Ist Treue / Untreue normal?

Zitat von alleswirdbesser:

Danke! Eine Garantie gibt es nicht, das habe ich schon so oft erfahren, dass ich mich nicht darauf verlasse, dass wir zusammen alt werden. Aber jetzt ...

Du hast Dich auch sehr zu Deinem Vorteil verändert!
Genieß es

Zitat von Springfield:

Wenn es mir nichts ausmacht, das meine Partnerin S. mit anderen hat, dann kann sie das gerne tun und verletzt mich damit nicht. Sie hat dann, wenn ...

Und wenn man dem Partner einen Freibrief ausstellt, in der irrigen Annahme, es würde einem nichts ausmachen und dann später feststellt, dass es doch ganz schön doof ist und man nicht mehr klar kommt, was dann? Wie kann man diesen Freibrief ausstellen, ohne vorher genau zu wissen, ob man damit tatsächlich umgehen kann? Jemand, der bis dato monogam gelebt hat, kann es schlicht nicht wissen. Jemand mit Erfahrungen, zum Beispiel als Affärenführer kann es womöglich besser beurteilen oder es großzügiger betrachten, für beide Seiten dann. Aber so ganz ohne Erfahrung, von 0 auf 100, stelle ich es mir schwer vor.

Im Grunde müssen beide wirklich gleich ticken. sonst sagt einer eventuell ja zum Freibrief ohne es wirklich zu wollen, nur um den geliebten Menschen halten zu können.

Zitat von Felica:

Du hast Dich auch sehr zu Deinem Vorteil verändert! Genieß es

Danke! Ich bin noch dabei, hoffe ich, man lernt nie aus. Aber der Schmerz der Trennung von damals ist weg, das merke ich.

Zitat von Springfield:

In dieser Ehrlichkeit, kann man die Lust des anderen verstehen und sie wird deshalb nicht zur Bedrohung, auch wenn sie auf jemand anderen gerichtet ist.

Das verstehen viele nicht. Und das auch nicht:

Zitat von Springfield:

das nicht, dass sich sich grenzelos durch alle Betten v-gelt.

Zitat von Springfield:

in Liebe verbunden und dennoch in Freiheit, die man nicht versprechen muss, die man nicht einfordert, für die man sich nicht rechtfertigen oder schämen muss

Du hast das sehr schön auf den Punkt gebracht. Und nochmal festgehalten: wir sprechen von intakten Beziehungen.

Zitat von alleswirdbesser:

Danke! Ich bin noch dabei, hoffe ich, man lernt nie aus. Aber der Schmerz der Trennung von damals ist weg, das merke ich.

Ja, Du klingst auch inzwischen ganz anders. Zufrieden und ganz bei Dir.
Vllt kann der/ die eine sich eine Scheibe abschneiden.

Zitat von Felica:

vielleicht kann der/ die eine sich eine Scheibe abschneiden.

Da wäre ich großzügig, muss ein bisschen abspecken

Zitat von alleswirdbesser:

Im Grunde müssen beide wirklich gleich ticken. sonst sagt einer eventuell ja zum Freibrief ohne es wirklich zu wollen, nur um den geliebten Menschen halten zu können.

Oder es gibt Menschen, die sagen ja zur Treue ohne es zu wollen, um eine Art Sicherheit zu erzeugen.

Zitat von Springfield:

obwohl mir Freibrief nicht gefällt,

Mir auch nicht. Ich verstehe das sogar irgendwie gar nicht.
Vielleicht habe ich ja eine andere Sicht auf den Begriff Treue.
Für mich bedeutet das nicht nur S. Treue. Aber unter bestimmten Gesichtspunkten natürlich auch.
Treue bedeutet für mich auch Ich stehe zu dir, Ich bekenne mich zu dir, usw.
Und das bedeutet eben, dass ich meiner Partnerin nicht wissentlich weh tue. Dazu gehört eben auch, dass ich sie nicht, wie auch immer, hintergehe, dass ich sie nicht in wichtigen Dingen belüge, usw.

Zitat von Lizzzy:

Oder es gibt Menschen, die sagen ja zur Treue ohne es zu wollen, um eine Art Sicherheit zu erzeugen.

Klar, auch das ist nicht selten, die einseitige Treue. Ich hoffe halt nur, dass man sich trennt, bevor die Affäre beginnt, spätestens nach dem ersten Intimwerden mit einer anderen Person. Man ist quasi frei zu gehen und muss nicht bis zum eigenen Tode ausharren.

Zitat von paulaner:

Und das bedeutet eben, dass ich meiner Partnerin nicht wissentlich weh tue. Dazu gehört eben auch, dass ich sie nicht, wie auch immer, hintergehe, dass ich sie nicht in wichtigen Dingen belüge, usw.

Davon war gar nicht die Rede

Zitat von alleswirdbesser:

Und wenn man dem Partner einen Freibrief ausstellt, in der irrigen Annahme, es würde einem nichts ausmachen und dann später feststellt, dass es doch ganz schön doof ist und man nicht mehr klar kommt, was dann? Wie kann man diesen Freibrief ausstellen, ohne vorher genau zu wissen, ob man damit tatsächlich umgehen kann?

Ich stelle meinem Partner keinen Freibrief aus. Ich verstehe sein Handeln, seine Motivation, seine Wünsche, weil wir uns ehrlich und offen austauschen können. Damit entwickelt sich alles auf gleicher Höhe und im totalen Einvernehmen. Das so etwas wie ein Freibrief existiert merkt man erst dann, wenn man die Beziehung unter dem Aspekt eines Freibriefes betrachten möchte. Ach ja, es hat ja jeder von uns einen Freibrief. Das kann man ja so sehen, ist aber nicht wichtig. Der Freibrief geht in der Freiheit der Beziehung einfach unter und zwar recht belanglos und ist echt nicht der Rede wert. Jeder kann machen was er will, es braucht keinen Freibrief. Alles was es braucht ist Liebe und offener und ehrlicher Austausch, zumindest bei uns.

Zitat von Lizzzy:

Oder es gibt Menschen, die sagen ja zur Treue ohne es zu wollen, um eine Art Sicherheit zu erzeugen.

Ja klar. In Umfragen sagen ja fast alle, dass ihnen Treue wichtig ist.
Meinen tun sie damit aber meistens (nur) die Treue des Partners

Zitat von Felica:

Davon war gar nicht die Rede

?

Zitat von paulaner:

Treue bedeutet für mich auch Ich stehe zu dir, Ich bekenne mich zu dir, usw.
Und das bedeutet eben, dass ich meiner Partnerin nicht wissentlich weh tue. Dazu gehört eben auch, dass ich sie nicht, wie auch immer, hintergehe, dass ich sie nicht in wichtigen Dingen belüge, usw.

Unbedingt. Genau so. Mein Kredo.

Zitat von paulaner:

Und das bedeutet eben, dass ich meiner Partnerin nicht wissentlich weh tue

Ich denke manchmal, dass die Lüge und das Doppelleben, was eine Affäre beinhaltet, einen unfassbar tiefer Schmerz mit sich bringt. Das dieses ich gebe mich dir hin, du weisst um mich, rede im Vorfeld mit mir, wenn was nicht stimmt nicht standfindet, obwohl man anderes suggeriert bekommen hat, was sogar eine Priorität haben sollte.
Dieser Schmerz ist einfach nicht transparent zu machen und deswegen so unverständlich.
Es ist nicht der Schmerz wegen moralischen Verfehlungen.
Es ist der Schmerz, weil Ehrlichkeit und Vertrauen zerschossen wurden.
Ich gehe sogar soweit, dass man sich dadurch maximal entfremdet und um alles zu retten, neu kennen lernen muss, um festzustellen, was übrig bleibt.

Zitat von Springfield:

Jeder kann machen was er will, es braucht keinen Freibrief. Alles was es braucht ist Liebe und offener und ehrlicher Austausch, zumindest bei uns.

Freibrief.
Vertrag.

Ich denke, vielleicht hängt dies mit Triebhaftigkeit zusammen, solch Probleme mit Treue zu haben.

Für mich ist Treue eine Entscheidung.
So wie Liebe eine Entscheidung ist.
Ich denke, ich würde als Extremist gelten,weil ich treu war, bin und immer sein werde.
Hat aber auch mit der Frau zu tun, die dann meine Frau ist.
Oder hätte sein können.

Thema?
Nein, dies ist für mich kein Thema, war es noch nie, ist es nicht und wird es nie sein.

Ich weiß, es ist altruistisch und dumm.