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Ich finde den Weg zurück ins Leben nicht

Zauberhaft
... damit hast du dich doch gut beschrieben.
Da setze an.

Ich persönlich mache kein Sport, will ich nicht, brauch ich nicht, ist meine Erkenntnis.
Mein Hobby bin ich, mich pflegen, gesund kochen ... .

Thema Natur; laufen, durchatmen gibt der Seele Energie. Und ist auch eine sportliche Betätigung.

Jetzt helfe DIR selbst, wenn DU gestärkt bist kannst du wieder geben, anderen helfen.

Baue ein Nest für DICH, warm, bunt.
Was DU möchtest ...
Sei lieb gedrückt, DU schaffst DAS ...,
bist schon dabei.
LG
Zauberhaft

02.01.2020 00:19 • x 2 #16


DatDori
Zitat von Nevertheless:
Lieber MAMP, puh, das ist für mich ein ähnlicher geistiger Drahtseilakt wie der Text von Zauberhaft zum Thema eigene Bedürfnisse. Und ein bisschen wie die letzte Hülle im des Seelenstr.iptease, bei der das Publikum vom erwartungsvollen aaah zum verhaltenen ohh wechselt: Was ich gerne tue anderen Menschen eine Freude bereiten. meine Arbeit Menschen treffen, die ich mag lesen in der Natur sein Und am allerliebsten, aber viel zu selten: tiefgründige Unterhaltungen. Gängige Hobbies wie Fotografieren, Malen oder Nähen ergeben für mich einfach keinen Sinn, die kreativen Gene ...


Ich wünschte ich könnte mich selbst so reflektieren wie du-fabelhaft!
Ich möchte dich dazu beglückwünschen denn das ist eine Gabe die auch nicht jeder seine nennen kann!

Drück dich

02.01.2020 00:53 • x 1 #17


A


Ich finde den Weg zurück ins Leben nicht

x 3


N
Wisst ihr eigentlich, wie toll ihr alle seid?

Wie viel Bäume ihr tragisches Ende in Taschentüchern finden mussten, nur damit meine Tränen der Überwältigung heute Abend/Nacht aufgefangen werden konnten?

Leute, ich bin fix und alle - Danke!

Eine Mütze voll Schlaf wird mir helfen, morgen auf Eure Beiträge und auf Euch eingehen zu können. Habt eine gute Nacht!

02.01.2020 01:34 • x 2 #18


DatDori
Eine ruhige erholsame Nachtruhe wünsche ich dir von ganzem Herzen...
Ich bin noch schlaflos unterwegs...

Aber dennoch sicher spätestens heute Abend wieder hier!

Schlaft schön

02.01.2020 01:57 • #19


B
Zitat:
Ich finde den Weg zurück ins Leben nicht

Ich nehme mal Bezug auf deine Überschrift und meine du bist mittendrinnen, in deinem Leben, ein Leben welches du dir selbst erschaffen hast.

Das gilt es erstmal zu akzeptieren und zu bejahren, denn du selbst hast dir das angetan und dich selbst verletzt damit. Deine Bedürftigkeit und Ängste und Abhängigkeiten werden dir auch im Aussen gezeigt.

Kein anderer kann dich retten, dir deine Ängste nehmen und dir das geben was du brauchst, das musst du selber tun und fürsorglich, wertschätzend, verständnisvoll mit dir umgehen.
Selbstliebe fängt bei den alltäglichen Dingen an, bei der Körperpflege, mit gesundem Essen, mit Bewegung, gutem Schlaf, Dinge loslassen, die dich stören und Selbstliebe hat auch mit Bewusstsein über die Gedanken, die du über dich und andere hast zu tun und auch mit Dingen, die du tust oder unterläßt obwohl sie dir nicht gut tun.
Du kannst mit Dankbarkeit anfangen, 3-6 Wochen, jeden Tag 5 - 10 Dinge aufschreiben, für die du dankbar sein kannst, auch das kann neue Hirnverbindungen schaffen und lt. Studien soll Dankbarkeit oft besser wie ein Antidepressivum wirken können.
Was ist mit den Haustieren ? Liebst du sie ? Gehst du liebevoll und fürsorglich mit ihnen um ?
Falls ja, gehst du auch mir dir so liebevoll um ?
Falls nein, was hindert dich daran ?

Wie steht es um dein Selbstwertgefühl ?
Kannst du dir erlauben glücklich zu sein ?

02.01.2020 02:15 • x 2 #20


Frozen-Joghurt
Zunächst mal sei gesagt, deine Art zu schreiben und dich auszudrücken finde ich bemerkenswert. Da steckt viel Talent dahinter.

Ich lese bei dir heraus, dass du dir selbst aus irgendwelchen Gründen die Trennung von damals nicht verzeihst und jetzt wahrscheinlich das Gefühl hast, dich dafür bestrafen zu müssen, indem du unglücklich bist. Also das, was du über deinen Ex geschrieben hast, klingt so, als wäre eine Trennung das beste gewesen. Horch mal in dich. Denke an den Moment zurück, als du beschlossen hast, die Beziehung zu beenden. Was waren da die Gründe? Und wenn du die Gründe nämlich wieder hervorholst, wirst du merken, dass du nicht dein Glück zerstört oder dein Leben vermasselt hast, nein, du wirst merken, dass du unglücklich warst und die Trennung die richtige Entscheidung war. Dann solltest du dir endlich verzeihen und mit der Vergangenheit abschließen.
Als nächstes musst du, wie bereits gesagt wurde, anfangen dich zu mögen. Rufe dir ins Gedächtnis, was du im Leben z.b. alles erreicht hast. Z.b. Prüfungen, die du bestanden hast. Und fange an, stolz auf dich zu sein.
Ich habe auch eine Phase gehabt, in der, ich sag mal, mich selbst nicht mochte und für wertlos hielt. Aber irgendwann habe ich begriffen, dass ich mein eigener bester Freund bin. Im Leben kommen und gehen die Menschen, aber ich bleibe immer bei mir...die Stimme, die ich im Inneren höre, werde ich immer hören...ich bin diejenige, die 24 Stunden mit mir verbringen muss...Ich bin also mein bester Freund, mein Lebensbegleiter. Also muss ich muss ich auch gut zu mir selbst sein. Andere sind nicht immer gut zu einem, deswegen ist es umso wichtiger, dass du es zu dir bist.

Noch ein Denkanstoß: schau du denkst, du bist wertlos und nicht liebenswert? Würden sichso viele Leute hier die Zeit nehmen, einer wertlosen Person was zu schreiben?

Ich hoffe, du kannst mit meinem Text etwas anfangen.

02.01.2020 02:41 • x 3 #21


N
Zitat von Zauberhaft:
... du kannst auch gute Freunde fragen was Sie an DIR schätzen... .

Wenn du einen Leitfaden zur Reflexion, zur Findung zum eigenem ICH brauchst, da gibts bestimmt Seminare.
Frage mal deinen Hausarzt, Krankenkasse oder dergleichen.

Im Grunde bist du, wie so viele, einfach überfordert mit der Lebensdynamik.
Besser, schneller, schöner, gesünder. All DAS ist ungesund.

Du musst dich NEU aufstellen.
Mit Ruhe wirst du dein Ziel erreichen, überfordere dich nicht.
Überlege, was möchtest DU, was brauchst DU, was ist realistisch... .

Ich z. Bsp. lobe mich selbst ...
LG
Zauberhaft



Liebe Zauberhaft,

Du lobst Dich selbst? Das finde ich wunderbar!
Darf ich fragen, wie Du das in Deinen Alltag integriert hast? Und was das mit Dir macht?

Diesen Ansatz, gute Freunde zu fragen was sie an mir schätzen, finde ich sehr gut und kenne ich aus der Therapie. Ich hab ihn damals umgesetzt, erinnere mich noch genau wie ich dabei nach einem Spaziergang mit meiner besten Freundin in einem Café saß. Rieche noch den Kaffeedampf vor mir, in diesem dunklen, holzvertäfelten Raum. Spüre noch den Kloß in meinem Hals. Sehe noch ihre vor Entsetzen geweiteten Augen, als ich ihr von den unschöneren Dingen in meinem Leben erzählte, die niemand bis dahin wusste. Auch das war Teil der Aufgabe, sich ganz und gar zu öffnen.

Es wanderten Gefühle von einer Seite des Tisches auf die andere. Und andere Gefühle wieder zurück. Sie konnte meine annehmen. Die gute Seele. Ich ihre nur hören. Denn es kann nicht sein, was nicht sein darf. Aber es war gut, dass sie sagte, dass sie mich trotzdem gern hat. Dass sie nicht aufstand und verschwand. Dass sie blieb.

Ich befürchte, ich habe ein tiefsitzendes Luxusproblem. Denn es mangelt mir eigentlich nicht an Zuspruch und Anerkennung aus meinem Umfeld. Ich erhalte das, wonach ich lechze, aber ich kann es nicht annehmen. Lasse es innerlich fallen, als hätte ich mir die Finger daran verbrannt. Und bin mit Sicherheit auch furchtbar anstrengend, weil unersättlich und extrem widersprüchlich diesbezüglich. Was mich wiederum meinem Umfeld auch einen gewissen Opportunismus unterstellen lässt. Denn Altruismus ist keine Einbahnstraße; das Einzahlen auf das Konto des Sozialverhaltens erfüllt immer einen Zweck, wirft immer irgendwann Zinsen ab. Tust Du mir nicht weh, tu ich Dir nicht weh.

Wodurch die Anerkennung noch mehr an Aufrichtigkeit verliert. Das ist perpetuum mobile meines Lebens, die nicht endend wollende Reise, deren Ziel zugleich immer ein zurück auf Anfang bedeutet.

Dass das Mantra Niemand kann es ehrlich meinen, denn niemand kennt mich so wirklich und würde man mich kennen, würde man das nicht sagen nicht stimmen kann, kann ich gut mit Logik begreifen. Denn ich könnte nicht behaupten, dass ich die Menschen in meinem Umfeld so wirklich bis in ihr Innerstes kennen würde. Und doch mag ich sie, bewundere sie, ihre wundervolle Art, ihren Witz, ihren Mut, auch ihre Verletzlichkeit.

Das ist, mit Verlaub mir selbst gegenüber: verrückt.

Überlege, was möchtest DU, was brauchst DU, was ist realistisch... . Das, finde ich, ist ein sehr wertvoller Satz, vielen Dank dafür! Eigentlich so simple Fragen, über die ich mir noch nie so wirklich Gedanken gemacht habe. Das schreit nahezu nach einem ausgedehnten Spaziergang zum Nachdenken.



Viele Grüße
Never

02.01.2020 15:27 • x 1 #22


N
Zitat von Darlena:
Dein Wunsch hat sich absolut erfüllt. (Endschuldige, wenn es zynisch klingt, so ist es nicht gemeint.) Du suchst einen Partner, in dem du dich spiegeln kannst und in jedem Mann, den du getroffen hast, zeigt sich dein eigenes Gefühl dir selbst gegenüber.

Hast du schon einen Vorsatz fürs neue Jahr? Selbstliebe, Selbstliebe, Selbstliebe.
Es gibt ganz viele Wege, die zu finden. Du musst selbst herausfinden, was zu dir passt.
Versuche es erst mal mit der offenen Frage: Wie kann ich mich selbst mehr lieben? Was kann mich dabei unterstützen.
Mal sehen, was passiert. Vielleicht eine Reportage, eine Buchempfehlung.

Den ersten Schritt bist du schon gegangen. Du teilst dich hier mit. Das ist stark. Und du hast eine sehr interessante Art zu schreiben. Vielleicht ist es für dich ja auch Journaling oder so. Ich lese dich auf jeden Fall sehr gerne.
Alles Gute für den Prozess. Geh langsam. Keiner drängt dich. Das wird spannend und das Ziel wird super sein!


Liebe Darlena,

vielen Dank für Deine netten Zeilen. Und das Körnchen, nein, den Felsbrocken Wahrheit. Der schon lange als Befürchtung in mir schlummerte und sich nun bestätigt sieht. Ich bin nicht greifbar, habe kein Profil, anhand dessen man mein Ich identifizieren könnte, und das merkt man mir deutlich an. Es schreckt ab. Und ist langweilig zugleich. Drastisch ausgedrückt: ich bin ein farbloses Fähnchen im Wind. Bereit, mich jeder Windrichtung anzupassen. Mit Grenzen so offen wie ein Scheunentor. Will ich das? Tut mir das gut? Tut das anderen gut? Daran muss ich arbeiten.

So oft wie das Wort ich hier vorkommt, mag man es kaum glauben, aber ein sehr wichtiger Schritt in meiner Vergangenheit war, überhaupt über mich reden zu können. Ich bin also da, ich existiere. Immerhin. Aber ich bestehe noch immer ausschließlich aus den Bedürfnissen anderer.

Die Reise zur Selbstliebe scheint mir ähnlich herausfordernd wie ein Fußmarsch ohne Proviant in ein tausend Kilometer entferntes, fremdes Land. Doch alles beginnt mit dem ersten Schritt.

Ich danke Dir von Herzen für Deine offenen Fragen! Auch diese habe ich mir notiert und werde sie angehen. In mich gehen. Versuchen, dort den Lichtschalter zu finden. Und hoffentlich viel Platz für schöne Dinge. Danke!

Viele Grüße
Never

02.01.2020 15:32 • #23


N
Liebe Ortrere,

da saß ich gestern Nacht und las Deine Zeilen, hangelte nach dem nächsten Taschentuch und musste doch gleichzeitig lächeln. War innerlich so klein, dass ich unter der Türritze durchgepasst hätte. So beschämt darüber, so außerordentlichen Zuspruch zu erhalten, der mich gleichzeitig so erfüllte dass der Raum davon hätte platzen können.

Deine, Eure Worte sind Hammer und Meisel, die den festgebackenen Zement zu feinstem Staub zerschlagen. Noch wirbelt er durch die Luft. Und ich begreife die Chance, ihn jetzt neu anordnen zu können, ihm neue Bestandteile hinzufügen zu können, bevor er sich wieder setzt.

Du hast recht, ich bin sehr streng zu mir selbst. Allerdings fehlt mir das Ideal in meinem Kopf, wie ich gerne wäre. Das ist nicht zynisch gemeint, nicht mitleidheischend: ich wäre gerne nicht ich. Weder im Innen noch im Außen. Das ist der Status quo, aber ich habe ja nun eine Menge wertvoller Aufgaben geschenkt bekommen, die daran vielleicht etwas ändern können.

Der Fatalismus den Du zurecht erkennst, entspringt aus dem, was ich unter dem Strich der Summe meiner Erfahrungen sehe: die ersten zweiundzwanzig Jahre meines Lebens waren grau. Es folgten über zehn Jahre Farbfilm, Dolby Surround, der mich wohl vergessen ließ, wie es vorher gewesen war. Mich übermütig werden ließ. Und seit vier Jahren ist da nicht nur schwarz-weiß, sondern auch noch Stummfilm.

Es heißt ja, das Leben leben könne man nur vorwärts, es verstehen nur rückwärts. Das ist es, was ich mir zugegeben sinnloserweise vorwerfe. Dass ich nicht dankbar genug war.

Nicht gesehen habe, gegen was ich meine Unzufriedenheit eintausche. Es zugelassen habe, einen anderen Mann attraktiv zu finden und dessen Eigenschaften an meinem Partner zu vermissen. Ich habe Äpfel mit Birnen verglichen. Er konnte nicht gewinnen. Das, was ich auf einmal suchte, hatte er nicht. Das war nicht er. Konnte er nicht sein. Dass ich diese Veränderung, diese einmal losgebrochene und unaufhaltbare Lawine in mir nicht stoppen konnte, nicht so bleiben konnte wie ich war, einfach zufrieden das verzeihe ich mir nicht.

Und so kam es, dass die Entscheidung die ich damals getroffen habe, aus der Situation heraus richtig war. Sonst hätte ich sie nicht getroffen. (Ein T-Konto habe ich damals auch geführt, es hat mir sehr geholfen. Danke für die gute Idee, es noch einmal zu versuchen!) Heute glorifiziere ich die ersten ca. 8 Jahre absoluter Zufriedenheit. Vermutlich aus dem Wunsch heraus, mich wenigstens in der Erinnerung noch einmal geborgen zu fühlen.

Ich blende aus, wie es zum Ende hin war, weil ich dann wohl loslassen müsste. Und dann wirklich alleine wäre. Obwohl ich es längst bin, denn ich bin nicht mehr dieselbe.

Und ja, da ist auch noch dieser wohl-auch-irgendwie-Fatalismus, den viele hier kennen: der Glaube, nie wieder so einem Menschen zu begegnen, der so gut passt. In dessen Seele ich mich verweben kann. Ich einfach sein kann und gut bin. Und angenommen.

Puh, ich hab gerade Staub im Auge.


Zitat von Ortrere:
Mach ein Date mit Dir selbst. Koch was leckeres, deck den Tisch, zünde eine Kerze an und spiel Deine Lieblingsmusik (aus Zeiten, in denen es Dir gut ging, vielleicht sogar Teenie-Zeiten). Zieh Dich schön an, pfeif auf irgendwelche Zuviel-Kilos, mach Dir die Haare, zelebriere Dich. Niemand außer Dir bekommt das mit, es ist nur für Dich! Und dann beginnst Du eine Beziehungsanbahnung. Mit Dir. Das kann aufregender werden als jeder bedürftig-angestrengte Herrenkontakt....ich wünsche Dir aufregende Zeiten nur mit Dir, schau überhaupt gar nicht auf andere, nur Du bist wichtig. Und vielleicht verliebst Du Dich ja ein bisschen, dann strahlst Du das aus


Es fällt mir sehr schwer trotz dieser offensichtlich fantastischen Idee den inneren Rollladen nicht sofort nach unten rauschen zu lassen. Zuzulassen, es mir auch nur vorzustellen. Es liest sich so simpel, wie atmen ist. Und doch fühle ich mich dabei wie ein Fisch, der im Pudding schwimmen soll.

ToDo-Liste: Kopf hoch, Mut fassen, nicht nachdenken. Machen.

02.01.2020 15:51 • x 2 #24


Chria
Liebe Nevertheless,

ich weiß gar nicht so Recht, was ich dir raten kann, da ich noch nie eine Trennung durchgemacht habe.
Ich will dir aber trotzdem sagen, dass mich dein Beitrag tief in mir drin irgendwie getroffen hat. Vlt. weil ich auch schon mit dem Gedanken gespielt habe, ob da draußen noch ein tollerer Mann herumläuft. Ich fühle mit dir und wünsche dir, dass du doch noch einen richtig lieben Mann findest.

Ich glaube auch, dass du die Trennung nicht leichtfertig ausgesprochen hast - dann könntest du dir Vorwürfe machen. Aber ihr ward ja lange zusammen und irgendetwas hat einfach nicht richtig gepasst. Deshalb sei bitte nicht so streng zu dir. Selbst wenn danach bis jetzt noch kein besserer Partner kam, ist das kein Grund den alten zu vermissen, weil dort ja eben etwas im Argen war. Lieber solo, als unglücklich in einer Beziehung.Trotzdem muss es schlimm sein, das Gefühl zu haben, etwas falsch gemacht zu haben

Bitte geb den Glauben an die Liebe nicht auf - mit 39 Jahren kann da noch einiges kommen

02.01.2020 16:08 • #25


ma777
Liebe nevertheless,
Du sagst, alle kreativen Gene sind bei deinen Geschwistern gelandet. Aber eine Sache kannst du doch auf jeden Fall gut: das schreiben.
Kreativ sein tut gut. Du kannst über dich (und vielleicht nur für dich) schreiben oder in andere erdachte Leben eintauchen und Kurzgeschichten schreiben.
Was ich zu einer Zeit der Langeweile, Unausgelastetheit und mangelndem Selbstvertrauen getan habe: ich habe bei der hiesigen lokalzeitung angefragt, ob die grad freie Mitarbeiter brauchen. Seitdem gehe ich ein paarmal im Monat für die Zeitung auf Veranstaltungen und schreibe darüber. Manchmal landet man irgendwo, wo man ansonsten nie hingegangen wäre (vielleicht ein klassisches geigenkonzert o.ä), stellt fest, gar nicht schlecht, und erweitert so echt seinen Horizont. Man trifft einen Haufen Leute bei dem Job, kommt raus und legt seine Scheu ab, alleine zu Veranstaltungen zu gehen (weil man ja offiziell arbeitet, auch wenn man vielleicht eigentlich gerne da ist). Außerdem ist es schon ein erhebenes Gefühl, am nächsten Tag einen gut gelungenen Artikel mitsamt deinem Namen in der Zeitung zu lesen!
Probiers mal aus, ich glaub, alle kleinen lokalzeitungen sind immer auf der Suche nach guten schreibern! Vielleicht hilft es deinem Selbstbewusstsein ein bisschen, mir persönlich hat der Nebenjob immer gut getan!
Wünsche dir alles gute für das neue Jahr, und sein nicht so streng mit dir selbst!

02.01.2020 16:27 • x 2 #26


Zauberhaft
Hallo Never,

ich zelebriere es so;
z. Bsp. beim Autofahren lobe ich mich für das erreichte, auch kleine Dinge. Spreche es aus, ... . Als Abschluss -ich bin eine tolle Frau-.
Dann kommt oft noch schwungvolle Musik, und schon gehts mir richtig gut.

Kritik an mich gibts auch. Lobe dann Besserung .

Ich mache eigentlich was ich will.
Meine Verantwortung ist;
meine Werte, Ziele, ... zu verteidigen.

Freundlichkeit finde ich wichtig. Meine Umgebung strahlt dann zurück.
Energieräuber gibt nicht mehr.


Was macht das mit mir!?
Ich lerne mich JETZT erst kennen. Sehr schwierig und spannend zugleich.
Ich werde jeden Tag stärker.
Das ist natürlich ein langer Prozess.

Dinge die derzeit fehlen kommen wieder,
man muss die Durststrecke aushalten.
Das gehört zum Leben, auch solche Erfahrungen.

Ich habe immer kleine Projekte die ich plane und umsetze. Damit bin ich beschäftigt.
Das Ergebnis genieße ich, und lobe mich wieder .

DAS ist ein kleiner Auszug zu deiner Frage...


Meine Erfahrung ist;
mich -nicht- zu ernst zu nehmen. Ich denke zu viel, zu lang, zu intensiv.

Kleiner Lösungsansatz;
gesagtes nicht zu ernst nehmen, nur annehmen (hören), nicht bewerten.
Und in Ruhe überlegen obs wichtig ist, oder -nur- eine andere Meinung.

Geh doch mal zur Anfangszeit (Jugendzeit), bevor es so kompliziert wurde.
Ab da wieder NEU anfangen, deine Einstellung zum Leben usw..

Manchmal ist man im Leben einfach falsch abgebogen. Wenn man sich verlaufen hat, fühlt man so wie -DU JETZT-.

Geh den/deinen Lebensweg NEU ..., nur Mut.

LG
Zauberhaft

02.01.2020 16:42 • x 1 #27


N
Liebe KBR,

das ist das wohl Los der versuchten Selbsthilfe, sich in bekannte Muster einzumummeln, bis man sich selbst nicht mehr erkennt. Faszinierend, wie Eure Beiträge Schicht um Schicht dieser dicken Hülle um all das, was ich verloren glaubte, abtragen. Auch Dir ein herzliches Dankeschön für Deine Worte!

Deine Vermutung trifft ins Schwarze, Depressionen waren (und sind derzeit wohl auch) Teil meines Selbst.
Sind die zweite Hälfte des Satzes Wo viel Licht ist, ist viel Schatten.

Du schreibst, mein Befinden erinnert Dich in Teilen an Deines. Ich wage kaum zu fragen, ob es Bei Dir ähnlich ist, denn deine Worte klingen in meinem inneren Ohr nach einer durch und durch gefestigten Person, die mit beiden Beinen im Leben steht. Nach Kraft. Nach Zuversicht.

Und ich hoffe, dass Dein Nicht-Interesse genau darin begründet liegt in tiefer, aus Dir selbst kommender Zufriedenheit. Wie sehr wirst Du diese wohl erst im realen Leben ausstrahlen, wenn sie schon hier aus Deinen Zeilen springt? Wahnsinn

Da will ich auch hin!

Dahin, das genau so empfinden zu können, wie Du es beschrieben hast: dass das Leben sich richtig und gut anfühlt.

Danke!

Viele Grüße
Never

02.01.2020 21:34 • #28


K
@ma777 grandiose Idee. Das werde ich auch mal ins Auge fassen.

Das ist eine gute Brücke, um raus aus der Komfortzone und rein ins Leben zu kommen.

@Nevertheless über Deine Worte bzw. Frage muss ich erst noch nachdenken, aber das ist wunderbar, denn es veranlasst mich zu einer Standortbestimmung für mich selbst.

Zum Kreativen:

Vor etlichen Jahren bin ich beim Surfen auf eine Kunstschule gestoßen. Mein Wunsch war immer, malen zu können/lernen. Ich hielt mich weder für besonders talentiert noch für besonders untalentiert. Also buchte ich ein Wochenendseminar. Ich kam in eine Atmosphäre von absoluter Herzlichkeit und Zugewandtheit, in der jeder nach seinem Vermögen wirken konnte. Allein die Atmosphäre war die Seminare wert. Ich habe zudem noch viel gelernt.

Ich habe im Anschluss begonnen, an einem regelmäßigen Kurs teilzunehmen. Während jeder nach seiner Tagesform, mit oder ohne Ehrgeiz, Anfänger oder Fortgeschrittener malen und zeichnen (lernen) konnte, war ich manchmal einfach nur dort und genoss die meditative Wirkung, die das Malen mit möglichst kleinen Pinseln auf mich hatte. Stundenlang konnte ich Strichlein für Strichlein machen. Meine Lehrerinnen machte das irre , weil ich damit nur sehr langsam voran kam und mich zudem weigerte, mich an Ausstellungen zu beteiligen. Aber ich durfte halt sein, wie ich war. Ich wollte im Hobby keinen Leistungsdruck, denn den hatte ich familiär und im Beruf mehr als ausreichend.

Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte:

Wenn ich eines begriffen habe, ist es, dass Malen ein Handwerk ist. Ein Handwerk, das jeder lernen kann. Vorausgesetzt er will es. Das Handwerk ist der Grundstock für Kreativität, für die Entwicklung eines eigenen Stils und einer eigenen Marke. Man muss nur anfangen. Jeder kann es lernen. Ich denke, das ist auch mit anderen - als kreativ geltenden - Hobbys so. Ich möchte Dich ermutigen, das zu tun und Dich nicht durch die vermeintlichen Talente Deiner Geschwister limitieren zu lassen. Mein Bruder ist ein sehr guter Musiker. Ich bin ungefähr so musikalisch wie .. keine Ahnung. Gar nicht halt. Und dennoch habe ich Lust, mal Gesangstunden zu nehmen; einfach um herauszufinden, ob es stimmt, was mir schon als Kleinkind eingetrichtert wurde (ich solle lieber nicht singen).

Um den Bogen zuende zu spannen oder den Pinsel wieder aufzunehmen Ich landete 2011 im Burnout. Infolgedessen hatte ich ein paar Jobwechsel, die alle unterm Strich dazu führten, dass ich meine Malstunden nicht mehr regelmäßig nehmen konnte. Seitdem hatte ich kaum mehr einen Pinsel in der Hand. Aber ich hatte es mir fest für dieses Jahr vorgenommen, mal wieder Atelierluft zu schnuppern.

Und was soll ich sagen? Gestern habe ich herausgefunden, dass es dort inzwischen Kurse gibt, die einmal im Monat samstags stattfinden und für Leute gedacht sind, die es nicht regelmäßig schaffen, unter der Woche regelmäßig an Kursen teilzunehmen. Ich bin sooo happy darüber. Leider hat der Laden noch bis nächste Woche geschlossen, aber ich habe schon dorthin geschrieben, ob noch ein Plätzchen für mich frei ist. Ich bin gespannt auf die Antwort und darauf, ob man sich noch an mich erinnert.

Und noch etwas: ich habe in der hiesigen Kunsthalle mal an einem Kurs teilgenommen, bei dem sich Geschichten hinter den Bildern ausgedacht und diese niedergeschrieben wurden. Erst gab es eine kurze (ernsthafte) Bildbesprechung und dann wurde jeder seinen Gedanken und seiner Geschichte überlassen, die er nieder schrieb. Anschließend wurden die Geschichten vorgelesen. Es war total spannend, wie viele Ideen in den beteiligten Menschen steckten, und es machte Spaß.

Vielleicht gibt es etwas Ähnliches auch in Deiner Gegend - vorausgesetzt, Du hast Spaß am Schreiben. Denn nur weil man etwas gut kann, heißt es ja nicht, dass man das auch gern macht.

02.01.2020 22:06 • x 2 #29


N
Zitat von mitsubi:

Solange Du Erwartungen hast, die nur von anderen erfüllt werden können, wird es schwierig. Darum darf es auch nicht um einen letzten Trip gehen, für den Du Kräfte mobilisierst. Das Leben und all das, was darin passiert, ist ein Prozess. Den letzten Trip gehst Du an, wenn Du alt und klapprig ein letztes Mal die Augen schliesst

Ich glaube, zunächst einmal solltest Du tatsächlich Kräfte sammeln und Dich gut um Dich selbst sorgen. Damit nimmst Du einen ersten Schritt Richtung Selbstliebe. Mach etwas, was Dich interessiert und mach das öfter. Einfach nur, weil es schön ist. Die einen gehen regelmäßig zum Friseur, die anderen in den Yoga- oder Kochkurs. Manche gehen ins Kloster und wieder andere nur in die Sauna.
Woher soll Zufriedenheit kommen, wenn Du nicht über die kleinen alltäglichen Schönheiten lächeln kannst? Gestern erst habe ich solch wunderbar extrem lustige Poetry Slams auf YT gehört, von enorm gebildeten, jungen Menschen, dass ich mich vor Lachen kaum schminken konnte. Dann sind wir abends auf dieser Veranstaltung gelandet, wir so Mitte bis Ende 30. Die anderen so Mitte 50 aufwärts. Der älteste dort war sicherlich 75, ich übertreibe nicht, und er hat fast genauso viel getanzt wie der Mann, von dem ich berichtete.
Und dann machst Du etwas weniger von dem, was Dir nicht gut tut. Du kennst es bestimmt. Man isst zu viel, um sich dann unwohl zu fühlen. Man prokrastiniert, um noch mehr Druck zu spüren, manchmal bis es unangenehm ist.
Das Leben, meine Liebe, ist also das was Du daraus machst. Nicht mehr und nicht weniger. Sei Dein eigener Retter. Selbstlose Retter von außen gibt es eh nur sehr sehr selten.


Liebe Mitsubi,

das sind so wunderbare, zuversichtliche Worte, die beruhigen und den Druck rausnehmen, sofort losrennen zu müssen. Aber dennoch und unbedingt an mir zu arbeiten. Achtsam zu sein.

Danke auch für diese schillernde, ausgelassene Fröhlichkeit, die aus Deinen Zeilen bei mir angekommen ist herrlich!

Viele Grüße
Never

02.01.2020 22:10 • x 1 #30


A


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