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Klage auf Wechselmodell - Erfahrungen

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@novembergast

Bei größeren Anfahrten der EXE z.B. aus dem Urlaub oder von Verwandtenbesuchen habe ich ziemlich weite Zeitfenster von mir aus vorgeschlagen. Eine Mail von unterwegs war aber von mir gewünscht, da konnte ich dann mich drauf einstellen. Eine Stunde vor Ankunft kann man ja schon recht konkret was sagen, wann die Ankunft sein wir. Ich mache das, weil ich nicht will, dass irgendwie doof geheizt wird auf der Autobahn, nur um die Übergabe irgendwie einzuhalten. Auch soll man entspannt losfahren können d. h. Auto beladen, etc ohne Hast und Stress. Wünsche mir das bei mir auch so. Wurde aber noch nie so gehandthabt. Daher fahre ich immer lieber nen Tag vorher zurück.

26.12.2018 18:30 • x 3 #2161


S
So Weihnachten ist vorbei. Kleine wieder abgeliefert. War kurz aber schön. Ein Tag mehr wäre ideal. Aber es war Quality Time. Habe ihr im Auto noch mal ne Bussi auf den Kopf gedrückt und mein Weihnachtsgeschenk geknuddelt. Hab ihr das noch mal gesagt, dass sie mein Weihnachtsgeschenk ist.

So was hat se da geantwortet: Papa, das schönste Geschenk von Dir für mich ist, meine Kindheit!

Man ist die tiefgründig drauf mit 8 Jahren. Dann haben wir am Haus der EXE geklingelt.

26.12.2018 20:41 • x 8 #2162


A


Klage auf Wechselmodell - Erfahrungen

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S
Tja tiefgründig, man sollte nur aufpassen dies nicht zu sehr zu forcieren.
Mir fällt es unheimlich schwer, aber auch ich verbessere mich darin, Umgangsvater muss man lernen ( ich las das in Bayern nun ein Männerbeauftragter arbeitet und reihenweise Männer ihn aufsuchen, um sich Rat zu holen).

Meiner Tochter geht es bestens, große Familie drum herum, viel Geld zur Verfügung- jede Menge Möglichkeiten.

Also alles bestens.
Das einzige was auffällt, sie meldet sich nun häufiger und erzählt Geschichten von früher.

Ich muss noch gleichgültiger werden- mein Vorhaben für 2019, neben mehr Spass haben, mehr Ablenkung.

27.12.2018 11:33 • x 2 #2163


N
@Solskin: Es ist jedes Mal eine größere Anfahrt, da er weggezogen ist. 4 Stunden mit dem Zug, 5-6 (je nach Staulage) mit dem Auto. Ich bringe das Kind mit dem Zug. Bedeutet dann natürlich frühes Aufstehen und gute Organisation, um in jeder Lebenslage (ich krank, das Kind krank, das Kind in Trotzphase, das Kind vor Aufregung in der Nacht schlaflos und daher grummelig, Regen, Schnee, Streiks) den gebuchten Zug zu erwischen. Verspätungen sind aber selten und man kann sie ankündigen. Er fährt lieber mit dem Auto. Bedeutet: Irgendwo ist immer Stau. Und für Toilettengänge, Essen, Tanken muss man anhalten. Er fährt manchmal um 9 Uhr los, manchmal um 11 Uhr. Falls ich das nachfrage, gibt es natürlich immer eine Begründung.
Das Kind kommt also irgendwann zwischen 14 und 20 Uhr. Ich arbeite Vollzeit. Einen halben freien Tag zu Hause rumhocken oder den Hausputz erledigen, nur um Monsieurs Freiheitsgefühl nicht einschränken zu müssen, macht mich daher wütend. Wenn es einen Weg gäbe, ihn an dieser Stelle nach meiner Pfeife tanzen zu lassen, würde ich sie ausnutzen.

Aus seiner Sicht fährt er übrigens meistens kurz nach 9 Uhr los und bringt das Kind eigentlich immer zwischen 15 und 16 Uhr und kann für Stau nichts. Er macht also alles richtig und wird nur durch äußere Umstände manchmal gehindert, Standards einzuhalten, die er für sich selbst ganz selbstverständlich in Anspruch nimmt. Und ich kann mich da ja doch mal etwas flexibler zeigen, schließlich habe ich das Kind ja die meiste Zeit und er nur so wenig. Und außerdem geht es mir aus seiner Sicht nur darum, ihm den Umgang mit dem Kind zu erschweren und seine gute Bindung zu sabotieren.

Diese Einstellung von ihm (Er ist das Opfer widriger Umstände. Er hätte ja ..., wenn er denn gekonnt hätte, aber leider... Das MUSS ich doch verstehen und ihn unterstützen.) war übrigens ein Hauptgrund für die Trennung und regt mich auch heute noch auf. Wenn er seine Bedürfnisse immer an erster Stelle sieht, ist er als Ehemann jedenfalls untragbar. Dafür hat er Konsequenzen gesehen.
Ob er mit dieser Einstellung ein guter Vater ist, wird das Kind irgendwann beurteilen können. Hoffentlich zeigt er auf der Ebene mehr Performance und priorisiert sich nicht so sehr. Das würde ich meinem Kind wünschen. Faul, egozentrisch und selbstgefällig wurde er mir gegenüber ja erst während der Schwangerschaft. Er kann auch anders.

Ein Wechselmodell (um beim Topic zu bleiben) ist mit ihm für mich jedenfalls nicht mehr denkbar. Und ein Richter sähe das hoffentlich genauso. Mein Ex sieht dagegen seinen Wegzug als notwendig und seinerzeit alternativlos an und mich in der Pflicht, den Umgang des Kindes mit ihm nach Kräften zu unterstützen. Das Kind zu ihm zu bringen und damit einen weiteren freien Tag mit 9 Stunden Zugfahrt (Hin und zurück) zu verbringen, reicht da nicht. Denn das mache ich aus seiner Sicht für das Kind (dessen Eltern jetzt nunmal diese Distanz trennt) und nicht für ihn (schließlich war sein Umzug alternativlos). Und ich hätte da ja auch was von, nämlich mehr Zeit (im Zug...) mit dem Kind.

Es gibt eben immer zwei Seiten einer Medaille.

27.12.2018 13:47 • x 1 #2164


V
@novembergast Die Väterthemen scheinen bei dir ja sehr negative Empfindungen auszulösen.
Ich lese bei dir viel Frust und viele Schuldzuweisungen in Richtung des Vaters deiner Kinder. So nach dem Motto: Er war ein A..., Ich hab mich getrennt. Wie sieht denn da die zweite Seite der Medaille aus? Mal über die eigenen Baustellen nachgedacht? Oder der Klassiker: Er/Sie war an allem schuld, ich konnte nicht anders ?

27.12.2018 13:55 • x 4 #2165


S
Ich finde Novembergast kommt ihm da schon sehr entgegen wenn sie das Kind auch zum Vater bringt.
Bring und Holpflicht ist ja eigentlich bei ihm. Wechselmodell bei der Distanz ja gar nicht möglich.

27.12.2018 14:06 • x 1 #2166


M
Zitat von Solskinn2015:
Bring und Holpflicht ist ja eigentlich bei ihm.

Hast du dafür ne Quelle? Abgesehen vom Novembergast? Als Vater so weit vom Kind wegziehen finde ich persl. unmöglich. Wenn man denn Interesse an seinem Kind hat.

27.12.2018 14:43 • x 5 #2167


N
@vollhorst: Aus seiner Sicht hat er alles gegeben und ich war zu kritisch und zu laut (O-Ton) und habe ihm nicht genug Zeit und Unterstützung gegeben, einen guten Weg für uns alle (O-Ton) zu finden.

Diese Schuhe ziehe ich mir absolut an. Ich war nicht mehr bereit, ihn weiterhin mit durchzuziehen. Und ich wurde laut und deutlich, wenn wieder mal unbezahlte Rechnungen von ihm auftauchten und er das schon regeln wollte oder sich kurz danach wieder was gönnen musste. Denn die Erfahrung zeigte, dass er das nicht hinbekam und ich dann einspringen und regeln musste. Fand er natürlich ganz schlimm. Ich hätte zu wenig Geduld, um ihn in seinem Tempo eine Lösung finden (er) / vor sich hin prötteln und dann verdrängen (ich) zu lassen. Und ich sah nicht ein, dass nun mit dem Kind ich mehr leisten sollte als er, während er unter der Verantwortung zusammen zu brechen schien, der irrigen Meinung war, er leiste schon so viel und dann nur mit Flucht reagierte.
Ich hatte andere Erwartungen an meinen Mann und den Vater meiner Kinder. Das habe ich ihm deutlich und (zuletzt) oft gesagt und dann die Konsequenzen gezogen. Er darf gerne sein Leben vertrödeln und verdaddeln und dafür Ausflüchte finden. Aber nicht auch meins und das des Kindes. So aufopferungsbereit bin ich nicht.

Für mich war die Trennung kein Verlust. Ich hätte mir nur für mein Kind einen besseren Vater gewünscht und mir einen besseren Ehemann, mit dem ich dann auch hätte zusammen bleiben und dem Kind ein heiles Zuhause und Geschwister hätte geben können. Das war mit diesem Mann aber nicht möglich und wäre es auch nie geworden. Ich hätte nie so viel Geld verdienen können, wie er in den Sand setzen und für sich ausgeben konnte. Und mein Haushalt wäre mit ihm darin weiterhin ein Chaos geblieben.
Warum er sich in der Schwangerschaft vom normalen Menschen zum bedürftigen Chaoten entwickelt hat, werd ich wohl nie erfahren. Aber tolerieren muss ich das nicht, nur weil wir zusammen ein Kind haben. Das sah er anders.

@Solskinn: Die Bringdienste habe ich gegen etwas eingetauscht, was ich für das Kind für wichtiger erachtet habe, und dem mein Ex nicht ohne Gegenleistung zustimmen wollte. Dazu stehe ich auch. Aber da bleibt eben dann auch nicht mehr viel zusätzlicher Raum für Flexibilität.

@Michael: Übergabeort für den Umgang ist der Wohnsitz des Kindes, es sei denn, die Eltern einigen sich auf was anderes.

27.12.2018 14:48 • x 3 #2168


M
Zitat von Novembergast:
@Michael: Übergabeort für den Umgang ist der Wohnsitz des Kindes, es sei denn, die Eltern einigen sich auf was anderes

Danke. Und das finde ich wo? Das Exe das noch nicht gefunden hat.
Bei der ersten Exe bin ich immer gefahren, in Summe annähernd 15 Jahre, habe aber auch (dienstlich) den Wohnort geändert. Die letzten Jahre kam er mit dem Zug und ich habe ihn dann Sonntags immer nach Hause gebracht.
Jetzt haben bei der Kleinen haben wir die Vereinbarung derjenige, der das Kind gerade hat, bringt es (quasi so wie ihr). Klappt...aber wir wohnen auch nur 20km auseinander.

Hab ich gerade im Netz gefunden: Grundsätzlich sind das Abholen und das Zurückbringen des Kindes Aufgabe des umgangsberechtigten Elternteils. Wohnt dieser in größerer Entfernung vom Wohnort des Kindes, kann es Pflicht des betreuenden Elternteils sein, einen Teil dieser Aufgabe mit zu übernehmen.
Quelle: https://www.vamv-berlin.de/tipps-und-in ... en/umgang/

27.12.2018 14:58 • #2169


S
ja aber der betreuende Elternteil ist dann nicht involviert, wenn der umgangsberechtigte von sich aus weit wegzieht.

Eher dann wenn der betreuende Elternteil weit weg zieht, ist er evtl. mit involviert.

27.12.2018 15:22 • #2170


P
Zitat von Michael1266:
Als Vater so weit vom Kind wegziehen finde ich persl. unmöglich.


Dein Wort in Go...llums Ohr.
Sag's mal dem Ehe Esel.

27.12.2018 15:25 • x 2 #2171


S
Naja, kommt drauf an.
Bei Schwedus würde ich es schon verstehen wenn er weit weg zieht.

Es ist auch immer ein riesen unterschied, ob man sich trennt oder ausgeschieden wird.

Die Ex von einem Kumpel von mir ist 450 km weggezogen mit den beiden Kindern.
Wegen der Liebe.
Nach einem halben Jahr war sie wieder da.
Da sollte er dann wieder eingebunden werden.
War aber zu spät.

27.12.2018 15:33 • x 1 #2172


M
Zitat von Solskinn2015:
ja aber der betreuende Elternteil ist dann nicht involviert, wenn der umgangsberechtigte von sich aus weit wegzieht.

Eher dann wenn der betreuende Elternteil weit weg zieht, ist er evtl. mit involviert.

Da interpretiere ich mein Zitat anders.

Grundsätzlich sind das Abholen und das Zurückbringen des Kindes Aufgabe des umgangsberechtigten Elternteils. Wohnt dieser in größerer Entfernung vom Wohnort des Kindes, kann es Pflicht des betreuenden Elternteils sein, einen Teil dieser Aufgabe mit zu übernehmen.

Egal, trifft auf mich/uns nicht zu.

27.12.2018 15:34 • #2173


M
Zitat von Puppenmama5269:

Dein Wort in Go...llums Ohr.
Sag's mal dem Ehe Esel.

Hab das im ehemaligen Bekanntenkreis, aber umgekehrt.
Sie zieht 100km vom Kindsvater weg und innerhalb der letzten 8 Jahre bestimmt 6x um. Toll für den Sohn, jetzt 14, und für den Vater. (Ironie off)

27.12.2018 15:35 • x 3 #2174


S
Zitat von Sohnemann:
Naja, kommt drauf an.
Bei Schwedus würde ich es schon verstehen wenn er weit weg zieht.

Es ist auch immer ein riesen unterschied, ob man sich trennt oder ausgeschieden wird.

Die Ex von einem Kumpel von mir ist 450 km weggezogen mit den beiden Kindern.
Wegen der Liebe.
Nach einem halben Jahr war sie wieder da.
Da sollte er dann wieder eingebunden werden.
War aber zu spät.



Ich denke ich werde erkennen wann es möglich ist , derzeit würde es meine kleine nicht verstehen, sie kuschelt und sucht die Nähe, im Prinzip könnte sie innerhalb von 2 Minuten bei mir einziehen, ohne Probleme.
Der Spruch - du kannst sie doch trotzdem alle 14 Tage sehen gilt nicht, zumindest nicht für mich - für mich gibt's nur Arbeit die auch am We stattfindet. Das heisst wir würden uns längere Zeit nicht sehen - mit 8 versteht sie das nicht.

Ich werde also hier noch etwas jammern, anonym und dadurch versuchen mir den Kummer und den Frust von der Seele zu schreiben.
Danke für eure Antworten, für die Kritik und das Interesse am Thema.

28.12.2018 08:39 • x 2 #2175


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