Guten Morgen,
wobei, gut ist daran eigentlich nichts. Ich sitze seit 2 Wochen in meiner eigenen Wohnung, alleine. Anfang Oktober hat sich meine Frau von mir getrennt, nach vielen Gesprächen, Umarmungen und Tränen, nachdem sie mir des öfteren gesagt hat, wie sehr der Neue sie berührt, wie sehr er für sie da ist, wie gut er für sie ist, musste ich ausziehen.
Seit Anfang Oktober bin ich in einem Tief, aus dem ich zur Zeit keinen Ausweg sehe.
Wir sind diese Woche 17 Jahre zusammen, sind 13 Jahre verheiratet, haben eine wundervolle 7 jährige Tochter zusammen. Meine Frau ist die tollste die ich kenne, ist die erste nach meiner Scheidung 1994 und wir sind seitdem zusammen. haben uns in den Jahren viel aufgebaut, hatten erst eine Mietswohnung, dann ne Eigentumswohnung, als unsere befreundeten Nachbarn sich alle ein Haus gekauft haben sind wir diesem Beispiel gefolgt und sind so nach Waltrop gekommen. Wir haben/hatten ein wunderbares kleines Haus mit Garten, der ideal für die Kleine war, viel Platz zum spielen. Leider ist meine Frau dort nie angekommen und hat sich dort nie wohlgefühlt, sagt sie zumindest jetzt.
Im Gegensatz zu meiner Frau, die gerne mit ihren Freundinnen loszieht und Party macht, gerne auch mal über mehrere Nächte ausser Haus, bin ich jemand, der seinen Lebensmittelpunkt Zuhause sieht, dem wichtig ist, ein schönes Zuhause zu haben, für andere da zu sein. Ich war immer Zuhause, da ich in Wechselschicht arbeite war ich froh, wenn ich dann auch mal ein Wochenende Zuhause verbringen durfte. Meist war es aber so, das wenn ich da war sie weg war. Ja, ich wollte auch meist garnicht mit, was soll ich mit ihren Freundinnen losziehen, ich bin also ein Eremit.
Jetzt hat sie seit drei Monaten nen Neuen, hat mich bis zu dem Tag, an dem ich ausgezogen bin, mehr oder minder in dem Glauben gelassen, das es eine Chance gibt. Hat sich für unsere tollen Gespräche bedankt, hat sich angeboten, eine gemeinsame Therapie zu machen, hat mir versprochen, mein Licht am Ende des Tunnels nicht zu löschen. Nicht das sie mein Licht überhaupt gesehen hat, sie hat auch den Tunnel nicht gefunden, wollte ihn überhaupt nicht finden.
Ich habe, da ich es zu dem Zeitpunkt nicht besser wusste, seitenlange E-Mail, SMS und Briefe geschrieben, bin Stand Vorgestern bei 40 DinA 4 Seiten. Wenn ich ihre SMS, die dort auch drin stehen rausnehme, bleiben 35 Seiten übrig, die von mir stammen. Alles was ich ihr geschrieben habe hatte ein Ziel,kurz gefasst lautet es: komme bitte zurück, ich liebe Dich doch. Leider ist davon nichts an ihr Herz gedrungen, im Gegenteil, Gestern beim Adventskaffee mit der ganzen Familie war nur ich nicht da, dafür aber Er. Alle Hoffnung, die ich mir gemacht habe, schwindet, seit ich ausgezogen bin, ich heule meist bis 1, bin gegen 4 wieder wach und heule weiter. Wo soll das enden?
Ich bin durch einen guten Freund, der mich Gestern auf der Arbeit besucht hat, auf diese Seite gekommen, habe eben so ein bisschen quergelesen und mir gedacht, schreib dir einfach mal was von der Seele, hier bekommst du vielleicht Antworten. Ich war der Meinung, wir hätten einen gemeinsamen Freundeskreis, leider war dem nicht so, meine Frau hat Freunde, ich wohl nicht, denn bis Heute hat sich nicht einer unserer sogenannten Freunde bei mir gemeldet, nichts. Deswegen habe ich jetzt nach 40 Seiten Liebesbriefe auf anraten von meinem guten Freund den Kontakt abgebrochen. Trotzdem habe ich starke Schmerzen, alleine schon wegen der Kleinen. Sie ist trotz ihrer 7 Jahre sehr emotionsvoll und versteht genau, worum es geht, es macht mich so sehr traurig, auch sie nicht zu sehen, zu riechen und zu hören.
Letzte Woche Montag war ich bei einer Beratungsstelle des Bistums, war der schnellste Termin, den ich bekommen konnte. Diese Frau war sehr nett, hat mir gesagt, ich solle mir vorstellen, meine Frau wäre tot.
Samstag war ich beim Psychotherapeuten, der wollte beim ersten Termin quasi nur Überweisung, Krankenkarte und irgendwelche Formulare, war also nix, war mir auch nicht symphatisch. Wenn es mit mir so weiter geht, kein Kontakt, nur Tränen, kein Schlaf, was soll ich tun? Mich einweisen lassen? Ist ne Alternative, bevor man sich den Schlauch ins Auto legt. Ich bin ein halber Mensch, bin nicht vollständig, bin scheinbar auch nichts wert, sonst würde sie irgendwie reagieren. Aber 0, nichts, nothing. Keine Reaktion, oder kaum Reaktion. Gestern, nachdem ich Samstag Abend ihr, der Kleinen, meiner Schwiegermutter und ihm einen Brief eingeworfen habe, hat sie Sonntag tatsächlich einmal auf der Arbeit, einmal auf mein Handy angerufen, wobei ich glaube, wenn ich drangegangen wäre dann wäre es nicht sie gewesen, sondern die Kleine.
Ich musste für die Briefe auch nicht weit fahren, den für meine Schwiegermutter, in dem ich mich für die 17 Jahre bedankt habe, konnte ich bei ihr Zuhause einwerfen, für sie, die Kleine und Ihn brauchte ich nur zu unserem Haus fahren, dort waren alle, dort wo eigentlich mein Zuhause ist.
Ich könnt jetzt noch seitenweise diesen Seelenstriptease weiterführen, aber dann wird es auch müssig, es zu lesen, tut mir leid, Danke für Eure Mühen.
28.11.2011 06:18 •
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