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Ist eine Beziehung eigentlich immer erstrebenswert?

tesa
Zitat von btlwe.:
dass ich im Kindesalter Liebe als ein Gewaltmonopol wahrgenommen habe

Darf ich fragen, was das genau bedeutet?

22.02.2023 22:30 • #31


btlwe.
@tesa Mein Vater war Alk., alles was ich aus der Kindheit in neiner Erinnerung habe ist die emotionale Erpressung ggüber meiner Mutter, die Gewaltanwendung oder ihm im Vollrausch! Als Vorbild hat er nicht getaugt. Alles andere andere Kindheitserinnerung sind wie gelöscht, da macht meine Gedankenwelt einfach zu! Wenn da positive Erinnerung sind kann ich diese definitiv gedanklich nicht reproduzieren! Ich höre nur von Verwandten Kindheitsgeschichten, wo ich involviert sein soll und stehe wie außenstehend daneben. Es ist so wie 9-10 Jahre,welche wie weggelöscht sind! Und halt über Jahre, dass ich mir immer Partner unbewusste gesucht habe, welche ähnlich Merkmale aufwiesen! Vor 10 Jahren habe ich für mich ein Strich gezogen und bemerkt, dass es mir ohne Partner wesentlich besser bzw. stabiler gefasst geht! Realistisch haut es mich am meisten aus der Bahn, wenn ich mich dann doch mal etwas mehr für Jemandem empfinde, auf mich wirke ich dann Unbeholfen und Unsicher. Was die Person ggüber logischerweise den intrinsischen Zweifel an ein gutes Match reinspühlt!

22.02.2023 22:40 • x 1 #32


A


Ist eine Beziehung eigentlich immer erstrebenswert?

x 3


tesa
@btlwe.

Ok, wir scheinen das gleiche zu empfinden. Bei mir waren beide Alk.. Eigentlich kam bei mir alles zusammen, was man sich vorstellen kann.

Ich denke immer, ich kann mich an nichts positives erinnern, weil da nichts positives war.

Und ich kenne das Gefühl der Unbeholfenheit. Ich bin bei mir, solange ich alleine bin. Kaum kommt einer dazu, verliere ich mich in der Beziehung. Deswegen habe ich meistens keine.

Aber für normal halte ich das nicht.
Mir bleibt immer der Mund offen stehen, wenn Leute erzählen, dass sie sich getrennt haben und ca. 1,5 Jahre später haben sie die nächste Liebe gefunden.

Ich glaube nicht, dass wir das einsame Leben ohne Partner:in wollen. Ich zumindest weiß, dass ich es nicht will. Aber das scheint unser Schicksal zu sein. Wenn man eine S**ei* Kindheit hatte, ist es später auch schei*e ...

22.02.2023 23:33 • x 2 #33


btlwe.
@tesa Ich bin aber grundsätzlich der Überzeugung, dass man es sich selbst erstmal positiv Gestalten kann! Erstmal für sich und weiter denke Ich persönlich erstmal nicht! Ein passender Partner ist eine Gabe, kein Selbstverständnis!

22.02.2023 23:59 • x 1 #34


Kiara36
Ich werde jetzt im März 38 Jahre alt und muss sagen mich würde es momentan nicht stören alleine zu bleiben.

Ich hatte 3 feste Beziehungen und habe auch jetzt nach meiner letzten Beziehung einige Dinge reflektiert und auch meine Anteile daran reflektiert.

Ich denke Liebe/ Beziehung sollte in einem Leben bereichernd sein.

Und ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, das man nie etwas in dem Partner suchen sollte was einem selber fehlt.

Ein Partner ist nicht für mein Glück verantwortlich sondern ich selbst.
Deswegen eine Beziehung bringt glaube ich nur was wenn man mit sich selbst im Reinen ist.

Sicher habe ich mir meine Zukunft als ich jünger war immer vorgestellt.
Heirat/Kinder eine eigene Familie.

Aber das Leben läuft nicht immer so wie man es sich vorstellt und trotzdem sollte man immer das Beste daraus machen.

23.02.2023 00:06 • x 5 #35


tesa
Zitat von btlwe.:
Ich bin aber grundsätzlich der Überzeugung, dass man es sich selbst erstmal positiv Gestalten kann! Erstmal für sich und weiter denke Ich persönlich erstmal nicht!

Ich habe das erstmal für sich positiv mittlerweile fast 25 Jahre betrieben. Es bleibt dabei ... mehr geht da nicht.

23.02.2023 00:29 • x 1 #36


btlwe.
@tesa Ich kann Dir da nur Zustimmen, exakt so ist es!

23.02.2023 00:44 • x 1 #37


M
Mittlerweile weiß ich, dass der Mensch auch in sich selbst stark sein muss. -Ohne andere. Die Vorstellung in allen Lebenslagen jemanden an seiner Seite zu haben, ist wunderschön, aber sehr zerbrechlich. Krankheiten, Unfälle, Trennungen, Tod.... können sämtliche Beziehungen vernichten.

23.02.2023 00:47 • x 2 #38


btlwe.
@tesa ich denk mir halt: Lieber hab ich für mich ein geborgenes Gefühl für mich, als das Gefühl wieder und wieder zu scheitern! Das wirft mich aus der Bahn. Wenn die Menschen, mit den es Scheitert wüssten, was es für ein Hürde für mich bedeutet, dass ich für Sie etwas an Gefühlen formuliere kann, bedeutet und das Vertrauen, was ich aufbringe, dann würden Sie es glaube ich ganz anderes einschätzen. Ich verschaue mich maximal alle 5-7 Jahre in Jemanden, also wirklich brutal selten und dann kommt halt wieder ein Tiefschlag, da man gefühlt zu ehrlich war. Manchmal fragt man sich, ob man nicht Liebenswürdig genug ist, aber rational aufgedrösselt, weiß man einfach, dass man dieses Datingmarktspiel einfach komplett anstrengend und Panne findet.Ich empfinde es als hochgerade deprimierend und würde echt einiges dafür tun, dieses sich in Jemand zu verschauen gänzlich abstellen zu können. Das Resultat kenn ich inzwischen all zu Gut. Ein Beziehung hat für mich erfahrungsgemäß rein faktisch kein positiven Impact und die häufig erwartete männliche Erwartungsrolle erzeugt bei mir auch eher für Herpes vor Verachtung.

Dafür versuche Ich mir Schönzureden, dass all die Grenzkonflikte in einer Beziehung einfach erspart bleiben, diese hätten das Potenzial mich komplett in ein Loch zu schubsen. Vielleicht glaube ich einfach schon lange nicht mehr an dieses Beziehungsversprechen, da jede Erzählung aus meinem Umfeld es mir immer wieder beweist.

Nein, Danke. Ich glaube, da lieber bei Mir und versuche genug Selbstwert/Liebe für mich zu entwickeln.

Muss diese Ausführung für jeden Leser verbittert klingen, aber ich behaupt mal für mich selbst, dass es sich gerade in eine ganz andere Richtung entwickelt: Ich gewinne wieder zutrauen zu mir und schau positiv nach vorne.

23.02.2023 04:16 • x 4 #39


S
Zitat von btlwe.:
Was denkt Ihr dazu? Habt Ihr auch manchmal dieses Gefühl?

Deine Beschreibung klingt sehr ähnlich zu meinen Gedanken und Erfahrungen.

Therapien, Selbststudien, Fachliteratur en Masse - alles wirklich auch mit großen Interesse aufgenommen für mich.

Ergebnis: es wäre eventuell besser gewesen, für immer Single zu bleiben, nach der letzten Trennung.

Aber ich habe auch viel gelernt. Früher konnte ich mich emotional oft jahrelang auch bei Dates auf niemand neuen einlassen.

Ich habe dann an das gedacht, was man über Kinder beim Fahrradfahren oder auch Motorradfahrer sagt: am besten wenn du gestürzt bist, gleich wieder aufsteigen und weiterfahren!

Die Alternative ist bis ans Lebensende ggf. darauf zu verzichten und Angst zu haben vor erneuter Verletzung.

Ich habe mich selbst dafür entschieden, einem Menschen der 1,5 Jahre intensiver gemeinsamer Zeit mit einer Art von Ghosting beendet hat, warum auch immer, nicht wieder diese Macht zu geben, dass ich jahrelang trauere, Angst habe o.ä.

Ich lernte auch oft erst nach zig Jahren eine Frau kennen, die (dachte ich) zu mir passte... One in a million.

Diesmal hat es das Schicksal so gewollt, dass ich kurz nach der Trennung die bisher beste Frau kennengelernt habe (obwohl ich alle meine Ex-Partnerinnen und die gemeinsame Zeit immer sehr wertschätze).

Wenn ich wieder auf die Fresse fliege, erinnert mich bitte daran

23.02.2023 04:46 • x 3 #40


btlwe.
Ehrlich, jemand der Ghosting betreibt ist grundsätzlich nicht mit genug Empathie ausgestattet worden oder besitzt nich das Minimum an Anstand sich vernünftig zu verabschieden und ist damit definitiv der gegeben Liebe würdig! (Es gibt da für mich nur die Ausnahme der psy./körp. Gewalt oder emotionalen Erpressung, wo ich diese Art von Kontaktabbruch als gerechtfertigt empfinde!) Aber ansonsten muss man schon ganz schön Arm dran sein, um sich nicht in Lage des ggübers versetzen zu können. Man behandelt doch vor allem wertschätzende Menschen nicht wie Luft, dass wiederstrebt einfach grundsätzlich jeglichen moralischen Grundwerten, die man bei einer adiquaten Erziehung mitbekommt.

So ich muss mal in die Wolken, schlafen. ️

23.02.2023 04:59 • x 2 #41


S
Zitat von btlwe.:
Man behandelt doch vor allem wertschätzende Menschen nicht wie Luft, dass wiederstrebt einfach grundsätzlich jeglichen moralischen Grundwerten, die man bei einer adiquaten Erziehung mitbekommt.

Die größte Ironie ist: es gab keinen Streit am Ende, und rate mal wer in der Beziehung Ghosting immer am striktesten verurteilt und als NoGo abgelehnt hat?

Genau. Sie noch mehr als ich...

Danke jedenfalls für deine sehr aufbauenden Worte - ich wollte meinen Fall hier allerdings nicht zum großen Thema machen.
Zitat von btlwe.:
So ich muss mal in die Wolken, schlafen.

Eine gute Nacht wünsche ich dir.

23.02.2023 05:22 • #42


alleswirdbesser
Hmmm, ich muss sagen, ich bin ein ziemlicher Beziehungsmensch und war nur selten und kurz Single. Die längste Zeit hatte ich zuletzt, seit meiner Forumsanmeldung quasi. Und sie hat mich gut stabilisiert, auch bin ich etwas schlauer geworden durch das Lesen hier, vorher war ich wirklich ein Naivchen, gutgläubig und habe geglaubt, dass die Liebe über allem steht.

Auch dachte ich früher, dass man mit dem Liebsten am besten zusammen leben sollte, eine Familie sein, für immer vereint, Rosawolke und Zukunftspläne und und und….

Das hat mir mein Forumsgrund tatsächlich aus dem Kopf geschlagen. Im Moment finde ich das getrennte Wohnen gerade sehr schön. Vielleicht weil ich meinen Pubertieren kein Zusammenziehen mehr zumuten möchte, oder einfach weil wir überhaupt nie darüber reden, es ist für mich einfach keine Option mehr. Ich habe einen Partner für mich, wir verstehen uns super und genießen die Zeit zu zweit. Das genügt mir völlig, ich habe keine weiteren Wünsche.

Und ja, ich kann mir vorstellen, dass man irgendwann, wenn man oft genug verlassen wurde, keine Lust mehr hat es wieder einzugehen und erneut zu riskieren. Ich war noch nicht soweit, habe jedoch darüber nachgedacht und kann es mir vorstellen. Irgendwann ist einfach genug.

23.02.2023 07:07 • x 5 #43


K
Zitat von alleswirdbesser:
, wenn man oft genug verlassen wurde, keine Lust mehr hat es wieder einzugehen und erneut zu riskieren

Och doch. Ich wurde dreimal betrogen und verlassen.
Im nachhinein bin ich froh, dass diese Beziehungen nicht so lange waren und ich mich so schnell als untaugliche Partnerin erwiesen habe für Frauen, die besch.n, belügen und betrügen. So dass sie tunlichst schauen mussten, passenderen Ersatz zu bekommen.


Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass ich ein viertes Mal auf solche Menschen nicht anspringen würde.
Tat ich vorweg ja auch nicht. War so eine Phase. Gehört zum Leben dazu, mal schlechte Phasen zu haben.
Deshalb ist nicht das ganze Leben kaputt.
Ich habe gelernt daraus. Weiß nun recht schnell, um wen ich einen weiten Bogen machen muss. Und sei sie noch so charmant und gut aussehend.
Seitdem sind mir keine Katastrophen mehr passiert und die letzten Jahren verliefen total entspannt, was das Thema angeht.


Nicht alles so negativ sehen. Viel liegt an einem Selbst und es kann einiges verändert werden. Das anzunehmen, ist die wahre Kunst.

Sich auf schlechte Kindheit ausruhen bringt nichts. Lernen, nach vorne schauen.

Klar, manchmal ist es so. Es kommt niemand mehr. Dann muss man neue Wege finden, sich das Leben noch schön zu gestalten.

23.02.2023 07:42 • x 2 #44


alleswirdbesser
Zitat von Karenberg:
Sich auf schlechte Kindheit ausruhen bringt nichts. Lernen, nach vorne schauen.

Das ist es ja, ich kann auf eine schöne Kindheit zurück blicken, stabile Familienverhältnisse, meine Eltern sind bis heute zusammen und ich hatte nie gedacht, dass meine zweite Ehe so endet wie sie geendet hat, bei der ersten war es vorausschaubar. Ich bin das schwarze Schaf in der Familie und habe möglicherweise das früher tief verankerte Urvertrauen verloren, ich weiß es nicht.

Jedoch ist Beziehung in meinen Augen nicht mehr die einzige erstrebenswerte Lebensform. Ich habe gelernt, dass man auch allein gut leben kann. Mit meinem Partner ist es viel schöner zur Zeit, aber ich weiß jetzt, dass die Welt nicht wirklich untergeht, wenn man plötzlich allein dasteht. Das war bisher immer der Fall, ich hatte nach der jeweiligen Trennung das Gefühl „Das war’s jetzt für mich „.

Mein Ziel ist, sollte es wieder soweit kommen, was ich nicht hoffe, nicht mehr so tief zu fallen und zu zerbrechen, Narben habe ich nun wirklich genug, wenn eine Trennung, dann bitte im Guten

23.02.2023 08:16 • x 2 #45


A


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