Ist Treue / Untreue normal?

Zitat von tina1955:

Aber wenn man dann mal auf einer Reha ist und die anderen Patienten dort beobachtet, dann nehmen sich beide Geschlechter nichts.

Ja, aber sind da Männer nicht auffälliger dann dabei, sich zu profilieren?
Schon allein werden sie kritisiert, starten nicht selten Rechtfertigungsorgien, es wird zum Gegenangriff gestartet.
Um jeden Preis muss dargelegt werden, man ist klüger, besser, stärker und allwissend. Man muss gleich entwerten, sich über den anderen stellen, um das Beinchen zu heben.

Hier im Forum ausgiebig erkennbar, die Position als allwissend und Oberhaupt der Weisheit muß sofort verteidigt und zementiert werden.
Duftmarke.

Zitat von DieSeherin:

ich habe ja auch schon eine ganze menge lebenserfahrung, würde aber jederzeit zugeben, dass die schlüsse, die ich aus meinem erlebten ziehe, meine interpretation der welt sind

Männer fühlen sich ja oft schon durch eine andere Meinung in ihrer Position und Stärke' angegriffen.
Und reagieren dann oft paradox mit Rechtfertigungsorgien oder Angriff, obwohl dies Themaverfehlt wäre, da ja der Aggressor meist nur seine Sicht der Dinge darlegt, sein Weltbild.

Zitat von paulaner:

Aber er diskutiert halt eben nicht mit mir, weil ich wohl zu weit unter seinem Niveau bin

Nein, es ist die Angst, die Menschen sich verstecken lässt.
Oder als Angstbeisser angreifen.

@Hansl Frauen überzeichnen gern durch absurde Emotionalität, womit sie sich selbst in Szene setzen.
Das kommt dem Platzhirsch ziemlich nah

Zitat von Minusdioptrie:

Eifersuchtsgedanken oder der Anspruch der Exklusivität werden nicht mehr aufkommen, somit kann man in der Beziehung durch Betrug nicht mehr verletzt werden.
Im Grunde ist das Loslassen der Treue nur Eigenschutz, so sehe ich das.

Wenn man das Weltbild der Liebe inkl. Treue hat, kann man sich 100 mal versuchen einzureden, dass es nicht schmerzt. Es schmerzt.

Ich versuchte den Schmerz auch (unterbewusst) auszuräumen, indem ich mich auf gebundene Partner einließ. Hat auch nicht funktioniert (Wobei ich, um bereits bekannten Angriffen vorzubeugen, gleich dazu sage, dass mir Ungebundene gar nicht begegneten.)

Zitat von Hansl:

Ja, aber sind da Männer nicht auffälliger dann dabei, sich zu profilieren?

Zitat von Hansl:

Männer fühlen sich ja oft schon durch eine andere Meinung in ihrer Position und Stärke' angegriffen.

Wen versuchst Du grade zu überzeugen? Komm, setzt Dich her, zu uns, beste FreundIN!

Das sind die Gründe, warum ich meistens partnerlos war. Bei mir war auch die Aussicht auf die tägliche Portion Bewunderung gleich Null.

@Hansl, neee ich würde eher sagen, die Herren waren bei der Ankunft eher sehr zurückhaltend und tauten dann auf, wenn sie zu zweit waren.
Frauen waren dahingehend sofort angekommen. Es war tatsächlich interessant zu beobachten, wie plötzlich aus ganz zurückhaltenden Personen eine Veränderung stattgefunden hat.

Zitat von tesa:

Wenn man das Weltbild der Liebe inkl. Treue hat, kann man sich 100 mal versuchen einzureden, dass es nicht schmerzt. Es schmerzt.

Es ist einer deiner Glaubenssätze, die du durch Erfahrung oder in der Kindheit, dir zu eigen machtest, TREUE ist positiv belegt.
Ein sicherer Weg, den du kennst, der dir vertraut ist, den du immer wieder gehst.

Jetzt verlässt du das Vertraute, siehst plötzlich einen See, hohes Schilfgras, dunkles Nadelgehölz, aber vielleicht erkennst du auch hier etwas Schönes?

Das ist Verlassen der Glaubenssätze, kritisches Hinterfragen, um vielleicht auf neuen Wegen froher werden zu können?

Zitat von Minusdioptrie:

Es ist einer deiner Glaubenssätze, die du durch Erfahrung oder in der Kindheit, dir zu eigen machtest, TREUE ist positiv belegt.

Zitat von Minusdioptrie:

Das ist Verlassen der Glaubenssätze, kritisches Hinterfragen, um vielleicht auf neuen Wegen froher werden zu können?

Ich frage mich grade, wohin es unsere Gesellschaft führt, wenn nichts mehr, was wir als Kinder lernen, Gültigkeit hat?

Und gleich ist die Antwort da! Dahin, wo wir bereits sind. Nichts hat mehr Gültigkeit. Moral, Respekt, Werte. Alles verkommt. Ich denke nicht, dass die heutige Gesellschaft glücklicher ist. Im Gegenteil.

Wir (als Gesellschaft) sind ständig Suchende geworden. Nichts hat mehr Gültigkeit. Nicht mal mehr, ob wir tatsächlich das Geschlecht besitzen, wonach es aussieht.

Zitat von tesa:

Wir (als Gesellschaft) sind ständig Suchende geworden. Nichts hat mehr Gültigkeit. Nicht mal mehr, ob wir tatsächlich das Geschlecht besitzen, wonach es aussieht.

Nur Tesa, du kannst das nicht aufhalten.
Ein Beispiel:
Ich habe einen Bekannten, der sehr zurückgezogen lebt, etwas kauzig, mir sehr sympathisch.
Das www lehnt er ab, besitzt kein Smartphon, hat keinen Internetzugang.
Dadurch hat er mit zunehmender Digitalisierung immer mehr Probleme, mehrfach habe ich versucht ihm aufzuzeigen, dass er raus aus dem Schneckenhaus muss, es fängt mit seiner Grundsteuererklärung an, da hat er Papiere beantragt um nicht Elster bemühen zu müssen und hört mit der Krankenversicherung auf.
Er macht sich das Leben unnötig schwer.

Ähnlich ist es hier, wenn wir festgezurrt im Korsett sind, das Klima um uns rauer wird, die Luft dünner, fallen wir um.
Manche Arten sind ausgestorben, auch weil ihnen Anpassung gefehlt hat.
Ich möchte damit nicht sagen, alles schlucken, dann läuft es schon.
Aber mehr Gelassenheit, auch mal 5 gerade sein lassen können, trägt viel zur Lebensfreude bei.
Nicht jeden Trend muss man auf seiner persönlichen Festplatte abspeichern, Differenzierung tut auch hier Not

Zitat von tesa:

Wir (als Gesellschaft

Ach tesa, scheint ein mächtiges Tief zu sein, in dem du dich befindest

Die Gesellschaft ist schnelllebiger geworden, ja. Höher, schneller, weiter … mehr!
Doch Du musst dabei nicht mitmachen .
Manchmal fühlt sich die Welt für mich auch so an wie du sie beschreibst. Dann versuche ich mich rauszunehmen, versuche zu entschleunigen und mir bewusst zu machen, dass es mir gut geht.
Diese innere Zufriedenheit wiederzugewinnen, die mich lange begleitet hat.
Jede Gesellschaft vor uns ist mit den Veränderungen, dem gefühltem Verfall der Werte zurecht gekommen, mussten sie wohl
Ändern im Großen kann es keiner, im Kleinen ,jeder für sich, geht das.

Fühl dich fest umarmt

Zitat von tesa:

Ich frage mich grade, wohin es unsere Gesellschaft führt, wenn nichts mehr, was wir als Kinder lernen, Gültigkeit hat?

Anders herum:
Durch die aktuellen Umstände wird das, was durch die Generationen der Großeltern und Eltern schon weitertradiert wurde, weiter verstärkt: Diese Gesellschaft wird immer narzisstischer.

Zitat von tesa:

Gültigkeit. Moral, Respekt, Werte.

Gewissen und Moral ist Luxus.
An Werten zählt nur das, was mir persönlich heilig und nützlich ist.
Empathie ist ebenfalls überflüssig, es seidenn, sie ist mir irgendwie nützlich.

Zitat von tesa:

Ich denke nicht, dass die heutige Gesellschaft glücklicher ist. Im Gegenteil.

Definitiv nicht. Immer mehr Menschen in diesem Land denken erstmal primär an sich, ihre Bedürfnisse und Rechte, die dann auch auf zweifelhafter Grundlage eingefordert werden. Oder es äußert sich in einer sehr zweifelhaften politischen Willensbildung, bei der sich des Volkes Mandat aus der Mitte immer mehr nach rechts hin verlagert.
Mit Gordon Summer gesagt: History repeats itself.

Zitat von Minusdioptrie:

in der Kindheit, dir zu eigen machtest, TREUE ist positiv belegt.

Inwiefern ist Treue bei einem Menschen dessen Eltern einzeln oder sogar einander betrogen haben, positiv belegt?

Zitat von whynot60:

Ist zwar nicht klar ersichtlich, was genau Du sagen willst, aber jedenfalls geht es doch gar nicht darum, welches Wertesystem jemand für sich selber hat

Oha, da hast mir ja ein riesen Statement gewidmet.
Dir, ich wollte aber durch meine Meinung jetzt nicht Deinen Status kritisieren, denn ich hab meinen Umgang bzgl meiner Wertvorstellungen sowie der Liebe dargestellt, für den der es lesen will.
Du musst Dich darum nicht rechtfertigen, weil ich gar nicht von Dir sprach.
Auch musst Du meine Welt auch gar nicht als Gegenreaktion bewerten oder verurteilen.
Denn ich liebe meine Wertvorstellungen, auch mein Wesen. Sollte mal etwas nicht mehr passen, ändere ich mich, am besten mit dem Mensch den ich liebe.
Also, für mich gibt es auch für Dein Leben keine Energie, um Dir übergriffig zu erklären, wie falsch Du liegen könntest.
Und hältst Du nun mein Wertesystem für dumm und falsch, darfst Du das.
Ich jedoch akzeptiere die Welt anderer, interessiert mich auch in der Regel nicht. Ich liebe meine Wertewelt.
Ich bin es auch leid, jedes Wort anderer jedes Lebenszeichen anderer zu sezieren... Oft wollen sich Menschen durch Entwertung anderer aufwerten.

Ich finde es schön und positiv, meine Wertevorstellung. Es gibt mir Sinn im Leben, der Frau die Liebe zu geben, die ihr gut tut.
Wenn Du ohne Wertesystem leben magst, oder dies so doof findest, oder komplizierst, darfst Du doch da musst jetzt nicht meine Welt zerlegen.
Dein mein Wesen baut auf meinem Leben, meinen Erfahrungen auf, was natürlich auch mal Änderungen erfordert.
Zum Beispiel hat mich nun das etwas starrsinnige Leben einer Moralvorstellung die Freunde im Lebe genommen.
Ich hab dadurch nicht nur mir eine grosse Chance auf die Erfüllung meiner Träume, dem was ich gerne leben würde zerstört.
Ich hab auch die Frau die ich liebe darum gebracht.
Aufgrund einer starren Moralvorstellung, was wohl ein Fehler war.
Trotzdem bleiben meine inneren Werte die Basis, aber eben nicht alles zwingend.
Zur Anlage bereit steht mein inneres jedoch grundsätzlich nicht.
Nur mit der Frau die ich liebe, werde ich mich darüber auseinandersetzen.
Dsbzgl. bin ich weder angreifbar, noch gerate ich durch Kritik oder Entwertung in Rechtfertigungsnot.
Auch steht für mich ausser Frage, Treue und der Wunsch meine Frau so zu lieben, daß es ihr und mir gut tut werde ich mit Freude, Kraft und tiefer Überzeugung leben.
Hoffnung ich liebe den Glauben an Liebe.
Es ist schön, lernt man Menschen kennen, die einen durch Teilnahme weiter mit inspirieren. Auch nicht aufgeben, den Menschen eher Hoffnung anstatt Kapitulation vorleben.
Letztendlich gibt es kein richtig oder falsch dsbzgl. für mich persönlich.
Betrachte ich meine psychoziale Situation, könnte man meinen es wäre falsch.
Betrachte ich aber meine innere Welt unabhängig von Verlust, Sieg oder Kampf quälenden Defiziten..... Ich bin glücklich, so wie ich bin.
Weil ich auch um paar wenige Menschen weiß, mit denen ich dsbzgl glücklich lebe.
Somit auch bei mir blieben, als ich aufgrund Kummer und weiterem auf dem Boden lag.

Somit existiert für mich kein Konkurrenzdruck, mich und meine Werte rechtfertigen zu müssen.
Da bin ich, wie meist nicht angreifbar.
Natürlich ist mir bewußt: Ich kann auf die Straße treten, totgefahren werden.
Aber die Frau die man zutiefst liebt aufgrund eines zu starren Werteartikels zu verlieren, lässt auch neue Blickwinkel zu, gerne.
Solange dies nicht auf Entwertung, negative Schuld hinausläuft.

Also, lieber whynot60, alles gut.
Jeder darf, erstrecht im höheren Alter seine Einstellung, seinen Charakter als gefestigt betrachten.
Solange man diesen nicht anderen versucht als Wahrheit überzustülpen, andere Menschen respektiert, alles gut.




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Zitat von tesa:

Bei mir war auch die Aussicht auf die tägliche Portion Bewunderung gleich Null.

Wie meinst du das genau, wenn ich fragen darf?

Zitat von whynot60:

Aber ich möchte Dir dennoch sagen: Ohne Wertesystem lebt es sich bei weitem besser. Und auch viel interessanter und lebendiger. So ganz uneingesargt.

Du hast also kein Wertesystem und würdest vom Partner alles akzeptieren? Wenn er dich um Geld betrügt z.b. oder mit Krankheiten ansteckt?
Ich bin mir sicher: Du hast auch ein Wertesystem, nur ist das anders als das von manch Anderen.