Ständig Streit - nur noch wegen der Kinder zusammen?

@Piper2603

Zitat:

Mir ist aufgefallen, dass Du oft dies oder jenes machst, magst Du mir sagen wieso? Ich würde es gerne verstehen

Hihi,...sorry, das ich schmunzeln muss. Aber glaubst du in all den 25 Jahren habe ich das nicht versucht? Ich bin kein oberflächlicher Mensch und meine Partnerin auch nicht. Ich suche IMMER erst bei mir sie Fehler uns kann wirklich mit etwas stolz sagen, ich habe mich sehr entwickelt in der langen Beziehung.

Mit der Frage wieso und weshalb,...da sind wir längst drüber....so einfach ist das nicht mehr.leider....aber vielleicht iwann wieder...

@Heffalump du triffst es auf den Punkt. Du kennst uns beide, kann das sein?

Spaß beiseite....

Zitat:

. Ich habe heute vergessen, die Schuhe auf Platz 7 neben der Bank, dafür hab ich uns allen ein lecker Eis mitgebracht, das essen wir jetzt und dann hab ich auch die Energie wieder, die Schuhe an Platz 7 zu stellen, geht das für Dich ok,

Genau da will ich wieder hin. Genau da! Und sie sollte dann antworten. Klar Schatz, kein Problem....dafür liebe ich dich doch.

Dafür müssen wir aber den ganzen anderen Mist, der iwo begraben ist rausreißen, entwurzeln und neu anpflanzen...
Ich hoffe, die Beraterin gibt uns die richtigen Rezepte dafür. Säen und, bepflanzen und gießen mach ich dann sehr gerne ...

Zitat von Piper2603:

@Sandra1974 das ist nicht ganz richtig, man kann sehr wohl seine Erziehung rückgängig machen, das wird z.B. in Therapien angewandt ...

Da hast Du recht. Mit dem Partner reden und fragen, ist die Königsdisziplin! Und das sollte einem auch bewusst sein.
Leider zeigt die Erfahrung, dass man an einen Punkt kommen kann, wo das nicht mehr gut geht. Und dann ist es gut, wenn von außen ein Impuls kommt, der mir hilft, das Verhalten des Partners zu verstehen. Mich wieder befähigt, mich zu öffnen, um wieder in die Kommunikation zu gehen. Wenn wir noch gut kommunizieren können, sind wir ja meinst noch nicht an dem Punkt "Trennung".

Zitat von -Ingo-:

Dafür müssen wir aber den ganzen anderen Mist, der iwo begraben ist rausreißen, entwurzeln und neu anpflanzen...
Ich hoffe, die Beraterin gibt uns die richtigen Rezepte dafür. Säen und, bepflanzen und gießen mach ich dann sehr gerne

es gibt halt den Punkt, wo man endet, jedem alles hinterher zu tragen - und zu bemessen, was der Andere gut tut oder nicht.
Sagen wir, ab dem 1 September sagen wir uns nur noch Dinge, die gut gelaufen sind - und die schlechten, lassen wir ungesagt fallen.

Aber dann nicht am 5 September vor holen und sagen, bäh das hast du aber nicht.

Ihr seid gerade bei Ende Ehe 1.0 und viel fehlt nicht zum finalem Ende - aber es kann auch der Anfang von Ehe 2.0 sein. Besser, erwachsener und miteinander, statt jeder gegen jeden.

Und bis zum 1 September müsst ihr zwei, jeder für sich, täglich, was finden, was er am anderen noch mag. Und das auch sagen.
Du, ich mag Dich, wenn du lächelst.

Nicht mit Nachsatz, warum du nimmer lächelst. Sondern stehen lassen. im Raum. Macht Wirkung.

Ob ihr ne Eheberatung braucht, möglich, aber viele Ideen, wie man besser miteinander verkehrt, bekommste hier auch. Wenn halt alles, was Euch verband einschlief und euch nur noch bindet, was euch früher trennte - ist halt so ein zweischneidiges Schwert

@-Ingo-
Guten Morgen, magst Du erzählen, wie das Gespräch gestern lief?

Ich bin Dir noch eine Antwort schuldig. Ich kann es Dir nicht genau sagen, wie meine Kids durch den "Rosenkrieg" gekommen sind.

Sie sind beide nicht auffällig. Den Großen hat es schwer belastet. Heute wo mehr Ruhe drin ist, scheint er ganz gut zurecht zu kommen. Die Kleine hatte einfach die Entscheidung getroffen, dass ich der Hauptmittelpunkt bin und tut sich jetzt manchmal schwer, mich eine Woche nicht zu sehen. Aber das ist sicherlich auch eher "normal" wenn man den Vater fast 4 Jahre nicht gesehen hat.
Ich mach mir aber trotzdem oft einen Kopf, ob alles in Ordnung bei den Kids ist. Sie mussten viel Übles erleben. Und ich bin überhaupt nicht stolz darauf. Ich habe es nicht geschafft, Grenzen aufzuzeigen, den Vorwurf muss ich mir leider machen. Die Kinder waren bei der Trennung 12 und 7
schönen Tag!

Moin Ingo,

Ein paar Tipps aus der Psychokiste. Schulz von Thun und gewaltfreie Kommunikation war ja schon.
Schwierige Gespräche führt man am besten im Freien. Es braucht Raum für neue Perspektiven.
Setzt Euch mal nicht gegenüber - sondern nebeneinander - gleicher Blickwinkel.
Falls ihr gegenüber sitzt, schau dass Du das Licht im Rücken hast - Heiligenschein-Effekt.
Positive Formulierungen bewirken Wunder - selbst wenn die Nachricht nicht so positiv ist.

Als Hausaufgabe:
Es dauert mindestens 30 Tage eine (schlechte) Gewohnheit abzulegen. Und 60-90 Tage bis eine neue in Fleisch und Blut übergegangen ist. Entwickle (Du oder ihr gemeinsam) einen 30-Tage Aktionsplan? 30 Tage lang auf eine Formulierung verzichten. Auf eine Reaktion. 30 Tage lang die Schuhe ordentlich hinstellen. 30 Tage was gemeinsames aufbauen. 30 Tage vor den Kids nur liebevoll miteinander umgehen. 30 Tage ihr einen Zettel mit einem Kompliment schreiben. ....
Für Trennungen gibt es den Tipp 30 Tage lang Pfadfinder sein (jeden Tag eine selbstlose gute Tat). Oder 30 Tage an einem Baum malen - soll das eigene Wachstum symbolisieren.
Mach Dir, macht Euch einen 30 Tage Plan wie ihr wieder zueinander findet?
Was sind schon 30 Tage, bei dem was hinter Euch und mit Arbeit und Wille auch noch vor euch liegt.

Hi,

ich empfehle Dir die Videos vom Psychiater R Bonelli auf Youtube.
Da gibts auch einige über (dysfunktionale) Familien oder Familiendynamik
(er nennt das Ordnung der Werte etc in Familien).

Wichtig ist nicht nur das faire Aufteilen der Arbeit. Sondern auch, die Paar Beziehung
zu pflegen, denke ich. Daher finde ich die Frage, wann Ihr letztes Mal was als PAAR
gemeinsam gemacht habt (Wochenend Ausflug, Weggehen, schönes ungestörtes Gespräch etc)
sehr wichtig.
ZB der oben genannte Psychiater hat selbst 5! Kinder.
Trotzdem ist Samstag Abend IMMER Paarzeit, wo er mit seiner Frau was Schönes macht.
Das hat einmal die woche Priorität. Damit man sich als Paar nicht verliert.
Sich Wertschätzung zeigt. Und was Schönes gemeinsam erlebt, das verbindet
(AUSSER Kindern und Haus!)

Auch die Hierarchie muss halbwegs stimmen. Bzw bei beiden Partnern gleich verteilt sein.
So sein Konzept.
An erster Stelle sollte der PartnerIn stehen (denn die Beziehung ist das Fundament der Familie)
Dann die Kinder
Dann der Job
Dann Eltern und Schwiegereltern
Dann Freunde und Bekannte

Ungefähr. Wenn sich also alles nur um die Kinder und das aufgeräumte Haus dreht,
verliert Ihr Euch ganz schnell als Paar.

Wieviel Prozent arbeitet Ihr denn jeweils? Wo gibt es Lücken für Paarzeit?
Und gibt es Hausarbeiten, die delegierbar sind, zB an eine Putzhilfe oder ein Aupair.
Es ist niemals gut wenn ein PartnerIn dem anderen anschafft, was er oder sie
gefälligst zu tun habe (Beispiel Schuhe). Das schafft Hierarchie und es geht die Augenhöhe
verloren. Dann lieber delegieren, wenn genug Geld vorhanden ist.
Vielleicht muss Deine Frau auch lernen, weniger zu machen.
Dann regt es sie nicht so auf, wenn Du etwas vergisst oder versäumst.
Perfektionismus ist bei drei Kindern einfach nicht gut.

Ein Problem ist heutzutage meiner persönlichen Erfahrung nach auch, dass die
Generation erwachsener Männer sehr oft noch mit einer Hausfrau Mutti
aufgewachsen ist. Es ist dann halbwegs normal, dass die Frau einfach den
Grossteil der Arbeit zuhause macht. Das sind oft unbewusste Muster.
Das kommt aber aus einer Zeit, als auch der Mann dann wirklich die komplette
finanzielle Verantwortung hatte. Dann hatte er auch das Recht einzufordern,
dass die Ehefrau die Verantwortung für Haus und Kind in grossen Teilen alleine
übernimmt, denn sie musste ja nicht arbeiten.
Ich habe diesen Umbruch der Generationen als Frau sehr oft selber in Beziehungen
erlebt. Und merkte immer wieder, dass die Männer garnicht merken, wie unfair,
es ab einem gewissen Punkt ist, wenn die Frau immer 70-80% macht im Haus,
und noch dankbar sein soll, wenn der Mann hilft, obwohl doch beide Geld
verdienen. Sie sind halt so aufgewachsen.
Und dann rutscht die Frau in die Mami Rolle, die meckert. Der Mann mauert.
Klassiker.
Ob das so bei Euch der Fall ist, müsstest Du jedoch reflektieren, dass könnt nur
ihr beurteilen.
Ich kann jedoch sagen, dass an diesem Punkt bei mir mehr als eine Beziehung zu
einem Mann gescheitert ist. Es geht da um Fairness. Nicht um Liebe.
Die setze ich mal voraus.

Eheberatung finde ich gut.
Bei so langer Zeit und drei Kindern fände ich Scheidung schade.
Es gab ja auch keinen grossen Verrat wie Betrug o.ä.
Das lohnt sich schon denke ich.

Wenn man aber so miteinander verstrickt ist, dass man sich gegenseitig Befehle
gibt oder ausrastet, ist Beratung sicher sehr wichtig!

Alles Gute Euch, Merretich