Ich liebe meinen Mann schon lange nicht mehr Trennen?

Ich denke auch, ich sollte den Titel mal anders formulieren. Ich bin nicht mehr in meinen Mann verliebt - Soll ich mich deshalb trennen? Was ist Liebe überhaupt? Was Verliebt sein ist, wissen wir alle. Da sind Schmetterlinge, Hormonrausch, Begehren, unersättlicher Wunsch nach Nähe. Das alles brauchen wir, um uns zu binden. Und diese Liebe der ersten Jahre macht uns im besten Sinne blind und taub gegenüber den kleinen Fehlern und Marotten des Partners. Daraus entsteht dann Bindung und Beziehung, wenn alles gut läuft. Man bekommt Kinder, gründet eine Familie, richtet sich ein im Leben. Man baut ein Haus, pflanzt einen Apfelbaum und zeugt Kinder. Die Rush hour des Lebens beginnt und die fordert unsere ganze Kraft und manchmal sogar noch mehr. Wenn es dann alles stimmt, hält man das zusammen aus. Man wächst an seinen Aufgaben, unterstützt sich gegenseitig und funktioniert als Eltern, Häuslebauer und im Beruf. Man kümmert sich um die alten, kränkelnden Eltern, um die Geschwister, die Hilfe brauchen, um Freunde und die Nachbarn. Und dabei verliert man sich nach und nach aus den Augen. Dann so ca. ab 50 nehmen die Aufgaben ab. Die Kinder sind groß, die Eltern tot oder im Pflegeheim. Der Bekannten- und Freundeskreis wird kleiner, das Haus steht und ist mehr oder weniger abbezahlt. Und dann sieht man plötzlich den Partner wieder hinter all dem Chaos auftauchen, wie Phönix aus der Asche. Allerdings ist er gealtert, mit Marotten und Fehlern, die im Alter immer deutlicher zu Tage treten. Spätestens jetzt schreit alles in einem nach Neubeginn, endlich sich selbst verwirklichen, leben und das Leben genießen. Aber wie mit diesem Menschen an der Seite, der einem manchmal so tierisch auf die Nerven geht und der einen beschränkt, weil er selbst noch zu eingefahren in alten Strukturen und Denkmustern ist? In dieser Phase befinden wir uns gerade und die Wut darüber, die Aggressionen die das auslöst sind erschreckend. Auch für mich selbst! Wenn man jetzt so könnte wie man wollte, wäre man weg. Über alle Berge am besten mit einem neuen Traumprinzen an der Seite. Aber Traumprinzen gibt's es nur in Märchen und das Gras hinter den 7 Bergen ist eben nicht unbedingt grüner. Diese Weisheit habe ich immerhin, dass ich das verstanden habe. Was also tun? Erstmal hinsetzen und aufschreiben. Alles! Die Wut, die Wünsche und Träume, den Ärger und Frust aber auch das Gute. Eine Pro und Contraliste. Check! Das habe ich erledigt. Und dazu die Einsicht, das Veränderung immer bei einem Selbst beginnt. Aus mir stillen, duldsamen Hausfrau und Mutter ist inzwischen eine nörgelnde, unbequeme, manchmal hysterische Frau in den Wechseljahren geworden. Und das tut unglaublich gut. Jetzt geht es darum, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Daran werde ich arbeiten. In erster Linie an mir selbst! Ich weiß, dass euch das nicht überzeugen kann, denn ihr wollt in mir nur das Negative sehen. Die Frau die ihr nie sein wollt, oder die ihr als Partnerin haben wollt. Ihr wollt mich hier raus beißen, weil ich euch die Realität zeige, wie sie auch auf euch in ein paar Jahren zukommen könnte. Das könnt ihr von mir aus tun, wenn es auch keinerlei Grundlage hat. Ich tue hier nichts unrechtes. Ich komme meinem Recht nach freier Meinungsäußerung im Medium Internet nach. Da könnt ihr die Forenleitung so oft rufen, wie ihr wollt. Die können mich als Mitglied sperren, öffentlich verwarnen oder sonst was. So lange sie ihr Forum aber nicht komplett für Gäste sperren - und das werden sie nicht tun - kann mir als Gast hier niemand den Mund bzw. das Schreiben verbieten. Ich verunglimpfe niemanden. Ich bedrohe niemanden. Ich respektiere jede Meinung. Ich bewege mich innerhalb der Gesetze. Aber ich lasse mich nicht in die Ecke stellen. Nie wieder!

Danke nun noch einmal an alle, die mir wohl gesonnen sind oder die sich kritisch und fair mit mir auseinander gesetzt haben. Ihr alle habt mir sehr geholfen. Danke!

Zitat von Gigi12:

hysterische Frau in den Wechseljahren

Ich würde zum Frauenarzt gehen und hormonell mal checken lassen....Bin eigentlich kein Freund davon,aber wie ich Dich lese ,empfinde ich Dich wie auf dem Pulverfass !

Zitat von Gigi12:

Ihr wollt mich hier raus beißen, weil ich euch die Realität zeige, wie sie auch auf euch in ein paar Jahren zukommen könnte.

Nein !ich glaube das siehst Du völlig falsch !
Wir wollen helfen oder reflektieren . Jeder von uns hat sein eigenes Päckchen zu tragen und eigene Geschichte zu verarbeiten.
Keine Geschichte ist identisch !

Ich respektiere und bedaure eure Geschichten sehr, die euch hierher geführt haben. Natürlich habt ihr alle euer Päckchen zu tragen und ich habe euch dafür nie verurteilt oder gedemütigt. Ich entschuldige mich auch hier nocheinmal ausdrücklich bei der Forenleitung für die Arbeit, die ich gemacht habe. Ich respektiere das virtuelle Hausrecht, das sie ausüben. Und somit gehe ich nun endgültig. Ich wollte nur noch einmal klar machen, das auch ich ein schweres Päckchen zu tragen habe unter dem ich mehrfach zusammen gebrochen bin. Ich habe versucht mir hier Hilfe zu holen und die habe ich so in keinem anderen Forum gefunden. Leider auch nicht bei realen Freunden. Gerade die Anonymität hier hat mir sehr geholfen und ja auch und gerade die teilweise sehr schroff formulierte Kritik habe ich angenommen und das Beste für mich daraus geholt. Jetzt aber geht es mir so gut, dass ich mir zutraue, alleine weiter zu gehen. Bzw. mit Hilfe meiner Therapeutin und Ärztin werde ich auch die letzten Schritte noch schaffen. Mit meinem erneuten Auftauchen hier wollte ich noch einmal etwas gerade rücken, was mir wohl nicht so wirklich gelungen ist. Aber auch das gehört zu meiner Genesung, Grenzen anzuerkennen und zu respektieren. Danke und Tschüss!

Zitat von Gigi12:

Und somit gehe ich nun endgültig.

Zum wievielten Mal?

@Gigi

ich meinte das mit der Hysterie gar nicht abwertend, verstehe jetzt aber, dass es ohne weitere Erläuterung so verstanden werden kann und entschuldige mich dafür.
Ich wollte ausdrücken, dass ich bei Dir den Eindruck habe, dass Du Hysterie mit Lebendigkeit verwechselst. Also laut sein, wilde Flammen, rosa Wände, Affairen, halbherzige Freundschaften. . .
Nichts dagegen (habe tatsächlich rosa Zimmerwände und bin auch ein Wirbelwind ), aber ich bekomme so ein Bild von einer Frau, die verzweifelt nach Leben sucht und glaubt, dazu bräuchte es ein Feuerwerk. Feuerwerk kann Spaß bringen, keine Frage! Aber grundsätzlich geht es bei Dir doch nach der Suche nach einem wahrhaften Lebenssinn, tiefe Gefühle usw. Und ich denke nicht, dass sich das auf diese Weise finden lässt.

Zitat:

Ich denke auch, ich sollte den Titel mal anders formulieren. Ich bin nicht mehr in meinen Mann verliebt - Soll ich mich deshalb trennen? Was ist Liebe überhaupt? Was Verliebt sein ist, wissen wir alle. Da sind Schmetterlinge, Hormonrausch, Begehren, unersättlicher Wunsch nach Nähe.

ich glaube nicht, dass es all das braucht, um dieses Sinngefühl zu erleben und sich lebendig zu fühlen (heißt natürl. nicht, dass man das nicht auch mal erleben darf ), aber mir scheint, dass Du einfach noch nicht erlebt hast, wie aufregend das Leben, auch Liebesleben auch ohne Hormonrausch und Co sein kann.
Du erscheinst mir wie ein Mensch, der den drängenden Wunsch nach Leben verspürt (verständlich) und hilflos mit diesem Silversterzeug wie irre in den Himmel ballert. Kann mal Spaß bringen, aber ist ja klar, dass das nicht die erhoffte Erlösung bringt.

Ich nehme mal an, dass ein Doc Dir da kaum helfen kann. Klar kann man ein Etikett drauf pappen- MLC- dennoch bleibt doch Deine Sehnsucht und ich halte das für etwas gutes (wenn Du auch erstmal orientierungslos bist). Sich jetzt zu sagen: Joah, ist eine MLC, ich will mal dankbar für das sein, was ich habe, ist doch auch keine Lösung.
Du switchst zwischen Feuerwerk und Resignation hin und her.
Forsche lieber mal in Dir nach Dingen, die Dich wirklich bewegen und Dich nicht nur kurz pushen.
Du bist auch nicht zu alt, um Dein Leben sinnvoller und lebendiger zu gestalten! Und auch nicht zu alt, um geliebt zu werden.
Ich selbst bin 41., die meisten meiner engen Leutchen sind älter als Du. Klar haben wir alle unsere Probleme, aber keiner von ihnen resigniert oder wendet sich vom Leben ab weil er meint, zu alt zu sein. Wenn Du Dein Thema findest, das Dich in der Tiefe bewegt, das dann auch in Deinem Leben umsetzt, wirst Du zufriedener sein und auch vielleicht wirkliche Freunde finden und nicht bloß irgend welche Bekanntschaften, die eher etwas Zerstreuung bringen.
Geht auch alles mit wenig Geld.

Also ich verstehe dich völlig. Das ist ein Problem was fast jeder hat irgendwann. Nur vielen ist es egal. Sie leben bequem weiter und dulden es. Nochmal neu zu beginnen wird die meisten Menschen nicht glücklicher machen. Deswegen bleiben sie wo sie sind.
Einen Rat hab ich nicht.
Vielleicht Mal was für dich tun erstmal. Nur für dich. Zum Beispiel eine Reise. Allein.

Zitat von Benita:

wer leben und lieben will braucht auch Mut

Klasse!