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Ich bin getrennt worden

M
Guten Morgen,

wobei, gut ist daran eigentlich nichts. Ich sitze seit 2 Wochen in meiner eigenen Wohnung, alleine. Anfang Oktober hat sich meine Frau von mir getrennt, nach vielen Gesprächen, Umarmungen und Tränen, nachdem sie mir des öfteren gesagt hat, wie sehr der Neue sie berührt, wie sehr er für sie da ist, wie gut er für sie ist, musste ich ausziehen.

Seit Anfang Oktober bin ich in einem Tief, aus dem ich zur Zeit keinen Ausweg sehe.

Wir sind diese Woche 17 Jahre zusammen, sind 13 Jahre verheiratet, haben eine wundervolle 7 jährige Tochter zusammen. Meine Frau ist die tollste die ich kenne, ist die erste nach meiner Scheidung 1994 und wir sind seitdem zusammen. haben uns in den Jahren viel aufgebaut, hatten erst eine Mietswohnung, dann ne Eigentumswohnung, als unsere befreundeten Nachbarn sich alle ein Haus gekauft haben sind wir diesem Beispiel gefolgt und sind so nach Waltrop gekommen. Wir haben/hatten ein wunderbares kleines Haus mit Garten, der ideal für die Kleine war, viel Platz zum spielen. Leider ist meine Frau dort nie angekommen und hat sich dort nie wohlgefühlt, sagt sie zumindest jetzt.

Im Gegensatz zu meiner Frau, die gerne mit ihren Freundinnen loszieht und Party macht, gerne auch mal über mehrere Nächte ausser Haus, bin ich jemand, der seinen Lebensmittelpunkt Zuhause sieht, dem wichtig ist, ein schönes Zuhause zu haben, für andere da zu sein. Ich war immer Zuhause, da ich in Wechselschicht arbeite war ich froh, wenn ich dann auch mal ein Wochenende Zuhause verbringen durfte. Meist war es aber so, das wenn ich da war sie weg war. Ja, ich wollte auch meist garnicht mit, was soll ich mit ihren Freundinnen losziehen, ich bin also ein Eremit.

Jetzt hat sie seit drei Monaten nen Neuen, hat mich bis zu dem Tag, an dem ich ausgezogen bin, mehr oder minder in dem Glauben gelassen, das es eine Chance gibt. Hat sich für unsere tollen Gespräche bedankt, hat sich angeboten, eine gemeinsame Therapie zu machen, hat mir versprochen, mein Licht am Ende des Tunnels nicht zu löschen. Nicht das sie mein Licht überhaupt gesehen hat, sie hat auch den Tunnel nicht gefunden, wollte ihn überhaupt nicht finden.

Ich habe, da ich es zu dem Zeitpunkt nicht besser wusste, seitenlange E-Mail, SMS und Briefe geschrieben, bin Stand Vorgestern bei 40 DinA 4 Seiten. Wenn ich ihre SMS, die dort auch drin stehen rausnehme, bleiben 35 Seiten übrig, die von mir stammen. Alles was ich ihr geschrieben habe hatte ein Ziel,kurz gefasst lautet es: komme bitte zurück, ich liebe Dich doch. Leider ist davon nichts an ihr Herz gedrungen, im Gegenteil, Gestern beim Adventskaffee mit der ganzen Familie war nur ich nicht da, dafür aber Er. Alle Hoffnung, die ich mir gemacht habe, schwindet, seit ich ausgezogen bin, ich heule meist bis 1, bin gegen 4 wieder wach und heule weiter. Wo soll das enden?

Ich bin durch einen guten Freund, der mich Gestern auf der Arbeit besucht hat, auf diese Seite gekommen, habe eben so ein bisschen quergelesen und mir gedacht, schreib dir einfach mal was von der Seele, hier bekommst du vielleicht Antworten. Ich war der Meinung, wir hätten einen gemeinsamen Freundeskreis, leider war dem nicht so, meine Frau hat Freunde, ich wohl nicht, denn bis Heute hat sich nicht einer unserer sogenannten Freunde bei mir gemeldet, nichts. Deswegen habe ich jetzt nach 40 Seiten Liebesbriefe auf anraten von meinem guten Freund den Kontakt abgebrochen. Trotzdem habe ich starke Schmerzen, alleine schon wegen der Kleinen. Sie ist trotz ihrer 7 Jahre sehr emotionsvoll und versteht genau, worum es geht, es macht mich so sehr traurig, auch sie nicht zu sehen, zu riechen und zu hören.

Letzte Woche Montag war ich bei einer Beratungsstelle des Bistums, war der schnellste Termin, den ich bekommen konnte. Diese Frau war sehr nett, hat mir gesagt, ich solle mir vorstellen, meine Frau wäre tot.
Samstag war ich beim Psychotherapeuten, der wollte beim ersten Termin quasi nur Überweisung, Krankenkarte und irgendwelche Formulare, war also nix, war mir auch nicht symphatisch. Wenn es mit mir so weiter geht, kein Kontakt, nur Tränen, kein Schlaf, was soll ich tun? Mich einweisen lassen? Ist ne Alternative, bevor man sich den Schlauch ins Auto legt. Ich bin ein halber Mensch, bin nicht vollständig, bin scheinbar auch nichts wert, sonst würde sie irgendwie reagieren. Aber 0, nichts, nothing. Keine Reaktion, oder kaum Reaktion. Gestern, nachdem ich Samstag Abend ihr, der Kleinen, meiner Schwiegermutter und ihm einen Brief eingeworfen habe, hat sie Sonntag tatsächlich einmal auf der Arbeit, einmal auf mein Handy angerufen, wobei ich glaube, wenn ich drangegangen wäre dann wäre es nicht sie gewesen, sondern die Kleine.
Ich musste für die Briefe auch nicht weit fahren, den für meine Schwiegermutter, in dem ich mich für die 17 Jahre bedankt habe, konnte ich bei ihr Zuhause einwerfen, für sie, die Kleine und Ihn brauchte ich nur zu unserem Haus fahren, dort waren alle, dort wo eigentlich mein Zuhause ist.

Ich könnt jetzt noch seitenweise diesen Seelenstriptease weiterführen, aber dann wird es auch müssig, es zu lesen, tut mir leid, Danke für Eure Mühen.

28.11.2011 06:18 • x 1 #1


B
Ohjeee...

gut das du hierher gefunden hast!

Fühl dich mal gedrückt!

Da ist dieses tiefe dunkle loch, und niemand kann wirklich lange trösten...

hört sich nach einem ziemlich unterschiedlichem leben an, welches ihr geführt habt...

aber: es gibt ein leben danach... du mußt nur erstmal den kopf dafür freier bekommen... das wird etwas dauern... der schmerz ist unerträglich.. wir alle hier wissen das! aber auch hier gibt es das sogenannte licht am ende des tunnels!

freunde melden sich oftmals nicth, weil sie damit auch nicht klar kommen und nicht wissen wie sie trösten sollen....sind hilflos erstmal...

siehst du denn deinen kleine wenigstens? hol sie doch zu dir so oft es geht..

und bleib hier bei uns!



28.11.2011 07:04 • #2


A


Ich bin getrennt worden

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M
Danke für die Antwort, die Kleine sehe ich durch den Abruch natürlich auch nicht. Sie ist auf der Gefühlsebene das Ebenbild ihrer Mutter, sobald ich sie sehe breche ich in Tränen aus, die ich kaum halten kann.

Vorletzte Woche, ich wohnte noch Zuhause, sagte sie zu mir, Papa, ich bin stark für Dich, was soll ich da noch sagen. Nachdem ich einigermassen reden konnte hab ich gesagt, das eigentlich Papas für ihre Süssen stark sein müssen, nicht umgekehrt.

Die Kleine hat dann meine Frau gefragt, ob man an gebrochenem Herzen sterben kann. Da versuch mal die Haltung zu bewahren.

Als ich Samstag Abend die Briefe eingeworfen habe konnte ich sie lachen hören, sie hat den Barbie Film geguckt, was soll ich mir dann noch denklen, wofür biste noch da, für wen biste noch da, braucht dich jemand, hat dich je jemand gebraucht.

Ich sag ja, ich dachte es geht nicht weiter runter, aber es geht.

28.11.2011 07:12 • #3


T
Hey Michael,
Erst einmal willkommen hier im Forum. Es tut mir leid, dass du diesen Schmerz erleiden musst. Ich kann dir leider jetzt nicht ausführlich antworten, aber ich möchte dir zumindest sagen, dass deine Tochter dich natürlich braucht. Also diese Frage hier beantwortet sich von alleine:

Zitat:
wofür biste noch da, für wen biste noch da, braucht dich jemand, hat dich je jemand gebraucht


Für Kinder ist diese Trennungssituation immer etwas unbegreifliches, was sie erst einmal gar nicht an sich ran kommen lassen möchten. Wenn deine Tochter einen Barbie-Film schaut und dabei lacht, hat sie dich weder vergessen noch heißt das, dass sie mit der Situation klar kommt. Dein Mädchen ist sieben Jahre alt. Schau, wie wenig du als Erwachsener mit der Situation umgehen kannst, wie du dich gerade fühlst und versuch dich rein zu versetzen in sie. Sie wird das noch viel viel weniger können. Auch für sie ist diese Trennung eine dramatische Entwicklung. Du musst ihr jetzt die Gewissheit geben, dass du trotzdem für sie da bist und immer ihr Papa sein wirst. Versuch deinen Schmerz wenigstens soweit von ihr fernzuhalten, dass sie sich nicht anfängt große Sorgen um dich zu machen und irgendeine Form von Last oder Verantwortung spürt für dich. Dafür ist sie viel zu klein. Ich bin nicht der Meinung, dass man seine Gefühle und auch nicht Traurigkeit vor Kindern verstecken sollte, aber man sollte bedenken, dass man ihnen nicht zu viel aufbürden sollte. Und so ein Satz ob man an gebrochenem Herzen sterben kann kommt nicht ganz alleine von ihr. Bitte benutze deine Tochter nicht für das Überbringen von Botschaften an deine Ex, das führt erstens zu nichts und zweitens verunsichert es deine Tochter über alle Maßen. Trotz deines ganzen Schmerzes braucht deine Tochter dich als ihren Papa. Vielleicht jetzt noch viel mehr als vorher! Kinder entwickeln schnell Verlustängste und nur du kannst ihr diese nehmen.

28.11.2011 09:15 • x 1 #4


D
Hallo Michael,
man kann Deinen tiefen Schmerz aus Deinen Zeilen herauslesen und jeder, dem hier ähnliches passiert ist, weiß, wie traurig und leer Du Dich fühlst.
Du hast hier in dieses Forum gefunden, das ist schonmal sehr gut. Hier wird Dir zugehört, hier wirst Du verstanden, weil wir alle wissen, wovon Du sprichst, auch wenn wir uns nicht kennen.

Auch wenn Du Dich im Moment überflüssig fühlst und nicht weisst, wer Dich braucht und vermisst - Deine Tochter liebt Dich, braucht Dich und vermisst Dich.
Für sie ist ihre heile kleine Welt zusammengebrochen und es ist total wichtig, dass Du ihr hilfst, damit zurecht zu kommen.
Sie braucht unbedingt das Gefühl, dass Du auch weiterhin für sie da bist, sie lieb hast und dass sie nichts mit der Trennung der Eltern zu tun hat. Kinder machen sich da sehr viele Gedanken und wenn Du Dich nun von ihr zurück ziehst, wird ihre Phantasie sich Dinge ausmalen, die sie belasten. Die Frage, ob man an gebrochenem Herzen sterben kann, zeigt ja schon deutlich, dass sie Angst um Dich hat und sogar versucht, für Dich stark zu sein. Sie möchte Dich nicht verlieren, sie braucht ihren Papa!
Auch wenn es noch so schwer fällt, versuche Dich um Deiner Tochter Willen durch dieses Tal zu kämpfen. Es ist schwer, ich weiß.
Auch ich hatte damals Phasen, in denen ich lieber tot als lebendig gewesen wäre, weil ich einfach nur noch wollte, dass der Schmerz aufhört. Ich war sogar wütend, dass ich wegen meines Sohnes noch nichtmal meinem Leben ein Ende setzen konnte, weil ich ihm das nicht antun wollte.
Und heute? Ich bin am Leben! Es gibt ein Leben danach! Es ändert sich vieles, aber die Sonne kommt zurück ins Leben, Stück für Stück.

Nimm Dir für's Erste nur jeden einzelnen Tag vor, denke nicht an übermorgen. Geh raus, atme frische Luft und spüre, dass Du am Leben bist. Und dann kümmere Dich um Deinen Reason for living, Deine Tochter, es wird Kraft kosten, aber sie wird Dir die Kraft geben, die Du brauchst. Lass sie nicht allein.Sie wartet auf Dich.

Ich wünsche Dir Kraft und Mut für den heutigen Tag.

Iris

28.11.2011 10:05 • x 1 #5


sanin
Oh mein Gott Michael,

Ich kann dir nicht sagen wie leid mir deine Situation tut, dein Posting hat mich sehr ergriffen.
Leider legt der Trennende grundsätzlich eine ausgesprochene Eiseskälte an den Tag. Ich fürchte das ist ein Prozess der stattfinden muss sonst wäre niemand in der Lage sich zu trennen. Und doch bin ich der Meinung, deine Frau hat so manche Grenze überschritten.

Du wurdest soeben aus deinem Leben geschubst. Aber du musst nun dringend eine Art Selbstschutz aufbauen, und Grenzen abstecken.

ich seid verheiratet und ihr habt ein Kind, somit bist du schonmal aus verschiedenen Positionen nicht einfach wegzuschubsen/auszutauschen.

Als erstes deine Schwiedereltern:
Du scheinst ein gutes Verhältnis zu ihnen zu haben, und bist auch im Laufe der Zeit ein Bestandteil der Familie geworden. Ich weiss nicht wie deine Schwiegereltern sind, aber ich würde an deiner Stelle mich nicht mit einem Brief von ihnen verabschieden sondern mit ihnen persönlich reden. Du bist nicht einfach ein Freund der Tochter, du bist der Schwiegersohn und Vater ihres Enkels.

Euer Haus, euer gemeinsamer Lebensraum:
Du musst mit deiner Frau Regeln festlegen. Als Respekt vor deinen Gefühlen und vor allem deiner Tochter gegenüber finde es ich es nicht in Ordnung, dass deine Frau gleich nach deinem Auszug den Neuen in das Haus bringt. Es ist noch euer gemeinsamer Lebensraum, und du hast dich selbst nicht nicht davon lösen können. Eine gewisse Erholungszeit sollte sie dir einräumen und sich wo anders mit dem Neuen treffen.
Ebenso geht es mit deiner Tochter, sie sollte so viel Respekt vor eurer Tochter haben, dass sie ihren neuen Freund langsam an deine Tochter heranführt.

Eure gemeinsame Tochter:
Irgendwie kommt es mir so vor, als würde deine Frau gar nicht daran denken, dass du und deine Tochter nicht zu trennen seid. Momenentan bist du noch nicht entwurzelt. Vielleicht könntet ihr eine Lösung finden, dass du am Wochenende bei deiner Tochter zuhause übernachtest und deine Frau zu bei ihrem Neuen ist. Oder deine Tochter kommt zu dir. Besser wäre es für deine Tochter allerdings zuhause, stellt sich nur die Frage ob du das emotionell schaffst. Dies wäre nur vorrübergehend, bis ihr Regelungen gefunden habt. Sie kann dann langsam ab und zu gemeinsame Unternehmungen mit der Tochter und Freund machen, aber nicht einfach eure Tochter den neuen Freund unterjubeln, dazu ist auch ihre Beziehung zu frisch.
Ich finde es auch nciht in Ordnung, was wenn die Beziehung zum Neuen in die Brüche geht, wird dann deine Tochter alle Nase lang mit einem neuen Freund konfrontiert?
Versuche dich vor deiner Tochter soweit zu stabilisieren, dass deine Tochter nicht dein ganzes Drama mitbekommt, sie kann es nicht verkraften dich zerbrechen zu sehen. Konzentriere dich voll und ganz auf deine Tochter. Wie das geht werden dir bestimmt einige in der gleichen Situation raten können.

Du selbst:
Super, dass du dich gleich in professionelle Hände gegeben hast. Wenn dir der Psychotherapeut nicht zusagt, such dir gleich einen Neuen. Zumindest sollte er dir glaubhaft erklären können was der Grund für den Papierkram bei der ersten Sitzung ist, und warum er dich nicht erst anhört.
Du musst so schnell wie möglich (ich weiss es ist verdammt schwer) auf die Beine kommen, alleine deiner Tochter wegen. Und genau diese Tochter ist der Grund warum du keinen Gedanken daran verschweden solltest den Schlauch ins Auto zu hängen. Was würdest du deiner Tochter damit antun.

Zu Familienfesten:
Ich finde es auch nicht in Ordnung, dass deine Frau sofort den Neuen mit auf Familienfeste bringt. Sie war nicht nur in einer Beziehung die keiner ernst genommen hat, sondern du bist ein Teil dieser Familie. Bitte sie das zu unterlassen als Respekt dir, deiner Tochter und auch der Familie gegenüber. Sollte die Beziehung wirklich ernste Züge annehmen kann sie wie es alle tun ihren Neuen langsam einführen.

Sprich über all das mit deinen Eltern und deinen Schwiegereltern. Ist deine Frau Hausfrau? Du sagst, sie geht gerne auf Parties, wie habt ihr das bisher mit eurer Tochter geregelt? Warst du dann für sie da? Behalte dir das vor. Auch deine Frau würde davon profitieren.

Ich weiss nicht wie weit du noch in das Loch fällst, aber irgendwann wirst auch du deinen neuen Weg finden. Aber es geht auch wieder aus dem Loch raus. Lass dich solange hier im Forum auffangen.

lg sanin

28.11.2011 10:38 • x 2 #6


balle21
Denke an Deine Tochter. Du bist Ihr Fels, wenn Du wegbrichst ist sie am Ende. Habe selber eine 7jaehrige Tochter und hab dasselbe durchgemacht. Als ich noch die Miete zahlte war der neue schon da. eklig!

28.11.2011 10:57 • #7


M
Zitat von balle21:
Als ich noch die Miete zahlte war der neue schon da. eklig!

Für mich zumindest noch schlimmer, sie und die Kleine wohnen ja noch in unserem Haus, da sie alleinige Eigentümerin ist. Es soll/muss aber verkauft werden, da sie es alleine nicht halten kann.

Als ich auszog und meinen Motorrahmen mit genommen habe hab ich ihr noch nen neuen Lattenrost auf- und eingebaut (14.11. vom Aldi), damit sie ein vollständiges Bett hat und die Kleine bei Bedarf bei ihr schlafen kann.
Das er das komplette letzte Wochenende dort verbracht hat, auch mit der Kleinen, wo ich die letzten 4 Jahre Blut und Schweiss reingesteckt habe und auch ne Menge Kohle, das haut mich um.

Ich hatte Anstand erwartet und bekomme nur Eiseskälte.

Ich habe meine Seele auf dem Silbertablett serviert und bekomme nur Vorwürfe.

Ich hatte nach 17 Jahren eine Chance erwartet und bekomme....nichts.

28.11.2011 11:14 • #8


M
Aus den Beiträgen bis hierhin lese ich, das es falsch wäre, auch für eine gewisse Zeit mit der Kleinen zu brechen. Ich hatte ihr letzte Woche 3 Seiten geschrieben, die Mama ihr vorlesen sollte, hatte ihr mehrfach versichert, das es nicht ihre Schuld ist, das sich Erwachsene manchmal sehr dumm verhalten, das ich sie lieb habe und sie für mich immer das Wichtigste sein wird. Meine Frau schrieb mir, das das sehr schöne gefühlvolle Zeilen wären und sie ihr der Kleinen sehr gerne vorliest. Sie ist zwar erst 7, aber in keinster Weise dumm. Ich dachte, sie wird es verstehen, denn wenn ich mich einweisen lasse sieht sie mich ja auch nicht, darf mich nicht sehen, ich weiss es nicht.

Was tun, ich hab mir eben, obwohl ich das vor 3 Wochen noch strikt abgelehnt habe, von meinem Hausarzt ein bisschen Chemie geben lassen, Cymbalta, vielleicht hilft es, aber das dauert natürlich.

Meine Frau hat jetzt mehrmals angerufen und zwei Mails geschickt, ich habe nicht geantwortet. Aber das mit der Kleinen überleg ich mir nochmal. Dann komme ich aber automatisch wieder mit ihr in Kontakt, und da ist er dann wieder, der Abgrund. Da ist die Stelle, wo ich nicht weiter weiss....

28.11.2011 11:27 • #9


G
Wenn kinder im Spiel sind , finde ich eine Trennung um das doppelte schlimmer als wie eine normale beziehung ..

Ihr musst euch ja von 2 Personen verabschieden die euch lieb waren

Ich hoffe du hälst das durch , du darfst nicht dein Leben ein Ende setzen weil deine Frau dich verlassen hat . Sondern ein Leben führen für deine Tochter ...

28.11.2011 11:31 • #10


M
@sanin, Danke.

zu meiner Schwiegermutter: sie ist Witwe, quasi zweimal sogar, den Vater meiner Frau habe ich nie kennengelernt, der zweite Mann war (ich weiss) mein Vater, auch 2007 verstorben, das Verhältnis war normal, Höhen und Tiefen, sie war immer da für uns, natürlich hauptsächlich für ihre Tochter und Enkelin, aber auch für mich.

zum Haus: ich hab Wechselschicht, kann sowieso nicht immer da sein, sie hat es aber sogar vorgezogen, mit ihm im Keller zu telefonieren, während ich oben im Büro saß. Ich habe versucht ihr zu vermitteln, das ich den Anstand erwarte, das sie ihn aus unserem Haus raushält, aber zwecklos. Es interessiert sie nicht mehr, welche Gedanken ich in der Situation entwickeln könnte, was ich dabei fühle. Wir sind ja getrennt war ihre Antwort. Und jetzt?

als ich ausgezogen bin habe ich mir keine Wohnung genommen, die ich als getrennt lebender Mann brauche, ich habe 90qm, 3 Zimmer, Küche, Diele, zwei Bäder, Dachterasse, Garage. Also auch familientauglich. Ich habe sie mitgenommen, meine Küche aussuchen, weil ich keine Ahnung habe. Ihre Traumküche kommt Donnerstag. Und ich freu mich, wegen so einer blöden Küche.

zur Kleinen: ich habe auch versucht ihr (meiner Frau) zur vermitteln, das ich es nicht nachvollziehen kann, das sie ihn schon in die Familie einführt, wo ich gerade 2 Wochen ausgezogen bin, die offizielle Trennung gerade mal 6 Wochen her ist. Ich habe versucht, die Kleine von der gestrigen Adventsfeier wegzuholen, damit sie nicht auf Mamas Neuen trifft, das ist mir verwehrt worden, ausserdem hat sie mir eröffnet, das die Kleine ihn schon mehrmals getroffen hat und ihn ganz toll findet. Und jetzt?

zu mir: ich will weitermachen, für die Kleine, aber auch, weil ich die Hoffnung auf ein wir trotz allem noch nicht aufgegeben habe. Was aber kommt, wenn ich diese Hoffnung nicht mehr habe weiss ich Heute nicht. Und jetzt?

zu Familiefeiern: was soll ich da noch, er ist doch scheinbar schon integriert, und ich bin raus. Bald ist Heilig Abend, der war immer bei meiner Schwiegermutter, 1. Weihnachtstag bei uns, weil ich da Geburtstag habe. Und jetzt?

zu den Parties: entweder war ich Zuhause oder die Kleine war bei Oma. Aber selbst wenn ich mal frei hatte am Wochenende hat sie mich zwar gefragt, hast Du was dagegen, wenn ich weg gehe, aber was sollte ich sagen? Ja? Das hätte ich machen sollen, das weiss ich aber erst jetzt, leider zu spät. Und jetzt?

irgenwo stand oben, wir hätten zwei verschiedene Leben geführt, und ich muss sagen, nachdem ich ja nicht nur hier schreibe, sondern auch weiterhin für mich, ja, das stimmt. Der einzige gemeinsame Nenner in letzter Zeit war die Kleine. Aber ich bin noch auf dem Trip, das, wenn man erst die Klippen kennt, sie auch umschiffen kann. Das hält mich am Leben. Noch.

Mannmann, ich könnt seitenweise weiterschreiben, aber es führt leider zu nichts, zumindest nicht bei ihr.

28.11.2011 12:46 • #11


R
Zitat von Michael1266:
Die Kleine hat dann meine Frau gefragt, ob man an gebrochenem Herzen sterben kann. Da versuch mal die Haltung zu bewahren.

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Ja, dass kann man!
Ich behaupte noch heute, 20 Jahre nach dem Tode meines Vaters, dass er an einem gebrochenen Herzen gestorben ist, welches ihm meine Mutter zugefügt hat!

28.11.2011 14:34 • #12


T
Ralitsa, nur sollte man das unter gar keinem Umständen einem Kind von 7 Jahren erzählen. Ist schon schlimm genug, dass es überhaupt so eine Frage stellt (stellen muss).

28.11.2011 14:38 • #13


R
Das ist richtig!
Die Kinder leiden am meisten unter der Situation und merken alles, auch wenn die Eltern versuchen das Kind aus allem fern zu halten.
Oft kommt ein Trauma post-traumatisch, oft Jahre oder auch Jahrzehnte später, auch wenn damit keiner mehr gerechnet hat.

28.11.2011 16:37 • #14


R
Zitat von Michael1266:
@sanin, Danke.

zur Kleinen: ich habe auch versucht ihr (meiner Frau) zur vermitteln, das ich es nicht nachvollziehen kann, das sie ihn schon in die Familie einführt, wo ich gerade 2 Wochen ausgezogen bin, die offizielle Trennung gerade mal 6 Wochen her ist. Ich habe versucht, die Kleine von der gestrigen Adventsfeier wegzuholen, damit sie nicht auf Mamas Neuen trifft, das ist mir verwehrt worden, ausserdem hat sie mir eröffnet, das die Kleine ihn schon mehrmals getroffen hat und ihn ganz toll findet. Und jetzt?

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Wer weiss, ob das überhaupt stimmt!
Deine Ex schwebt gerade auf einer Wolke, von der sie bestimmt bald runterfällt, so voller Hochmut ist sie, dass sie sich das Genick brechen wird!
Die Art, wie deine Ex-Frau mit dir umgeht und das sie scheinbar das unschuldige und unbeteiligte Kind als Spielball und Waffe nutzen will, dass ist sehr niveaulos und zeugt von null Charakter!
Oft sagt man im Überschwang des Schmetterlingskribbeln Dinge zum Ex, die sagt man nur aus dem einen Grund: Weil man übermütigt ist vor (neuem) Glück und meint, die Welt gehöre einem.
Aus irgendeinem Grund wollen die dann noch einen Drauf setzen.
Warum? Ich kann das auch nicht nachvollziehen!
Die Leute haben irgendwie einen Adrenalin-Kick und wissen nicht, wohin mit dem Glücksgefühl und das muss dann verbal raus
Traurig, aber das ist leider in mindestens 90% der Trennungsfälle so

Die Parallelfrau meines Verlobten sagte einen Tag, nachdem sie von seinem Doppelleben erfahren hat, dass die Beiden auch seit einem Monat verlobt sein....sie hätte einen Ring vom gleichen Juwelier wie ich von ihm bekommen.
Auf meine Frage an ihn, ob das stimme, sagte er nein, sie wollte nur wegen Verletztheit eines drauf setzen
Die Menschen sind eben dumm

28.11.2011 16:48 • #15


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