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Hoffnung, Glaube, "Liebe" und Ansprüche

Blanca
Zitat von Kaetzchen:
- warum sind Männer immer wieder so dämlich, und hinterlassen soooo deutliche Spuren ihrer Affäre? Handygespräche, E-Mails, Fotos, Videos ...

Das ist wohl dem Umstand gestundet, daß sie keine Ahnung haben, wie man eine Affaire führen sollte, wenn man sich denn schon dazu entschlossen hat.

Dabei gibt es ausreichend Infos dazu im Internet und woanders. Aber vielleicht können sie sich Men's Health ja nicht leisten, oder sie haben schlicht nie gelernt, zu lesen? Allein beim googlen nach Spielregeln Affaire läßt sich soviel an Seitensprung-Fibeln und -Knigges finden, daß eigentlich niemand von sich behaupten kann, es gebe umzureichend Information dazu.

Mehr als servieren kann aber auch das Internet sie nicht; lesen und verstehen muß man(n) sie dann schon selbst.

14.08.2016 13:51 • x 2 #136


Blanca
Zitat von JungeRoemer:
wie aktuell unser Bundespräsident.

Der ist eigentlich ein gutes Beispiel.

Denn während seine Frau (formal) jedes Recht hat, seine Rückkehr in die Ehe zu fordern (ob das sinnstiftend erscheint oder nicht, steht ausdrücklich nicht zur Debatte), hätte seine Lebensabschnittsgefährtin eben dies nicht. Zudem hat Daniela Schadt ebensowenig Recht, ihn zur Scheidung zu zwingen, wie Helga Hirsch oder andere ihresgleichen vor ihr (so es sie gab, hab's nicht weiter recherchiert).

Sie kann nur bleiben, oder gehen, wenn ihr die Konstellation nicht passt und er sich weigert, etwas daran zu ändern.

Ich würde sie allerdings nicht als Affaire bezeichnen, da er nun doch recht offen mit diesem Konkubinat umgeht und das seit immerhin 15 Jahren schon. Man darf getrost davon ausgehen, daß er es mindestens so ernst mit ihr meint wie mit den Lebensabschnittsgefährtinnen vor ihr (aber eben nicht so wie seinerzeit mit seiner Frau).

Vielleicht hat er sie sogar auf eine für die Öffentlichkeit unsichtbare Weise versorgt (Lebensversicherung auf ihren Namen, etc.), während seine Noch-Gattin weiterhin gesetzliche Pensions- und Krankenkassenansprüche aus der Ehe miterwirbt - immerhin ließ Frau Schadt seit seiner Wahl die eigene Berufstätigkeit ruhen, wohl auch und vor allem, um ihn zu unterstützen, in welcher Form auch immer.

Salomonische Lösung, würde ich sagen. Dennoch: Gewisse Unterschiede bleiben, und seien sie noch so fein. Nicht nur Frau Schadt tut gut daran, sich dem entweder zu fügen, oder die Szene zu verlassen (aber bittschön nach all den Protokolländerungen nicht ausgerechnet jetzt, während seiner Amtszeit. Halten's bittschön weiter durch, die Dame... a' Skandal woi ma ned.).

Ich find's allerdings ein Stück weit heuchlerisch, wenn man sieht, wie rasch H4ler in diesem Land als Sozialschmarotzer dargestellt werden, während der Bundespräsident allen offen vorlebt, wie man die gesetzliche Sozialversicherung für eine Ehe ausnutzt, die nur noch auf dem Papier existiert - als habe der alte Bismarck sie dafür je gedacht. Das hat schon ein Geschmäckle, aber solange die Bilder hübsch sind, wird sich wohl kaum einer daran stören.

14.08.2016 14:42 • x 1 #137


A


Hoffnung, Glaube, "Liebe" und Ansprüche

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J
Für mich ist das reine Privatsache... und solange sich alle Beteiligten einig sind..!?
Lieben Gruß, Du Schöne

14.08.2016 14:46 • x 1 #138


Blanca
Zitat von JungeRoemer:
Für mich ist das reine Privatsache... und solange sich alle Beteiligten einig sind..!?

Siehe letzten Absatz in #137.

Im übrigen ist es natürlich eine klare Kampfansage an die Ehe, das Amt des Bundespräsidenten mit jemand zu besetzen, der sie so offen bricht wie Herr Gauck. Aber vielleicht erfolgte diese Provokation gezielt.

14.08.2016 14:57 • x 1 #139


J
Wie gesagt, Blanca, die Alten ereifern sich mit jedem Treffen über all die Schieflagen und die Jüngeren juckt es nicht. Es ist nicht mal mehr einen verbalen Aufreger wert. Uns geht es allen zu gut und wir sind satt und zufrieden und dennoch nicht wunschlos glücklich.
Seitdem ich mich mehr in Verzicht übe, bin ich wieder viel gelassener.

14.08.2016 15:02 • x 1 #140


Blanca
Zitat von JungeRoemer:
Wie gesagt, Blanca, die Alten ereifern sich mit jedem Treffen über all die Schieflagen und die Jüngeren juckts nicht. Es ist nicht mal mehr einen verbalen Aufreger wert.

.... bis man dann selbst ausgetauscht worden ist. Dann juckt es zwar und man versteht die Welt nicht mehr, aber auch dann zucken natürlich alle (anderen) weiterhin nur müde mit den Achseln.

Wie das mit untergegangenen Werten eben so ist.

14.08.2016 15:03 • x 2 #141


J
Zitat von Blanca:
..weiterhin nur müde mit den Achseln.

... und kritisieren munter an einem herum.

14.08.2016 15:06 • #142


Blanca
Zitat von JungeRoemer:
... und kritisieren munter an einem herum.

Ist Meinungsfreiheit der nächste Wert, dessen Untergang in meiner deutschen Heimat beschlossen wurde, ohne daß ich im selbstgewählten Exil etwas davon mitbekommen hätte?

Anders gefragt: Kratzt es Herrn Gauck und Frau Schadt denn, das es nach wie vor Menschen gibt, die seine Wahl nicht begrüßen - unter anderem, weil ihnen seine private Lebensführung als unangemessen für speziell dieses eine Amt erscheint?

14.08.2016 15:07 • x 1 #143


J
Die gab es leider nie wirklich. Als Ossi glaubte ich daran. Bin mehr als einmal auf die Gusche gefallen, hie und da ausgetauscht worden. Aber: Alles ist gut!

Edit: Es kratzt sie nicht, denn die Kohle reizt und stimmt ..und entschädigt für eventuell auftretende Gewissensbisse. Außerdem war er ja immer ein angesehener Mann. Und er ist alt und möchte auch sein Stück vom Kuchen abbekommen.

14.08.2016 15:09 • x 1 #144


Blanca
Zitat von JungeRoemer:
Alles ist gut!

Jau!

Zur Not können Herr Gauck und Frau Schadt sich ja bei Charles und Camilla ausheulen, falls ihnen die Skepsis bzw. Kritik einiger weniger - mich eingeschlossen - wirklich was ausmachen sollte. Zudem haben sie die Mehrheitsmeinung vermutlich hinter sich und so dürfte es diese beiden Eichen nicht weiter kratzen, wenn sich die Blanca in einem Thread an speziell seiner Wahl (ansonsten ist mir ihre Lebensführung wurscht) scheuert.

Hätte ich was zu kamellen, würde der Prince nach dem Ableben seiner Mutter (sie ist schon über 90 und möge mir nachsehen, daß ich ihr allenfalls noch 10-15 Jahre gebe, die ich ihr aber von Herzen gönne) ebenfalls von der Thronfolge ausgespart, bzw. er täte gut daran, freiwillig Abstand davon zu nehmen und sie seinem ältesten Sohnemann zu überlassen. Wäre auch ökonomischer, denn dann muß die Zeremonie in absehbarer Zeit nur einmal stattfinden und die kostet viel Aufwand und Geld.





Letzter Edit: Wieso sollte Frau Schadt Gewissensbisse haben? Für was?

14.08.2016 15:14 • x 1 #145


R
Verstehe ich nicht.

Der Mann hat geheiratet, liebt seine Frau nicht mehr, hat sie verlassen und lebt mit einer anderen zusammen.

Seinen sonstigen ehelichen Verpflichtungen kommt er -wie vereinbart- loyal nach.

Ich würde es ähnlich handhaben, wenn auch nicht im Bereich von Rentenversicherungsanteilen etc.
Das hat im wesentlichen damit zu tun, dass die Trennung mindestens zur Hälfte von meiner Ex ausging.

Wenn meine Ex und Mutter meiner Kinder aber mal so richtig in der Patsche säße, würde ich ihr beistehen.

Und eine Next hätte damit klar zu kommen. Punkt.

Blanca: heute schon die Sonne gesehen?

14.08.2016 15:55 • #146


Blanca
Zitat von Random:
Seinen sonstigen ehelichen Verpflichtungen kommt er -wie vereinbart- loyal nach.

Ach so:

Also wenn ich nur einen Teil meines Vertrags (s. Zitat) erfülle, den anderen (Zusammenleben) aber offen breche, dann habe ich den Vertrag trotzdem genauso eingehalten wie einer, der dies vollinhaltlich tut?

Was genau verstehe ich jetzt gerade nicht, angesichts von soviel Beliebigkeit?

14.08.2016 16:02 • x 1 #147


R
Hätte er bei der Frau bleiben sollen, die er nicht mehr liebt?

Falls ja, würde das die gelebte und daher relevante, gesellschaftliche Realität widerspiegeln?

In deiner Welt gibt es wohl Scheidung als moralisch vertretbare Lösung nicht?

14.08.2016 16:12 • #148


Blanca
Das Amt des Bundespräsidenten ist wohl das repräsentativste, das die Bundesrepublik zu bieten hat - neben dem der Bundeskanzlerin. Wer es bekleidet, der muß unser Land und das, wofür es steht, in Würde (nicht für sich persönlich, sondern für uns alle!) nach außen vertreten (können).

Ich nehme zur Kenntnis, daß Deutschland jetzt für ein Land steht, das sich dazu bekennt, Ehepartnerinnen ab einem gewissen Alter durch andere Frauen zu ersetzen und seine gesetzliche Sozialversicherung dahingehend auszunutzen, daß man verheiratet bleibt und so eine Witwenrente sichert für jemand, der genausogut wieder einen Beruf ergreifen und sich eine eigene Rente erwirtschaften könnte, was übrigens auch sehr im Sinne jener Emanzipation wäre, die dieses Land sich von seinen Frauen eigentlich erwartet - mittlerweile jedenfalls.

Weiters nehme ich zur Kenntnis, daß Deutschland jetzt für ein Land steht, in dem zwischenmenschliche Beziehungen unverbindlich sind und bleiben dürfen, denn Frau Schadt ist ja nicht die erste Lebensabschnittsgefährtin des amtierenden Bundespräsidenten.

Preisfrage: Sollte er Frau Schadt auch mal austauschen - darf Lebensabschnittsgefährtin Nr. 3 dann auch einfach bei ihm einziehen und öffentlich neben ihm auftreten? Ab wann würde es der Klinkenwechselei in der Bundespräsidentenvilla denn zuviel?

Wer A sagt, muß auch B regeln können....

.... meines Erachtens war die Besetzung dieses Amtes mit diesem Konkubinat ein Dammbruch, der ungefähr so notwenig erscheint wie der Pickel auf einem Hinterteil.

Als Privatleute wünsche ich Herrn Gauck und Frau Schadt alles Glück dieser Welt. Aber ein öffentliches Amt wie dieses hätte ich angemessener besetzt: Mit einem zumindest nach außen funktionierenden Ehepaar nämlich. Denn ob innen Liebe drin ist, wissen wir weder bei Gauck/Schadt, noch dort - ergo ist das für die Auswahl eh irrelevant. Es ist ein repräsentatives Amt, wohlgemerkt. Es geht um das, was nach außen gekehrt wird.

Meine Meinung!

14.08.2016 16:29 • x 1 #149


Blanca
Zitat von Random:
Hätte er bei der Frau bleiben sollen, die er nicht mehr liebt?

Nein, aber er hätte von einer Kandidatur für dieses eine, spezielle Amt absehen sollen, weil seine Entscheidung und die damit verbundene Lebensführung nicht dem entspricht, was man sich dafür erwarten kann und darf (wohlgemerkt: nur meine ganz persönliche Meinung dazu).

Oder sind Deutschland etwa auf einen Schlag sämtliche in Frage kommenden Repräsentanten ausgegangen, die eine vollinhaltlich mit Leben gefüllte Ehe führen?

Das allerdings wäre ein Armutszeugnis fürs Land der Dichter und Denker, wie es im Buche steht...

14.08.2016 16:41 • x 1 #150


A


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