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Endgültig gehen oder bleiben? Hopp oder Topp

T
Klingt schon nach einer Traumatisierung. Kann ich sehr gut nachvollziehen. Das gehört in wirklich kompetente Hände. Stimme @Hola15 absolut zu, mit VT kommt man da leider keinen Deut weiter.
Leider ist die Beziehung, die du dir ausgesucht hast alles andere als förderlich, um dich zu stabilisieren. Aber jetzt wäre das Ziel sicher erstmal, einen guten Therapeuten zu finden.

06.11.2022 14:05 • x 5 #31


Hola15
Ich würde das auf jeden Fall mal in Betracht ziehen. Auch eine komplexe PTBS.
https://www.degpt.de/informationen/fuer...olgen/wie-äußern-sich-traumafolgestörungen/komplexe-posttraumatische-belastungsstörung/

Mir ist klar, das Trauma gerade auch ein „Modebegriff“ ist und vieles darunter subsumiert wird was klassisch nicht unter die Diagnoseleitlinien fällt.

Aber egal welchen Namen das Kind trägt, ich persönlich fand viele „logische“ Erklärungen für Symptome und wertvolle Hilfestellung in der Traumatherapeutischen Sicht. Insbesondere in der Verknüpfung mit Nervensystem/Körper.

06.11.2022 14:12 • x 2 #32


A


Endgültig gehen oder bleiben? Hopp oder Topp

x 3


FrauDrachin
Hey @Laura543 ,

das ist ja mal ne eklige Situation, in der du dich befindest.

Ich kenne diese Gedankenkreisel auch von ein paar anderen Menschen in meinem Umfeld, die traumatisches erlebt haben. Dieses sich fragen, ob eine normale Beziehung möglich wäre, wenn sie nur selber gesund wären.
Was ist gesundes Abgrenzen/Bauchgefühl, was ist das Trauma. Spinn ich, oder spinnt der andere?

Und es ist von außen wahnsinnig schwierig, eigentlich unmöglich, das irgendwie sinnvoll zu beurteilen, weil wir ja auch nur eine Seite der Story kennen.

Von außen und nur die nüchternen Fakten betrachtet, soweit du sie uns geliefert hast:
-Er hat dich zu seiner Affaire gemacht, und sich erst auf massiven Druck und nach langem rumgeeier getrennt.
-Allerdings auch nicht so ganz komplett, weil Familienurlaube waren weiterhin, im zweifel heimlich
-Du hast dich anfangs immer wieder versucht zu distanzieren, das hat er nicht akzeptiert
-Er hatte vor dir bereits eine Affaire, mit der er scheinbar auch nie sauber Schluss gemacht hat
-Für die Geschichte mit dem Urlaubsfoto fällt mir bei aller Fantasie keine harmlose Erklärung ein

Soweit, noch bevor du dir die Frage nach deinem eigenen Anteil stellst: Würdest du irgendjemandem dazu raten, diesem Mann zu vertrauen? Könntest du irgendjemanden verurteilen, wenn er diesem Mann nicht vertraut? Klingt das für dich nach einer normalen Beziehung, bzw. Beziehungsanbahnung? Was wäre denn deiner Meinung nach anders, wenn du seelisch stabil wärest? Meinst du, du könntest ihm dann permanent beipflichten, so wie es die Exaffaire tut? Oder wäre es nicht vielleicht im Gegenteil so, dass du ihm schon lange den Mittelfinger gezeigt hättest, und weg wärest?

Zitat von Hola15:
was mir bei dir besonders auffällt ist, wie du deine Grenzen und eigenen Bedürfnisse durch toxisches Verständnis und falsche Toleranz komplett aufweichst.

Von außen und von dem her, was du schilderst, klingt es eher danach.

Ok, was ist also deine Baustelle? Dass du dir mit Konflikten schwer tust. Weil:
Zitat von Laura543:
Fakt ist- jemand mit dem gewisse Beziehung besteht- Kollege, Freund oä- wird laut/ spöttisch/herabwürdigend und sofort gehen bei mir Lichter aus.

Ja... Dann sei doch die Frage erlaubt, warum du, wenn du das schon weißt, mit jemandem zusammen bist, der im Streit, laut, spöttisch herabwürdigend ist?
Plus mit dem Streit vorprogrammiert ist, weil er ein sagen wir mal, schwieriges Verhältnis zu Wahrheit und zu Beziehungen allgemein hat?

Also, ja, du hast dein Trauma, und du tutst gut daran, daran zu arbeiten. Bist du ja auch dran.
Mir drängt sich jedenfalls der Eindruck auf, dass diese spezielle Beziehung mit oder ohne Trauma extrem schwierig wäre.

06.11.2022 14:33 • x 4 #33


Femira
Zitat von Laura543:
Also ich hatte halt in drei Monaten nur 5, eher kurze Gespräche. Zwischendurch mehr eingefordert, am Ende nochmal drüber gesprochen-

Das ist keine Therapie.
Du brauchst eine richtige. Kümmere dich darum.
Wenn du Unterstützung dabei brauchst, rufst du bei deiner Krankenkasse an und kannst zu einer Beratung bei der Caritas oder pro Familia. Die Ausrede, es sei so schwer, ist im Opfer bleiben. Das ist nicht okay.
Zitat von Laura543:
Ich möchte ein Gespräch führen, was mir natürlich Stress macht, weil Konflikte für mich mit Kontaktabbruch und absoluter Missachtung meiner Grenzen einhergehen. Fehlprogrammerung.

Das ist keine Fehlprogrammerung. Der Fehler ist, dass du dir einen Mann ausgesucht hast, der dir mit Kontaktabbruch droht und deine Grenzen missachtet. So retraumatisierst du dich. Das machst du aktiv und freiwillig.
Zitat von Laura543:
Genau dass wurde mir auch von Psychologen gesagt. Er kann mich nicht ernst nehmen, meine Grenzen weil ich eben so wischiwaschi bin.


Lass uns das mal anschauen. Wischiwaschi... Das finde ich nämlich auch so.
Zitat von Laura543:
Ehrlichkeit, auch wenn man sich wirklich anderweitig orientiert, nicht sich davon schleichen- nicht da

Das ist eine Grenze. Inwiefern stehst du dafür ein? Inwiefern hat es eine Konsequenz, dass er heimlich mit der Kollegin schreibt?

Was ist mit dem Haushalt? Was möchtest du da? Was forderst du ein? Wie stehst du dazu?

Welche Konsequenzen hat es, dass er noch immer nicht den Kontakt zur AF abgebrochen hat?

Laura, wie formulierst du deine Grenzen und welche Konsequenzen ziehst du, wenn sie übertreten werden?

Zitat von Laura543:
Ich hasse mich dafür, ich schäme mich dafür


Zitat von Laura543:
Weil es bedeutet sich zu schämen, darauf auch reingefallen zu sein.


Zitat von Laura543:
noch mehr Schuldgefühlen,

Ja, da gehst du ins Opfer. Scham ist ein Gefühl, dass uns an der Stelle nicht weiter wachsen lässt. Scham ist ein hemmendes Gefühl. Hinterfragen Es. Du bist halt auf seine Worte reingefallen. Und? Sind ja offensichtlich noch mehr Frauen. Und? Passiert. Scham ist nicht nötig.

Zitat von Laura543:
tollen S. und Zärtlichkeiten- gibt es sehr viel


Dir ist schon klar, dass du vielleicht nicht die einzige bist? Schützt du dich? Musst du nicht um Forum beantworten. Ich wollte nur darauf hinweisen.


Zitat von Laura543:
Es ist tw so ambivalent.

Ist es immer. Sonst wäre es ja einfach, wenn ein Mensch nur schlecht wäre.


Zitat von Laura543:
Weil dass natürlich sehr belastend für eine Beziehung ist.

Dein Verhalten ist erstmal belastend für dich. Da musst du ran.
Kümmere dich.
Es gibt keinen Grund, mit dem zusammen zu bleiben, der einen destabilisiert, nur weil man Angst hat, dass kein anderer Mann einen lieben kann.

Zitat von Laura543:
gemeinsame Ziele, gemeinsames Zuhause- er will seins nicht aufgeben und zu mir, ich nicht meins und zu ihm.

Gut. Dann passt es einfach nicht. Steh dazu, was du willst.


Zitat von Laura543:
Wie verabschiedet man sich von Kindern?

Du sagst ihnen, dass du sie sehr gern hast, die Situation nichts mit ihnen zu tun hat, sondern die Erwachsenen eben nicht gut zusammen passen.

06.11.2022 14:51 • x 1 #34


B
Ich verstehe gar nichts..er wohnt Aktuell in einer eigenen Wohnung oder bei einer der 2 Frauen? Er ist offiziell mit wem von euch 3 zusammen aktuell?
Er hat aber mit allen 3 was gleichzeitig laufen?
Und ihr wisst alle voneinander und jeder erzählt er er hätte mit jeweils den anderen nichts, hat er aber?
Ihr 3 wollt ihr alle behalten?
Das muss ja ein toller Kerl sein!

06.11.2022 15:16 • x 2 #35


L
Zitat von Laura543:

Und deswegen fühle ich mich in dieser Beziehung schuldig. Weil ich nicht normal mit Konflikten umgehen kann.

Mit dieser Art Konflikten, wie Lügereien etc. soll man auch nicht umgehen können. Du zwingst Dich in etwas rein!

06.11.2022 16:01 • x 5 #36


T
Zitat von Lumba:
Mit dieser Art Konflikten, wie Lügereien etc. soll man auch nicht umgehen können. Du zwingst Dich in etwas rein!

Danke, das sehe ich ganz genauso.
Dass ein Therapeut rät, man solle mit so etwas umgehen lernen bzw. umgehen können, und das nicht im Sinne dessen, dass man es sich vom Leib hält sondern dass man an einer solchen Beziehung/an einem solchen Partner festhält, erschließt sich mir nicht.

06.11.2022 16:13 • x 2 #37


L
Zitat von Baumo:
Ich verstehe gar nichts..er wohnt Aktuell in einer eigenen Wohnung oder bei einer der 2 Frauen? Er ist offiziell mit wem von euch 3 zusammen aktuell? ...


Nein, nein. Zuallererst gab es wohl die Affäre- nennen wie sie A. Die kennen sich schon ewig die beiden. Ob sie früher schon oder immer wieder mal was miteinander hatten- keine Ahnung. So auskunftsfreudig ist er da nicht.

Dann war er mit seiner Beziehung- B- zusammen. Nicht die große Liebe, sagt er selbst aber es war ein friedliches Zusammenleben, 2 Kinder kamen. Nach den Kindern getrenntes wohnen, im gleichen Haus- seins. Da fing dann wohl die Affäre an zu erblühen.

Irgendwann betrat ich das Spielbrett. Es hat heftig auf beiden Seiten gefunkt, Trennung von B- die ist ausgezogen, dass A auch irgendwie involviert und auf Abstellgleis geschoben, hatte ich nicht mitbekommen. Erst als ich mit ihm zusammen kam und A mit mir nicht mehr redete wurde ich misstrauisch. Es wurde alles abgestritten, er redete nicht mit mir, sie auch nicht, plötzlich war ich für sie Luft. Und ich dachte ich werde paranoid.

A hatte ihm wohl vorgeschlagen, dass es eine 3er Beziehung geben könne. Sie für die Geschäfte und ich fürs private oder so. Hat er angeblich abgelehnt weil ich dass nicht mitmachen würde- hat er richtig erkannt. Genaues hab ich da nie erfahren. Ich habe halt Beweise gesammelt und ihn vor ca 6Monaten zur Rede gestellt. Er gab halt zu, was nicht zu verleugnen war und schwor, dass es nur noch Freundschaft ist, im Bett nix mehr läuft. Zu 95% glaube ich dass auch, da hätte es nicht viele Gelegenheiten gegeben in den letzten 6Monaten. Aber.. Der Kontakt ist eben nicht nur freundschaftlich. Warum beschwert sie sich sonst, dass ich auf Urlaubsbild fürs Büro zu sehen bin? Und er beschwichtigt, statt klar zu stellen dass seine Freundin nunmehr auf Bildern drauf ist.

Sie weiß von mir, nimmt dass wohl hin, nimmt was sie kriegen kann und ist super verständnisvoll wenn er sich unverstanden fühlt. Ich wusste dass da was war aber habe erstmal geglaubt es ist vorbei. Gegen Freundschaft kann man nix sagen, soviel Vertrauen muss dann einfach da sein und dieses hab ich ihm versucht zu geben. War jetzt nur nach unserem wunderschönen Urlaub eben nochmal misstrauisch geworden, weil er so seltsam war. Ich kenn ihn ja, weiß wie er agiert. Und deswegen nochmal recherchiert. Und nu versuch ich seit 2,5 Wochen einen Weg zu finden, mit dieser Erkenntnis umzugehen, suche abwechselnd harmlose Erklärung- die mir aber auch mit viel Fantasie nicht einfällt- und versuche zu verdrängen, einen Weg zu finden zu reden, ohne dass es eskaliert und 1Woche waren wir noch mit Kids unterwegs, da hab ich ihnen zuliebe erstmal Füße still gehalten.

Er hat ein Haus, ich hab meins, meist haben wir bei mir Zeit verbracht- hab so halben Zoo daheim. Muss versorgt werden.

Zitat:
Das ist eine Grenze. Inwiefern stehst du dafür ein? Inwiefern hat es eine Konsequenz, dass er heimlich mit der Kollegin schreibt?


Ich habe mich aus der Wochenendplanung genommen, er es nicht verstanden- wir wollten doch mit Kindern dies und dass. Es ihm die dann vor die Füße geworfen, es musste raus, er fassungslos ob ich wirklich glaube, dass er parallel was anderes hat- ja. Tödlich beleidigt, sauer, Gespräch für beendet erklärt und aufgelegt.

Ich bin aber halbwegs stolz auf mich- normalerweise hätte mir dass schon Panik beschert falsch gehandelt zu haben und ich wäre zu ihm um es nochmal in Ruhe zu besprechen. Hab ich diesmal nicht.

Kontakt komplett zu ihr abbrechen geht nicht . Sie arbeitet ihm wahnsinnig viel zu, er braucht sie beruflich. Daher auch tw eben gemeinsame Reisen aber dass wusste ich. Wenn da was war- 3 Reisen seit Gespräch, war es natürlich nicht einfach nach der Vorgeschichte aber als er dass gemerkt hat, hat er mich zu einer von sich aus auch eingeladen, dass ich nachkomme Freitags Abends und wir Abende dann zusammen verbringen und ich tagsüber eben was schönes allein mache.

Zitat:
Was ist mit dem Haushalt? Was möchtest du da? Was forderst du ein? Wie stehst du dazu


Da er ja quasi die meiste Zeit bei mir wohnt und ich natürlich normalerweise auch arbeite von früh bis spät, ist es zwar nett Abends Gast zu haben aber dann Küche, kochen usw alles allein zu managen, neben meinen Verpflichtungen Tiere, Garten usw- unmöglich. Zudem ist es doch schöner zusammen zu kochen und zu werkeln, dann bleibt noch Paarzeit, anstatt einer flitzt bis 22/23Uhr und der andere schon auf Sofa eingeschlafen. Oder wenn Kinder ganzes Wochenende hier- sah es natürlich aus wie Hurrikan durchgefegt.
Küche hilft er inzwischen, nach Kinderwochenende aufräumen und kurz saugen/wischen, dass gab wieder Stress, wo er nur abfällig anbot, wenn mir dass bisschen aufräumen zuviel sei, kann er ja Putzfrau. Die muss ich aber auch beaufsichtigen und anleiten. Ich habe es dann allein gemacht. Aber bei diesen Dingen trau ich mich inzwischen es anzusprechen und da hilft wirklich nur steter Tropfen. Absolut klassisches Rollenbild gewohnt.

Wie zieh ich Konsequenzen? Naja ehrlich auch so, wie er es tut- wir sind uns in manchen Dingen wohl zu ähnlich- ich sag dann soll er gehen, dann sind wir eben nicht mehr zusammen. Natürlich sehr überzogen bei kleinen Fragen des Alltags. Ein Stück weit hab ich es schon geschafft da mich zu deckeln aber grundsätzlich ist mein Impuls bei Problemen dann eben nicht, verschwinde, brauche dich nicht. Eigentlich batteln wir uns streckenweise- wer es schafft zuerst Schlussstrich zu ziehen (Kontrolle) und dann hält es keiner ohne den anderen aus und aus irgendeinem nichtigen Grund treffen wir uns und alles was man gut in Kisten verpackt hat, kommt hoch, die Gefühle, die Sehnsucht und wir liegen uns halt suchend im Arm und landen meist danach im Bett.

Zitat:

Ja, da gehst du ins Opfer. Scham ist ein Gefühl, dass uns an der Stelle nicht weiter wachsen lässt. Scham ist ein hemmendes Gefühl. Hinterfragen Es. Du bist halt auf seine Worte reingefallen. Und? Sind ja offensichtlich noch mehr Frauen. Und? Passiert. Scham ist nicht nötig.

Dankeschön, dass tut gut.

Zitat:
Es gibt keinen Grund, mit dem zusammen zu bleiben, der einen destabilisiert, nur weil man Angst hat, dass kein anderer Mann einen lieben kann.


Dass ist es gar nicht. Ich habe Angst keinen anderen lieben zu können. Angebote gab es im Leben viele, Gefühle hatte ich nur für 2. Nicht so grosse Ausbeute. 20 Jahre lagen zwischen 1 und 2, bis zum nächsten bin ich rechnerisch und praktisch wohl schon zu wunderlich

Zitat:
Die Ausrede, es sei so schwer, ist im Opfer bleiben. Das ist nicht okay.

Hintern hoch kriegen, gespeichert. Ich war ehrlich erstmal etwas therapiemüde und frustriert.

Zitat:
Ich kenne diese Gedankenkreisel auch von ein paar anderen Menschen in meinem Umfeld, die traumatisches erlebt haben. Dieses sich fragen, ob eine normale Beziehung möglich wäre, wenn sie nur selber gesund wären.

Was ist gesundes Abgrenzen/Bauchgefühl, was ist das Trauma. Spinn ich, oder spinnt der andere?


Absolut. So ist es. Man traut sich selbst überhaupt nicht. Gut zu lesen, dass es anderen auch so geht. Diese Zweifel an der Wahrnehmung sind grosser Mist.


Zitat:
Und es ist von außen wahnsinnig schwierig, eigentlich unmöglich, das irgendwie sinnvoll zu beurteilen, weil wir ja auch nur eine Seite der Story kennen.


Ja, dass finde ich eben auch. Ich habe die letzte Zeit wieder viel gelesen- hier und anderswo und man sieht eben nur einen Teil. Teilweise die Geschichten der Männer, da finde ich seine Worte häufig wieder. Teilweise die Geschichten der Frauen- da finde ich meinen Schmerz wieder.

Seine Version wäre in halbwegs kurz wohl so.

Ich bin Xy und ich habe ein Problem. Ich war mit Frau zusammen die ich nicht wirklich geliebt habe aber es war friedliches Zusammenleben, sie wollte Kinder, habe ich ihr zuliebe auch, obwohl ich mit Kindern nicht soviel anfangen kann. Da in der Beziehung Pepp fehlte bin ich Affäre mit langjähriger Kollegin eingegangen. Auf Dienstreisen hatten wir unsere Zeit, zuhause hatte ich die Kinder, ich wohnte in einem Zimmer, die Frau im Rest vom Haus. Dass war ok.
Dann kam sie in unser Unternehmen. Intelligent, schön, lustig, selbstbewusst- meine Traumfrau. Auf den ersten Blick war da mehr. Ich hielt eine Weile den nötigen beruflichen Abstand, doch ich war neugierig. Gespräche, Blicke aber sie hielt mich immer auf Abstand. Spielte sie nur mit mir oder war da auch mehr? Ich hatte eigentlich Sorge dass ich eh nicht in Frage käme aber irgendwie schien sie doch nicht abgeneigt.
Irgendwann war es dann passiert. Kundenbesuch, noch zusammen gegessen und plötzlich am Auto fanden sich die Hände und es war klar, es war auf beiden Seiten mehr. Es folgten Wochen mit starkem Gefühlschaos, heftiger Anziehungskraft und es passierte. Der ziemlich beste S. den ich je hatte.

Nun steckte ich im Dilemma. Trennen oder bleiben. Kinder noch recht klein, ob sie es gut verkraften? Was die Leute wohl sagen wenn ich mich trenne? Was mit A machen? Momentan war sie krank aber wenn sie wieder an Arbeitsplatz zurück kehrt? Ich hatte mich ganz gut so eingerichtet, alles für eine Frau aufgeben und riskieren? Eigentlich bin ich gar nicht ihre Liga, sie hat mich so oft abgewiesen, wahrscheinlich spielt sie nur mit mir..

Diese Gedankenkreisel beschäftigen mich. In immer kürzeren Abständen verlor sie die Nerven und trennte sich. Ich machte mir Sorgen um sie, hatte Angst sie zu verlieren. Meist wegen Kleinigkeiten, weil ich nicht schon mit meiner Freundin gesprochen aber verdammt so einfach war dass alles nicht. Irgendwann kam es dann zur Trennung von meiner Beziehung. Sie zog mit den Kindern aus und hinterließ ein leeres Haus.

Wir fuhren noch in Urlaub, dass war mir wichtig um Kontakt zu Kindern nicht zu verlieren. Meine Traumfrau fand dass nicht toll, verstehe ich aber ohne Mama wären die Kinder nicht gefahren und ich wollte ihnen in der schwierigen Zeit schöne Stunden bereiten. Sie verstand es nicht und trennte sich wieder. Diese permanenten Konflikte zerrten an meinen Nerven, immer wieder kitten, nie zu wissen ob wir morgen noch zusammen sein würden. Es sollte doch danach alles schön werden. Stattdessen nur Probleme... teilweise komplette Nervenzusammenbruche und 2,3 Tage nicht ansprechbar. Es machte mir Angst. Spielte sie mit mir?

A kam wieder zur Arbeit zurück und fand es natürlich nicht toll, dass da plötzlich eine andere war. Ich wollte es nicht am Telefon sagen und uns verband ja auch eine langjährige Freundschaft, zudem bin ich beruflich auf sie angewiesen, auf ihre Zuarbeit- das Gespräch war unschön. Sie wollte warten. Schlug auch 3er Beziehung vor, Hauptsache es gäbe ein wir weiter. Ich wusste, dass durch Corona die Dienstreisen weitestgehend flach fielen, ich hatte Angst sie kündigt, ihre Expertise zu ersetzen quasi unmöglich, ich wollte ihr nicht weh tun, also stimmte ich zu. Blöde Idee so im Nachhinein. Meiner Traumfrau ging es immer schlechter. A schnitt sie auf Arbeit, mit restlichen Kollegen auch Schwierigkeiten, viel Arbeit. Ich immer hilfloser, wurde laut wo ich es nicht sein wollte und distanzierte mich immer mehr, Hilfe wollte sie nicht zulassen, sie kriegt dass schon hin. Und da sie in solchenDingen furchtbar stur ist, hab ich mich erstmal zurück gezogen. A merkte dass etwas nicht stimmt und bot Ohr zum reden an.... usw.. irgendwie so.


Zitat:
Soweit, noch bevor du dir die Frage nach deinem eigenen Anteil stellst: Würdest du irgendjemandem dazu raten, diesem Mann zu vertrauen? Könntest du irgendjemanden verurteilen, wenn er diesem Mann nicht vertraut?


Nö. Ich würde ihr nur sagen, sei wachsam aber wenn du es versuchen möchtest, daran glaubst, dann viel Glück. Ich wünsche es dir. So in etwa hat es eine Freundin, also die einzige die von diesem Drama weiß, zu mir gesagt.


Zitat:
Klingt das für dich nach einer normalen Beziehung, bzw. Beziehungsanbahnung


Nein, dass wusste ich aber, hatte aber anfangs gedacht, ich krieg dass schon hin. Was da plötzlich alles aus Kisten kam... war so nicht geplant.

Zitat:
Was wäre denn deiner Meinung nach anders, wenn du seelisch stabil wärest?


Dann hätte ich da konsequenter agieren können. Nicht tw so hilflos und mich schämend. Konsequente, hartnäckige Ansagen nimmt er durchaus an. Der ist ein bisschen wie mein Herdenschutzhund- sehr eigen, braucht seine gefühlten Freiheiten aber auch eine konsequente Führung, so im Hintergrund. Und viel loben. Man muss auf der Höhe sein, sonst tut er sein eigenes Ding. Mein Hund indem er Wachaufgaben übernimmt die er nicht übernehmen sollte. Xy indem er dann woanders sich die Führung und Bestätigung holt. So mal etwas simpel herunter gebrochen.

Zitat:
Ja... Dann sei doch die Frage erlaubt, warum du, wenn du das schon weißt, mit jemandem zusammen bist, der im Streit, laut, spöttisch herabwürdigend ist?
Plus mit dem Streit vorprogrammiert ist, weil er ein sagen wir mal, schwieriges Verhältnis zu Wahrheit und zu Beziehungen allgemein hat?


Zum letzten- ich durchschaue ihn ja recht fix auch wenn er meint er wäre der tolle Geheimnissebewahrer. Ich dachte, gut, dass ist seine Schwäche, kann ich mit umgehen.

Zum ersten- bis vor 1,5Jahren wusste ich es nicht. Dass ich da so extrem reagiere, immer noch. Es war gut verstaut, klar Konflikte unangenehm, ich hab sie wenn mgl gemieden aber kam halbwegs klar. Und plötzlich war alles wieder da. Ich brauchte auch bestimmt 4Monate um überhaupt zu realisieren woher dass kam. Für mich war diese Zeit, die Erlebnisse alles vorbei. Ich hab und hatte eigentlich kaum Erinnerungen an die fraglichen 2 Jahre. Gut weggeschlossen, Gehirn ist da toll. Und plötzlich waren da Bildfetzen, die aber nicht zuzuordnen waren, Gefühle, Panik, Todesangst. Und du kannst es dir nicht erklären und dem Gegenüber erst recht nicht und der hält dich für bekloppt, denkst du spielst etwas vor- dass macht auch ganz viel mit dem eigenen Selbstwert.

Zitat:
Zitat:Zitat von Lumba:Mit dieser Art Konflikten, wie Lügereien etc. soll man auch nicht umgehen können. Du zwingst Dich in etwas rein!

Danke, das sehe ich ganz genauso.
Dass ein Therapeut rät, man solle mit so etwas umgehen lernen bzw. umgehen können, und das nicht im Sinne dessen, dass man es sich vom Leib hält sondern dass man an einer solchen Beziehung/an einem solchen Partner festhält, erschließt sich mir nicht.


Danke euch beiden. Geraten haben sie effektiv nix. Dass tun Psychologen ja nicht. Dass macht mich ja tw auch so kirre. Nur so Andeutungen, Versuche etwas irgendwo hin zu lenken anstatt klare Aussage und dann ist Gespräch beendet und man sitzt da mit tausend neuen Fragen und Zweifeln und.. Vielleicht hab ich ja auch alles wirklich falsch verstanden und könnte längst geheilt sein

Zumindest hat mir die Zeit etwas geholfen zu verstehen, dass man nicht ganz allein mit solch Problemen ist. Andere noch viel schlechter dran sind.

06.11.2022 20:18 • x 1 #38


Femira
Zitat von Laura543:
Wie zieh ich Konsequenzen? Naja ehrlich auch so, wie er es tut- wir sind uns in manchen Dingen wohl zu ähnlich- ich sag dann soll er gehen, dann sind wir eben nicht mehr zusammen. Natürlich sehr überzogen

Das sind keine Konsequenzen. Das ist hilfloses Nebelkerzen zünden und der Versuch zu manipulieren.
Zitat von Laura543:
Eigentlich batteln wir uns streckenweise- wer es schafft zuerst Schlussstrich zu ziehen (Kontrolle) und dann hält es keiner ohne den anderen aus und aus irgendeinem nichtigen Grund treffen wir uns und alles was man gut in Kisten verpackt hat, kommt hoch, die Gefühle, die Sehnsucht und wir liegen uns halt suchend im Arm und landen meist danach im Bett.

Hier. Das ist das, was du erreichen möchtest.
Das hat nichts mit Klarheit zu tun. Nichts mit Grenzen.
Zitat von Laura543:
Ich habe mich aus der Wochenendplanung genommen

Auch das ist Manipulation.

Deine Grenzen vertrittst Du nicht authentisch und kongruent. Du plärrst, weil Dein inneres Kind verletzt ist und wirst ruhig, wenn du in den Arm genommen wirst. Dein inneres Kind hat gelernt, wenn es mit Beziehungsabbruch droht, dann bekommt es das auch.
Allerdings bleibt das Problem ja erhalten. Das wird ja nicht gelöst. Wahrscheinlich weiß er das auch schon. Er tut Dinge, die dir weh tun, naja, dann plärrst du und dann ist es wieder gut.
Das ist Drama.
Zitat von Laura543:
Konsequente, hartnäckige Ansagen nimmt er durchaus an.


Ach, das geht doch ja? Naja. Dann setz dich hin und schreib mal auf, was deine Grenzen sind und dann vertritt sie ordentlich.


Zitat von Laura543:
Hintern hoch kriegen, gespeichert

Auch diese Aussage lese ich als manipulativ. Was machst du, um einen Therapeuten zu finden?
Zitat von Laura543:
Ich habe Angst keinen anderen lieben zu können.

Du scheinst dir echt schwer traumatisierten Männer rauszusuchen, damit du dich an denen abarbeiten kannst. Eine Therapie würde das ändern und dann hast du endlich eine Wahl zwischen vielen Männern, die kein Drama brauchen.
Zitat von Laura543:
Seine Version wäre in halbwegs kurz wohl so.

Oh je...
Das war übel zu lesen.
Es klingt so, als würdest du das Drama hier weiterziehen. Du willst bei ihm bleiben und hier nur ein wenig Aufmerksamkeit.
Aber hey... Es ist dein Leben und es ist für mich sehr okay, wenn du in der Beziehung bleiben möchtest, weil sie dich glücklich macht.

07.11.2022 04:01 • x 2 #39


Leonhard
Zitat von Laura543:
Die Kleinen jedenfalls lieben mich nach 4 Monaten abgöttisch und ich sie auch. Einfach zauberhaft die kleinen Räuber.

Liebe @Laura543, ich halte diese Beschreibung (auch später die Bezeichnung „Zwerge“) für…sagen wir mal…sehr euphorisch und eine Verniedlichung.
Ich glaube nicht, dass Kinder eine fremde Frau nach vier Monaten (ohne Alltag) abgöttisch lieben können.
Vielleicht sind sie froh, mal Aufmerksamkeit zu bekommen, doch werden sie dennoch ihre Mutter als Bezugsperson vermissen und Du wirst ständig konkurrieren.

Erst recht, wenn sie Deine Rolle als Affärenfrau und Grund für die Trennung erkennen, wird dass schwierig werden.

Ich fürchte, Du willst Dich als bessere Ersatzmutter im Vergleich zur Ehefrau und zur 2. AF sehen und darstellen, damit er einen weiteren Grund hat, sich für Dich zu entscheiden.
Die Kinder haben es nicht verdient, dass ihr naiv und chaotisch an die Sache rangeht.


Möchtest Du eigene Kinder mit ihm haben?

Abgesehen von den Kindern, allein wegen der ganzen Lügerei, der 2. AF, dem Warmwechsel, der Konstellation mit der Arbeit würde ich die Finger weg lassen.

07.11.2022 08:25 • x 2 #40


L
@Femira danke für die ehrlichen Worte, auch wenn im ersten Moment nicht ganz einfach zu verknuspern. Ich versuche mal drauf einzugehen..

Nebelkerzen vs klare Aussagen- danke übrigens für dieses tolle Synonym- ja... ich weiß dass sogar zum Teil. Gut, es nochmal ach so von externer Person zu lesen.

Wenn es mir gut geht- Urlaub, weg vom Druck des Alltags oder in Situationen wo ich mich sicher fühle- ich halbwegs stabil bin, krieg ich klare Aussagen inzwischen formuliert. Es fühlt sich noch total sch.. an, Puls geht hoch, Nebel im Kopf steigt auf aber es geht. Mit meinen Hunden übrigens gar kein Problem. Ich habe schon manchmal überlegt ob ich mir die Mitmenschen einfach als Hunde vorstellen soll. In den anderen Situationen/Zeiten/Phasen spielt sich was wäre jetzt gut/richtig im Kopf ab aber Nebel, Starre, Panik vor Gegenreaktion verhindern dass ich es umsetzen kann und es läuft entweder das Drama und Fluchtprogramm an- hauptsächlich um erstmal aus der Situation zu kommen oder das brav sein, ganz ruhig, unterwürfig. Manchmal wechselt sich dass auch ab. Und ich komm da dann nicht raus. Dass ist wie ferngesteuert, ich gucke quasi zu wie ich völlig blöde Reaktionen zeige, die überhaupt nicht geeignet sind die Situation zu verbessern, keine Lösung herbei führen. Und im schlimmsten Fall eskaliert Situation, Gegenpart wird laut und dann ist eh vorbei. Und wenn ich es schaffe wieder zu mir zu kommen, dann ist mir dass alles peinlich, fühle ich mich als Versager und möchte es am liebsten einfach unter Teppich kehren. Es für mich vergessen.

Wo ich jetzt mal Hilfe brauche, warum ist aus Wochenende nehmen manipulativ? Ich habe da wirklich Donnerstag/Freitag hin und her überlegt wie dieses Dilemma lösen. Es brodelte in mir, diese Sache musste irgendwie besprochen werden aber Donnerstag war mit ihm kein reden möglich. Stress auf Arbeit, er auf 180, er wollte auch unbedingt zuhause bleiben- hatten uns nur kurz gesehen. Freitag wollten wir dann zusammen Kinder abholen und dass hab ich dann abgesagt, weil da brodelte zuviel und ich wollte kein Streit vor den Kindern, bzw selbst diese angespannte Situation nicht, die merken dass ja. Da fand ich ein erstmal aus der Situation gehen recht vernünftig und erwachsen.

Blöd gelaufen ist dann Telefonat auf meine Absage hin. Er gebohrt wieso, ich Luft geholt, versucht so neutral und kurz wie möglich von meinem Wissen zu erzählen und dass mich dass grad zu sehr beschäftigt und verletzt, ich nicht weiß wie es damit weiter gehen soll. Er ist dann an die Decke gegangen und meinte ob ich wirklich glaube, dass er parallel und als ich dass bejahte, war er beleidigt und hat Gespräch für beendet erklärt und aufgelegt.

Zitat:
Auch diese Aussage lese ich als manipulativ. Was machst du, um einen Therapeuten zu finden?


Ich habe die Therapeuten, die halbwegs passend schienen im 20-30km Umkreis angeschrieben und harre auf Antworten. 2 schrieben von Warteliste, 1e abgesagt. Rest keine Reaktion. Trauma gibt es nur einen in der Nähe, der aber nur privat. Kann ich ja auch theoretisch bezahlt bekommen, muss ich aber genug Absagen bekommen. Im Prinzip muss ich halt Suchradius erweitern. Obwohl ich nicht unbedingt wollte, dass ich jedesmal zu Termin 50km und mehr fahren muss aber darauf wird es wohl hinaus laufen. Dass ist Nachteil im ländlichen Raum.

Zitat:
Du scheinst dir echt schwer traumatisierten Männer rauszusuchen, damit du dich an denen abarbeiten kannst. Eine Therapie würde das ändern und dann hast du endlich eine Wahl zwischen vielen Männern, die kein Drama brauchen.


Ja wahrscheinlich such ich mir unbewusst Pflegefälle, vielleicht weil ich Angst habe den anderen nicht genug zu sein? Den Gedanken hatte ich auch schonmal.. keine Ahnung ob da was dran ist.

Zitat:
Oh je...
Das war übel zu lesen.
Es klingt so, als würdest du das Drama hier weiterziehen. Du willst bei ihm bleiben und hier nur ein wenig Aufmerksamkeit.
Aber hey... Es ist dein Leben und es ist für mich sehr okay, wenn du in der Beziehung bleiben möchtest, weil sie dich glücklich macht.


Hey.. Ich hab da wirklich mit mir gerungen wie ich es schreibe, ob ich die Version nehme, die mein verletztes ich in düsteren Stunden zusammen fantasiert oder ob die, die er mir erzählt/erzählt hat. Ich hab mich für letzteres entschieden. Was daran wahr, wo er mich richtig belogen, wo Notlüge, wo Geschwafel- dass macht mir Bauchschmerzen. Diese Überlegungen, Zweifel, Ängste. Grautöne sehen ist sehr schwierig. Eigentlich seh ich immer nur schwarz und weiß bei Menschen. Bzw mache aus einem Grau halt schwarz oder weiß. Dass ist auch ein Denkanstoß den ich mitgenommen habe aus Therapie aber den ich absolut nicht umsetzen kann und der mich irgendwie noch mehr verunsichert. Dass ich zwischen total toll und total doof nicht viel Spanne habe weiß ich ja aber jetzt denk ich bei Einordnung total toll ob ich da nicht wieder glorifiziere und bin verunsichert, traue mir nicht. Und umgekehrt genauso. Und dass macht natürlich die Sache mit Konsequenz und Ansagen schwierig. Weil eh ich reagiere, mich sortiert habe..

Ob die Beziehung mich glücklich macht- stellenweise schon ja. In den stabilen Phasen ja. Wenn es zu Konflikten kommt nein. Nur ist dass ja mein Thema. Mein Problem, was ich lösen muss. Und dann dass Aber, was hier ja schon einige angeführt- wieweit kann man ihm trauen? Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass jeder eine 2. Chance verdient. Und so wie es bei mir Entwicklungen gibt, die Zeit brauchen, muss man fairerweise auch ihm da Zeit geben? Einige, viele Dinge hat er schon versucht umzusetzen. Nicht so laut in Streits- er ist da eher der impulsive Typ- mithelfen im Alltag usw. Auch da wäre es unfair zu sagen hast dich nicht über Nacht geändert, geh. Aber dann wieder die Sache mit dem Kontakt.. Aber bin ich da nicht auch zt selbst Schuld durch meine Nebelkerzen und Dramaaktionen? Würden da nicht viele dann sich gerne emotionalen Support von jemandem abholen der in Startlöchern steht und wartet? Ich will jetzt nicht der Affäre/Exaffäre da Schuld zuschieben. Sie hofft, sie liebt, sie sieht/merkt er ist schlecht drauf und dann nutzt sie eben ihre Chance. Nachvollziehbar. Und er hat von mir mal wieder Laufpass bekommen, warum nicht ein bisschen Köpfchen tätscheln lassen? Es ist alles so verdammt kompliziert und schwer einzuordnen. Ganz oft will ich einfach nur noch weit weg. Erstmal zur Ruhe kommen. Aber ist dass nicht wieder nur Flucht? Und so ist man quasi hin und hergerissen..


@Leonhard , ja ein bisschen euphorisch wahrscheinlich, ist ja noch alles neu. Und es ist einfach schön mit den Kleinen. Nicht immer einfach klar aber Kinder und Tiere- mit denen kann ich ganz intuitiv agieren, hab nicht diese Probleme die alles so kompliziert machen. Da macht Kontakt Spass und ist nicht erschöpfend. Ich kann abschalten, einfach mal leben. Vielleicht tun mir deswegen diese Tage so gut. Und dass sie die Hunde mögen umso schöner.

Und ja, du könntest recht haben, dass ich mich über Kinder irgendwie versuche zu positionieren. Doch wieder in Konkurrenzsituation gehe. Primär habe ich die Kinder zugelassen um ihm zu signalisieren, dass mir ein wir wichtig ist und da gehören natürlich seine Kinder dazu. Der Anstoß kam von Therapie, dass ich nicht erwarten kann, dass es etwas gemeinsames gibt, wenn ich die Kinder nicht zulasse. Also hab ich mir Herz gefasst.

Ich wollte sie ja nach Trennung erstmal nicht mit bei uns haben, dass er lernt mit ihnen umzugehen und sie nicht nur bei mir ablädt- kenn ihn ja. Dass die Kleinen erstmal Bindung zu ihm aufbauen und überhaupt erstmal bisschen Ruhe in die neue Situation kommt, eh neue Partner hinzu kommen. Ich denke dass war vernünftig? Und auch dass zwischen uns erstmal Klarheit. Und dann hatte ich Angst, Angst sie zu mögen und dann sagt die Ex sie will dass nicht. Oder er orientiert sich wieder anders, wie so oft angedroht. Angst mich nicht dazu gehörig zu fühlen usw- dass war die Phase wo alles Kopf stand.

Und dann.. war alles total easy. Wochenenden, Urlaub- sie fragen nicht nach Mama, die Kleinere weint nicht wie sonst immer, wenn nur bei Papa. Und es ist schön und es fühlte sich wirklich nach Familie an..

Eigene Kinder nein, der Zug ist abgefahren. Von daher war er in der Hinsicht auch nicht uninteressant. Die Jahre wo ich allein war, kam der Gedanke schonmal, dass jemand mit Kindern jetzt auch nicht so verkehrt. Ich bin ja nun auch in einem Alter, wo die potentiellen Partner eben oft schon ein Vorleben mit Familie hatten. Ich mag Kinder, es wäre jetzt kein Muss, hat ja auch Nachteile aber eben auch Vorteile. Kinder sind einfach so herrlich mmhh.. unverbraucht? Wie sie durch die Welt hüpfen, diese Freude, Spontanität- einfach schön.

07.11.2022 11:35 • x 3 #41


FrauDrachin
Hey Laura,

bitte lass dich mal umarmen, da musst du ja wirklich furchtbares erlebt haben, dass das zu solchen Symptomen führt.

Wieder aus meiner (laienhaften!) Erfahrung mit traumatisierten Menschen heraus. Es scheint zwei Extreme Reaktionen zu geben: Die Weigerung überhaupt anzuerkennen, dass man schlimmes erlebt hat, und dass einen das immer noch nachhaltig beeinflusst, und, wenn man um diese Anerkennung doch nicht herumkommt, das Ablehnen, ja fast schon Selbsthass auf das, was aus einem geworden ist.
Ich kenne das auch so ähnlich aus dem Kontext von körperlichen Verletzungen.

Ich möchte hier immer für radikale Selbstliebe plädieren, aus der heraus sich dann mE überhaupt erst Handlungsoptionen ergeben. Deine Seele ist fantastisch und wunderschön, genau so wie sie ist. Deine Seele hat unglaubliche Stärke entwickeln müssen, um mit etwas umzugehen, womit einach niemand umgehen sollte. Deine Seele hat ein Recht darauf, genau so geliebt zu werden, wie sie ist, mit samt ihren Narben, ganz besonders von dir selber. Deine Seele tut jeden Tag ihr absolut bestes, dir das bestmögliche Leben zu ermöglichen, trotz der schlimmen Verletzungen, die sie erlitten hat.

Also nochmal die Frage: Hast du nicht das Recht, in einer Beziehung zu sein, die nicht dauernd so gründlich deine alten Wunden wieder aufreißt?

Zitat von Femira:
Deine Grenzen vertrittst Du nicht authentisch und kongruent. Du plärrst, weil Dein inneres Kind verletzt ist und wirst ruhig, wenn du in den Arm genommen wirst.

Das ist zwar eine sehr, sehr harte Sichtweise, aber da ist viel dran.

Eine andere Sichtweise, warum du dauernd am Schlussmachen bist wäre, dass du hier einfach nicht in der Beziehung bist, die du dir vorstellst, schon ohne Streit nicht, und jede einzelne Kleinigkeit dann das Fass erneut zum Überlaufen bringt. Wie gesagt, alles andere ergibt sich dann daraus, aus einer falschen Situation doch noch zu versuchen, etwas richtiges zu machen...

Zitat von Laura543:
Zum ersten- bis vor 1,5Jahren wusste ich es nicht. Dass ich da so extrem reagiere, immer noch.


Das finde ich übrigens noch sehr spannend. Das klingt so, als würde das ziemlich mit eurem Beziehungsstart zusammenfallen?
Wenn es nicht allzu schmerzhaft ist, wäre es mE lohnenswert, wo vielleicht Parallelen zwischen dieser Beziehung und deiner traumatischen Erfahrung bestehen?

Auch spannend fand ich deine Schilderung seines Standpunktes, und möchte dich darauf hinweisen, dass man Dinge, für die man Verständnis hat, noch lange nicht tolerieren muss, und dass sein eigener Standpunkt mindestens genauso wichtig ist. (Sagt die Drachin, die auch immer wieder in diese Falle tapt.)

Zitat von Laura543:
Nö. Ich würde ihr nur sagen, sei wachsam aber wenn du es versuchen möchtest, daran glaubst, dann viel Glück. Ich wünsche es dir. So in etwa hat es eine Freundin, also die einzige die von diesem Drama weiß, zu mir gesagt.


Zum Schluss das hier: so in etwa habe ich das letztes mal auch zu einer Freundin gesagt, obwohl von außen betrachtet absolut offensichtlich war, dass sie voller Euphorie in die nächste Katastrophe rennt. Mit mehrfacher Ansage...
Es hätte aber nur die Verbindung zwischen uns gekappt, wenn ich ihr diese Sichtweise noch offensiver um die Ohren gehauen hätte, und erreichbar wäre sie ohnehin nicht gewesen.
Wenn du wirklich bereit bist, dir harte Fakten anzuhören, könntest du sie nochmal fragen... Vielleicht wärest du überrascht.

07.11.2022 11:36 • x 2 #42


L
Dankeschön.

Ich fang mal von unten an.. Die Freundin ist da sehr ehrlich. Sie sagt auch, dass sie denkt er ist für mich nicht der Richtige. Eben weil er meine Fluchtgedanken (erneuter Umzug, Auszeit oä) eher verstärkt als mal dafür zu sorgen dass ich irgendwo ankomme. Aber .. Sie es eben auch versteht - und deswegen ist sie auch die einzige die davon weiß- weil sie mal in sehr, sehr ähnlicher Situation war. Sie hat es beendet und hat mit anderem Mann, eine Kopfwahl, Kinder bekommen, Leben aufgebaut und vermisst den ersten noch immer. Sie waren 7 Jahre zusammen, auch hin und her, wunderschön, aufregend, intensiv gelebt und geliebt aber er wollte sich nie ganz entscheiden. Und da sie Familie wollte eben irgendwann ihren jetzigen Mann. Spannend, dass mal so aus einer Perspektive zu sehen, die schon viel Abstand hat. In den Galgenhumormomenten denk ich an würfeln und dann Ergebnis hinnehmen.

Zitat:
Auch spannend fand ich deine Schilderung seines Standpunktes, und möchte dich darauf hinweisen, dass man Dinge, für die man Verständnis hat, noch lange nicht tolerieren muss, und dass sein eigener Standpunkt mindestens genauso wichtig ist. (Sagt die Drachin, die auch immer wieder in diese Falle tapt.)


Ja verstehen und gleichzeitig trotzdem meinen Standpunkt behalten- klappt eigentlich nur mit schriftlicher Kommunikation. Eventuell noch Telefonat, persönlich, Face to Face, verliere ich mich im Gegenüber- bei emotionalen Themen. Auch ein Problem in Disko, Stadion, Konzert- Menschen plus Emotionen= irgendwann Panik, weil ich mich nicht mehr spüre, mich quasi verliere. Die Enge ist es nicht, Fahrstuhl, Bahn ist alles kein Problem. Aber zumindest habe ich da jetzt so erkannt warum. Hab mich da anfangs immer geschämt, dass ich sowas nicht genießen kann und ich mich auf irgendwelche fixen Punkte konzentrieren muss um nicht abzudriften. Wie ändern, da bin ich auch noch überfragt.

Im beruflichen ist dieses quasi automatisch in den anderen reinschlüpfen total gut. Kunden fühlen sich super verstanden. Aber für mich sehr anstrengend, so nach 6 Stunden bin ich ehrlich durch, da krieg ich aber den Switch irgendwie hin. Kunde- mein sachliches Thema- Kunde.. Ich versuche da grade immer in mich reinzuhören, wie es da funktioniert um es vielleicht auf private Situationen/ Gespräche ummünzen zu können.

Zitat:
Das finde ich übrigens noch sehr spannend. Das klingt so, als würde das ziemlich mit eurem Beziehungsstart zusammenfallen?
Wenn es nicht allzu schmerzhaft ist, wäre es mE lohnenswert, wo vielleicht Parallelen zwischen dieser Beziehung und deiner traumatischen Erfahrung bestehen?


Da hab ich jetzt so hin und her überlegt. Also kennen gelernt haben wir uns vor 3 Jahren. Dass es gekippt ist, liegt glaube ich an mehreren Faktoren- Oma gestorben, meine einzige wirkliche Bezugsperson. Der einzige Mensch wo ich mich aufgehoben fühlte. Sehr starke Arbeitsbelastung und andere private Probleme in den 3 Jahren davor. Wechsel zum neuen Arbeitgeber und dort von Kollegen naja.. Nicht mit offenen Armen empfangen worden. Teilweise Dinge die in Richtung Mobbing zu sortieren sind- Parallelen zu Situation damals ja.
Und dann die Beziehung die sich anbahnte. Die Gefühle die unweigerlich an der Mauer rütteln die man um sich errichtet hat, man muss diese ein Stück weit öffnen um den Gefühlen Raum zu geben, um den anderen heran zu lassen. Innere Widersprüche. Man möchte ihn heran lassen, man möchte sich ganz fühlen, aber auch gleichzeitig die Mauer noch höher ziehen und weit weg flüchten. Interessanterweise ist da tatsächlich eine Parallele zu damals, auch da hatte sich- zum ersten mal- jemand in meine Gefühle geschlichen und ich hab letztens Tagebuch in die Finger bekommen. Die Gedanken waren sehr sehr ähnlich. Zwischen oh ja und oh nein, bloß weg und viele vernünftige Argumente dagegen sammeln, war nix. Also ja, da gab es viele Parameter und Parallelen. Dann Corona, viele Umbrüche, Unsicherheiten.. Wenn das Fass schon grundsätzlich ziemlich voll ist, reichen Kleinigkeiten um es zum Überlaufen zu bringen.

Und soweit ich im Thema drin bin, ist dass auch nicht unnormal. Die Seele möchte wohl heilen- obwohl ich immer noch ein bisschen über die Formulierung schmunzel, weil es leicht esoterisch klingt- und sucht ähnliche Situationen um die verletzten Teile sichtbar zu machen, um den Blick darauf zu lenken. Wenn ich da jetzt einfach nen Tee kochen und den Teil zum Kaminabend einlenken könnte- perfekt. Geht aber nicht. Irgendwie krieg ichs nicht heile.

Zitat:
Also nochmal die Frage: Hast du nicht das Recht, in einer Beziehung zu sein, die nicht dauernd so gründlich deine alten Wunden wieder aufreißt?


Vielleicht hat die Seele sich diese Beziehung ausgesucht um mich auf diese Wunden, die eben nie ganz verheilt waren, zu stupsen? Vielleicht manipuliert sie die Beziehung durch die Drama und Nebelkerzenaktionen um die Themen immer und immer wieder anzusehen? Weil ich es nicht wahrhaben will? Ich weiß es nicht..

Zitat:
Eine andere Sichtweise, warum du dauernd am Schlussmachen bist wäre, dass du hier einfach nicht in der Beziehung bist, die du dir vorstellst, schon ohne Streit nicht, und jede einzelne Kleinigkeit dann das Fass erneut zum Überlaufen bringt.


Nein, dass ist es nicht. Beziehungsabbruch und Flucht oder einigeln und ertragen, sind einfach die einzigen Strategien die ich kenne.

Dass Fass zum überlaufen, dass ist aber definitiv so. Dass sind aber die ganzen Themen und alten Dinge die nich da grad so beschäftigen. Ich bin einfach dauerhaft auf einem Stresslevel von etwa 90%- da muss nicht viel kommen um alles zum überlaufen zu bringen. Daher eben der Gedanke, Auszeit aber um mir dass leisten zu können müsste ich Haus verkaufen, was auch erstmal Stress und Schmerz und Unsicherheiten bedeuten und wo hin danach? Wenn wieder zurück? Verschiebt die Probleme wahrscheinlich nur.

Selbstliebe.. darüber bin ich auch schon oft gestolpert bei meinen Recherchen. Klingt nach einer schönen Lösung und ist rational betrachtet wohl wirklich der Schlüssel zum Glück aber es fühlt sich so falsch an. Verboten. Überhaupt zu sein ist schon eher eine Trotzreaktion. Selbst dass fühlt sich nicht erlaubt an. Und ich glaube da liegt der erste Schlüssel. Sein zu dürfen und deswegen bin ich in diese Therapie um dabei Hilfe zu kriegen aber leider nix.

Alles sehr, sehr schwierig und deswegen tu ich mich so verdammt schwer da irgendwie zu entscheiden, irgendwem schwarzen Peter zuzuschieben. Überhaupt wieder in eine Richtung zu gehen und nicht hektisch im Zickzack vor und zurück.

07.11.2022 14:48 • x 1 #43


L
Mal ein Update. Nachdem ich jetzt gut 5Tage gewartet hatte, Handy immer wieder in der Hand ob er von sich aus ein Signal sendet, mir die Sache erklären zu wollen, drüber zu reden und nix kam- bis auf Kontakt light, haben noch paar Überschneidungen, hab ich gestern beschlossen abzuschließen aber ich konnte nicht ganz umhin ihm doch noch eine Nachricht zu schreiben. Ich brauchte dass für mich als Abschluss. Auch wenn eigentlich ja immer von abgeraten wird.

Ich glaube ich habe die Formulierung ganz gut hinbekommen. Ich habe geschrieben, dass ich mich nach seiner ersten Entrüstung (Telefonat Freitag, was er beendet hat) über ein vernünftiges und sachliches Gespräch gefreut hätte, um Klarheit zu haben. Dass ich es auch verstehen kann wenn nach er nach den anstrengenden Monaten lieber einen Schlussstrich ziehen möchte, nur eben einfach Klarheit. Und dass ich über sein Schweigen zu der Angelegenheit sehr traurig bin, es aber hinnehme und meine Schlüsse daraus ziehe.

Da kam irgendwie doch mal Leben in die Sache und er schrieb zurück, dass es ihm nicht gut geht mit der Situation und er nicht reden kann aber sich irgendwann meldet.

Meine Gedanken gingen nur zwischen klar will jetzt erstmal Zeit schinden, die Affäre absichern, hofft beruhige mich wieder und schweige usw und Mitleid ihm vielleicht Unrecht getan zu haben, hin und her. Tief durchgeatmet und nur kurz zurück geschrieben, dass ich warte, dieses Signal aber proaktiv von ihm schön gewesen wäre um zu sehen, dass ihm meine Gefühle nicht egal.

Soweit so blöd, im Prinzip typisch für ihn. Ihm geht's schlecht, ich bin Schuld weil ich nicht brav bin. Aber ich wollte mir Chance auf Erklärung nicht ganz verbauen. Auch weil klar, irgendwie, irgendwo noch etwas hofft, es noch nicht ganz wahrhaben möchte.

Ich musste Abends dann noch etwas bei ihm holen, grds aber kein Problem weil in Scheune, kein Schnittpunkt. Einsammeln, fahren. Gut. Naja und vielleicht mal durch Fenster gucken ob jemand anderes da. Schande auf mein Haupt. Wegen diesem Impuls wollte ich erst nicht holen fahren aber brauche das Ding heute halt und naja.. Gut, Gegenstand x hatte sich in Luft aufgelöst. Die anderen möglichen Stellen wo hingestellt sein könnte abgesucht- nix. Nun wars blöd. WhatsApp wo es hin ist. Ja verliehen, brauch es doch grad nicht. Und kam raus. Und damit nahm Drama seinen Lauf...

Ich dann nur noch sachlich gefragt wohin, wann es wieder kommt- wollte keine Grundsatzdiskussion auslösen- ja da und da, kann es natürlich noch zurück holen. Klar Abends 21Uhr, sehr gute Idee. Durchgeatmet, nein ist ok, geht ohne, sag Bescheid wenn es wieder da ist und tschüss. Wollte gehen. Ich soll doch nicht wieder wegrennen. Durchgeatmet, ruhig gesagt, er wolle erstmal nicht reden, ich respektiere dies und warte wie besprochen.

Nun ja auf einmal wollte er doch reden, ich nicht so ganz drauf vorbereitet, Nachricht und was die alles ausgelöst hat, hatte schon Kraft gekostet. Aber gut, Chance nutzen wenn da.

Ich versuche es mal so gut als möglich zu rekonstruieren.. bisschen alles im Nebel weil ich ja so gerne dabei abdrifte.

Erst sich dumm gestellt warum ich so Drama mache, er weiß gar nicht usw.

Sachlich erklärt, dass wir dies Freitag schon besprochen hatten, es geht darum dass ihm A im Urlaub diese Nachricht gesendet hat, wo sie sich bitter beschwerte, dass ich auf Statusbild zu sehen bin und er sie beschwichtigt hat. Und allgemein dass immer, wenn wir Pausentag voneinander, er mit ihr schreibt und sich dort bestätigen/trösten lässt. Für mich also sehr klar ist, dass dort mehr als berufliches und Freundschaft und mir dass sehr weh tut.

Vielleicht bin ich dabei etwas lauter geworden, hab es nicht ganz neutral geschafft zu erzählen aber es war nicht als Vorwurf formuliert, es war nicht geschrien, ich habe versucht dabei bei mir und meiner Sicht, meinen Gefühlen zu bleiben. Durchgeatmet, versucht Nebel und Panik im Griff zu behalten.

Was dann kam.. Im Prinzip die volle Breitseite. Positiv- er ist nicht in kompletten Angriff mit schreien übergegangen. Dann hätte es mich ausgeknockt.
Negativ- keine Zugeständnisse. Nur Abwehr, Gegenangriff. Ich habe dass völlig falsch verstanden, es ging darum, dass Person Z einfach Foto was er ihm privat geschickt im Büro gezeigt, dass sie ihn darauf aufmerksam machen wollte und was ich da immer rein interpretiere. Dass kennt er so von den Frauen ( ja warum wohl ) und mit wem war er denn im Urlaub, mit wem schläft er, mit wem verbringt er Zeit und und und. Und er ruft Z jetzt an um dass zu klären und..

Da hab ich dann zwischen gegrätscht und gefragt, was denn jetzt ein Anruf bei Z bringen soll?

A hat geschrieben Hallo.. Wenn du schon Urlaubsbilder in Status, dann pass doch bitte auf, dass deine Lebensgefährtin nicht darauf zu sehen ist. Blöde Kommentare von Z. zu mir

Er zurück Ist doch nicht zu sehen, hatte Z nur Bild gesendet wo unser beider Füße drauf sind, lass dich nicht ins Bockshorn jagen

Klar gestellt, dass es mir nicht um die Kommentare geht, Z ist da blöd ja, es geht mir um den ersten Teil. Warum sie sich beschwert und er beschwichtigt?

Im Prinzip Wiederholung.. ja ich verstehe alles falsch, mit wem er usw.. und Z und..

Nochmal Luft geholt, mich zusammen genommen und ihn gebeten doch mir einfach mal klaren Wein einzuschenken.

Damit war Gespräch für ihn irgendwie beendet, irgendwas unnettes kam noch, wütend rein ins Haus und mich stehen lassen.

Ich hätte gehen sollen aber mir hats erstmal die Füße weggezogen. Auto fahren so nicht ratsam. Also in Ecke gesetzt und erstmal den Tränen ihren Lauf gelassen. Irgendwie fühlte es sich auch an, als ob der Druck der letzten Tage endlich nachliess, so blöd das Gespräch gelaufen war, soviel Kraft es gekostet hatte, irgendwie war da doch etwas Erleichterung?

Irgendwie kam er nochmal raus um mir Paket hinzustellen, was angekommen war, verschwand wieder, kam nochmal raus, fragte wohl warum ich jetzt wieder heule, verschwand wohl nochmal- Nebel sorry- und irgendwie kam er später nochmal gucken.

Positiv- er guckte wenigstens mal. Es gab Zeiten, da hätte ich ganze Nacht draussen sitzen können, ins Bett gegangen und dann war für ihn die Sache erledigt.

Irgendwie fragte er dann nochmal nach warum ich nu geweint habe- hier wirds grad wirklich schwierig mit Erinnerung. Ihm wohl nochmal schwach erklärt, dass ich über die Nachrichten einfach sehr traurig, enttäuscht, dass sie für mich selbst nach viel Nachdenken nicht viel Interpretation lassen und ich mir von Gespräch einfach etwas Verständnis und Klarheit erhofft hatte anstatt Angriff und ich verstehe alles falsch.

Irgendwie sind wir dann rein, weil ich zitterte wie nix gutes- die Übererregung. Ich glaube da ging es nochmal in eine nächste Runde Ausflüchte, er hat die Nachricht ganz anders verstanden und Z und wo und mit wem er doch, er liebt mich.. Ich liess aber nicht locker und führte seine Ausflüchte immer wieder auf die Kernfrage zurück warum sie sich beschwert und er beschwichtigt. Da kamen dann die Angriffe unter der Gürtellinie, dass er klar jetzt die letzten 3 Tage auch jeden Abend eine andere zum fi. da hatte und im Urlaub auch zwischendurch drüber nachgedacht hat usw.

Da hat mich die Wut gepackt und die Erschöpfung und Starre löste sich und ich wollte fliehen. Kurz vor Haustür mich gestoppt und gefragt was nu ist. Ok da war ich nicht mehr reflektiert und bei mir. Ich habe ihn angeschrien dass diese Kommentare respektlos und sehr schmerzhaft und absolut unangebracht. Und dann war schon nix mehr mit fliehen- zittern, Zusammenbruch. Ich hasse dass so. Zumindest hab ich es geschafft nicht in Flashbacks und Panik zu landen. Einfach nur auf Boden gesessen, Rücken zur Wand, eingerollt. Watte, Nebel, atmen. Irgendwie hat er noch lächelnd Entschuldigung formuliert, dass meint er halt nicht so, dann fehlt mir jetzt Stück.

Irgendwann hatte ich mich wieder etwas beruhigt, mich an Tisch gesetzt, versucht Kraft zu tanken um heim zu fahren. Ich wäre bald im Sitzen eingeschlafen. Rekapituliert was gesagt aber im Prinzip war ich nicht schlauer als vorher. Irgendwie hat er mir noch was von dies und dem erzählt, Alltagsdinge. Ich nickte ab und zu, ein bisschen mmh und ja und ok. Das Thema war für ihn beendet.

Als ich halbwegs wieder da war, versucht zu gehen. Er mit zur Tür und mich versucht zu umarmen, Küsschen zu geben, ich mich versteift, für mich war da einfach keine Klärung- falsch?

Entnervtes, es muss doch mal wieder gut sein und ich nur gemurmelt, dass für mich da einfach nur Ausflüchte zu hören waren, naja und dann kam noch ein Angriff unter die Gürtellinie, dass er dann ja jetzt andere einladen kann.

Erstaunlich wie Wut einen aktivieren kann. Zack raus aus der Tür- nicht leise- zum Auto, heim.

Nochmal kurz telefoniert, ihm um die Ohren gehauen was für ein A.. er ist, wie respektlos usw - naja ein Wort das andere. Er mich aus Leitung geschmissen. Und ja.. Nachricht mit Gegenangriff zu ihm. Der leider auch ziemlich unter der Gürtellinie war und wo ich bewusst auf seinen wunden Punkt geschossen habe. Danach war Akku alle, Hunde gefüttert, umgekippt ins Bett.

Da kam noch eine Whats App von ihm, dass es ihm leid tut.

Nur im einschlafen noch, dass er mich in Frieden lassen soll, mich aber für meine fiese Nachricht auch noch entschuldigt.

Fortsetzung heute morgen..

Wach geworden und Nachricht von ihm, dass ich keinen anderen finden werde wo solch innige Verbindung- mag er Recht haben- aber wenn ich nicht will, blabla.. noch deutlich angepisst ob meines Gegenangriffs, für den ich mich schon in aller Form entschuldigt hatte.

Kurz zurück, dass ich auch gar keinen anderen möchte und in Hinterhand habe, sondern einfach erstmal meine Scherben einsammeln und dass ich mich für die Beleidigung gern nochmal entschuldige.

Weitere angepisste Nachricht, Sticheleien..

Ich habe nochmal formuliert um was es mir ging bei Gespräch, was ich dabei empfunden habe, dass zur Tagesordnung übergehen- wie er es versucht hat- nur dazu geführt hätte, dass er noch sorgfältiger verschleiert. Wenn es etwas zu verschleiern gibt, eine klare Antwort in dem Sinne hab ich ja nicht bekommen.

Weitere angepisst Nachrichten.. sowas hat noch keiner gesagt usw..

Ihn darauf hingewiesen dass ich mich entschuldigt und er solch Angriffe regelmäßig auf mich fährt und nur lächelnd fragt wo ich jetzt Problem habe? Er ist halt so.

Ich habe dann nach bisschen Wasser im Gesicht mich hingesetzt und nochmal aufgeschrieben was bei mir seit dem entdecken passiert.

Abwehr, Wut, Trauer aber weil ich nicht gleich wieder alles was sich die letzten 3Monate aufgebaut hatte, zerstören wollte, Kindern nicht Urlaub nehmen wollte, erstmal weggeschoben. Usw. Meine Anteile erkannt, seine Verbesserungen gelobt- mich auch nochmal bedankt für die Momente, wo er versucht hat für mich da zu sein- Verständnis geäußert für das Zustandekommen dieser Freundschaft mit Extras. Alles ohne Groll, ich meine eigentlich alle Türen für ein vernünftiges Gespräch nochmal weit aufgemacht zu haben. Auch mir nochmal alles von der Seele geschrieben.

Von seiner Seite nur Spott, Häme, Angriffe, angepisst. Dann soll es wohl so sein. Als es anfing wieder unter Gürtellinie zu gehen- Angriffe auf meine Leistungen im Bett hatte ich schon ignoriert- indem mir unterstellt wurde, nur Lügen zu erfinden um ihn loszuwerden, hab ich Gespräch für beendet erklärt.

Sorry, dass es so lang wieder ist. Kurz zusammengefasst- jetzt sitz ich hier ich armer Thor und bin so schlau als wie zuvor. Entweder er hat so reagiert weil er ertappt und dass nicht zugeben kann und will oder er fühlt sich tatsächlich ungerechtfertigt angegriffen. Bei ihm ist beides möglich. Kritik, wenn berechtigt und sanft formuliert, löst immer heftige Gegenwehr und im Zweifel Angriffe aus. Lässt man ihm Zeit, nimmt Druck raus, kommt meist irgendwann die Erkenntnis. Würde er nie formulieren, er tut es dann einfach, möchte aber dass man es sieht und honoriert.

Ungerechtfertigte Kritik, Angriffe auf seine Person- da ist er im Zweifel auf Jahre im Groll. Nachtragend kann er.

Meinungen? Ideen?

09.11.2022 13:34 • #44


FrauDrachin
Laura, das klingt furchtbar.
Total außer dir, unfähig die Situation zu verlassen, atemlos, gehetzt...

Und wenn er der tollste Mann auf der ganzen weiten Welt wäre, wäre er es wert, solche Situationen für ihn durchzustehen? Und war ja sicher nicht die erste in die Richtung? Du machst dich ja selber völlig kaputt! Und du brauchst offensichtlich ganz dringend Hilfe mit deinen Meltdowns. Bitte bleib da dran.

Auf der sachlichen Ebene:
Deine drängendste Frage scheint ja immer noch zu sein, ob du ihm unrecht tust, und ob er eigentlich ein ganz feiner Kerl ist.

Ist das wirklich noch die entscheidende Frage? Du kannst ihm nicht vertrauen. Und das ist verständlich. Ich denke, du hast dir viel Mühe gegeben, dieses Vertrauen wiederzufinden, siehst du noch eine Chance? Und was für eine Chance hat die Beziehung ohne Vertrauen?

Auch könnt ihr scheinbar überhaupt nicht miteinander reden. Deine Meltdowns sind das eine. Dass ihr euch immer wieder Dinge unter der Gürtellinie um die Ohren haut, das andere. Dass er nicht verstehen will, was überhaupt dein Anliegen ist, oder du seine Erklärungen nicht verstehen kannst nochmal was anderes. Ohne eine dritte Person am Tisch sehe ich nicht, wie das gehen könnte.

Ich habe absolut nicht den Eindruck, dass er halbwegs achtsam mit dir umgeht, wo er doch schon um deine seelische Verfassung weiß.

Und dann wollte ich dir noch sagen, dass sich mE doch so ein, zwei Ansatzpunkte zeigen, wo du dich besser schützen kannst. Du wußtest ja schon so ziemlich, wie so ein Gespräch ablaufen würde, warum hast du dich dann darauf eingelassen? Als er auf deine WA hin rausgekommen ist, hättest du ja auch jedes Gespräch, abseits von der fehlenden Sache abblocken können. Kannst du ein bisschen hinspüren, warum du das nicht getan hast?
Als dann die erste Gesprächsrunde rum war, bist du auf dem Grundstück geblieben, um runterzufahren. Das Argument nicht Auto fahren zu wollen ist stichhaltig, aber warum hast du dich nicht ins Auto gesetzt und damit aus seiner Reichweite gebracht? (Vom Gefühl her würde ich in solchen Situationen auch nach Möglichkeit Bewegung und Laufen vorschlagen, um ein paar Stresshormone abzubauen).
Ja, vielleicht zusammengefasst: auch als du noch nicht komplett abgeschaltet warst, hast du es nicht geschafft, die Situation zu verlassen, vielleicht wäre das etwas, woran sich arbeiten ließe?
Vielleicht nächstes mal von vornherein eine Freundin mitnehmen?

09.11.2022 14:23 • x 3 #45


A


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