Kinderentzug durch Ex für nichts

Zitat von B747:

wie ging es dir denn dabei als du davon erfahren hast, wenn ich fragen darf?

Wir waren ja schon ein Jahr getrennt und ich lebte bereits ein halbes Jahr in meiner eigenen Wohnung als sie mir es offiziell sagte. Da war nicht viel Emotion mehr. Ich habe ihr auch alles Gute für ihre Beziehung gewünscht und geschrieben das sie mit ihm glücklich wird.

Man muß aber auch dazu sagen, sie ist und war kein einfacher Mensch. Sehr eigener Charakter. Und das entlieben war nicht schwer. Sie ist mir gegenüber schwer manipulativ gewesen in der Ehe. Das habe ich schnell gemerkt nach der Trennung wie fremdgesteuert ich war. Und deshalb bin ich hier jetzt heute sogar froh das ich nicht mehr mit ihr zusammen bin. Ich bin jetzt mit Anfang 40 eigentlich erst aufgeblüht wie ich auch von meinem Umfeld gesagt bekomme. Deshalb fiel mir das damals nicht sonderlich schwer ehrlich gesagt.

Zitat von EngelohneFlügel:

Wir waren ja schon ein Jahr getrennt und ich lebte bereits ein halbes Jahr in meiner eigenen Wohnung als sie mir es offiziell sagte. Da war nicht viel Emotion mehr. Ich habe ihr auch alles Gute für ihre Beziehung gewünscht und geschrieben das sie mit ihm glücklich wird. Man muß aber auch dazu sagen, sie ist und ...

Danke für deine Offenheit...

Ist schon verrückt das einem viele Dinge in der Beziehung gar nicht so auffallen, oder? Wenn deinem Bekanntenkreis sogar eine positive Veränderung seit der Trennung auffällt dann muss die Ehe dich ganz schön eingeschränkt haben.

Gerade kommt mir sogar teilweise auch ein Gefühl von Erleichterung durch. Unbeschreiblich und womöglich unverständlich. Aber ich bin nicht mehr Objekt der Begierde bedeutet für mich eben auch, keine Diskussionen mehr, kein Stress mehr, Ruhe und Frieden.

Aber kurz darauf wird mir wieder komisch.

Mir kam es gar nicht als Einschränkung vor weil ich so der Typ bin, das die Familie vor allem anderen steht. Denkfehler dabei ist nur, der wichtigste Mensch in deinem Leben bist du selber. Das ist nicht egoistisch gedacht sondern du kannst nur für andere da sein wenn du selber für dich gut sorgst. Und da lag mein Problem bzw. das nutzte meine Ex-Frau aus. Ich habe für mich selber gar nicht mehr gesorgt. Ich war im Jahr höchstens 1 mal mit einem Freund im Kino oder auf einer Veranstaltung. Ansonsten war da nur sie und die Kinder. Und die Arbeit. Und das Haus. Und...und....und.
Und sie ist ja wie angedeutet so jemand, den andere glücklich machen müssen. Wie soll das gehen wenn du das nicht mehr selber bist? Aber auch nichts daran änderst oder es merkst weil dein Partner dem du eigentlich vertraust dir das Gefühl gibt das es so sein muß wie es ist.....

Zitat von EngelohneFlügel:

Das ist nicht egoistisch gedacht sondern du kannst nur für andere da sein wenn du selber für dich gut sorgst. Und da lag mein Problem bzw. das nutzte meine Ex-Frau aus.

Verstehe was du meinst bin da absolut bei dir. Gut, dass du dich da wiederfindest. Das soll jetzt esoterisch klingen oder so aber es gibt einem eine Wahnsinnige Energie wenn man auf sich selbst schaut.

Zitat von alleswirdbesser:

Und du denkst ihm bleibt ihre Eifersucht auf Dauer erspart? Er kennt sie noch nicht so gut wie du

Ja nee der wird das auch schneller mitbekommen als ihm lieb ist

Ich habe da einen sehr passenden Spruch gefunden der zu meinem momentanen Stand im Leben passt....

Das Beste, was ich jemals getan habe, war jemanden loszulassen, für den es in Ordnung war, mich zu verlieren.

Keine Ahnung von wem der Spruch stammt aber ich finde, es passt ganz gut. Denn was ich als eins der wenigen Dinge meiner Ex-Frau ankreide ist, das sie das Ende sah und nicht reagierte. Natürlich beteuerte sie oft das sie alles versucht hätte aber ich habe ja nicht reagiert usw.
Sie sagte mir sogar noch ins Gesicht, das wir beide gemeinsam auf einen Abgrund zu liefen und als wir an der Kante standen hätte sie mich weg gestoßen damit ich sie nicht mit in den Abgrund reiße.

Egal wie, jedes Ende ist auch ein Anfang. Und die Zeit heilt viele Wunden. (nicht alle) Kann man sich in der akuten Trennungssituation immer nicht vorstellen aber es ist wirklich so.

Zitat von B747:

Aber ich bin nicht mehr Objekt der Begierde bedeutet für mich eben auch, keine Diskussionen mehr, kein Stress mehr, Ruhe und Frieden.

Bei mir setzte damals nach dieser Erkenntnis nach und nach endlich diese innere Ruhe ein. Gott war das herrlich. Dieses Gefühl war mir fast schon unbekannt. Als ich das realisierte, wusste ich auch, dass die Trennung in Ordnung geht und danach ging es bergauf.

Seitdem möchte ich auf keinen Fall in mein altes Leben zurück.
Und ich fühlte mich anfangs auch ziemlich verzweifelt. Aber mittlerweile ist mir diese innere Ruhe und Ausgeglichenheit so wichtig und heilig, dass ich schon fast Angst habe, das bei einem neuem Mann wieder zu verlieren. Wird wohl einer dieser Lernprozesse im Leben sein.

Es dauert eine Weile, bis man genügend Abstand zu den Dingen entwickelt hat, um ein fast schon neutralen Blick auf die Vergangenheit werfen zu können. Und das stimmt. Sehr viele Dinge erscheinen plötzlich in einem komplett neuen Licht und du sitzt nur da und denkst, Oh Gott, wie konnte ich nur?

Zitat von EngelohneFlügel:

Egal wie, jedes Ende ist auch ein Anfang. Und die Zeit heilt viele Wunden. (nicht alle) Kann man sich in der akuten Trennungssituation immer nicht vorstellen aber es ist wirklich so.

Das stimmt wohl, man ist auch irgendwann in einem Alter wo man schon die ein oder andere Trennung hatte. Vielleicht hing vorher nicht so viel dran aber Gefühle waren in der Regel doch auch mind. so groß wie der Schmerz danach. Man weiß, man kann es bewältigen, es geht vorbei. So dolle ist es bei mir tatsächlich nicht mal mehr, weil ich die Trennung innerlich viel früher schon begonnen habe meine ich. Mir war das damals nicht so bewusst aber ich habe mich still und heimlich emotional distanziert und davon geschlichen oder eben befreit.

Zitat von Sorgild:

Gott war das herrlich. Dieses Gefühl war mir fast schon unbekannt. Als ich das realisierte, wusste ich auch, dass die Trennung in Ordnung geht und danach ging es bergauf.

Ich weiß hier genau was du meinst! Ich erinnere mich noch sehr gut als ich etwa 4 Wochen vor der Trennung im Meer schwimmen war und ich denke beim Schwimmen immer viel nach. Da überkam mich plötzlich diese unglaubliche fast unheimliche Energie mit der Gewissheit: du musst dich Trennen! Es hat mir so viel Freiheit, Energie und Lebensmotivation gegeben dieser Gedanke das man es eigentlich nicht so deutlich hier schreiben dürfte.

Aber da wusste ich eben, es geht nicht anders ich muss mich trennen.

Ich habe es vermutet, dass es jemand anderes gibt, wegen dem nicht telefonieren können.

Es geht schnell bei euch. Sowohl bei dir als auch bei ihr...

TE, jetzt solltest du nur noch alles versuchen, um nicht eine Geldautomate zu werden. Wenn schon neue Partnern ins Spiel sind, dann wird es meistens drekig.

@name

Ja finde ich auch, vor allem so ernst dass die Kinder vorgestellt werden. Da ist sie mir aber deutlich voraus.

Ich muss nochmal kurz klarstellen dass ich nichts mit einer Frau aktuell am Laufen habe... es ist auch nichts passiert, außer ein nettes Gespräch in völlig anderem Kontext und ein wenig flirterei mit dem Telefon + Datetermin der dann von mir abgesagt wurde.

Sicher, dass sie ihn erst nach der Trennung kennengelernt hat? Vielleicht ging sie schon immer fremd. Es gibt solche Fremdgeher. Die denken einfach, dass jeder so drauf ist.

@B747 Ich finde ja spannend, dass sie dir die ganze Zeit unterstellt, du hättest bereits eine (oder mehrere) andere Frauen...während sie dir nun offenbart, dass es bereits mit einem neuen ernster wird. Dass sie auch noch mehrmals nachfragt, ob es dir auch wirklich nichts ausmacht, ist seltsam. Ich war noch nie in einer solchen Situation, kann mir aber vorstellen, dass ich froh wäre, wenn ich die Nachricht überbracht hätte. Würde man mir dann versichern, dass es in Ordnung ist, wäre das Thema damit für mich vom Tisch...jedenfalls dann, wenn es mir mit dem neuen wirklich so ernst wäre und es mir nicht darum ginge, den Ex eifersüchtig zu machen oder in einer vielleicht vorhandenen Wunde zu stochern.

Diese Erleichterung ist für den, der geht oder sich befreit völlig normal - sonst hätte man sich nicht getrennt.

Und ihr lahmer Versuch, Dich mit der Story vom Neuen anzupieksen, könnte 2 Hintergründe haben:
Entweder projiziert sie ihr eigenes schlechtes Gewissen auf Dich und hat selbst schon länger den Wunsch nach jemand anderem an ihrer Seite.
Oder sie hat unter einer emotionalen Distanz zu Dir sehr gelitten und daher kommen ihre Eifersuchtsattacken und auch der Versuch, Dich eifersüchtig zu machen (Dich da zu verletzen, wo es ihr selbst am meisten schmerzen würde).

Dass irgendwas mit einem Neuen ernst wird, glaube ich aber nicht. Dafür ist sie in ihrem emotionalen Gleichgewicht noch viel zu abhängig von Dir.
Dass sie sich mit jemand anderem tröstet, ist allerdings sehr gut möglich. Es gab da Mal eine Untersuchung, dass Mutter kleiner Kinder (unter 4 Jahre), die ihren Partner und Ernährer verlieren (durch Tod, eigene oder seine Trennung), einen biologischen Drang haben, zum Schutz der Brut ganz schnell einen neuen Ernährer aufzutun und dadurch sehr an Ernahrertyoen orientiert sind und auf die auch attraktiv wirken. Scheint ein Überlebensmechanismus aus der Zeit zu sein, als wir noch auf Bäumen wohnten. Ähnlich dem Mechanismus, dass Frauen sich, nachdem das jüngste Kind 4 Jahre alt geworden ist, wesentlich leichter vom Partner trennen als vorher. Muss man als Paar auf dem Schirm haben, dass um den 4. Geburtstag des Jüngsten herum die Karten in der Familie nochmal neu gemischt werden.

Zitat:

Zitat von Pflichtmöglkt:
Sich nach einer Trennung so aufstellen, dass man autark Kind und Finanzen/Job gewuppt bekommt, ohne auf den anderen angewiesen zu sein, gibt am meisten Handlungsmöglichkeiten.

Zitat:

Zitat von B747:
Aber wer motiviert dazu? Meine Frau ist nicht autark und sie hat auch keine Motivation das zu werden.

Die Notwendigkeit motiviert.
Wenn Deiner Frau das Geld ausgeht, wird sie sich Arbeit oder einen Ernährer suchen. Und wenn Dir die Kinder fehlen, wirst Du auch mit einem anderen Job, der Dir mehr organisatorische Möglichkeiten gibt, zufrieden sein.

War bei uns genauso. Mein Ex war in Elternzeit, als ich mich trennte, hatte durch sein Verhalten aber keinen Anspruch auf Trennungsunterhalt. Also musste er sich zügig Arbeit suchen. Und da lockte ein höheres Einkommen 600km entfernt und so hat er sich selbst die Karten gegenüber unserem Kind gemischt. Ich wiederum müsste ganz schnell autark werden, was die Kinderbetreuung anging. Die Kita hat gut mitgezogen, aber mein Arbeitgeber überhaupt nicht. Ich müsste also wechseln und habe dabei ganz bewusst auf Vereinbarkeit von Kind und Job geachtet, dadurch erheblich weniger verdient, so dass wir schlussendlich innerhalb unseres Viertels in eine wesentlich günstigere Wohnung ziehen mussten. Das war für alle Beteiligten eine harte Zeit. Aber hätte ich beruflich nicht zurückgesteckt, würde das Kind jetzt nicht bei mir leben. Das Jugendamt schaut sehr genau hin, wer auf seinen bisherigen Lifestyle besteht und wer sich auf das Kindeswohl einstellt. Deshalb rate ich Dir, nicht wie mein Ex zu hohe Ansprüche an den eigenen Lebensstandard zu haben und darüber den täglichen Kontakt zum Kind zu verlieren.

Aber lass das Jugendamt proaktiv wissen, was Du aus welchen Gründen tust. Zu viele Väter reduzieren ihr Einkommen, um der Ex weniger abgeben zu müssen. Da haben die Jugendamtsdamen dann schon Vorurteile. Aber wenn Du z.B. einen persönlichen Beratungstermin mit dem JA ausmachst und darstellst, dass Du als getrennter Vater nun wegen der Dienstpläne nicht so regelmäßig Deine Kinder sehen kannst, wie Du das gerne möchtest (und verkneif Dir zu erwähnen, dass Deine Ex die Abmachungen nicht einhält, sondern beschteib das z.B. als auch für meine Frau ist es nicht leicht, mit diesen Wechselschichten umzugehen und sich darauf einzustellen. Sie hat jetzt auch die Elternzeit nochmal verlängert, weil ich ihr nicht an festen Tagen die Kinder so abnehmen kann, dass sie wieder arbeiten könnte.). Und dann erwähne, dass Du die Möglichkeit hast, einen anderen Job anzunehmen, der Dir andere, verlässliche Arbeitszeiten einräumt, aber natürlich dadurch auch nicht so üppig bezahlt wird. Und ob das JA Dir Mal ausrechnen könnte, was das für Auswirkungen auf den Kindesunterhalt hat und ob das JA die neue Summe dann noch für ausreichend halt und Deinen Plan des regelmäßigen Umgangs unterstützen kann.

Wenn die nicht komplett abgefressen auf Vater sind, werden die sich freuen, dass da mal einer ist, der sowohl finanziell als auch hands-on für seine Kinder sorgen möchte und sogar vorher fragt und Rat sucht, bevor er Fakten schafft.

Kannst ja aus der Quarantäne heraus mal eine Mail ans JA schicken und um einen Beratungstermin bitten. Dann lernen die Dich schon Mal als vernünftigen Menschen kennen, bevor Du in einem Anwaltsschreiben als nachlässiger, rachsuchtiger Vater dargestellt wirst.