Hallo liebe Foristen,
ich melde mich nach einiger Zeit des Schweigens, da es in meinem Leben z. Z. nur abwärts geht. Mein Vater liegt im Sterben und wird wohl die nächsten 48 Stunden nicht überleben. Er leidet seit vielen Jahren an Parkison und hat kürzlich noch einen Schlaganfall bekommen. Er ist 83 Jahre alt und liegt seit ca. 1,5 Wochen bewegungslos im Bett, bekommt nur noch Flüssigkeit, da eine Magensonde keinen Sinn mehr macht. Er ist abgemagert bis auf die Knochen, aber das Herz schlägt munter weiter. Die Atmung ist in den letzten Stunden sehr flach geworden, sodass die Ärzte sagen, dass es auf das Ende zugeht.
Die letzten 8 Wochen sind das Schlimmste, was ich in meinem Leben durchmachen musste. Am Donnerstag habe ich einen Termin bei meinem Hausarzt, da ich so gut wie nicht mehr schlafen kann.
Am Sonntag war mein zukünftiger ExMann da und hat seine letzten Klamotten und Schuhe abgeholt. Ich konnte ihm nicht ins Gesicht schauen und die Beschimpfungen konnte ich auch nicht zurückhalten. Die Enttäuschung über diesen Menschen ist grenzenlos und lässt mich an allen Männern / Menschen zweifeln. Ich bin nicht gläubig, aber hoffe so sehr, dass er nach seinem Tod in der Hölle landet, nach dieser Aktion nach 26 Jahren. 26 Jahre waren wir verheiratet und jetzt, wo es auf die Zielgerade geht, zieht er so etwas durch und folgt nur seinen Trieben, anders kann ich es nicht sehen. Es ist so traurig. Seine und meine ganz Verwandschaft sowie Freunde sind entsetzt und können sein Verhalten nicht verstehen.
Am letzten Wochenende war hier in der Nähe, in einem Dorf, Kirmes und ich bin tatsächlich hingegangen. Habe mich sogar amüsiert, aber unterschwellig waren immer diese Gedanken an ihn. Oft ertappe ich mich dabei, dass ich denke das muss ich ... erzählen, wenn ich z. B. etwas Interessantes oder Neues höre / sehe. Und dann kommt, wie mit einem Hammer, der Gedanke, es gibt ihn nicht mehr.
Positives gibt es auch, ich habe ab 1.1.2020 eine neue Wohnung, die ich nun einrichten muss. Z. T. mit dem Hausrat aus der gemeinsamen Wohnung, als auch mit neuen Möbeln ... darauf freue ich mich schon, da ich eigentlich sehr gerne dekoriere.
Mein größter Lichtblick sind auch mein 18jähriger Sohn, der vor diesen ganzen Vorfällen noch sehr kindlich war und jetzt mit einem Schlag erwachsen geworden ist. In diesem Jahr hat er sein Abitur gemacht und fängt ab 1.9. in einer Kultureinrichtung an und absolviert ein Jahr lang den Bundesfreiwilligendienst. Danach möchte er studieren. Er unterstützt mich sehr und ist nicht gut auf seinen Vater zu sprechen. Einerseits hege ich eine gewisse Schadenfreude, andererseits versuch ich natürlich ihn davon abzuhalten, den Kontakt zu seinem Vater abzubrechen - Vater bleibt Vater. Auch meine Mutter ist ein richtiger Schatz und steht mir bei, sowie Arbeitskollegen (ich arbeite seit 27 Jahren in der gleichen Firma, also die Beziehungen sind schon freundschaftlich) und Freunde.
Aber es ist so schwer und nicht zu verstehen. Ein halbes Leben abgestreift, zu dieser S c h l a m p e gezogen, einfach so ... ich begreife es jetzt nicht und wahrscheinlich nie. Seine Eltern haben mich angerufen und zu sich eingeladen, aber ich weiß nicht, ob das klug ist. Ich bin ein sehr impulsiver Mensch und weiß nicht, ob sie hören wollen, was ich von ihrem Sohn halte. Ich glaube vieles wissen sie garnicht, z. B. das er mich 9 Monate lang betrogen hat, bevor er etwas gesagt hat.
Babs54, sorry, dass ich abgesagt habe, aber am 31. komme ich auf jeden Fall.
Ich wünsche allen (und mir auch) eine ruhige und erholsame Nacht.