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Ich fühle mich ihm überlegen und schäme mich dafür

Timeconsumption
Uff.

Zum Einen solltest Du definitiv für Dich klären, warum Dich seine Lebensart so triggert. Was genau stört Dich und wieso? Ich glaube, hier liegt der Knackpunkt.

Es werden sich keine zwei Menschen finden, die in ALLEM 100% zusammen passen. Werte, Normen, Zukunftspläne, Moral, Ordnung… es gibt so vieles, was da unterschiedlich ist.


Ich zb bin sehr sauber und ordentlich. Mein Partner ist zwar grundlegend sauber, aber ihn stört es nicht, wenn eine Wolldecke abends nicht zusammen gelegt wird. Mich schon. Da ich morgens dann aufstehe und das Chaos sehe, somit bin ich quasi direkt gestresst. Mir zu Liebe versucht er, daran zu denken, es wegzuräumen. Wenn es dann doch mal nicht so ist, versuche ich im Gegenzug darüber hinweg zu sehen.

Ich bin ein lauter Mensch, in allen Belangen. Ich bin extrovertiert, vertrete meine Meinung und bin oft sehr rigoros in meinen Ansichten (gerade erst habe ich nahezu 1/3 meiner Kontakte gelöscht, weil ich es für besser erachte), mein Kopf ist niemals leise, ich denke immer über irgendwas nach. Er hingegen ist leise, introvertiert, sieht anderen vieles nach und strahlt sehr viel Ruhe aus. Nicht immer fällt es mir leicht, ihn dann so sein zu lassen, wie er ist. Oft denke ich dann auch: "Boah, das kann nicht Dein Ernst sein!" wenn er irgendwas anders macht, als ich. Ich habe immer einen strukturierten Plan, er vergisst hingegen oft Dinge. Aber im Großen und Ganzen ist das genau das, was ich brauche. Ein Ruhepol in meinem chaotischen Ich. Hätte ich jemanden, der ebenso wäre, wie ich oder jemanden, bei dem es 100% passt, würde ich mich nie weiterentwickeln. Ich würde mich ständig mit meinem Partner streiten.

Solltest Du also merken, dass Du in all dem auch keine Kompromisse finden kannst, solltest Du Dir vielleicht überlegen, Dich zu trennen. Um Deine, aber auch seine Zeit nicht zu verschwenden.

05.01.2022 00:27 • x 10 #16


Z
Ich finde oft sind Kompromisse oder drüber hinweg sehen einfacher, wenn ich verstehen kann und sehen kann, dass der Andere da einfach anders ist, als ich. Nicht besser oder schlechter, einfach anders.

Dazu gehört aber einfach viel Verbindung, Bindung, Verständnis, Empathie und liebevolle Gefühle, finde ich

05.01.2022 00:32 • x 4 #17


A


Ich fühle mich ihm überlegen und schäme mich dafür

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Autsch123
Hallo liebe Themenerstellerin, beim Lesen kamen mir zwei Gedanken, die ich dir mit auf den Weg geben möchte. Ich habe beide Gedanken selbst durchlebt und möchte dich keinesfalls belehren. Fühl dich also nicht angegriffen.

Du sagst, dass du dich phasenweise wie seine Mutter fühlst. Im ersten Moment klingt das nicht schlimm..wenn du jedoch weiter denkst, wirst du sehen, dass man Mütter zwar liebt, aber eben nicht partnerschaftlich oder leidenschaftlich. Ich habe selbst erlebt, was passiert, wenn man Mutti ist. Du räumst irgendwann das Chaos auf, weil du es nicht aushalten kannst, vielleicht schreibst du dir seine Termine mit, damit er sie nicht vergisst....ich könnte lange fortfahren, denn du bist die Frau mit Struktur. Leider tötet dies alles Leidenschaftliche ab, weil er entweder Sohn wird oder sich über dein übergriffiges Verhalten aufregt. Und ohne Leidenschaft wird Partnerschaft schwer.

Der zweite Gedanke ist, dass ein Partner immer einen gewissen Teil von dem spiegelt, wie du selbst bist. Dinge, die dich am anderen furchtbar nerven, trägst du anteilsmäßig in dir. Sie triggern dich deshalb so, weil du sie durch deine Überkompensation versteckst. Soll heißen, wenn du so ordentlich und strukturiert bist-ich bin im Übrigen dasselbe Kaliber, dann versuchst du damit, etwas zu verdecken. Zum Beispiel, dass du in Stress gerätst, wenn der Schlüssel nicht an der richtigen Stelle liegt...dadurch kommst du ggf zu spät etc. Eigentlich ist die Übersetzung des Ganzen, dass du in jedem Fall die Kontrolle behalten willst. Perfektionismus ist oft die Übersetzung von Kontrolle. Bei deinem Partner regt es dich auf, weil er scheinbar tiefenentspannt durch sein Leben wandert. Er braucht die Kontrolle nicht, weil er vermutlich sicher ist, an ihn gestellte Aufgaben bewältigen zu können. Diese Erkenntnisse stammen nicht von mir, sondern von einer sehr schlauen Person. Ich wollte sie dir mit auf den Weg geben, da sie mir auf meinem Weg sehr geholfen haben.

Alles Gute für Dich.

05.01.2022 01:07 • x 13 #18


G
Guten Morgen zusammen,

vielen Dank für eure ganzen Anregungen und Impulse. Ich konnte aus allen Beiträgen etwas mitnehmen und versuche mal meine Gedanken dazu zu ordnen.

Thema 1: Gemeinsame Wohnung. Darüber haben wir tatsächlich schonmal gesprochen. Ich könnte nämlich NIEMALS in einer Wohnung wohnen, die so chaotisch ist wie seine, würde es aber im Gegenzug auch nicht akzeptieren, dass er alles vollmüllt und ich alles wegräumen muss. Dass das aber mal so enden könnte, war tatsächlich meine Befürchtung (und ist ja auch eure). Allerdings hat er mir versichert, dass er super gut mitschwimmen kann, wenn jemand einen gewissen Ordnungsgrad vorgibt. So hat es mir auch ein guter Freund von ihm berichtet, der mal ganz vorsichtig bei mir angefragt hat, wie ich denn seine Wohnung so finde. Er meinte im Urlaub (die fahren jedes Jahr mit mehreren Paaren) ist er immer derjenige, der die meiste Ordnung hält. Das merke ich auch, wenn wir bei mir zu Hause sind. Da ist er immer total bemüht und achtet wirklich darauf, dass alles so ist, wie ich es mir wünsche. Klar ist das jetzt geraden noch die Anfangszeit und wenn wir zusammen leben würden, würde sich da sicher das ein oder andere wieder einschleichen, weil es ihm einfach nicht so wichtig ist wie mir. Trotzdem denke ich, dass wir da einen guten Kompromiss finden könnten (hat in meinen bisherigen Beziehungen auch geklappt, denn es war noch nie jemand so ordentlich wie ich. Das hat mich zwar manchmal aufgeregt aber niemals so sehr, dass ich deshalb an Trennung gedacht habe). Dieses Ordnungsproblem würde sich also irgendwann von selber erledigen. Wieso es mir daher nicht komplett schnuppe sein kann, wie seine Wohnung jetzt aussieht, frage ich mich seit Wochen..... (siehe auch Thema 2)

Thema 2: Mutti-Rolle: Ich sehe das genauso wie ihr. Das ist super gefährlich und killt die Leidenschaft. Keiner will S. mit seiner Mutti oder seinem Sohn. . Ich will diese Entwicklung daher sofort stoppen. @Nachtlicht hat das richtig zusammengefasst. Ich muss lernen das auszuhalten, wenn er was verballert und das nicht zu meinem Problem machen. Und ich muss erkennen/verinnerlichen, dass er mit seiner Lebensart nicht schlechter ist als ich, sondern nur anders. Das interessante ist: wenn es Dinge für mich/uns geht, vergisst er nie was. Da ist er immer total zuverlässig und pünktlich. Es betrifft in erster Linie seinen Job. Und da frag ich mich: wieso mische ich mich da ein? Wieso lasse ich das nicht sein B. sein? Wieso regt mich das auf, wenn ich mitbekomme, dass er irgendwas vergessen hat? Mein Verhalten nervt mich wirklich. Ich glaube ich sehe das als seine Schwäche und das turnt mich irgendwie ab/triggert mich. Weil ich mir anscheinend jemanden wünsche, der - wie jemand hier schrieb - führt, Halt gibt usw. und ich mir einrede, dass er das nicht kann, weil er beruflich (überspitzt formuliert) nix auf die Reihe bekommt. Dabei ist das eigentlich Blödsinn. In ganz vielen anderen Lebensbereichen erfüllt er diese Kriterien nämlich. Und darauf kommt es doch eigentlich an, oder nicht?

Thema 3: Kontrolle. Das ist tatsächlich ein wichtiger Punkt @Autsch123. Kontrolle abgeben fällt mir wahnsinnig schwer. Ich will immer Herrin der Lage sein und verlasse mich sehr ungern auf andere. Das ist sowohl privat so, als auch im Job (meine Mitarbeiter hassen mich sicher oft, weil ich echt ein Kontroletti bin). Das liegt vermutlich daran, dass ich schon oft die Erfahrung machen musste, dass man enttäuscht wird, wenn man sich auf andere verlässt und dass man daher lieber alles gleich selber macht. Ich hab nur ganz wenige Menschen in meinem Umfeld, denen ich blind vertraue (meinen Eltern und 1,2 langjährige Freundinnen). Aber auch hier ist es im Prinzip das gleiche wie bei Punkt 2: manchmal fühle ich mich enttäuscht nur weil jemand etwas anders gemacht hat als abgesprochen oder von mir erwartet. Das muss dann gar nicht schlechter sein. Aber ich ertappe mich dann immer wieder bei dem Gedanken: na klasse, hätteste dich mal selber gekümmert. Und damit halse sich mir Probleme auf, die eigentlich gar keine sind. Und dann rege ich mich auf, weil ich mich wieder um alles kümmern muss, dabei hat das gar keiner von mir verlangt, sondern ICH SELBER bringe mich in die Situation.

Das sind alles Charakterzüge von mir, die ich selber gar nicht mag. Und ich möchte mich diesbezüglich gern weiterentwickeln und ja, vielleicht kann ich das von meinem Schatzi lernen. Er trägt meine (wie er es nennt) Monkigkeit nämlich mit sehr viel Gelassenheit und Wohlwollen. Er sagt dann: Na Hase, bekommst du gerade einen kleinen Anfall? Sollen wir zusammen eine Runde aufräumen?. Ich möchte mich in diesen Punkten wirklich verbessern und auf keinen Fall die Beziehung riskieren, weil ich mich selber nicht unter Kontrolle habe. Irgendwann wird ihn das nämlich gehörig nerven oder ich schmeiße hin, weil ich aus der Mutti-Rolle nicht mehr rauskomme. Habt ihr Tipps? Ich bin für jeden Ratschlag dankbar.

05.01.2022 10:17 • x 1 #19


Wollie
Deine Gedanken sind sehr gut und wichtig und auch, dass du an diesen Dingen abeiten möchtest. Trotzdem sehe ich da zwei Menschen, welche in einigen Lebensbereichen sehr unterschiedlich sind, dies sind so Charaktergrundstrukturen, welche du nicht völlig verändern kannst. Diese Konfliktzone bekommst du nicht vollständig aus euer Beziehung raus.
Seine Unordentlichkeit und Lebensstil kollidieren mit deinem Verständnis davon. Jetzt bemüht er sich, aber später ? dann wird aus einem Mein Hase.....ein halt die Klappe oder schlimmeres.......
Ebenso wirst du deinen Kontrollzwang nicht vollständig da rausbekommen, er gehört zu dir. Du brauchst Kontrolle für deine innere Sicherheit, welche er dir aufgrund seines Lebensstill nicht geben kann.
Also ich wünsche dir natürlich, dass es gut geht und ihr Wege findet.....ich bleibe skeptisch, weil in meiner gescheiterten Ehe auch zwei nicht kombatible Lebensstile aufeinander geprallt sind. Letztendlich ging es schief. Muss aber nicht für dich gelten, ich schreibe nur aus meiner Erfahrung damit.

05.01.2022 10:26 • x 4 #20


Autsch123
Ich schließe mich Wollie an. Ihr seid sehr verschieden. Jetzt ist es ja nicht schlimm verschieden zu sein, aber in den Bereichen, die du beschreibst führt Verschiedensein oft zu Differenzen. Ich drücke euch selbstverständlich die Daumen und finde es gut, dass du dir sehr sicher bist, dass ihr diese Diversität unbeschadet übersteht.
Manchmal hilft das Wissen über eigene Special Effects definitiv sie leichter auszuhalten oder in Triggersituationen inne zu halten und zu sagen...ah Kontrolletti ist am Start.
Alles Gute!

05.01.2022 11:36 • x 4 #21


W
Zitat von Giorgio88:
Ich möchte mich in diesen Punkten wirklich verbessern und auf keinen Fall die Beziehung riskieren, weil ich mich selber nicht unter Kontrolle habe.

Du selbst @Giorgio88 und andere User haben hier schon viele gute Ansätze genannt.
Man mag ja Kontrollzwang sehen, wie man möchte.
Es ist ein Zwang. Bei Zwängen hat man aber immer das Gegenteil des Zwanges als Endgegner einprogrammiert.
In Deinem Fall Angst vor Kontrollverlust.
Arbeite das doch RL in ein paar Sitzungen mit Fachkundigen auf.
Denn es ist Dein Thema ursprünglich. Und es geht hier ja auch um Dich.
Dass Du Dir genau so ein Gegenüber suchst, zeigt Dir, dass es ein guter Zeitpunkt wäre dafür. Denn das Verhalten wirst Du auch von anderen gespiegelt bekommen.
Früher oder später.

Klar, kann man auch primär auf die Beziehungskompatibilität beziehen.
In meiner längsten Beziehung bin ich vor Jahren mehr als einmal sehr aufgebraust, weil der berühmte olle Socken irgendwo rumlag, war ein Affront für mich (was soll das?). Darüber kann ich jetzt nur noch lachen.
Wenn Eros höchstpersönlich da wäre, würde man auch in akut Chaos lachen darüber.
Aber der scheint bei Dir gar nicht zu Haus zu sein.
So unnötig solches Geplänkel auch. Und menschlich.
Ob das nun das passende Gegenüber für Dich sein mag oder nicht.
Am besten mal was Inspirierendes über Hingabe, das Gute an Kontrollverlust oä beziehen, Lesen oder Hören.
Auch zu Perfektionismus in der Psychologie usw. Gibt es im Netz zu Haufe sehr sinnigen Kontext, der Dir da helfen kann, Zusammenhänge zu erschließen.

05.01.2022 13:37 • x 1 #22


L
Zitat von Giorgio88:
und habe Angst, dass ich durch diese Mutter-Rolle nach und nach den Respekt vor ihm verlieren werde.

Oder er vor Dir... Ehrlich... nach 4 Monten kennen und 2 Monaten Beziehung mischt Du schon so massiv mit?!

Du schreibst selbst, dieses Gedanken-Chaos (für mich Painkattacken im Kopf) hast Du schon länger... Wie arbeitest Du damit?

05.01.2022 13:41 • #23


Tatiana
Also, ich bin da auch nicht so pessimistisch wie die anderen und sehe es als tolle Chance, mal zu gucken, was für ein Programm sich da bei dir abspielt. Es wird sich lohnen! Gerade bei jemandem wie dir, die sich so klar ausdrücken und reflektieren kann.

Erst mal denke ich, dass du eventuell Partner als verlängerten Arm von dir ansiehst. Nicht als nur X, sondern X, der auch dann auf dich zurückfällt. Im Sinne von 'Was denken andere, wenn ich mit so einem chiller zusammen bin? Das bin ich nicht'. Aber eigentlich musst du dir überlegen, was du für einen Partner willst. Welche Züge soll er haben? Wofür liebst du X? Das sollten keine Äußerlichkeiten sein, sondern Charakterzüge. Ist er verlässlich, kompromissbereit, Familienmensch, kann auch mal sorry sagen, an sir interessiert, etc etc........na dann kann man auch damit arbeiten, dass er auch unordentlich ist. Da kann man dann auf kompromisse hin arbeiten. Putzfrau später oder so

Stephanie Stahl würd dir empfehlen: Ertappen und umschalten. Sich trainieren, such zu ertappen, wenn man mal wieder zur Mutter mutiert. Dann umschalten. Bewusst anders machen. Braucht Zeit, Training und eigene Motovation..muss also Sinn für dich machen
Ein 6er im Lotto ist so schön zu haben!

05.01.2022 13:54 • x 1 #24


G
Zitat von Lumba:
Du schreibst selbst, dieses Gedanken-Chaos (für mich Painkattacken im Kopf) hast Du schon länger... Wie arbeitest Du damit?

Naja, also ganz so schlimm wie es jetzt vielleicht rüberkommt, isses im realen Leben nicht. Es ist nicht so, dass ich 24 Stunden darüber nachdenke und eine Panikattacke nach der nächsten schiebe (aber ja, dieses attackenmäßige ist grds. schon richtig - mir schießt dann so ein Gedanke durch den Kopf und los geht's mit dem Gedankenkarussel. Ich kann mich da dann so richtig schon reinsteigern). Aber so schlimm, dass ich nicht abreiten kann, ist es defintiv nicht.

@Tatiana: vielen Dank für deinen netten Beitrag. Das hat richtig gut getan, mal ein paar positive Worte dazu zu hören. Ich war auch etwas überrascht, dass die meisten hier der Sache keine großen Chancen einräumen aber ich dachte vielleicht hab ich dann doch noch zu sehr die rosarote Brille auf, sodass ich nicht klar sehe, wie schlimm unsere Differenzen wirklich sind. Das Zitat mit dem Ertappen und umschalten finde ich übrigens super. Ist das aus dem Buch Jeder ist beziehungsfähig?. Hatte eh überlegt mir das mal zuzulegen. Und die Sache mit dem verlängerten Arm kann definitiv auch stimmen. Ich neige dazu mir Bestätigung von außen zu holen. Und dann ertappe ich mich manchmal dabei, dass ich mir einen Mann wünsche, der nach Außen gut wirkt, verstehst du? Erst gestern hab ich so einen Extremsportler gesehen und dachte Wahnsinn, was ein toller Mann!. Aber bei genauerem Hinsehen hätte ich 0 Bock auf jemanden, der morgens um 6 aufsteht, um 42 Kilometer joggen zu gehen und danach sein Essen abwiegt^^. Deiner Vermutung scheint also nicht ganz abwegig zu sein. Darum glaube ich eigentlich auch, dass unsere Unterschiede (die natürlich nicht von der Hand zu weisen sind) eigentlich gar nicht das Problem sind, sondern eher ich selbst bzw. meine Erwartungshaltung.

05.01.2022 14:20 • x 2 #25


Tatiana
Super Beispiel, das mit dem Sportler! Finde, du reflektierst klar und kannst gut die Vogelperspektive einnehmen. Perfekte Voraussetzung für Ertappen und Umschalten Kenne das aus ihrem Podcast und dem Arbeitsbuch zu Das Kind in dir muss Heimat finden
Ein weiterer Ansatz kann sein, mal zu gucken, was dein attachment style (weiß die Übersetzung grad nicht. Und sorry, Forum, ich weiß, ich rede sehr oft davon ) ist. Das mit dem 'Er soll an meiner Seite auch gut wirken, da es auf mich zurück fällt', ist zB oft Indiz von avoidant attachment und da wieder lohnt es sich dann auch mal sehr, da mal ein bisschen an sich zu 'arbeiten'. Viel Spaß beim Probieren oder vielleicht sogar nachlesen. Lass dir einen tollen Mann nicht durch die Finger gleiten;)

05.01.2022 14:28 • x 1 #26


L
Zitat von Giorgio88:
Naja, also ganz so schlimm wie es jetzt vielleicht rüberkommt, isses im realen Leben nicht. Es ist nicht so, dass ich 24 Stunden darüber nachdenke und eine Panikattacke nach der nächsten schiebe (aber ja, dieses attackenmäßige ist grds. schon richtig - mir schießt dann so ein Gedanke durch den Kopf und los geht's mit dem Gedankenkarussel. Ich kann mich da dann so richtig schon reinsteigern). Aber so schlimm, dass ich nicht abreiten kann, ist es defintiv nicht.

Ich meinte mit wie arbeitest Du damit: Was hast Du bisher ausprobiert, um Dir da rauszuhelfen?

Und ich finde es schon schlimm, denn Du schreibst ja, Du bist dem ausgeliefert...

05.01.2022 19:10 • #27


E
Du willst eine Familie gründen, wenn ich dich richtig verstanden habe. Dann ist wirklich Vorsicht angesagt und womöglich andere Kriterien wichtig. Wie seit ihr als Team? Das ist viel wichtiger meiner Meinung nach als beruflicher Ehrgeiz. Und zwei Menschen mit identischen Stärken und Schwächen verstehen sich zwar aus Anhieb, aber schwimmen in vertrauten Gewässer.

Wenn ich eine langfristige und wichtige Aufgabe zu erledigen hätte - und eine Familie zu gründen ist meiner Meinung nach eine solche - dann würde mir ein Clon von mir partout nicht helfen. Da wären eher Eigenschaften hilfreich, die meine Schwächen kompensieren.

05.01.2022 20:13 • x 3 #28


G
Zitat von Lumba:
Ich meinte mit wie arbeitest Du damit: Was hast Du bisher ausprobiert, um Dir da rauszuhelfen? Und ich finde es schon schlimm, denn Du ...

Haha, ach so sorry, das hab ich falsch verstanden. Naja, also um ehrlich zu sein fange ich gerade erst an mich damit wirklich auseinanderzusetzen. Vorher hab ich eher die Verdrängungstaktik versucht. Und um zu lernen wie ich damit arbeiten kann, bin ich ja hier. Ich möchte das Ganze aber auch nicht zuuuuu hoch hängen. Ja, ich will daraus lernen und ja, ich will mich entwickeln und kritisch hinterfragen aber auch nicht noch unruhiger/unsicherer aus der Sache herausgehen. Ich möchte eher lernen gelassener zu werden, Andersartigkeit zu akzeptieren und - wie es hier jemand sagte - mit 70% glücklich zu sein, statt den vermeintlich perfekten Mann zu suchen, der in allem genau so tickt wie ich und den ich in allen Lebenslagen anhimmeln kann.

05.01.2022 20:45 • #29


G
@Ella Das ist ebenfalls eine tolle Sichtweise. So hatte ich das noch gar nicht gesehen. Ich würde sagen als Team sind wir gut. Er gleicht viele meiner Defizite aus. Er ist beispielsweise immer positiv, wo ich eher zu Pessimismus neige. Er ist super darin Konflikte auszutragen oder unangenehme Dinge anzusprechen, während ich im Restaurant noch nicht mal sagen kann, dass mir das Essen nicht geschmeckt hat Vielleicht sollte ich anfangen die Andersartigkeit als Chance für uns beide und nicht als Problem zu sehen.

05.01.2022 20:51 • x 3 #30


A


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