Ich fühle mich ersetzt

@Urgestüm

Ich lese kein Ego-Problem bei ihm raus.

Er unterstellt ihr auch nicht pauschal hintergangen worden zu sein, sondern versucht nur zu ergründen was wirklich wahr ist.

Ich glaube er gehört zu denen, denen eine unangenehme Wahrheit lieber ist als eine gut gemeinte Lüge oder das nicht Nennen der wahren Gründe.

Und wenn Du Urgestüm Dich mal chronologisch entsprechend seinen Schilderungen versuchen würdest Dich in ihn hineinzuversetzen, dann würdest Du bestimmt auch nicht einfach so pragmatisch ihre Entscheidung akzeptieren und fertig ist der Lack.

Würde Dich auch ordentlich beschäftigen oder könntest Dudanach einfach so abschalten und akzeptieren ?

@Urgestüm

Hattest du schonmal eine richtige Beziehung? Und damit meine ich eine echte Beziehung wo man sich füreinander verantwortlich fühlt.

Also als ich nach 14 Jahren Beziehung merkte es geht so nicht weiter habe ich das Gespräch mit meinem Partner gesucht. Wir haben lange geredet, dann einen neuen Anlauf versucht, später dann einen Therapeuten und dann gemeinsam geschaut wie unser Weg ohne einander weiter gehen wird.

DAS ist für mich eine Beziehung!
Nicht: Jeder hat das Recht jederzeit Schluss zu machen und ist dem anderen kein Gespräch schuldig!

Also echt.. was für eine blöde Einstellung das man jahrelang alles miteinander teilt und wenn einer nicht mehr will darf er sich umdrehen und gehen ohne dabei auf den anderen zu achten.

Also wenn du eine Beziehung so definierst das man trotz jahrelanger Beziehungsarbeit jederzeit alles hin werfen darf, dann wundert es mich nicht warum so viele hier Liebeskummer haben.
Also ehrlich... das sind doch keine Arbeitskollegen! Das war ein Liebespaar die ihr komplettes Inneres miteinander geteilt haben! Da ist es doch sehr schwach zu sagen: Sie hat Schluss gemacht - akzeptier das gefälligst!

Es geht nicht darum, zu behaupten dass sein Schmerz nicht gehört werden sollte, oder dass man sich nicht ausspricht.
Es geht um die Stellen in den Posts des Betroffenen, in denen er Andeutungen macht, dass die Ex-Freundin auf Grund ihres jetzigen Verhaltens in irgendeiner Weise schlecht sei. Oder ihren wahren Charakter zeigt. Auch ein schnell hinterher geschobenes Ich denke ja gar nicht so über sie macht es nicht besser.

Die Wut ist klar rauszulesen und soetwas geht auch Mal nach hinten los.

Sie haben ja bereits darüber geredet. Aber die Gründe werden von Alan nicht akzeptiert! Das, zusammen mit der Tatsache, dass sie ein Jahr zusammen waren und der Thread mit ich fühle mich ersetzt betitelt wurde sieht für mich nach einem anderen Problem aus, als dass seine Ex ihm nicht genügend Rechenschaft abgibt.
Ich finde nach einem Jahr Beziehung ist die Begründung, die sie ihm gegeben hat durchaus nicht nett und schlimm für ihn aber ausreichend.
Was würdest du denn als angemessen empfinden?

Auch Alan selbst kann nicht genau sagen welche Fragen er stellen möchte. Er möchte die Wahrheit. Und fängt an sich Theorien über ihre neue Beziehung zu überlegen. Über die sie ebenfalls schon mit ihm gesprochen hat!

Ich habe mal erlebt wie so etwas weitergehen kann und der gekränkte Ex-Freund stand plötzlich auf der Suche nach dem (eingebildeten) neuen Partner unangekündigt in meiner Wohnung. Nachdem er betrunken die Nachbarn aus dem Bett geklingelt und meine Wohnungstür eingetreten hatte. Das will ich ihm nicht unterstellen, aber glücklich macht die vergebliche Suche nach Fragen die man eigentlich sich selbst stellen sollte nicht. Auch nicht wenn man das nur in einem Forum auslebt.

Ich bin davon überzeugt, dass Alan andere Hilfe braucht als Spekulationen darüber ob seine Ex ihm irgendwelche dunklen Wahrheiten verheimlicht.

@Urgestüm

Nein! wo habe ich sie als verdorben hingestellt? Niergends!

Wenn du richtig gelesen hättest was mich bewegt, würdest du das nicht schreiben. Sie kam erst nachdem wir zusammen waren zu uns, weil sie konsequent wie sie ist, bei ihrem alten Arbeitgeber nicht mehr glücklich war. Bei uns gab es mehr Geld und bessere Fortbildungen und die MA werden weitergebildet. Der Wunsch zur Polizei zu gehen, hatte sie schon länger. Wir waren ein Jahr ein Paar, ohne großen Streit, hatten einen tollen gemeinsamen Urlaub mit meiner Tochter, haben uns vertraut uns in schwierigen Momenten wo Altlasten hochkamen gegenseitig unterstützt haben. Ich habe ihr vertraut und sie mir.

Jetzt ist durch diese Sache mit meinem Kollegen und die Dinge die in den letzten 2 Wochen vor der Trennung abgelaufen sind (viel mit der besten Freundin weg gegangen, sich mit dem jetzigen eventuell neuen Partner getroffen, weil man sich gut versteht, das Handy umgedreht usw.) einfach ein Riss entstanden der mich sie nicht mehr erkennen lässt. Ja, vielleicht will sie mich nicht verletzen, aber sie tut es unbewusst oder bewusst, indem sie mir meine Fragen die mich beschäftigen nicht beantwortet. Sie sagte, als ich sie gedrängt habe mit Nachrichten (was ich im nachhinein bereue aber was glaube ich normal ist wenn man in einer solchen belastenden Situation ist) und ich ihr sagte, die Antworten sei sie mir schuldig. Ich bin dir gar nichts schuldig und Es geht dich nichts an! So kenne ich sie einfach nicht. Das ist mein Gedankenkarusell. Ich möchte nicht wahr haben, dass ich ihr so sch.gal bin, dass sie mich so behandelt. Ich möchte einfach den wahren Grund wissen, so schmerzlich das sein mag. Das soll nicht dazu dienen sie zu hassen aber abschließen zu können, in einer Art Freundschaft. Sie hat selber gesagt, sie würde sich freuen, wenn wir normal miteinander umgehen können und uns auch in die Augen schauen können. Ich wünsche mir das auch aber im Moment bekomme ich Panikattacken wenn ich sie sehe. Wenn ich das Automodell sehe was sie fährt. Ich kenne mich so nicht und meine Therapie die ich nach der Trennung gemacht habe, hat mir anscheinend nichts gebracht, ich hatte mir ein Schutzschild aufgebaut, das dachte ich zumindest, weil ich dachte, wenn es mal dazu kommt, dass wirklich der Zeitpunkt kommt, wo Kinder wirklich zum Thema werden, als wirklich mit. Ich möchte ein Kind haben, dass ich nicht in dieses Loch falle wie nach der Trennung von meiner Frau. Man kann das nicht vergleichen, 18 Jahre mit Haus und Kind, dass war auf eine andere Art schrecklich aber da war es ein Prozess auch wenn er schlimm war, weil wir noch 5 Monate im gemeinsamen Haus gewohnt haben aber wir haben gearbeitet, dass die Trennung fair verlief gerade wegen unserer Tochter. Das hat super funktiniert und ist nicht selbstverständlich weil ihr neuer Mann auch ein Kumpel und Arbeitskollege war, den ich anfangs ertragen musste. Jetzt passiert das Gleiche wieder und gerade weil meine Ex-Freundin das alles wusste, hat sie sich nicht abschrecken lassen, das zu tun und das verstehe ich eben alles nicht!

Das hat aber nichts mit Besitzansprüche oder Ego zu tun.

Und nein, ich werde nicht vor seiner Türe stehen oder sie eintreten. Soviel Achtung vor mir selber habe ich!

Ich habe die Fragen klar gestellt. Was mich beschäftigt ist.

Wann und wodurch wurdest du dir unsicher, dass das mit uns für dich nicht mehr passt, weil mir nichts aufgefallen ist und ich durchgängig glücklich war mit dir in unserer Beziehung?

Was genau an mir hat nicht gepasst?

Seit wann fing das mit X an?

Das sind die Fragen die ich mir stelle. Ist das verwerflich oder unangebracht? Wenn man ein Jahr zusammen unter einem Dach gelebt hat?

Zitat von Urgestüm:

Ich bin davon überzeugt, dass Alan andere Hilfe braucht als Spekulationen darüber ob seine Ex ihm irgendwelche dunklen Wahrheiten verheimlicht.

Da gebe ich Dir Recht. Aber es zu pragmatisieren weil es nur ein Jahr war, halte ich für falsch.

Im Zuge einer Trennung/ emotionalen Traumas ist die Länge der Beziehung unerheblich für den/der Verlassenen/ möglicherweise sogar Betrogenen oder Hintergangenen.

Entscheidend in der Betrachtung im Empfinden , im da mit Umgehen usw ist für den/die die Intensität des WIR-Gefühls zu dem Zeitpunkt.

https://www.geo.de/magazine/geo-wissen/...r-trennung

Ja die brauche ich, weil ich nicht mehr spekulieren möchte aber da kann sie mir nur helfen oder sehe ich das so falsch?

Eingebildet ist er nicht, leider kommt man in meinem Job viel herum unter anderem auch da wo er wohnt und das an einer Bundesstraße, da stand ihr Auto und sie hat mir ja gesagt, dass sie sich regelmäßig mit ihm trifft weil ich mich gut mit ihm verstehe

Ich möchte denjeingen sehen, den das kalt lässt und nicht verletzt und nicht zu Spekulationen führt.

Das sieht du nicht falsch und es würde keinen normal empfindenden oder noch nicht völlig abgestumpften Menschen kalt lassen.

Danke.

Ich hoffe sie beantwortet mir die Fragen, ich habe sie ihr am Freitag geschickt, im nachhinein kein guter Zeitpunkt, weil sie 2 Tage später in den Urlaub gefolgen ist. Ich glaube und erwarte auch nicht, dass sie antwortet. Dafür habe ich wahrscheinlich vorher zuviel Druck ausgeübt. Man wird sehen..

Du reagierst ganz normal!
Willst Antworten um endlich zur Ruhe zu kommen.
...und sie fliegt auch noch auf Urlaub während du halb durchdrehst.. also das ist schon mega schmerzhaft.

Wie sich diese Menschen selber ertragen frag ich mich immer wieder...
Dieses wegwerfen und weiter gehen... ich möchte und werde das nie verstehen.

Hi Alan.
Ich kann dich so gut verstehen. Ich habe auch Fragen - aber tatsächlich nach des Lesens all des Feedbacks und nach 2 Gläsern Wein bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es hilft.
Morgen früh sieht das sicherlich (wie immer) anders aus. Aber es tut wahrscheinlich weh. Denn aus der Antwort resultiert eine neue Frage. Ich habe meine gerade zerrissen. Wir wollen das alle grad nicht glauben. Aber tief im Innersten wisse wir, dass es nicht die Lösung ist. Was würdest du einem Freund raten? Vielleicht würde dieser sagen: versuche es. Aber dieser Freund steckt gerade nicht in deiner Haut.
Wusstet Ihr eigentlich, dass sich täglich über 2000 Menschen in Deutschland trennen? Wir sind nicht alleine. Kein wirklicher Trost - aber eine imposante Zahl...

Zitat von SabineWien:

Du reagierst ganz normal!
Willst Antworten um endlich zur Ruhe zu kommen.
...und sie fliegt auch noch auf Urlaub während du halb durchdrehst.. also das ist schon mega schmerzhaft.

Wie sich diese Menschen selber ertragen frag ich mich immer wieder...
Dieses wegwerfen und weiter gehen... ich möchte und werde das nie verstehen.

Das fragen sich meine Freunde auch. Und hier ist das Dilemma.....und macht mich wohl zu einem Waschlappen.....ich glaube es einfach nicht, dass sie so ist. Ich war ein Jahr mit ihr tagtäglich bis auf wenige Ausnahmen zusammen....ich verstehe Sie nicht, weil sie eigentlich ein toller Mensch ist.

Der Urlaub ist mit einer Freundin, der war schon geplant als wir noch zusammen waren. Wir wollten im Februar nach Asien fliegen...hatte mich riesig gefreut drauf...

Das alles will nicht in meinen Kopf

Es geht doch nicht darum dass es dich kalt lassen soll, oder dass es nicht schmerzt. Aber du baust dir ein Feindbild auf indem du dir einredest sie wäre nun zu einem schrecklichen Menschen mutiert. Natürlich ist das verderben. Du schreibst, du weißt nicht wie sie so werden konnte. Das du nie damit gerechnet hast, dass sie zu soetwas fähig wäre. Was ist das denn sonst?

Es geht auch nicht darum, ob der Schmerz mit der Dauer der Beziehung zusammenhängt. Sondern darum, dass du eine Antwort erwartest die dasselbe Gewicht haben soll wie dein Schmerz! Und die wird es nicht geben. Das ist das unfaire daran und warum immer wieder hinterfragen und nachbohren zu gar nichts führt.
Heilsames trauern kannst du erst wenn du aufhörst um das warum zu kreisen. Du verletzt dich nur selbst damit.

Zitat:

Wann und wodurch wurdest du dir unsicher, dass das mit uns für dich nicht mehr passt, weil mir nichts aufgefallen ist und ich durchgängig glücklich war mit dir in unserer Beziehung?

Was genau an mir hat nicht gepasst?

Wie soll sie denn solche Fragen konkret beantworten? Du suchst unterbewusst noch neuem Stoff für Diskussionen und Grübeleien. Kannst du das tatsächlich trennen wie viel davon Aufarbeitung ist und was nur eine Möglichkeit weiter mit ihr zu reden?

Ja kann ich.

Also ich verstehe beide Positionen nach einer Trennung. Ich verstehe was Ungestüm sagen will und auch die Sichtweise des TE, der ein Abschlußgespräch zum besseren Verständnis und zum inneren Abschließen braucht. Oft setzt sich dadurch auch der Schock und die Verarbeitung kann beginnen, wenn man die Beweggründe des Ex versteht. Nur sollte wirklich die Intention klar sein. Dieses Abschlußgespräch dient, wie es der Name schon sagt, dem Abschließen. Und nicht einem Infragestellen eines Trennungsentschlusses. Aber darüber sind die Meinungen halt auch sehr gespalten. Viele wollen das gar nicht, weil sie so verletzt sind und die Schn... voll haben . Da tickt, so denk ich, jeder anders. Mir hat damals ein Abschlußgespräch auch geholfen.

Ich verstehe dieses Thema Abschlussgespräch überhaupt nicht. Einerseits hat sie doch gesagt, warum sie sich trennt und andererseits ist es doch vollkommen egal. Was soll sie denn noch mehr tun (müssen), als ihre Position zu bestimmen? Das hat sie doch getan, indem sie deutlich gemacht hat, dass sie mit dem TE nicht mehr zusammen sein will. Das ist doch alles, was man wissen muss. Vor allem nach dieser - eher kurzen - Beziehung. Wenn eine jahrelange Ehe zu beleuchten wäre, ist das vielleicht noch etwas anderes. Da kann man m.E. wirklich nur Tabula rasa machen, wenn man sehr skrupellos oder sehr verzweifelt ist (und sollte das auch erst tun, wenn man alles zur Verbesserung der Beziehung versucht hat).

Und nochmal: ich stelle damit den Kummer überhaupt nicht in Frage, aber die Fokussierung auf das Warum halte ich für grundlegend sinnentleert, denn das Warum ist im Grunde beantwortet. Nun mag es noch mehr Antworten darauf geben, aber dann weiß man doch immer noch nicht, welche die Richtigeist. Selbst wenn es so wäre, was nützt es? Auch hier sprechen die Taten doch viel mehr als die Worte.

Mit ihr ist Schluss. An Deiner Stelle würde mich viel mehr interessieren, ob mein guter Kumpel schon an ihr herum gegraben hat, als Ihr noch zusammen gewesen seid. Denn auch diese Beziehung gilt es ja irgendwie zu klären. Insb. wenn man in so einem herausfordernden Beruf zusammen arbeiten muss.