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Ist die "Liebe" der Kern des Lebens ?

W
Zitat von Offspring78:
Traumagefühle

Was meinst Du denn damit genau?

Zitat von Offspring78:
Man verliebt (oder glaubt das zumindest) sich in dem Täter ähnliche Personen, da man glaubt noch eine Rechnung offen zu haben oder so in der Art.

So einfach funktioniert das nicht.
Es hat meiner Ansicht nach eher was damit zu tun, dass wir bei der Partnerwahl in der Regel das bevorzugen, was wir schon kennen, selbst wenn es nicht die positivsten Erfahrungen gewesen sind.

06.04.2021 11:10 • x 3 #121


Hola15
Zitat von will_hunting:
Was meinst Du denn damit genau? So einfach funktioniert das nicht. Es hat meiner Ansicht nach eher was damit zu tun, dass wir bei der Partnerwahl in der Regel das bevorzugen, was wir schon kennen, selbst wenn es nicht die positivsten Erfahrungen gewesen sind.


Ich glaube es ist beides oder?
Also einerseits die Sicherheit die entsteht bei Bekanntem, egal wie destruktiv das sein mag. Andererseits auch der unbewusste Antrieb sich in einer Reinszenierung zu heilen. Also und/oder

06.04.2021 11:19 • x 2 #122


A


Ist die "Liebe" der Kern des Lebens ?

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O
Zitat von will_hunting:
Was meinst Du denn damit genau? So einfach funktioniert das nicht. Es hat meiner Ansicht nach eher was damit zu tun, dass wir bei der Partnerwahl in der Regel das bevorzugen, was wir schon kennen, selbst wenn es nicht die positivsten Erfahrungen gewesen sind.

Ja, man hält das halt dann für Liebe.
Was es aber nicht ist.

Ich glaube, Therapeuten nennen das Übertragung.
Ein heftiges Gefühl.

06.04.2021 11:21 • x 2 #123


W
Zitat von Hola15:
Also einerseits die Sicherheit die entsteht bei Bekanntem, egal wie destruktiv das sein mag.

Das würde ich vollumfänglich unterschreiben.

Zitat von Hola15:
Andererseits auch der unbewusste Antrieb sich in einer Reinszenierung zu heilen.

Sowas in der Art - nach dem Motto: Beim nächsten Partner wird alles besser. Wobei das Problem aber nicht der Partner, sondern die eigene Vergangenheit ist.

06.04.2021 11:21 • x 3 #124


Plentysweet
Zitat von will_hunting:
Resonanz entsteht, wenn ich mit Menschen zu tun habe, die mir positive Bindungserfahrung vermitteln. Das fängt schon mit dem emotionalen Ping-Pong zwischen Säugling und Mutter an.

Das ist interessant. Ich arbeite in einer Kita und heutzutage weiß man aus der Hirn- und Bindungsforschung, wie wichtig dieses emphatische und feinfühlige Eingehen (Signale des Kindes aufnehmen und sich daraufhin angemessen verhalten) auf kleine Kinder ist. Man nennt das im Fachterminus sensitive Responsivität und dies zählt heutzutage zu den Kernkompetenzen pädagogischer Fachkräfte, die ja in der Einrichtung und Vertretung der häuslichen Bezugspersonen eine familienergänzende Funktion haben. Da weiß man heute mittlerweile schon sehr viel darüber und das ist gut!
Zitat von will_hunting:
Wobei das Problem aber nicht der Partner, sondern die eigene Vergangenheit ist.

Naja. Dem würde ich nur bedingt zustimmen. Es gibt Partner, die reaktivieren natürlich eher ungünstige Muster und Verhaltensweisen aus der Vergangenheit als andere.

06.04.2021 13:40 • x 3 #125


W
Zitat von Plentysweet:
sensitive Responsivität

Interessant! Meine Therapeutin nannte es Feinfühligkeit und Einschwingen auf das Kind.

Zitat von Plentysweet:
Vertretung der häuslichen Bezugspersonen eine familienergänzende Funktion haben.

Wobei ich den Eindruck habe, dass gerade heutzutage nicht unbedingt wenige Eltern mehr und mehr von dieser Verantwortung an Kitas und Schulen outsourcen. Wird dann in Krisenzeiten wie seit einem Jahr sehr deutlich, wenn dieses Outsourcing nicht oder nur noch sehr eingeschränkt stattfindet.

Zitat von Plentysweet:
Naja. Dem würde ich nur bedingt zustimmen. Es gibt Partner, die reaktivieren natürlich eher ungünstige Muster und Verhaltensweisen aus der Vergangenheit als andere.

Das ist es ja so halbwegs das, was ich meine: Wir suchen uns - unbewusst - in der Regel Partner, mit denen wir dann - ebenfalls unbewusset - unsere Negativmuster aus der eigenen Vergangenheit immer wieder reinszenieren und damit solange gegen die Wand rennen, bis wir das Spiel verstanden haben.

07.04.2021 09:30 • x 3 #126


S
Ein spannendes Thema...
Ich bin mir nicht sicher, ob Menschen Liebe gleich definieren und fühlen. Meine Kinder liebe ich zum Beispiel anders als meinen Mann und wiederum anders als meine Mutter.
Liebe zu anderen als Kern des Lebens...? Ich glaube, so weit würde ich nicht gehen. Es darf nicht alles um der Liebe willen geopfert werden. Wenn der Facettenreichtum des Lebens erkannt wird, kann es - glaube ich - auch gut gelingen, ein gesundes Stück bei sich selbst zu bleiben und sich quasi selbst zu lieben.

07.04.2021 09:32 • x 2 #127


O
Dann ist Liebe aber immer noch der Kern deines Lebens;-)

07.04.2021 11:58 • #128


Lebengehtweiter
Liebe ist die einzige Sache auf der Welt, die sich verdoppelt wenn sie geteilt wird.

(Zitat von Irgendwem /k.A. wer es war)

07.04.2021 12:06 • #129


Plentysweet
Zitat von will_hunting:
Meine Therapeutin nannte es Feinfühligkeit und Einschwingen auf das Kind.

Genau. Das meint aber eigentlich das Gleiche .
Zitat von will_hunting:
Wobei ich den Eindruck habe, dass gerade heutzutage nicht unbedingt wenige Eltern mehr und mehr von dieser Verantwortung an Kitas und Schulen outsourcen.

Ja. Das ist ein Trend, das stimmt. Aber in vielen Elternhäusern ist zum Glück die Welt auch (noch) in Ordnung!
Zitat von will_hunting:
Wir suchen uns - unbewusst - in der Regel Partner, mit denen wir dann - ebenfalls unbewusset - unsere Negativmuster aus der eigenen Vergangenheit immer wieder reinszenieren und damit solange gegen die Wand rennen, bis wir das Spiel verstanden haben.

Ja, das stimmt. Aber ich weiß nicht, ob das für alle Partnerschaften gilt. Es gibt da ja mehrere Auffassungen, warum man unbewußt einen bestimmten Partnertyp wählt.
Aber das führt hier zu weit vom Thema weg.

07.04.2021 15:18 • #130


W
Zitat von Plentysweet:
Aber ich weiß nicht, ob das für alle Partnerschaften gilt.

Den Anspruch würde ich auch nicht erheben wollen.
Habe da vor allem die Geschichten aus meiner EA-Gruppe vor Augen - aber das ist nicht unbedingt repräsentativ.

07.04.2021 15:21 • x 1 #131


O
Zitat von will_hunting:
Lasst mich moch eine andere Sichtweise hinzufügen: Vor einiger Zeit hab ich einen Vortrag von Joachim Bauer gehört, der sehr gut in dieses Thema ...

Hier wollte ich noch anmerken, dass Resonanz im Kindesalter natürlich gut und wichtig ist, evtl sogar bis ins frühe Erwachsenenalter hinein. Dann machte ich persönlich die Erfahrung, dass mit zunehmendem Lebensalter (zunehmender Reifung?) ihre Wichtigkeit deutlich abnimmt und eher die Gegensätzlichkeit, also Dissonanz? interessanter wird. Ist ja auch vom biologischen Standpunkt aus gesehen einfach sinnvoller.

11.04.2021 11:34 • #132


Plentysweet
Das Gegenteil von Dissonanz ist aber nicht Resonanz. Und Resonanz ist das ganze Leben lang wichtig. Wenn sie positiv ausfällt, dann umso mehr. Für kleinere Kinder ist sie zum Aufwachsen unentbehrlich.

11.04.2021 19:20 • #133


O
Ja, für Kinder natürlich.
Irgendwann braucht man sie aber nicht mehr.
Dann wird das Gegenteil davon wichtiger.
Vielleicht ist Differenz dann das richtige Wort?

11.04.2021 19:28 • #134


MissLilly
Bedingungslose Liebe gibt es aus meiner Sicht und Erfahrung ganz sicher, nicht aber die bedingungslose Beziehung .....leider verwechseln das die meisten Menschen bzw setzen es gleich...

13.04.2021 23:10 • x 2 #135


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