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In der Falle

B
Hat deine Mutter eine Pflegestufe? Bei der Betreuung ist bei Demenz fast jeder nahe Angehörige überfordert.
Deine Affäre wird deine Probleme nicht lösen, genauso wenig wie aussitzen.
Hast du dich mal an irgendeine Beratungsstelle gewandt oder bist anders aktiv geworden ,um Hilfe zu bekommen?

21.09.2020 07:52 • x 2 #76


M
Liebe Senta55,
Danke, danke für deine Worte. Mir stehen hier gerade die Tränen in den Augen.
Als du es geschrieben hast, hab ich es erst gespürt: mehr Druck geht gerade tatsächlich nicht.
Aber wer sollte einen bei einer Affäre schon verstehen und Beistand leisten? Ich hätte so eine Person wahrscheinlich davor auch nie verstanden.

21.09.2020 08:10 • x 2 #77


A


In der Falle

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M
Zitat von Bones:
Hast du dich mal an irgendeine Beratungsstelle gewandt oder bist anders aktiv geworden ,um Hilfe zu bekommen?

Ich arbeite ja mit dem Arzt und dem Pflegedienst zusammen und dachte bisher, dass die mir den Weg zeigen. Ich wusste bis gestern nicht, dass ich mich noch an andere Institutionen wenden kann.
Mein Plan ist jetzt erst mal mein Hausarzt, dann eventuell Kur. Wenn ich 3 Wochen nicht da bin, dann müsste sich doch vielleicht auch was bewegen?
Meine Affäre ist die Flucht aus der Realität, das weiß ich. Und ich weiß auch, dass es nur nich mehr Stress macht. Aber es ist grad das Einzige, bei dem ich mich nich irgendwie spüren kann.

21.09.2020 08:14 • x 3 #78


Heffalump
Zitat von Member:
dachte bisher, dass die mir den Weg zeigen

Das ist nicht so, Hilfe erfährt man dort weniger, weil bedeutet zusätzliche Arbeit - und wer sich nicht drückt, ist verrückt. Was sicherlich nicht auf Alle zutrifft, aber auf viele.


Zitat von Member:
Meine Affäre ist die Flucht aus der Realität, das weiß ich

Das ist keinesfalls Ursache, wohl mehr Wirkung

21.09.2020 08:22 • x 2 #79


B
Zitat von Member:
Ich arbeite ja mit dem Arzt und dem Pflegedienst zusammen und dachte bisher, dass die mir den Weg zeigen. Ich wusste bis gestern nicht, dass ich mich noch an andere Institutionen wenden kann.
Mein Plan ist jetzt erst mal mein Hausarzt, dann eventuell Kur. Wenn ich 3 Wochen nicht da bin, dann müsste sich doch vielleicht auch was bewegen?
Meine Affäre ist die Flucht aus der Realität, das weiß ich. Und ich weiß auch, dass es nur nich mehr Stress macht. Aber es ist grad das Einzige, bei dem ich mich nich irgendwie spüren kann.


Was soll sich in 3 Wochen denn bewegen?
Wenn du so wenig Kräfte hast,würde ich dir raten, die verbleibenden Kräfte nicht in die Affäre zu investieren, sondern für deinen Ausstieg / deine Abgrenzung
Vielleicht schaust du mal im Netz nach,ob es online irgendeinen Austausch von pflegenden Angehörigen gibt, manche Selbsthilfegruppen und Therapeuten haben ihr Angebot coronabedingt erweitert, wenn du auf dem Land lebst,wäre es eine Option.So kannst du auch aktiv werden.

21.09.2020 08:26 • x 1 #80


A
Hallo Member,

zuerst mal fühl dich umarmt. Deine Situation ist wirklich schlimm. Ich denke, deshalb bist du in die Affäre geflüchtet. Sie gab dir tatsächlich etwas Lebenskraft zurück. Du musst dich dafür nicht entschuldigen, jedenfalls nicht bei uns. Dass du es nun beenden willst, spricht für dich. Ich würde es auch besser mit einem Brief machen. Ein weiteres persönliches Treffen würde dich glaube ich gerade total überfordern. Entweder du landest dann nochmals mit ihm im Bett, Abschiedssex sozusagen. Oder du erträgst seine Reaktion nicht und fühlst dich zusätzlich noch schuldig gegenüber deinem Affärenmann. Schütz dich davor!

Ich war selbst mal in einer Affäre, aus ähnlichen Beweggründen wie du. Ich musste zwar nicht mein Elternteil pflegen, hatte aber beide kurz zuvor jeweils nach langer schwerer Krankheit verloren. Zusätzlich war auch unser einziges Kind krank und musste zu Arztterminen und Operationen begleitet werden und ich war arbeitslos und hatte keinerlei Jobperspektive mehr. Mein Mann unterstützte mich in dieser Zeit nur wenig bis gar nicht und ich fühlte mich von Gott und der Welt verlassen. Als dann mein Affärenmann auftauchte, war er wie ein Sonnenstrahl in meinem bis dahin ziemlich tristen Leben. Durch ihn und seine Zuwendung lebte ich auf, fand neue Kraft und konnte wieder durchstarten. Dadurch schaffte ich es, mich in einem neuen Beruf zu etablieren. Wenn auch unsere Affäre sehr unschön endete, dafür bin ich ihm sehr dankbar. Inzwischen geht es mir in meiner Ehe wieder gut. Mein Mann und ich haben uns nach kurzer räumlicher Trennung wieder angenähert. Er weiß von meiner Außenbeziehung zum AM und war natürlich sehr geschockt. Inzwischen ist das kein Thema mehr. In langen mühsamen Gesprächen hat er glaube ich verstanden, warum ich damals ausgebrochen bin und dass er dafür eine Mitverantwortung trägt. Ich bin eigentlich so wie du überhaupt nicht der Typ für Affären und würde derartiges nie wieder tun. Auch nicht mit dem damaligen AM, der ein echter Weiberheld ist und neben mir noch andere Damen beglückte. Sei es drum, ich bin ihm deshalb nicht mehr böse.

Nun, jetzt zu deiner Situation mit deiner Mutter. Ich arbeite in einem Altenheim. Das heißt ich habe sehr viel mit dementen Menschen zu tun und verstehe völlig, dass dich das total überfordert. Ich muss dir leider auch sagen, es wird schlimmer. Demente Menschen verlieren irgendwann den Tag- Nachtrhythmus und spätestens dann ist an eine häusliche Pflege nicht mehr zu denken. Keine noch so engagierte Tochter schafft es, 24 Stunden am Tag diese Aufgabe zu stemmen, ohne ausreichend Schlaf und Ruhepausen. Auch verstehe ich ehrlich gesagt, deinen Arzt nicht. Sobald eine Demenz diagnostiziert ist, sollte ein gesetzlicher Betreuer beauftragt werden. Ein paar lichte Momente und eine NOCH nicht bestehende Selbstgefährdung reicht meiner Meinung nach nicht aus, diese zu verweigern. Auch kann ich dich beruhigen, was die Heimunterbringung betrifft. Sicher wünscht sich jeder, davor verschont zu bleiben. Aber gute Heime bieten heutzutage soviel Lebensqualität auch für demente Bewohner, dass ich nur dazu raten kann. Ich selbst würde das für mich nicht anders wollen. Es wäre mir lieber, meine Angehörigen kommen mich regelmäßig freudig dort besuchen, als dass sie sich für mich aufopfern, bis sie umfallen. Wie wäre es dann mit einer Kurzzeitpflege, damit du und dein Mann in Urlaub fahren können? So würde deine Mutter ein Haus mal von innen kennen lernen und du und dein Mann hättet Zeit für euch. Vielleicht wären sie dann alle mal einsichtig.

Jedenfalls geht es so nicht weiter. Sie können nicht auf deine Kosten ihr Leben weiter führen. Und du fühlst dich auch noch schuldig wegen einer dummen Affäre. Du hast niemanden umgebracht, du hast nur eine neue Kraftquelle für dich gefunden, die dir gut getan hat, dich jetzt aber zusätzlich belastet. Beende das! Schritt für Schritt wirst du wieder in dein Leben zurück finden. Aber jetzt wird es Zeit, dich selbst zu schützen und gut zu dir zu sein. Deshalb tue dir die teilweise verletzenden und hahnebüchenen Verurteilungen dieses Forums bitte nicht auch noch an. Du bist jetzt wichtig! Sonst nichts!

Alles Gute!

21.09.2020 09:08 • x 7 #81


A
Zitat von Pety:
Ich wünsche Dir nur das Beste!

Ich denke, das tun wir alle.

Aber - dass die TE in einer so ausweglosen Situation steckt, hat sie zum Teil auch selber verschuldet. Sie hätte mit ihrem Mann und ihrer Mutter klären sollen (die ja scheinbar immer noch Verantwortung für sich übernehmen kann), statt sich in eine Affäre zu stürzen, die sie nun an die Grenze es Belastbaren gebracht zu haben scheint.

Klären erleichtert, nicht wegducken und abwarten. Wer abwartet, geht das Risiko ein, dass der Berg an Unerträglichkeiten wächst....und dazu kann weder der Mann der TE etwas, noch ihre Mutter.

Ihr Mann und ihre Mutter müssten jetzt aber ausbaden, was die TE sich eingebrockt hat, wenn sie sich einfach verdünnisiert.

Zitat von Senta55:
Schon mitbekommen, dass member in der Bredouille sitzt?

Da braucht sie erstmal Verständnis...

Natürlich habe ich das mitbekommen und klar verstehe ich das, aber......

Durch Fehler sollte man lernen und nicht anderen die Verantwortung aufhalsen. Hat nix mit Moral zutun...sondern Fairness.

21.09.2020 09:36 • x 1 #82


A
Zitat von Member:
Ich arbeite ja mit dem Arzt und dem Pflegedienst zusammen und dachte bisher, dass die mir den Weg zeigen.

Das habe ich auch mal gedacht, dass man dort Hilfe bekommt, dass sie Wege zeigen....das Einzige, was ich hörte war, nachdem es nicht möglich war, eine Hilfsperson dazuzuholen oder meinen Mann für Stunden in eine Einrichtung zu bringen (er wurde dann bösartig): Geben sie ihren Mann in ein Heim, sie stehen kurz vor dem Zusammenbruch.

Der Weg war für mich damals aber kein Weg..also stand ich alleine und musste sehen, wo ich bleibe.

Aber - diese Leute können natürlich auch nicht zaubern.

21.09.2020 09:44 • #83


A
Zitat von Hansl:
Bleib mal beim Thema, anstatt Deinen Männerfrust auszuleben.

hahaha....und das schreibt jemand, der so gefrustet ist, dass er inzwischen jede Frau heiraten würde.

Mach dir mal keine Sorgen...an Männern mangelt es mir nicht....dir scheinbar an Frauen.

21.09.2020 09:49 • x 2 #84


paulaner
@Member
Vielleicht hilft es dir, wenn du die verschiedenen Problemfelder, die es ja nun ganz klar bei dir gibt, auch mal unabhängig voneinander betrachtest.

Auf der einen Seite die Problematik Pflege der dementen Mutter.
Was kannst du da ändern, damit du daran nicht kaputt gehst? Da haben dir einige ja schon Wege aufgezeigt, was man da evtl. machen kann.

Dann die Seite dein Mann und eure Ehe.
Es ist klar, dass das auch etwas mit dem ersten Punkt zu tun hat, weil euch wahrscheinlich dadurch kaum bis gar keine Paarzeit mehr bleibt. Aber mal unabhängig von der Pflegesituation...seid ihr eigentlich noch ein Paar? Liebt und begehrt ihr euch noch? Würde sich eure Ehe wirklich wieder bessern, wenn ihr alleine (ohne Mutter) leben könntet?

Und dann ist da noch die Seite Affäre.
Du hast ja selbst gemerkt, dass die dir eigentlich gar nicht guttut. Sie am Ende tatsächlich noch mehr Stress erzeugt. Ich kann da nur raten, dass du stark bleibst und den Absprung schaffst. Affären lösen niemals etwas.

Was soll ich dir raten?
Ich kann eigentlich nur vorschlagen, dass du ein wirklich ernstes Gespräch mit deinem Mann suchst. Und ihm da klipp und klar deine Situation darlegst. Ich habe nämlich den Eindruck (kann natürlich auch falsch sein), dass deinem Mann das alles gar nicht soo bewusst ist, in welch großen Problemen du steckst. Dass du kurz vorm BurnOut oder einer Depression stehst. Beispiel: Wenn deine Mutter in eurem Haus lebt, dann sollte dein Mann dich mMn in der Pflege unterstützen. Das kann ja nicht sein, dass das dann ausschließlich an dir hängen bleibt. Auch das solltest du unmissverständlich kommunizieren.

Ich denke diese ganzen Miseren könnt ihr eigentlich nur gemeinsam, indem ihr an einem Strang zieht, lösen.

Habe gerade gesehen, was Annette55 geschrieben hat. Ist ja ähnlich. Ich schick's trotzdem ab

21.09.2020 09:56 • x 2 #85


A
Liebe TE, sprich mit deiner Mutter....
Meine Mutter wollte vor Jahren unbedingt ins Altenheim....ihr war es hier bei mir zu langweilig...sie wollte Gesellschaft haben und das täglich.
Sie hat dort mehr als 10 Jahre noch zufrieden gelebt. Sie war allerdings nicht dement, auch nicht krank...sie war nur alt.

21.09.2020 10:09 • x 1 #86


darkenrahl
Zitat von monchichi_82:
Dann kann er sich überlegen was ihm wichtig ist.


Falsch, sie muss sich überlegen, was ihr wichtig ist.
Sie ist den für sie im Moment den einfachsten Weg mit der Affäre gegangen.
Sie hätte sich vor dieser trennen sollen.

21.09.2020 10:12 • x 2 #87


A
Pflegedienste und Heime bzw. dessen Träger sind immer und in erster Linie Wirtschaftsbetriebe. Deshalb haben die immer zuerst das Geld im Fokus. Da ist es auch egal, ob dahinter ein kirchlicher oder privater Träger steht. Das darf man nie vergessen. Man sollte also rational mit diesen Leuten reden und sich nicht klein quatschen lassen. Member, du schaffst die Pflege deiner Mutter nicht alleine. Auch nicht, wenn 3 mal täglich für wenige Minuten ein Pflegedienst hilft und auch nicht wenn deine Arbeitszeit durch die Tagespflege abgedeckt ist. Du brauchst Ruhezeiten und Pausen! Hier ist kein Platz mehr für Heldentum. Du gehst am Stock!

21.09.2020 10:19 • x 6 #88


A
Darkenrahl, bei allem Respekt! Die Affäre ist hier das geringste Problem. Willkommen im real Life!

21.09.2020 10:20 • x 4 #89


Heffalump
Zitat von darkenrahl:
Sie ist den für sie im Moment den einfachsten Weg mit der Affäre gegangen.

Du wieder, , klar kann man die Affäre als böse betiteln, man kann aber auch, dies einfach im Raum stehen lassen - da bei Stress einige nicht rational sondern instinktiv handeln

21.09.2020 10:20 • x 3 #90


A


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