277

Ich kann nicht mehr-Trennung - emotionale Abhängigkeit

Femira
Zitat von Floora90:
ich bin ein richtiger kontrolle mensch! Aber ich will leben! Ich habe keine lust mehr dem Ar. hinterher zu weinen. Aber sagt das mal meinem Herz!

Ich kenne das zu gut. Hatte auch nicht so tolle Eltern und das nicht-aufraffen können und die andauernde Trauer wirken absolut bedrohlich. Schließlich haben unsere Eltern 1. uns nicht beigebracht, mit Schmerz gesund umzugehen und 2.bedeutet es, dass die Antriebslosigkeit dazu führt, dass wir die Kontrolle verlieren und das ist bedrohlich...denn wer hat sie dann? Sie abzugeben war für uns als Kinder schon ein Fehler...

Du bist nun alt genug. Lerne den Schmerz zuzulassen, ihn dir anzuschauen und dich anzunehmen in dem Schmerz. Es wird dauern. Akzeotiere, dass er da ist. Durch das Tal der Tränen mussten wir alle durch...oder sind noch drin...

02.12.2018 22:32 • x 6 #16


Femira
Ach apropos Thema Essen:
Gibt Essen, das deinen Hormonhaushalt etwas stabilisiert: Nüsse, Avocados und Banane. Am Anfang ging bei mir Brot. Deswegen wahlweise eine Avocado oder eine Banane auf Brot zerquetscht und dann gegessen. Bananenmilch (Banane, Milch, Vanillin und Mixer) wurde mir hier empfohlen und ist auch ganz lecker.

Ist vielleicht als Ökobilanz nicht so gut, aber wenn du in der Zeit kein Fleisch isst, gleicht sich das aus.

02.12.2018 23:28 • x 1 #17


A


Ich kann nicht mehr-Trennung - emotionale Abhängigkeit

x 3


Floora90
Zitat von Femira:
Ich kenne das zu gut. Hatte auch nicht so tolle Eltern und das nicht-aufraffen können und die andauernde Trauer wirken absolut bedrohlich.


Mit den Eltern bin ich mehr oder weniger durch....klar ist es in solchen emotionalen Spitzen echt hart, aber ich will keinen mehr der beiden.
Das nicht-aufraffen können aber trotzdem zu wollen macht mich fertig. Also zu meinem Sport gehe ich regelmäßig, da ich Volleyball spiele und meine Mädels mich brauchen. Das klappt dann. Aber alles was ich freiwillig machen will / soll klappt meistens nicht. Grundsätzlich das alleine machen fällt mir sehr schwer. Immer wieder verfalle ich wie in eine Schock Starre zu Hause, liege dann auf dem Sofa und schaue mir unnötige Dinge auf Youtube an und meine Laune wird immer schlechter.
Aber dann fehlt mich mit jeder Minute, die ich da länger liege, der Ansporn. Es ist ein Teufelskreis....aber es sind ja erst richtig 2 Wochen.

Manchmal fühlt es sich so an, als würde ich auf ihn kleben bleiben. Also auf diesen Trip....und ich komme nicht los.

Zitat von Femira:
Lerne den Schmerz zuzulassen, ihn dir anzuschauen und dich anzunehmen in dem Schmerz. Es wird dauern.


Das ist die komplexeste Aufgabe für mich. Nach der letzten Beziehung wollte ich so schnell wie möglich wieder eine neue Beziehung. Heute aber will ich einfach keinen neuen Mann...im Moment zumindest. Also ich habe das erste Mal das Gefühl, alleine sein zu wollen. Gleichzeitig macht es mich auch nervös und bereitet mir Angst. Aber das ist nur ein Anzeichen dafür, dass ich doch so arg abhängig war. Aber Scherzen zulassen, anschauen und annehmen ist das schwerste.
Gestern Abend wurde ist fast wieder erdrückt von der Eisenplatte die gefühlt auf meiner Brust lag. Das bringt meinen Körper dann dazu Adrenalin auszuschütten und es geht eins ins andere über...ich werde nervös, kann kaum ruhig sitzen, meine Atmung wird schneller....


Zitat von Michael170570:
Schau nicht auf Worte, an den Taten erkennst du sie!
Tu dir einen Gefallen: schieß den Typen in den Wind!


Absolut! Taten sagen mehr als 1000 Worte. Aber man mag es auch irgendwie nicht glauben, dass man so von einem Menschen abserviert wird...immer wieder hofft mein Herz.
Es ist auch eine Art Schutz Mechanismus. Ich weiß ja was mich bei ihm erwartet, mit diesen Scherzen kann ich umgehen, die überlebe ich und kann ich aushalten. Bei einem neuen Menschen (den ich ja eigentlich auch will) weiß ich nicht was mich erwartet....daher bleibt mal lieber in seinem gewohnten Unglück, da kennt man sich nämlich aus.

Zitat von Michael170570:
Lass dir Zeit!

Geduld ist nicht meine Stärke.....Gibt es nicht noch einen Buchtipp....das klappt am besten die zeit zu überbrücken!

Zitat von mental_timeline:
Dein Leitsatz Ich will leben behalte dir bei, das ist genau der richtige Weg!


In den ganz ganz schlimmen Momenten brauche ich da liebe Menschen, die mir das immer wieder sagen. Aber gleich fühle ich mich dann wieder abhängig und unselbstständig.

03.12.2018 09:15 • x 1 #18


M
Zitat von Floora90:
In den ganz ganz schlimmen Momenten brauche ich da liebe Menschen, die mir das immer wieder sagen. Aber gleich fühle ich mich dann wieder abhängig und unselbstständig.


Das kenne ich nur zu gut. Reden hilft immer und auch, wenn man nicht immer die Antworten bekommt, die man vermeintlich hören möchte. Du bist stärker als du vermags und du wirst bald wieder mit voller Zuversicht in die Zukunft schauen.

Ich kann dir folgende Bücher wärmstens ans Herz legen, liebe @Floora90 :
Gefühle sind keine Krankheit
Das innere Kind in Dir muss Heimat finden

Ich habe einen Boxständer Zuhause, das wirkt wahre Wunder und ist bestens dafür geeignet sich abzureagieren.

03.12.2018 11:35 • x 2 #19


Floora90
Zitat von mental_timeline:
Das kenne ich nur zu gut. Reden hilft immer und auch, wenn man nicht immer die Antworten bekommt, die man vermeintlich hören möchte. Du bist stärker als du vermags und du wirst bald wieder mit voller Zuversicht in die Zukunft schauen.

Ich kann dir folgende Bücher wärmstens ans Herz legen, liebe @Floora90 :
Gefühle sind keine Krankheit
Das innere Kind in Dir muss Heimat finden

Ich habe einen Boxständer Zuhause, das wirkt wahre Wunder und ist bestens dafür geeignet sich abzureagieren.


Das innere Kind bin ich auch gerade am lesen.

Bin gerade eingebrochen, es hat mich mal wieder übermannt....der Druck. Jetzt ist zumindest das körperliche zumindest etwas weg. Aber ich hatte wieder Kontakt...also wieder abhängig...
Ich mag nicht mehr! Ich fühle mich wie ein kleines Kind....so schwach und hilflos.

03.12.2018 11:48 • #20


Femira
Zitat von Floora90:
Ich fühle mich wie ein kleines Kind....so schwach und hilflos.

Bist du ja auch gerade. Das Kind in dir hat das Steuer übernommen. Das tut es im Leid immer!
Aber es ist deine ERWACHSENE Entscheidung, ob du dein Kind toben lässt in dir und es liebevoll aushältst und begleitest oder ob du ihm nachgibst und nach seinen Vorschlägen handelst.

Das Toben macht Angst, ich verstehe dich! Aber das Kind wird dich nicht umbringen und jeder Kontakt wird dich wieder aufwühlen und das Kind aktivieren...so lange bis du diese Arbeit des Aushaltens und Akzeptierens machst.

Wir warten so lang auf dich, um dich dann zu begleiten.

03.12.2018 12:06 • x 2 #21


Clair
Ich drück dich

ich weiß wie du dich fühlst.. man kämpft solange gegen sich selbst nicht einzubrechen und dann tut man es doch und es geht einem noch schlechter ! Kreide dir das selbst nicht zu hoch an...

Mir passiert das auch ständig ... solange fahren wir Ehrenrunden in unserem Karusell... irgendwann hört es hoffentlich auf !

Vielleicht hat hier jemand Tipps wie man sich selbst austrickst nicht zu schreiben.. oder seine Nachrichten sogar zu ignorieren
Löschen / blockieren kann ich ihn nicht und Floraa auch nicht soweit ich es mitbekommen habe..
Also es zu schreiben und nicht abzuschicken , oder es hier zu schreiben hilft mir schonmal nicht

03.12.2018 12:15 • #22


J
Seid stark - wir schaffen das.

Raus aus der Abhängigkeit und weg von dem was nicht gut tut.
So hart wie es klingt, es wird uns mit ihnen nie gut gehen können.

Fühlt euch alle erst einmal eine Runde gedrückt.

03.12.2018 12:19 • x 1 #23


Femira
Zitat von Clair:
Vielleicht hat hier jemand Tipps wie man sich selbst austrickst nicht zu schreiben.. oder seine Nachrichten sogar zu ignorieren
Löschen / blockieren kann ich ihn nicht und Floraa auch nicht soweit ich es mitbekommen habe..
Also es zu schreiben und nicht abzuschicken , oder es hier zu schreiben hilft mir schonmal nicht

Hmmm...löschen geht nicht, ja?
Ich sag mal so: Es ist ja, als ob ihr euch mit einer Axt immer wieder irgendwas abhackt. Wir sagen: Schließ die Axt ein und schmeißt den Schlüssel weg, damit du nicht mehr ran kommst. Du sagst: Kann ich nicht.
Wir sagen: Okay, dann hacke Holz, statt in dich rein. Ihr sagt: Neee...wenn ich beim Holzhacken bin, dann habe ich so ein großes Verlangen, in meine Seele die Axt zu rammen. Das hilft nicht.
Wir sagen: halte das aus. Es geht irgendwann weg. Wird aber leichter, wenn du die Axt unzugänglich für dich machst.

Ihr sagt: Neee, da muss es einen einfachen Weg geben.
Wir sagen...Neee...du wirst dir solange die Axt rigendworein rammen, bis du bereit bist, sie wegzulegen. So lange warten wir alle.

03.12.2018 12:21 • x 7 #24


Floora90
Zitat von Femira:
Das Toben macht Angst, ich verstehe dich! Aber das Kind wird dich nicht umbringen und jeder Kontakt wird dich wieder aufwühlen und das Kind aktivieren...so lange bis du diese Arbeit des Aushaltens und Akzeptierens machst.

Ja der Kontakt wühlt auf! Richitg, denn ich kann nicht akzeptieren, dass ich ihn nicht heilen kann, egal was ich auch tue...es ist vergeudete Energie. Aber ich kann es nicht lassen. Wieso genau? Was ist das denn? Der innere Stolz nicht zu versagen, besser zu sein als alle anderen?!

Zitat von jasmyra:
So hart wie es klingt, es wird uns mit ihnen nie gut gehen können.

Mein Kopf weiß das, mein Herz ist an manchen Tagen, heute zum Beispiel doch noch sehr stark.
Oder ist es nicht das Herz? Sondern das Kind, dass sich nicht eingestehen kann, nicht helfen zu können? Loslassen....?!

Zitat von Femira:
Hmmm...löschen geht nicht, ja?
Ich sag mal so: Es ist ja, als ob ihr euch mit einer Axt immer wieder irgendwas abhackt. Wir sagen: Schließ die Axt ein und schmeißt den Schlüssel weg, damit du nicht mehr ran kommst. Du sagst: Kann ich nicht.
Wir sagen: Okay, dann hacke Holz, statt in dich rein. Ihr sagt: Neee...wenn ich beim Holzhacken bin, dann habe ich so ein großes Verlangen, in meine Seele die Axt zu rammen. Das hilft nicht.
Wir sagen: halte das aus. Es geht irgendwann weg. Wird aber leichter, wenn du die Axt unzugänglich für dich machst.

Ihr sagt: Neee, da muss es einen einfachen Weg geben.
Wir sagen...Neee...du wirst dir solange die Axt igendworein rammen, bis du bereit bist, sie wegzulegen. So lange warten wir alle.


Bildlich gesprochen ist es genau das, was wir immer wieder machen....
Eigentlich verrückt dieser Masochismus....den man aber eigentlich bewusst immer wieder zulääst. Denn das es uns nicht besser davon geht, haben wir nun oft genug festgestellt.

Meine Angst, dass wenn ich mich entliebt habe und durch mit ihm bin, dass er dann wieder kommt, weil er merkt was er verlassen hat. Das sagt er ja manchmal selbst...dass wir vielleicht später wieder zusammen finden.
Hört man sowas gerne und hält daran fest!?
Mir kommt die Galle hoch, so übel ist mir gerade.

03.12.2018 12:39 • #25


Femira
Zitat von Floora90:
denn ich kann nicht akzeptieren, dass ich ihn nicht heilen kann,

Zitat von Floora90:
Aber ich kann es nicht lassen. Wieso genau? Was ist das denn?

Weil du dich dann nicht selber heilen musst. Stattdessen bist du absolut beschäftigt damit, dich um ihn zu kümmern. Das ist frustrierend und wenig erfolgsversprechend. Sich dir zuzuwenden und deinen Wunden tut mehr weh, aber du wirst etwas erreichen können!
Zitat von Floora90:
Sondern das Kind, dass sich nicht eingestehen kann, nicht helfen zu können?

Eher die Erwachsene, die Angst hat vor den Gefühlen des Kindes und deswegen alles tut, damit es schweigt, statt dich angemessen zu kümmern. Angemessen wäre, dich um dein Kind zu kümmern, WÄHREND es tobt. Und Toben wird es. Lass es zu und nimm es an! Liebe es, dass es so viel empfinden kann.
Zitat von Floora90:
Meine Angst, dass wenn ich mich entliebt habe und durch mit ihm bin, dass er dann wieder kommt,

und dann hast du wieder einen Partner, der beziehungsunfähig ist. Toll...

Deine Angst ist schon was anderes. Allein sein? Mit dir in Kontakt kommen? Gefühle akzeptieren und zulassen? Kontrolle verlieren? Was ist es, wenn du dein Herz fragst? Mach doch die Schreibübung: Gespräch mit deinem Herzen

03.12.2018 13:11 • x 2 #26


M
Wie oft habe ich mit mir gerungen meiner Ex nicht zu schreiben, trotzdem habe ich es gemacht und wurde enttäuscht. Ich war wütend auf mich das ich es zugelassen habe. Aber rückblickend betrachtet haben alle meine Fehler mir dabei geholfen, klarer zu sehen. Mir wurden irgendwann meine eigenen Anteile daran nach und nach bewusster. Ich habe daraus gelernt. Die Trennung meiner letzten kurzzeit Beziehung von 3,5 Monaten habe ich konsequent mit Kontaktsperre durchgezogen. Es ging mir kurze Zeit später sehr viel besser. Das war der richtige Weg.

Verurteile dich deswegen nicht, man kann in der emotionalen Ausnahmesituation nicht rational denken. Das geht anderen genau so. Wenn du ihn geschrieben hast, ist es okay - wenn nicht, ist es auch okay.

Du kannst nur Dir selbst helfen, nicht ihn. Du hast es schließlich vorher auch geschafft, also wirst du es auch ohne ihn schaffen.

03.12.2018 13:16 • x 3 #27


Femira
Zitat von mental_timeline:
Verurteile dich deswegen nicht, man kann in der emotionalen Ausnahmesituation nicht rational denken. Das geht anderen genau so. Wenn du ihn geschrieben hast, ist es okay - wenn nicht, ist es auch okay.

Das finde ich auch wahnsinnig wichtig! So wahr! Nicht Nachtreten, dass du es getan hast. haben wir alle. Gibt nur wenige Ausnahmen, die sich umdrehen und gehen und nie schwach werden...Mein Hin und Her ging noch 6 Wochen nach der Trennung. Ich hab immer wieder geschrieben. Er auch...

Aber was bringt es? Er hat sich entschieden und ich kann ihn nicht durch meine Anwesenheit überzeugen, dass es die falsche Entscheidung war. Gefühle sind nicht verhandelbar und er war sich unsicher...bzw. mal so mal so...

Es wird einen tollen Mann geben, der mich zu schätzen weiß und vor allem sich auch...und ich will nicht 2. Wahl sein, die sich Liebe erkämpfen und/oder erbetteln muss. Das sollte keiner.
Er kann mich nicht konsequent lieben? Also gut, dann muss er gehen. Und ich werde weiter leiden, bis ich eben nicht mehr leide...

03.12.2018 13:32 • x 3 #28


E-Claire
Zitat von Floora90:
Ja der Kontakt wühlt auf! Richitg, denn ich kann nicht akzeptieren, dass ich ihn nicht heilen kann, egal was ich auch tue...es ist vergeudete Energie. Aber ich kann es nicht lassen. Wieso genau? Was ist das denn? Der innere Stolz nicht zu versagen, besser zu sein als alle anderen?!


Sehr spannende Frage, hatte ich in der vergangenen Woche am Wickel. Mein Erkenntnisse so weit:
Neben dem klassischen Umgewöhnen, welches oft einfach unterschätzt wird, also wenn ich jeden Tag das oder jenes frühstücke über Jahre, braucht es halt Zeit, bis ich mich an etwas anderes gewöhne.

In meiner Reflexion hat sich herausgestellt, daß es ein tief verwurzeltes Gefühl, des wieder ganz machen müssen ist. Es bedient mein inneres kindliches ur-Muster darauf aufzupassen, daß es meinen Eltern gut geht bzw diese heilen zu wollen. Was natürlich nicht ging, aber da ist die Kinderperspektive eben eine komplett andere.
Ich glaube, man geht immer wieder in den Kontakt, weil zumindest mein Gefühl von Kausalketten noch immer ziemlich gestört ist.

Wenn ein Kind aus einem gesunden Umfeld kommt, dann macht es irgendwann die Erfahrung, daß wenn sich eine Situation so und so darstellt, diese auch so und so bleibt (jedenfalls nicht über Nacht und komplett verändert). Das schafft Orientierung und eben später auch die Möglichkeit sich auf diese Erfahrung verlassend aus unguten Situationen zu befreien (tut zwar gerade weh, ist aber besser, weil es wird sich nichts ändern).

Kommt ein Kind wiederum aus einem emotional-instabilen Umfeld, hat es die Erfahrung gemacht, daß sich emotionale Situationen willkürlich ändern. Daher kommt einerseits der Hag zur Kontrolle, aber eben andererseits auch das fehlende Verständnis dafür, daß eine schlechte Situation sich nicht einfach durch spontane Selbstheilung in eine gute verwandeln kann. Es bleibt eine Form von, vielleicht wird ja diesmal doch alles gut.

Diese Hoffnung bzw Zweifel an der aktuellen Situation trifft dann auf das ohnehin schon mühsame Unterfangen die Gewohnheit ablegen zu müssen und schwupps ist alles noch viel komplizierter.

Versuch sanfter mit Dir selbst zu sein. Vielleicht klappt es diese Woche noch nicht, den Kontakt komplett zulassen, vielleicht eben nächste oder im neuen Jahr.
Und versuch dir immer wieder vor Augen zu führen, daß es keine spontane Veränderung von schlechten Situationen gibt. Egal, was passiert ist, es wird nicht einfach wieder gut und deshalb lohnt es sich auch nicht wieder in den Kontakt zu treten.

Aber verzeih Dir auch, wenn Du es jetzt trotzdem ab und zu tust. Du kämpfst grad an einer wirklich alten Front.

Viel Kraft für Dich!

03.12.2018 13:45 • x 6 #29


Floora90
Zitat von Femira:
Deine Angst ist schon was anderes. Allein sein? Mit dir in Kontakt kommen? Gefühle akzeptieren und zulassen? Kontrolle verlieren? Was ist es, wenn du dein Herz fragst? Mach doch die Schreibübung: Gespräch mit deinem Herzen


Alleine sein geht mittlerweile Abende unter der Woche. Aber am Wochenende mal einen Tag für mich sein, da drehe ich noch durch. Gefühle zulassen kann ich nur wenn ich die richtigen Menschen um mich habe. Alleine schon gar nicht, da ich zu viel Angst davor habe in einer Panik zu verfallen. Die Kontrolle habe ich schon verloren, weil ich nichts beeinflussen kann, ich muss es so nehmen wie es kommt. Das gelingt mir in einfachen Situationen schon ganz gut. Aber mit einem Kontrollverlust (der bei Gefühlen ja zwangsläufig eintritt) komme ich ganz schlecht klar, weil ich Angst vor meinen Gefühlen habe.
Mein Herz sucht Wärme...echte Wärme, keine künstlich erzeugte.
Schreibübungen....war schon beim Arzt , mein Arm und meine Schulter tun so weh. Ich habe seit meiner Trennung an die 1000 Seiten aufgeschrieben - mein Kopf platzt wenn ich es nicht aufschreibe. Da steht alles drin....an mich, über mich, über ihn, über meine Eltern....

Zitat von E-Claire:
Sehr spannende Frage, hatte ich in der vergangenen Woche am Wickel. Mein Erkenntnisse so weit:
Neben dem klassischen Umgewöhnen, welches oft einfach unterschätzt wird, also wenn ich jeden Tag das oder jenes frühstücke über Jahre, braucht es halt Zeit, bis ich mich an etwas anderes gewöhne.

In meiner Reflexion hat sich herausgestellt, daß es ein tief verwurzeltes Gefühl, des wieder ganz machen müssen ist. Es bedient mein inneres kindliches ur-Muster darauf aufzupassen, daß es meinen Eltern gut geht bzw diese heilen zu wollen. Was natürlich nicht ging, aber da ist die Kinderperspektive eben eine komplett andere.
Ich glaube, man geht immer wieder in den Kontakt, weil zumindest mein Gefühl von Kausalketten noch immer ziemlich gestört ist.

Wenn ein Kind aus einem gesunden Umfeld kommt, dann macht es irgendwann die Erfahrung, daß wenn sich eine Situation so und so darstellt, diese auch so und so bleibt (jedenfalls nicht über Nacht und komplett verändert). Das schafft Orientierung und eben später auch die Möglichkeit sich auf diese Erfahrung verlassend aus unguten Situationen zu befreien (tut zwar gerade weh, ist aber besser, weil es wird sich nichts ändern).

Kommt ein Kind wiederum aus einem emotional-instabilen Umfeld, hat es die Erfahrung gemacht, daß sich emotionale Situationen willkürlich ändern. Daher kommt einerseits der Hag zur Kontrolle, aber eben andererseits auch das fehlende Verständnis dafür, daß eine schlechte Situation sich nicht einfach durch spontane Selbstheilung in eine gute verwandeln kann. Es bleibt eine Form von, vielleicht wird ja diesmal doch alles gut.

Diese Hoffnung bzw Zweifel an der aktuellen Situation trifft dann auf das ohnehin schon mühsame Unterfangen die Gewohnheit ablegen zu müssen und schwupps ist alles noch viel komplizierter.

Versuch sanfter mit Dir selbst zu sein. Vielleicht klappt es diese Woche noch nicht, den Kontakt komplett zulassen, vielleicht eben nächste oder im neuen Jahr.
Und versuch dir immer wieder vor Augen zu führen, daß es keine spontane Veränderung von schlechten Situationen gibt. Egal, was passiert ist, es wird nicht einfach wieder gut und deshalb lohnt es sich auch nicht wieder in den Kontakt zu treten.

Aber verzeih Dir auch, wenn Du es jetzt trotzdem ab und zu tust. Du kämpfst grad an einer wirklich alten Front.

Viel Kraft für Dich!



Vielen Dank!

Ich stelle mir immer wieder vor wie ist vor 1,5 Jahren aufgehört habe zu rauchen. Die Zig., die ich unbewusst geraucht habe, die Gewohnheit waren, haben auch am meisten weh getan und an denen habe ich am längsten gehangen. Ich nannte Sie Alltags-Kippe. Im Auto zur Arbeit, alle 2 Stunden auf der Arbeit, nach dem Essen, zum Kaffee.... so ist es hier auch. Nur dass ich es damals beim aller ersten Versuch direkt geschaffte habe aufzuhören.
Weil es teuer war und mich dazu noch krank gemacht hat. Im Prinzip hier das gleiche.

Sanft zu mir sein, dass ich die Herausforderung. Ich hatte früher nie lange Zeit etwas zu lernen, denn ich musste meistens meiner Mutter immer 3-4 Schritte voraus sein, da es sonst nicht gut für mich ausging. Also keine Zeit zum geduldig sein, kleine Fehler wurden direkt und brutal bestraft...tagelang. Das Gefühl versagt zu haben, etwas nicht zu können, hat mich fast das Leben gekostet.
Ich habe keine Zeit! Ich renne und renne und renne.....

03.12.2018 14:35 • #30


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag