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Körperliche Gewalt in der Beziehung

H
Die Antwort ist doch ganz einfach, denn Gewalt ist keine Lösung und immer absolut unakzeptabel (!). Also unabhängig davon, wer gegen einen anderen Menschen gegenüber, diese gewissen Gewaltaktionen ausübt.

Letztendlich bleibt doch immer die Frage bestehen, wie körperliche Gewalt zu definieren ist ?! Auch dieses Thema ist und bleibt ganz einfach, eine reine Ansichtssache ! Für den einen Menschen ist es schon Gewalt, wenn er eine kleine Ohrfeige bekommt und für den anderen Menschen, da beginnt sie dort, wenn jemand grün und blau geschlagen wird !


Gewalt beginnt für mich persönlich dort, wenn man die Gefährdung der Gesundheit bzw. des Lebens seines Gegenübers, einfach nur noch billigend in Kauf nimmt !. Also reine ANSICHTSSACHE !

PS

Ich habe mal einen interessanten Bericht gesehen ... Das den Amis bei Mord, teilweise sofort die Todesstrafe droht...! Aber der Experte betonte dabei, dass der Mörder während seiner Tat, selbst garnicht daran denkt ! Es ist doch wie im wahren Leben, wir handeln also nahezu immer, ohne an die Konsequenzen zu denken und nehmen diese sogar in Kauf !

Kurzum, wir können diskutieren wie wir wollen, werden aber nix ändern !


VG Holzer60

06.02.2021 14:20 • x 1 #16


P
Zitat von Sohnemann:
Ich meinte Alternativen zu einer Trennung.


Ah. Dann nein! Zumindest für mich.

Zitat von Holzer60:
Bei den Amis ist ja bei Mord, teilweise sofort die Todesstrafe droht..


Ja, darüber musste ich mal einen Vortrag halten. Interessantes Thema, aber ich lehne tun die Todesstrafe komplett ab. Denn in meinen Augen ist der Tod keine Strafe, sondern eine Erlösung.

Zitat von Holzer60:
Kurzum, wqir können diskutieren, werden aber nix ändern !


Ich finde es schon wichtig über so etwas zu sprechen. Es sollte viel öfters darüber gesprochen werden, es sollte viel präsenter sein. Um Menschen zu sensibilisieren, um ihnen so zu zeigen dass jedes falsche, zu schnell gesprochene Wort und jede Tat losgelöst aus Emotion, eben Konsequenzen mit sich bringt.

06.02.2021 14:25 • x 1 #17


A


Körperliche Gewalt in der Beziehung

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P
Zitat von Urmel_:
- Ist seelische Gewalt auch ein Akt der Gewalt gegen einen anderen Menschen? Denn Gewalt gegen die Seele hat unbestreitbar Einfluss auf das körperliche Wohlbefinden.


Ich habe beides erlebt und finde psychische Gewalt wesentlich schlimmer, als geschlagen zu werden. Wobei beides eigentlich zusammenhängt. Wer schlägt, übt auch seelische Gewalt aus.

Der Supergau: Mein erster Freund schlug mich uns meine Mutter übte psychische Gewalt aus, indem sie zu ihm sagte na, hat sie es wieder übertrieben und dich dazu gebracht, sie zu schlagen? Kann ich verstehen. Sie ist halt zu nichts zu gebrauchen.

Ich stand daneben.

06.02.2021 14:30 • x 2 #18


S
Ich finde es gut, dass Du das Thema hier geöffnet hast.
In den letzten Tagen gab es dazu ja einen intensiv geführten Austausch in einem der persönlichen Threads.

Vielleicht kann man das Thema so doch etwas in allgemeinere Bahnen lenken.

Vielen Dank, eine gute Idee und eine gute Reaktion auf die intensive Diskussion...

06.02.2021 14:32 • x 3 #19


S
Zitat von Sahara_:
Ich finde es gut, dass Du das Thema hier geöffnet hast. In den letzten Tagen gab es dazu ja einen intensiv geführten Austausch in einem der persönlichen Threads. Vielleicht kann man das Thema so doch etwas in allgemeinere Bahnen lenken. Vielen Dank, eine gute Idee ...


Ich halte es auch für völlig unangebracht und distanzlos, das Opfer körperlicher Gewalt zusätzlich mit aggressiv und persönlich angreifenden Grundsatzdebatten zu belasten.

Hab allerdings selbst auch eine Weile gebraucht, um diese an sich klare Erkenntnis zu erlangen ^^

Ich vertrete übrigens außerdem die These, dass die Vertreter von -einmal Schläger*in immer Schläge*in- gegen jede christliche Ethik argumentieren.

Eine für mich latent menschenverachtende Einstellung, Die die grundsätzlichen Fähigkeiten des Menschen massiv verkennt.

06.02.2021 14:38 • x 5 #20


MissGeschick
Ich bin der Überzeugung, dass jeder Mensch in extremen Situationen zu so ziemlich allem fähig ist. Ich bin kein Freund von "Ich würde NIIIIEMALS...". Weil ich viel zu oft erlebt habe, dass Menschen eben doch genau tun was sie zuvor ausgeschlossen haben.
Und ich hatte selber schon eine Beziehung, die in schlimmen Streits ein oder zweimal sogar bis zur körperlichen Gewalt eskaliert ist. Ich habe mich anschließend in einer Therapie und viel Selbsterfahrung und Coachings aufgemacht herauszufinden, wo das herkam. Und mittlerweile würde ich sagen, dass ich prima konfliktfähig bin. Mir passierte sowas nie wieder in 20 Jahren. Also weder in meine Richtung, noch ausgehend von mir. Ich bin überzeugt, dass man auch in einer Beziehung eine Ohrfeige überwinden kann. Wenn so etwas aber mehrfach passiert wäre für mich eine Trennung auch alternativlos.

06.02.2021 14:59 • x 7 #21


H
Zitat von PuMa:
Ah. Dann nein! Zumindest für mich. Ja, darüber musste ich mal einen Vortrag halten. Interessantes Thema, aber ich lehne tun die Todesstrafe komplett ab. Denn in meinen Augen ist der Tod keine Strafe, sondern eine Erlösung. Ich finde es schon wichtig über so etwas ...



Liebe Puma,

ich mag dich und auch deine Beiträge, aber bei diesem Thema, da holst du mich nicht ab ! Da sind wir beide auch nicht annähernd auf einer Augenhöhe... Im Gegenteil, es ist und bleibt (!), ja immer ein zweiseitiges Schwert !

Wir reden mittlerweile viel zu viel, aber wir handeln viel zu wenig (!). Unsere Frauenhäuser sind überlastet, Sorgentelefone sind auch schon nicht mehr erreichbar und dann wollt ihr mir etwas von Gewalt erzählen ?! Mit Reden, da werden wir nichts mehr erreichen, denn die wirklichen Gewalttäter, die handeln absolut unerwartet und ganz spontan !

Bei diesem Thema können wir unendlich reden und auch streiten, aber es wird den Betroffenen nicht annähernd weiterhelfen... Für mich wäre es effektiver und sachlich wertvoller, wenn sich hier wahre Opfer melden und unsere Diskussionen bereichern würden.

VG Holzer60

06.02.2021 15:00 • x 1 #22


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Zitat von MissGeschick:
Ich bin der Überzeugung, dass jeder Mensch in extremen Situationen zu so ziemlich allem fähig ist. Ich bin kein Freund von Ich würde NIIIIEMALS.... Weil ich viel zu oft erlebt habe, dass Menschen eben doch genau tun was sie zuvor ausgeschlossen haben. Und ich hatte selber ...


Deine Meinung ist eine Tatsache und wurde schon mehrfach bewiesen !

Ich unterschreibe deinen Text komplett !

Danke ...

VG Holzer60

06.02.2021 15:06 • x 1 #23


A
Zitat von Sohnemann:
Ich meinte Alternativen zu einer Trennung.

Ich hab mal gegoogelt.
Es gibt in vielen Städten Gewaltberatungstellen/Männerberatung. Dort kann man sich hinwenden und eine Art Kurs/Therapie machen, wenn man an seinem Verhalten etwas ändern möchte. Dort lernt man neue Strategien zur Konfliktbewältigung u.v.m.

Dafür muss der Mann natürlich bereit sein, was ändern zu wollen.

Interessant finde ich auch diesen Artikel aus dem Stern. Da berichten drei Männer darüber, wie sie ihre Gewalt erlebt haben und wie sich dann ihr Leben durch die Gewaltberatung verändert hat:

Zitat:
Es war wieder mein bester Freund, der mich bestärkt hat. ,Geh dahin. Das sind gute Leute. Du kannst mit ihnen über alles reden. Die können dir helfen. Er hatte selber gute Erfahrungen mit denen gemacht. Nach der vierten oder fünften Stunde war ich offen. Die Beraterin konnte als Frau auch meine Frau verstehen. Sie hat mir neue Wege gezeigt. Miteinander reden. Bewusst nicht schreien. Wenn mal was ist, rausgehen, frische Luft schnappen.

Ich hatte alles verloren, meine Frau, meine Kinder, mein Haus, mein Auto. Ich habe meine neue Frau geheiratet, wir haben gerade eine Tochter bekommen. Ich kann sagen, dass sich mein Leben um 360 Grad gedreht hat. Es ist sehr anstrengend, seinen Charakter zu ändern, und das geht nicht von heute auf morgen. Ich bin seit drei Jahren dran. Schritt für Schritt. Manchmal schaue ich auf mich und denke: Das hätte ich niemals von mir gedacht.


Quelle und kompletter Artikel:
https://www.stern.de/panorama/gesellsch...87214.html

Desweiteren gibt es ja mittlerweile auch Gewaltpräventionskurse an Schulen. In den Grundschulen meiner Kinder fand das insgesamt zweimal je 5 Tage statt. Und ich glaub später auf dem Gymnasium auch nochmal. Da hab ich jetzt auch mal geschaut, aber anscheinend gibt es dazu noch keine Langzeitstudien oder Statistiken, inwiefern diese Kurse greifen und ob das wirklich positive Auswirkungen hat.

06.02.2021 15:09 • x 4 #24


S
Zitat von Arjuni:
Ich hab mal gegoogelt. Es gibt in vielen Städten Gewaltberatungstellen/Männerberatung. Dort kann man sich hinwenden und eine Art Kurs/Therapie machen, wenn man an seinem Verhalten etwas ändern möchte. Dort lernt man neue Strategien zur Konfliktbewältigung u.v.m. Dafür muss der ...


So ein antiagressionstraining finde ich auch echt super.
Würde ich auch sofort machen.
Ich bin allerdings kein Betroffener.

Meine These ist ja, dass die Gesellschaft nicht bereit ist, dem Täter das lebenslange Stigma zu ersparen.
Und Das auch im Innenverhältnis eine Augenhöhe strukturell bedingt nicht mehr möglich ist.

Damit ist die Beziehung dauerhaft zerrüttet.

Wir sehen ja selbst was passiert, wenn das Opfer dem Täter und/oder der Tat gegenüber Verständnis zeigt, oder?
Das wird geradezu unterbunden.
Mit der Folge, dass sich die Machtverhältnisse innerhalb der Beziehung dauerhaft verzerren.

06.02.2021 15:15 • x 2 #25


tina1955
Gibt es eigentlich auch Häuser, in die Männer flüchten können, wenn sie zu Hause von der Frau geschlagen werden?

Kennt ihr einen Fall, in dem die schlagende Frau ihrer Wohnung verwiesen wurde und der Mann mit den Kindern in der Wohnung verbleiben durfte?

06.02.2021 15:24 • #26


S
Zitat von tina1955:
Gibt es eigentlich auch Häuser, in die Männer flüchten können, wenn sie zu Hause von der Frau geschlagen werden? Kennt ihr einen Fall, in dem die schlagende Frau ihrer Wohnung verwiesen wurde und der Mann mit den Kindern in der Wohnung verbleiben durfte?


OT:
Ja, es gibt auch Männerhäuser.

Ansonsten gibt es Leute, die der Meinung sind, dass Frauen überhaupt nicht schlagen können.
Das ist natürlich übelst diskriminierend und im Grunde eine frauenfeindliche Einstellung.

Keine Ahnung, warum Frauenrechtler nicht dafür kämpfen, dass Frauen auch als potentielle Gewalttäter anerkannt werden.

Aber zurück zu meiner Ausgangsfrage:
Kann eine Beziehung nach einer körperlichen Gewalttat gerettet werden und wenn ja dann wie?

06.02.2021 15:32 • x 1 #27


S
Zitat von Sohnemann:
Er ist mmn ganz klar in Bezug auf die körperliche Gewalt Täter und allein dafür verantwortlich. Bitte verwechsel das nicht mit der Ursachenforschung.


Mir wird schlecht wenn ich so etwas lese, denn das ist übelstes Gutmenschentum, wo das Opfer noch zum Täter gemacht wird, weil es sich gewehrt hat.

Ich bin zB früher in der Berufsausbildung gemobbt worden und habe alles immer erdulden lassen - ich war zu dem Zeitpunkt auch noch jünger. Irgendwann als es zu viel wurde bin ich einmal richtig ausgerastet und alle waren schockiert. Dann hieß es die Irre. Nein, bin ich aber nicht, sondern ihr habt mich einfach dazu gebracht = Schuldumkehr.

06.02.2021 15:37 • x 2 #28


Unicorn68
Für mich gäbe es keine Alternative zu einer Trennung nach dem ersten Schlag.

Von beiden Seiten!
Ein Beispiel: es passiert zum ersten Mal.
Der Täter sollte so geschockt sein, dass er die Beherrschung verloren hat und erstmal für sich sehen, was er/ sie für sich tun muss, dass es nie wieder zu so einer Entgleisung kommt.

Ich würde sofort weg sein, weil ich diesem Menschen nie wieder Vertrauen könnte.

Ich empfinde auch eine Ohrfeige nicht als klein, man müsste mich nicht erst grün und blau schlagen.

06.02.2021 15:38 • x 2 #29


tina1955
@Sohnemann sorry für OT.

Zu Deiner Frage:

Egal, wie es zu körperlicher Gewalt kommt, es wäre das Ende einer Beziehung / Ehe.

06.02.2021 16:04 • x 1 #30


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