben habe und in kleinen Schritten ihr die Unsicherheit nahm.

Bei Kindern ist es so :
Wenn Mama Angst vor Spinnen hat, dann wird das Kind auch irgendwann Angst haben. Die Mutter strahlt das aus.
Wenn Mama nicht gerne auf Partys geht, weil zu laut, zu hell, . Dann wird das Kind das wahrscheinlich auch nicht so gerne. Ist das dann vererbt ? Ich finde nicht. Erst mal offen auf alles zugehen und alles ausprobieren und da fehlt es bei vielen Eltern schon dran.
Vieles hat man selber in der Hand und bemerkt bei Kindern vielleicht zu spät welchen Anteil man hat.

01.07.2018 08:59 • x 3 #239


Sabine
Zitat von Otten82:
Bei Kindern / Babys ist hochsensibel die neue Fancy Krankheit um alles zu erklären.


Folgende Geschichte meiner Tochter als 1 1/2 jährige.

Sie ging in den Kinderkrippe. Anfangs war alles okay. Mit der Zeit kam es, dass ich mindestens einmal in der Woche sie abholen musste. 39 Temperatur. Nur schlafen wollen und etwas trinken. Immer wieder ging ich mit ihr zum Arzt, ich musste doch arbeiten.

Die Ärztin untersuchte alles. Schickte uns zur Landesklinik. Dort auch CT des Kopfes und x Untersuchungen.

Dann sagte die Ärztin zu mir, körperlich ist ihre Tochter gesund. Ich empfehle in eine kleinere Kindereinrichtung ggf. kirchlich. Entweder hat sie ein Problem mit einem Kind, einer Erzieherin oder sie lehnt vielleicht grundsätzlich die Einrichtung ab. Es kann so viel sein.

Gesagt, getan. Kirchlicher Kindergarten,max 24 Kinder und vier Erzieher. Was soll ich sagen, mein Kind hatte nach vier Monaten Marathonlauf von Null auf 100 gar nichts mehr. Aber sobald ihr etwas im Magen quer lag, und das ist noch heute so, wird sie krank. Sie klagt nie.

Manche Dinge kann man eben nicht rational erklären, wenn der Körper sich meldet.

Und vor 29 Jahren war HS so noch weniger ein Thema, als ein Thema. Und für mich bis vor ein paar Tagen, bevor ich das Thema hier war nahm, eben auch nicht. Ich bin bis hier her gekommen, ohne darüber nachzudenken. Ich werde es auch nicht zu meinem Hauptthema machen und ich möchte auch keine Sonderstellung beziehen in meiner Familie.

Also, es kann das geben, denke ich mir aus meinen persönlichen Erfahrungen, auch mit meiner Tochter. Ob man das für sich zum Hype machen muss? Ich denke, man sucht ja immer als erstes Gründe, um sich etwas zu erklären. Und heute suche ich Wege, um mich zu integrieren und sachlich zu bleiben. Etwas emotionalen Abstand zu allem. Es ist schwer. Das gebe ich zu. Aber wenn ich leben will, in meiner Familie, dann ist es meine Aufgabe, mich nicht als Außenseiter selbst auszugrenzen.

01.07.2018 09:36 • #240


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