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Ich finde den Weg zurück ins Leben nicht

N
Hallo zusammen,

ich wünsche Euch ein frohes neues Jahr und hoffe, ihr nehmt mich (w/39) wohlwollend in Eure Runde auf. Ich lese schon lange Jahre in diesem Forum mit und bin sehr dankbar, dass es diesen Ort gibt, an dem traurige Herzen einen Platz finden

Nächsten Monat jährt sich der Tag, an dem ich die Trennung ausgesprochen habe, zum vierten Mal. Und es ist, als hätte ich damals das Licht in meinem Leben ausgeknipst. In grenzenloser Naivität, die ich mir bis heute nicht verzeihe.

Nach über 10 Jahren und endlosen Gesprächen über uns war er mir nicht mehr gut genug. Und ich ihm wahrscheinlich auch nicht mehr. Denn den letzten Schritt der Verbindlichkeit wollte er nicht mit mir gehen, viele Jahre lang nicht. Ich empfand ihn zum Ende der Partnerschaft (also in den letzten 6-9 Monaten) zunehmend als antriebslos, unambitioniert, ziellos. Stumm. Faul. Nicht fähig, Entscheidungen zu treffen. Am Tag der Trennung sagte er Auch das hast Du jetzt selbst machen müssen. Er weinte bitterlich, als ihm klar wurde, dass die Trennung auch ein Abschied von den Haustieren bedeuten würde. Er weinte nicht wegen mir. Mit der Begründung, er wisse ja, dass ich alleine klar kommen würde aber die Haustiere nicht.

Die Trennung war emotional grausam aber geprägt von gegenseitigem Respekt. Wir sind im Guten auseinander, trafen uns noch zwei Mal kurz danach. Ich fragte ihn (warum auch immer) was er an mir am meisten gemocht hätte. Seine Antwort: dass Du mich gemocht hast.

Ich zog aus. Und dann folgten Wochen und Monate voller selbstmitleidiger Heulkrämpfe und Nervenzusammenbrüche, in denen ich mir nicht verzeihen konnte, mir selbst das Herz herausgerissen zu haben. In einer scheinbar tollen Wohnung, die sich als Höllenloch entpuppte in dem ich zu keiner Tageszeit zur Ruhe fand, vom Morgengrauen bis tief in die Nacht. Zwei Jahre lang.

Ich wünschte mir mit aller Macht, ich könnte die Zeit zurück drehen und ihn wieder so vorbehaltlos lieben wie die Jahre zuvor. In diesen Monaten wurde mir klar, dass er mich nicht wirklich geliebt hatte. Dass mich noch nie jemand wirklich geliebt hatte. Und dass ich genau das in mir trug und lebe, was ich an ihm abgelehnt hatte: dass ich genauso bin wie er antriebslos, introvertiert, ziellos.

Meine Familie war teilweise ein Halt für mich, war aber aus meiner Sicht und auch verständlich nach einiger Zeit des Themas überdrüssig. Ich konnte mich und mein heulendes Elend, die immerwährend gleichen Gedanken ja selbst nicht mehr ertragen. Ich war ein depressives Nervenbündel. Stürzte mich in die Arbeit, massiv. Lenkte mich ab.

Ihr kennt das ja alle, diesen Tanz der Emotionen: zwei Schritte vor, fünf zurück. Das ging sehr, sehr lange so. Immer wenn ich dachte, tiefer könnte ich nicht fallen, tat sich in der Dunkelheit eine weitere Stufe nach unten auf und mir fehlte sehr oft die Kraft, auch nur den Kopf zu heben und nach oben zu blicken.

Ich hätte alles dafür gegeben, von jemandem umarmt zu werden. Nur fünf Minuten lang, den beruhigenden Herzschlag des anderen an meinem Ohr. Das ist heute auch noch so.

Meine Güte, was war ich naiv zu denken, ich könnte einfach so, irgendwann einen anderen Partner finden! Jemanden, in dem ich mich spiegeln kann. Weil ich selbst, trotz aller Bemühungen der letzten Jahre nicht dazu fähig bin, mich in mir selbst zu spiegeln. Das dazu notwendige Urvertrauen wurde mir nie vermittelt. Ich bin ein Instrument, aber nicht fähig, selbst Musik zu erzeugen.

Irgendwann fing ich zaghaft an, die Fühler auszustrecken. Das erste Mal nur wenige Wochen nach der Trennung (Fehler, da fand ich meinen Ex auf derselben Plattform, also wieder Stopp), danach nutzte ich in den ersten zwei Jahren kurze Hochphasen, wenn ich mich stabil genug dafür fühlte. Doch zwischenzeitlich habe ich es gelassen, denn es ist eine für mich wirklich schräge Sammlung der Begegnungen zusammen gekommen.

Ich bitte darum, die nachfolgende Auflistung nicht als Männer-Bashing zu verstehen, es gibt definitiv auch ganz anders gestrickte Menschen die mir nur leider noch nicht begegnet sind:

Mann 1 - (persönlich)
Erzählte, er habe ein Buch geschrieben. Entpuppte sich als Comic mit total wirrer Handlung; so wirr wie der Typ selbst. Gab an, er habe schon in so ziemlich allen Bundesländern gewohnt. Meine Frage, warum noch nicht in einem bestimmten (angrenzenden) Bundesland wies er barsch zurück mit der Aussage, diese Frage wäre ihm zu persönlich.

Mann 2 - (persönlich)
So Mitte/Ende fünfzig; saß bei einem Treffen einer Gruppe Gleichgesinnter neben mir, wiederum links neben ihm seine Frau. Schrieb mich danach auf FB an und bettelte wochenlang um Fotos. Bis ich ihn gesperrt habe. Die Gruppe habe ich nie wieder aufgesucht.

Mann 3 - (persönlich)
Total netter Kerl, leider optisch überhaupt nicht mein Fall und mit etwas speziellen Gewohnheiten, die ich nicht teilte.

Mann 4 - (digital)
Von etwas weiter weg, klang gut, bis sich herausstellte, dass er da nur unter der Woche wäre und als Ergänzung gerne was zum Mitnehmen auf dem Heimweg am Wochenende gehabt hätte garantiert war er da immer auf dem Weg zu seiner Familie.

Mann 5 - (digital)
Schrieb mich auf einer Plattform an. Er wollte mich unbedingt treffen. Ich hatte Bedenken wegen der Entfernung. Doch er bestand darauf, dass wir wenigstens mal telefonieren. Was soll ich sagen er ging nicht ran.

Mann 6 - (digital/telefonisch)
Fragte mich nach nicht einmal zwei Minuten am Telefon, wie ausgeprägt meine Körperbehaarung an diversen Stellen wäre und ob mir 6 wichtig ist. Hatte sein Profil kurz vor dem Telefonat definitiv von kinderlos in Kinder-habend geändert und ich bin sicher, der war auch verheiratet.

Mann 7 - (digital)
Startete eine Mischung aus Kreuzverhör und Vorwürfen, als er schon nach 5 Minuten fragte ob ich Kinder wolle und mit der Antwort gar nicht klar kam. Hat sich von selbst erledigt, als die Technik der Sache zum Glück einen Strich durch die Rechnung machte.

Mann 8 - (digital)
Hätte ein Problem damit gehabt, wenn ich mit hohen Schuhen größer gewesen wäre als er und bat beim geplanten Treffen um flaches Schuhwerk. Dann kamen die Fragen, ob ich denn auch Klamotten für ihn anziehen würde, in denen ich mich unwohl fühlen würde ihm zuliebe. Und ob er mir auch Klamotten kaufen dürfe. Es fand natürlich kein Treffen statt.

Mann 9 - (persönlich)
Strahlte mich an, übertrieb maßlos mit Aussagen, was er wie alles für mich tun würde. Nahm mich beim Gang durch die Menge an der Hand und streichelte meine dabei. Versprach, mich zwei Tage später zu kontaktieren. Meldete sich nie wieder.

Mann 10 - (persönlich)
Sagte mir beim zweiten beruflichen Treffen ins Gesicht, dass er mich mögen würde und zwar nicht nur, weil er mich flachl.egen wolle. Ließ sich von der Veranstaltung von seiner Frau abholen. Meldete sich alle Monate mal wieder und fing irgendwann an, mich zu beleidigen.

Mann 11 - (persönlich)
Ebenfalls beruflich. Wusste wer ich war und wie ich aussah. Schrieb tagelang mit mir, dann plötzlich zwei Wochen Funkstille. Aus dem Nichts rief an und bat um ein Treffen - bei dem er mich abschätzig musterte. Desinteresse im Wechsel mit Interesse, abweisend und dann wieder eindeutig zweideutig. Flirtete offensiv mit der Bedienung während ich daneben saß. Und verbalisierte sein Verhalten dann auch noch.

Mann 12 - (persönlich)
Klebte bei einer Veranstaltung an mir, unterhielt sich über Stunden hinweg mit mir, lief mir nach als ich mich höflich aus der Gruppe verabschiedete, um sich weiter mit mir zu unterhalten. Trug keinen Ehering. Ein dreiviertel Jahr später heiratete er seine langjährige Lebensgefährtin, von der ich nichts gewusst hatte. Das erklärte im Nachhinein auch, warum er bei weiteren Begegnungen so tat, als wüsste er nicht wer ich bin.

Das war letztes, nein. vorletztes Jahr. Und ganz neu hinzugekommen, vor zwei Wochen. ich hatte es NICHT darauf angelegt und war maximal unattraktiv und neben guten Bekannten auch mit den +10-Frust-Kilos, die ich mir in den letzten Monaten angefuttert habe, unterwegs:

Mann 13 - (persönlich)
Umgarnte mich den ganzen Abend lang bis in die Nacht, gab Vollgas in jeder Hinsicht, wollte unbedingt meine Nummer (nope) und mich wieder sehen. Obwohl klar war, dass an diesem Abend sowas von nichts laufen würde und ich mich maximal zurückhaltend gab, ließ er nicht locker. Ich sagte ihm, wenn er wirklich wolle, könne er mich auf FB finden, er wisse ja meinen Namen. Ganz klar hat sich nicht gemeldet.

Wisst ihr, das für mich wirklich traurige an Mann13 war, dass ich glücklich war. Eine Woche lang schob ich Kopfkino vom Feinsten, war hibbelig, energiegeladen, die Welt war plötzlich wieder farbenfroh und ich schaffte es tatsächlich, aus dem Haus zu gehen. Alles war so voller Möglichkeiten und ich wusste gar nicht, wo ich zuerst anfangen sollte. OBWOHL mir klar war, dass das alles nur eine Illusion war, ließ ich mich treiben von dieser Phantasie. Wollte in 2019 wenigstens eine Woche lang glücklich gewesen sein. Wie erbärmlich ist das denn?

Ich zog mir selbst den Stecker nach dieser einen Woche. Nach einem Spaziergang, in dem ich innerlich strahlend (seht her, jemand mag mich! Mich!) durch den Ort gestiefelt war und die Sonnenstrahlen, die ich sonst nicht leiden mag, genoss.

Und jetzt bin ich wieder die Alte, wie in den 51 Wochen davor. Das ungespielte Instrument steht wieder in seiner Ecke und setzt wieder Staub an. Ich mag gar nicht mehr hervorgeholt werden und ich habe auch keine Kraft dazu, mich selbst auf den Markt zu tragen. In meinem Schneckenhaus kann mir niemand weh tun. Und da ist es auch egal, wie negativ ich mich optisch entwickelt habe.

Wer so blöd ist, das Lachen, die Freude, die Verbundenheit und das Gefühl des Angekommenseins aus purer Dummheit aus seinem Leben zu werfen, hat es nicht besser verdient. Das ist es, was ich glaube, in meinem tiefsten Inneren ich bin selbst schuld. Wie man sich bettet, so liegt man. Kein Recht auf Mitleid.

Und das ist es wohl, was übrig bleibt von einem einst reichen, erfüllten Leben. Dass ich mich auf die Arbeit freue, die mich ablenken wird, so dass gefühlt in zwei Wochen schon wieder Silvester sein wird. Dass ich hoffe, niemand aus dem spärlich vorhandenen Bekannten- und Freundeskreis spricht mich an, weil ich nicht mehr weiß, wie man sich sozialverträglich verhält und ich sowieso nichts zu sagen habe. Ich habe Angst vorm Leben.

Davor, eines Tages richtig krank zu werden und alleine zu sein. Und dann nicht mehr so wie letzten Sommer um halb zwei Nachts alleine in die Notaufnahme fahren zu können. Und danach noch einen bitterbösen Rüffel von einer Freundin zu kassieren, die einfach nicht verstehen konnte, warum ich mich nicht melden konnte. Ich hab´s mir doch selbst so ausgesucht, allein zu sein, also muss ich da auch alleine durch. Ich will nicht stören. Nicht zur Last fallen. Nicht anstrengend sein.

Manchmal komme ich mir vor wie vor einem Schaufenster, hinter dem ich fasziniert das erfüllte Leben der anderen betrachte. Freunde, Treffen, Leben, Lachen, Hobbies, Ausflüge, da ist alles, und es ist bunt und schön und manchmal schwierig und anstrengend, aber es ist LEBEN.

Doch in einer Sprache, die ich nicht verstehe, weil ich Angst vor zu viel Nähe habe. Davor, dass jemand tatsächlich erkennen könnte, wer ich wirklich bin. Denn ich bin nichts außer eine leere, verkratzte Projektionsfläche.

Und das ist auch der Grund, warum ich nach so vielen Jahren hier schreibe. Weil ich mich zwischenzeitlich so sehr abgekapselt habe, dass kaum mehr jemand fragt, wie es mir geht.

Macht es besser als ich. Bitte.

01.01.2020 19:19 • x 23 #1


mafa
Viel dazu kann ich nicht sagen, nur du bist nicht allein damit. Ich erkenne mich in vielen Passagen wieder. Und ich finde du hast ein Talent dich auszudrücken ...

01.01.2020 19:35 • x 6 #2


A


Ich finde den Weg zurück ins Leben nicht

x 3


Zauberhaft
Liebe TE,
ich wünsche dir einen Guten Start ins neue Jahr.

Ich vermute, DU liebst dich selber nicht,
kein Mann kann das auffangen/ergänzen.

Du solltest DICH erstmal kennen lernen.
Ein Partner rundet die eigenen Bedürfnisse nur ab, macht es noch SCHÖNER.

Finde DEINE Bedürfnisse, ein Partner der passt findet sich meistens dann, wenn man nicht verkrampft sucht.

Schaue mal auf DICH,
was liebst DU an dir, was nicht, was möchtest DU ändern ... usw.
LG
Zauberhaft

01.01.2020 19:37 • x 2 #3


D
finde dich selbst. lern dich zu mögen. du stehst dir selbst im weg.
kopf hoch

01.01.2020 19:45 • x 2 #4


M
Sehr viel Text, den ich stellenweise überflogen und nicht im Detail gelesen habe. Verzeih mir daher, wenn ich vielleicht vollkommen falsch liege.

Ich finde es fällt sehr auf, was Du glaubst zu sein. Du schreibst, Du BIST ziellos oder antriebslos. Das ist aber ein Verhalten und keine Eigenschaft. Deine Introversion ist eine Eigenschaft, aber die ist ja nicht schlecht.
Ich verstehe Deine Angst vor Nähe und davor gesehen zu werden, sehr gut. Wirklich. Wird man sich seiner Ängste erst einmal richtig bewusst, bekommen sie mehr Raum und erscheinen erst einmal größer. Aber diese Ängste sind keine realen Gefahren, Du selbst bist es, die sie dazu macht. Ich kriege es nicht mehr genau zusammen, aber ich habe gelesen, dass Ängste neurologische Prozesse verändern, in der Amygdala und im cingulären Kortex. Die Bereiche im Gehirn, die für Emotionen zuständig sind. Ich persönlich finde es beruhigend zu lesen, dass sowas veränderbar ist. Man wird nicht zu einem unverbesserlichen Optimisten, dem jeden Tag die Sonne aus dem P.o scheint, aber man kann zuversichtlicher werden.

Das fehlende Urvertrauen kenne ich auch, nur, ich habe mich entschieden, mir davon nicht das Leben vermiesen zu lassen. Ich meine, es liest sich zwischen Deinen Zeilen, dass Du Dich ein wenig als passives Opfer siehst. Opfer Deiner Vergangenheit, Deiner Umstände. Es liest sich wie eine Rechtfertigung dafür, in dieser Haltung verharren zu dürfen. Darfst Du auch, nur macht es Dich ja unglücklich. Du lässt Dich von Deiner Angst, Deinen inneren Barrieren - die Du Dir selbst aufgebaut hast - abhalten, etwas zu ändern. Vielleicht aus Angst zu scheitern? Die Erfahrung zu machen, dass es so kommt wie Du schon immer geglaubt hast? Nämlich, nicht gut genug zu sein - für irgendwas oder irgendwen. Und da wären wir tatsächlich beim Thema Selbstliebe. Oder Selbstmitgefühl. Nenn es wie Du willst. Du magst Dich nicht, so gar nicht, und daher kann es auch kein anderer. Jedenfalls nicht nach Deinem Empfinden. Daher hast Du Deinem Ex diagnostiziert, Dich nie geliebt zu haben. Allenfalls dafür, dass Du ihn liebtest. Nur, beruhte das nicht auf Gegenseitigkeit? War es nicht das Gefühl geliebt zu werden, ein Zuhause im Inneren zu haben, was Dich erfüllte? Ich stelle die These auf, dass die Mehrheit der Paare nur aus diesem Grund zusammen sind - ohne sich dessen bewusst zu sein. Für mich klingt es so, als hättet ihr euch beide gebraucht, um euch gegenseitig etwas zu geben, was ihr allein nicht finden könnt: das Gefühl gut zu sein, da sein zu dürfen. Das ist es, was Du nun vermisst. Es kam mal kurz wieder, als Mann 13 auf der Matte stand.

Es wäre Dir zu wünschen, dass Du es schaffst aus Deinem Hamsterrad auszusteigen. Das geht in kleinen Schritten.
Gestern auf der Silvesterparty war ein Mann, ungefähr in meinem Alter. Damit gehörten wir zum jungen Gemüse dort. Jedenfalls, er war allein da. Und er tanzte. Die ganze Nacht. Zu fast jedem Song. Ich glaube nicht, dass er ein sehr glücklicher Mensch ist. Er hatte irgendwie etwas zorniges, rebellisches und durch die Tanzerei aber auch etwas leidenschaftliches. Irgendwas muss bei ihm los sein, dass er als gut aussehender Mann allein Silvester feiert. Aber an diesem Abend schien ihm das vollkommen egal. Er tanzte einfach, die ganze Nacht. Mich hat das sehr beeindruckt. Vielleicht sollte man sich von dieser Haltung manchmal eine kleine Scheibe abschneiden. Mit ein wenig Mut und Trotz geht das. Das jedenfalls wünsche ich Dir für 2020.

01.01.2020 20:34 • x 6 #5


N
Meine Augen schwimmen gerade davon ich danke Euch für Eure Worte!

Zitat von mafa:
Viel dazu kann ich nicht sagen, nur du bist nicht allein damit. Ich erkenne mich in vielen Passagen wieder. Und ich finde du hast ein Talent dich auszudrücken ...

Es erschüttert mich, dass Du Dich in vielen Passagen wiedererkennst wenn es okay für Dich ist, fühl Dich . Magst Du erzählen, wie Du zurechtkommst?


Zitat von Zauberhaft:
Liebe TE,
.
Ich vermute, DU liebst dich selber nicht



Du triffst Nagel auf den Kopf, liebe Zauberhaft. Ja, ich liebe mich selbst nicht. Ich mag mich nicht einmal. Da ist dieses reflexhafte Misstrauen, sobald jemand behauptet, mich zu mögen. Um meiner selbst Willen, nicht weil ich etwas leiste oder tue. Dieses Joch hängt tonnenschwer um die Hälse meiner Geschwister wie auch um den meinen. Selbst nach langer, wirklich guter Therapie. Da liegt so viel in Scherben, was ich mühsam zusammenhaltend durch den Alltag jongliere, jede Erschütterung vermeidend und ja klar, mir geht´s gut, und Dir so? schauspielere. Den Klebstoff, den hab ich nicht.

Einen Partner aktiv zu suchen habe ich vor zwei Jahren, nach Mann7, aufgegeben. Und versucht, mich wirklich auf mich zu konzentrieren. Alle anderen kamen von sich aus auf mich zu und liefen vorbei. Auch wenn´s weh tat: zum Glück.

Dieses sich bewusst Hinsetzen, in sich zu horchen, die eigenen Bedürfnisse zu erspüren, finde ich schwer. Weil die Stimme, die liebe mich! schreit, alles übertönt. Alles andere was ich zum (Über)leben brauche; Dach über dem Kopf, Nahrung, Beruf das habe ich und bin dankbar dafür.

Oh Mann, der Pessimismus trieft aus jeder Pore, während ihr versucht zu helfen, das ist nicht fair.

Der Irrwitz an der Sache ist, dass die Menschen in meinem Umfeld meine positive Art, auf die Dinge zu schauen, schätzen. Da stellt sich doch die Frage: wer bin ich wirklich?

Zitat von Dreamer80:
finde dich selbst. lern dich zu mögen. du stehst dir selbst im weg.
kopf hoch


Ja, das ist richtig, ich steh mir selbst im Weg, das fühle ich auch. Nur finde ich den Ausgang nicht.
Eine ehrlich gemeinte Frage: wie lernt man, sich zu mögen?

Danke Euch allen!

01.01.2020 21:35 • x 3 #6


M
Zitat von Nevertheless:
Eine ehrlich gemeinte Frage: wie lernt man, sich zu mögen?

Ich stelle einfach mal eine Gegenfrage: Gibt es etwas, was du gerne tust ?

Vielleicht habe ich es überlesen, aber wenn ich erfragen darf: Weißt du, was aus deinem Ex geworden ist ?

01.01.2020 21:46 • x 1 #7


Zauberhaft
... du kannst auch gute Freunde fragen was Sie an DIR schätzen... .

Wenn du einen Leitfaden zur Reflexion, zur Findung zum eigenem ICH brauchst, da gibts bestimmt Seminare.
Frage mal deinen Hausarzt, Krankenkasse oder dergleichen.

Im Grunde bist du, wie so viele, einfach überfordert mit der Lebensdynamik.
Besser, schneller, schöner, gesünder. All DAS ist ungesund.

Du musst dich NEU aufstellen.
Mit Ruhe wirst du dein Ziel erreichen, überfordere dich nicht.
Überlege, was möchtest DU, was brauchst DU, was ist realistisch... .

Ich z. Bsp. lobe mich selbst ...
LG
Zauberhaft

01.01.2020 22:09 • x 4 #8


D
Dein Wunsch hat sich absolut erfüllt. (Endschuldige, wenn es zynisch klingt, so ist es nicht gemeint.) Du suchst einen Partner, in dem du dich spiegeln kannst und in jedem Mann, den du getroffen hast, zeigt sich dein eigenes Gefühl dir selbst gegenüber.

Hast du schon einen Vorsatz fürs neue Jahr? Selbstliebe, Selbstliebe, Selbstliebe.
Es gibt ganz viele Wege, die zu finden. Du musst selbst herausfinden, was zu dir passt.
Versuche es erst mal mit der offenen Frage: Wie kann ich mich selbst mehr lieben? Was kann mich dabei unterstützen.
Mal sehen, was passiert. Vielleicht eine Reportage, eine Buchempfehlung.

Den ersten Schritt bist du schon gegangen. Du teilst dich hier mit. Das ist stark. Und du hast eine sehr interessante Art zu schreiben. Vielleicht ist es für dich ja auch Journaling oder so. Ich lese dich auf jeden Fall sehr gerne.
Alles Gute für den Prozess. Geh langsam. Keiner drängt dich. Das wird spannend und das Ziel wird super sein!

01.01.2020 22:17 • x 1 #9


N
Liebe Mitsubi,

es tut sehr gut, Deine Einschätzung zu lesen und aufzunehmen, vielen Dank! Ich finde, Du kannst Dich phänomenal einfühlen und die Fakten aus diesem Wirrwarr heraussieben und anordnen.

Darüber nachgedacht in meinen eigenen Worten ausgedrückt: ich befürchte auch, ich hab es mir gemütlich gemacht in meinen Ängsten und Befürchtungen. Weil sie passen wie ein (nicht wirklich bequemer) eingelaufener Schuh, weil ich sie kenne und sie nichts neues sind, was mich aus der Bahn werfen könnte. Sie schützen mich vor schlechten, bewahren mich aber auch vor womöglich guten Dingen.

Die Mutter aller Ängste, die all das am Leben erhält ist die: was, wenn ich allen Mut zusammenkratze, mich sichtbar mache, das Risiko eingehe und mich auf das soziale Parkett begebe - und dann so fürchterlich auf die Nase falle, dass ich danach nicht mehr die Kraft habe, noch ein weiteres Mal aufzustehen?

Pathetisch ausgedrückt hab ich die Wahl zwischen dahinvegitieren und warten, dass mich jemand rettet, oder die letzten Reserven für einen ungewissen Trip mobilisieren. Uff. Da muss ich drüber nachdenken.

Deinen Absatz zum Thema Urvertrauen kann ich kaum lesen ohne dass mir die Tränen in Strömen laufen; Du sprichst mir aus der Seele. Das Zuhause im Inneren, oh Gott, wie ich es vermisse.

Das Verhalten des Mannes, den Du auf der Silvesterparty beschreibst, finde ich auch bemerkenswert und mutig. Hätte ich definitiv nicht gekonnt, Silvester ist (anders als Weihnachten) bei mir hochemotional belegt. Aber ich habe es letzten Herbst geschafft alleine zu einer Veranstaltung zu gehen und den halben Tag dort zu verbringen - UND ich hatte Spaß. Nachdem mir klar wurde, dass die ganzen Menschen um mich herum in ihren eigenen sozialen Universen unterwegs sind und mich darum gar nicht anstarren können - weil sie mit sich selbst beschäftigt sind. Ich hoffe, das war der erste Schritt in die richtige Richtung. Und dass ich mir das immer wieder vor Augen halten kann. (Auch wenn am selben Abend dazu die irritiert-entsetzte Klatsche von meinem Umfeld kam, dem ich nicht vermitteln konnte, wie stolz ich war.).

Auch für Dich die besten Wünsche für 2020, möge es ein fantastisches Jahr werden!

01.01.2020 22:38 • x 4 #10


Ortrere
Liebe @nevertheless!
Dein wunderbar geschriebener Zustandsbericht berührt mich sehr. Du hast ein Talent, Deinen emotionalen Zustand mit Worten auszudrücken, dass ich regelrecht eine lapidar resignierte Stimme gehört habe, so stark wirken Deine Zeilen!
Du bist sehr streng zu Dir selbst und vermutlich hast Du ein Ideal im Kopf, wie Du gern wärst. Zusammengebastelt aus den Menschen hinter der Schaufensterscheibe, zu denen Du vermeintlich gerade nicht gehörst. Bei mir entsteht der Eindruck, dass Du Dich - aus welchem Grund auch immer - hinter der Begründung versteckst, weshalb Du so traurig bist...schau mal:
Zitat von Nevertheless:
mich (w/39)

Zitat von Nevertheless:
Und das ist es wohl, was übrig bleibt von einem einst reichen, erfüllten Leben.

Da muss ich echt lachen! Du Maus Mit 39 von übrig bleiben und erfülltem Leben zu schreiben ist an aufgesetztem Fatalismus schwer zu überbieten. Ich bin 51 und glaub mir: zwischen 40 und heute sind in meinem Leben derart tiefgreifende Dinge passiert, die ich mir mit 39 niemals hätte vorstellen können! Bleib mal locker diesbezüglich, auf vier doofe Jahre zurückzublicken ist Mist, aber nicht das Ende.
Zitat von Nevertheless:
Wer so blöd ist, das Lachen, die Freude, die Verbundenheit und das Gefühl des Angekommenseins aus purer Dummheit aus seinem Leben zu werfen, hat es nicht besser verdient. Das ist es, was ich glaube,

So, so. Das las sich einige Absätze weiter oben aber anders:
Zitat von Nevertheless:
Denn den letzten Schritt der Verbindlichkeit wollte er nicht mit mir gehen, viele Jahre lang nicht. Ich empfand ihn zum Ende der Partnerschaft (also in den letzten 6-9 Monaten) zunehmend als antriebslos, unambitioniert, ziellos. Stumm. Faul. Nicht fähig, Entscheidungen zu treffen.

Zitat von Nevertheless:
. Er weinte bitterlich, als ihm klar wurde, dass die Trennung auch ein Abschied von den Haustieren bedeuten würde. Er weinte nicht wegen mir.

Wo bitte war da was mit Lachen und Verbundenheit? Bei wem warst Du angekommen? Bei dem, der um die Haustiere weint, nicht um Dich? Nichts davon war dumm von Dir. Du bist den Weg nur nicht weitergegangen, Dein Mut war zu Ende. Aber den findest Du wieder!

Ein Tipp: um Dir den Kopf gerade zu rücken, füll in den nächsten 2-20 Tagen ein T-Konto aus, schreibe Plus und Minus der ehemaligen Beziehung da hinein, in verschiedenen Stimmungen und Tageszeiten. Erst, wenn Dir gar nichts Neues mehr einfällt, vergibst Du dann Punkte: 0 für ist mir generell nicht so wichtig bis 3 für Bedingungslos wichtig. Dann zähl zusammen....
Zitat von Nevertheless:
Einen Partner aktiv zu suchen habe ich vor zwei Jahren, nach Mann7, aufgegeben.

Na hallo, Fröulein 13 Kandidaten-Männer kennengelernt in knapp 3 Jahren? Wie machst Du das? Das schaffen die meisten nicht im ganzen Leben! Aber damit einher geht eben: aktive PartnerSUCHE funktioniert bei den wenigsten. Hier im Forum gibt es ohne Ende Erfahrungsthreads, wie doof das oft läuft. Auch da solltest Du Dich locker machen und das Thema vielleicht in 2020 mal ganz beiseite packen. Denn Du hast ein viel, viel wichtigeres, das Du bereits kennst:
Zitat von Nevertheless:
Eine ehrlich gemeinte Frage: wie lernt man, sich zu mögen?

Mach ein Date mit Dir selbst. Koch was leckeres, deck den Tisch, zünde eine Kerze an und spiel Deine Lieblingsmusik (aus Zeiten, in denen es Dir gut ging, vielleicht sogar Teenie-Zeiten). Zieh Dich schön an, pfeif auf irgendwelche Zuviel-Kilos, mach Dir die Haare, zelebriere Dich. Niemand außer Dir bekommt das mit, es ist nur für Dich! Und dann beginnst Du eine Beziehungsanbahnung. Mit Dir. Das kann aufregender werden als jeder bedürftig-angestrengte Herrenkontakt....ich wünsche Dir aufregende Zeiten nur mit Dir, schau überhaupt gar nicht auf andere, nur Du bist wichtig. Und vielleicht verliebst Du Dich ja ein bisschen, dann strahlst Du das aus

01.01.2020 22:47 • x 3 #11


K
Ich glaube, Du bist ausgelaugt, weil Du immer und immer wieder und weiter funktionierst. Das ist Segen und Fluch zugleich. Denn einerseits lenkt es ab, aber andererseits lässt es kaum Raum für etwas anderes. Du bist klug, Du weißt und fühlst, dass etwas nicht stimmt, aber Du flüchtest in das Bekannte. Einerseits in Deine beruflichen Kompetenzen und andererseits in wohl bekannte Ängste.

Ich will keine Diagnose stellen, aber in Teilen erinnert mich Dein Befinden an meines. Ggf. sind Depressionen ein Thema. Du schriebst, Du seist in Therapie gewesen. Auch dazu? Das könnte ein Ansatz sein, um auf den Weg zu kommen, Dich selbst wieder zu spüren und Deine Bedürfnisse zu erkennen.

Meine Trennung war vor drei Jahren. Seitdem hat mich kein Mann wirklich interessiert. Ich hatte ein überflüssiges Date ganz am Anfang. Eine sehr, sehr kurze Schwärmerei für jemand anderen kam hinzu. Das war es dann auch. Ich habe kein Interesse an Männern. Ich empfinde das als höchst verwunderlich, aber nicht als Last. Ich denke, wenn es soll, kommt es zurück und wenn nicht, dann eben nicht.

Warum machst oder machtest Du Dir damit so einen Stress? Eine neue Beziehung kann doch niemals gut gehen, wenn Du nicht mit Dir selbst so einigermaßen im Reinen bist. Wenn Du so unglücklich mit Dir selber bist, was hättest Du den Männern oder DEM künftigen Partner denn zu bieten gehabt an Ecken und Kanten, an Leidenschaften und Hobbies. Was hätte es zu lieben gegeben? Verstehe das bitte nicht falsch, natürlich bist Du liebenswert. Aber in was sollte sich der Mann verlieben, wenn Du selber nicht weißt, wer Du bist?

Ein Partner ist kein Blindenhund o.ä. Er ist eine schöne Ergänzung zu etwas, das sich auch ohne ihn gut und richtig anfühlen sollte. Sorge dafür, dass Dein Leben sich gut und richtig anfühlt (vielleicht über eine weitere Therapie). Dann findest Du auch wieder einen Partner. Du findest einen, der Dich um Deinetwillen liebt und nicht etwa, weil Du ihn liebst oder Haustiere hast. Falls nicht, soll es halt nicht sein, aber eines bliebe immer: Dein Leben fühlt sich gut und richtig an.

Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass das bei mir immer so ist, aber ich arbeite daran, die Stellschrauben, die man dafür hat, auch gelegentlich mal zu drehen. Du kannst das auch.

01.01.2020 23:16 • x 4 #12


M
Zitat von Nevertheless:
wenn ich allen Mut zusammenkratze, mich sichtbar mache, das Risiko eingehe und mich auf das soziale Parkett begebe - und dann so fürchterlich auf die Nase falle,


Solange Du Erwartungen hast, die nur von anderen erfüllt werden können, wird es schwierig. Darum darf es auch nicht um einen letzten Trip gehen, für den Du Kräfte mobilisierst. Das Leben und all das, was darin passiert, ist ein Prozess. Den letzten Trip gehst Du an, wenn Du alt und klapprig ein letztes Mal die Augen schliesst

Ich glaube, zunächst einmal solltest Du tatsächlich Kräfte sammeln und Dich gut um Dich selbst sorgen. Damit nimmst Du einen ersten Schritt Richtung Selbstliebe. Mach etwas, was Dich interessiert und mach das öfter. Einfach nur, weil es schön ist. Die einen gehen regelmäßig zum Friseur, die anderen in den Yoga- oder Kochkurs. Manche gehen ins Kloster und wieder andere nur in die Sauna.
Woher soll Zufriedenheit kommen, wenn Du nicht über die kleinen alltäglichen Schönheiten lächeln kannst? Gestern erst habe ich solch wunderbar extrem lustige Poetry Slams auf YT gehört, von enorm gebildeten, jungen Menschen, dass ich mich vor Lachen kaum schminken konnte. Dann sind wir abends auf dieser Veranstaltung gelandet, wir so Mitte bis Ende 30. Die anderen so Mitte 50 aufwärts. Der älteste dort war sicherlich 75, ich übertreibe nicht, und er hat fast genauso viel getanzt wie der Mann, von dem ich berichtete.
Und dann machst Du etwas weniger von dem, was Dir nicht gut tut. Du kennst es bestimmt. Man isst zu viel, um sich dann unwohl zu fühlen. Man prokrastiniert, um noch mehr Druck zu spüren, manchmal bis es unangenehm ist.
Das Leben, meine Liebe, ist also das was Du daraus machst. Nicht mehr und nicht weniger. Sei Dein eigener Retter. Selbstlose Retter von außen gibt es eh nur sehr sehr selten.

01.01.2020 23:22 • x 4 #13


Zauberhaft
Zitat von Ortrere:
Mach ein Date mit Dir selbst. Koch was leckeres, deck den Tisch, zünde eine Kerze an und spiel Deine Lieblingsmusik (aus Zeiten, in denen es Dir gut ging, vielleicht sogar Teenie-Zeiten). Zieh Dich schön an, pfeif auf irgendwelche Zuviel-Kilos, mach Dir die Haare, zelebriere Dich. Niemand außer Dir bekommt das mit, es ist nur für Dich! Und dann beginnst Du eine Beziehungsanbahnung. Mit Dir. Das kann aufregender werden als jeder bedürftig-angestrengte Herrenkontakt....ich wünsche Dir aufregende Zeiten nur mit Dir, schau überhaupt gar nicht auf andere, nur Du bist wichtig.


Super geschrieben, genau so.

Und das funktioniert, selbst erlebt.

Nur Mut, das belebt und stärkt zugleich.
Nimm dich nicht zu ernst, mach es nicht zu kompliziert. Betrachte es gedanklich mal von außen.

Was war ist gewesen, ist nur eine Erfahrung.
Halte dich daran nicht fest.
Es kommt bald der Frühling, neue Dinge warten auf dich...

Wenn der Richtige kommt wirst du es spüren, wird ganz anders wie du es bisher erlebt hast.

01.01.2020 23:28 • x 1 #14


N
Lieber MAMP,

puh, das ist für mich ein ähnlicher geistiger Drahtseilakt wie der Text von Zauberhaft zum Thema eigene Bedürfnisse. Und ein bisschen wie die letzte Hülle im des Seelenstr.iptease, bei der das Publikum vom erwartungsvollen aaah zum verhaltenen ohh wechselt:

Was ich gerne tue

anderen Menschen eine Freude bereiten.
meine Arbeit
Menschen treffen, die ich mag
lesen
in der Natur sein
Und am allerliebsten, aber viel zu selten: tiefgründige Unterhaltungen.

Gängige Hobbies wie Fotografieren, Malen oder Nähen ergeben für mich einfach keinen Sinn, die kreativen Gene sind bei meinen Geschwistern gelandet und bilden dort die schönsten Blüten. Im Bereich Sport bekleide ich zwischenzeitlich die Kategorie Backstein. Analoges Fitnesslevel und Beweglichkeit, bei jedem Versuch sowohl stehend als auch in Bewegung knallrot. Und schwitzend wie ein Eiswürfel in der Sauna. Kaum zu glauben, dass ich mal 10km am Stück gelaufen bin. Allerdings, um der heutigen Miesepetrigkeit Respekt zu zollen: wirklich Spaß daran hatte ich nie.

Mein Ex begann nach der Trennung das Couchpotatoe-Dasein abzulegen, räumte das Haus um, hatte nach 3 Monaten eine neue Freundin, zu der er ein weiteres halbes Jahr später zog. Zu diesem Zeitpunkt hörte ich zum letzten Mal von ihm (Fehlläufer trotz Nachsendeauftrag). Die Quellen, die mir das (ungefragt) berichteten sagten auch, ein paar Monate später wäre es vorbei gewesen, zu viel Streit. Dann begann er den beruflichen Aufstieg. Den er vorher nie wollte, weil zu stressig. Ob er eine neue Partnerin hat, weiß ich nicht, aber ich es wünsche es ihm.

Mein Anteil war, dass ich ab einem bestimmten Punkt zu sehr Mama wurde und zu wenig Partnerin war. Je mehr ich gedrängt habe und die wichtigen Dinge die ihn überforderten zwangsläufig übernommen habe, desto passiver ist er geworden. Bis er endlich frei war.

02.01.2020 00:04 • #15


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