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Kontaktabbruch erwachsenes Kind

R
Eigene Kinder sind vor allem Verantwortung und auch ein guter Spiegel des eigenen Tun.

14.07.2025 07:43 • x 1 #241


Fenjal
Man sollte bei aller Enttäuschung nicht vergessen, dass man den Eltern sein Leben verdankt.
Ausserdem, so nehme ich jedenfalls an, steckt in jedem Mensch auch etwas liebevolles.
Mein Vater hatte ein etwas abgeschwächtes preussisches Naturell, z.b. habe ich mir den Führerschein nach der Schule selbst erarbeitet, locker hätte er ihn mir bezahlen können, er wollte mir aufzeigen, dass der Euro ohne Leistung nicht in meiner Tasche landen wird, wenn ich mir eine Anschaffung gönnen wolle.
Er bestand auf Pünktlichkeit, Ordnung und Leistung und das völlig zu Recht, wie ich nicht erst seit heute weiß.
Ich würde einiges darum geben noch einmal mit den Eltern und vor allem mit meiner Oma reden zu können, leider sind alle verstorben, daher, vielleicht wird mancher traurig im Nachhinein den Blick senken, wenn sie mal nicht mehr sind.

14.07.2025 07:45 • x 2 #242


A


Kontaktabbruch erwachsenes Kind

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S
@Fenjal
Zitat:Ausserdem, so nehme ich jedenfalls an, steckt in jedem Mensch auch etwas liebevolles.

Das erzähl mal Kindern von Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch!

14.07.2025 07:51 • x 6 #243


S
@rÜdiger123 eine sehr kurze und knappe auf den Punkt gebrachte Aussage, welche leider nur wenige begreifen.

14.07.2025 07:52 • x 1 #244


Plague
Zitat von RÜDIGER123:
Sie haben Dir offensichtlich zumindest monetär Leistungen zu kommen haben lassen im Rahmen Deiner kindlichen Existenz.

Ja sicher - immer eine abwechslungsreiche Mischung von Fertigfutter aus dem Discounter, Klamotten aus dem Schlussverkauf oder vom Flohmarkt, Schulbücher aus dem Secondhand-Bereich. Als die Stadtverwaltung keine Fahrkarten mehr bezuschusst hat, bin ich bei Wind und Wetter mit dem Rad zur Schule gefahren.
Für alles, was ich außer der Reihe habe wollte, habe ich schon früh gearbeitet, habe Zeitungen und Gemeindebriefe ausgefahren. Dafür hat er dann regelmäßig vor dem Regal gestanden und nachgezählt, ob unnützerweise neue Platten bzw. später CDs drin gestanden habe.
Natürlich hat der alte Herr auch ein paar Jugendfreizeiten bezahlt, damit er wenigstens im Sommer mal 2 Wochen seine Ruhe hatte.

Zitat von RÜDIGER123:
Ok. Du wohnst nicht mehr in D?

Ich bin seit 2008 wieder in Europa, seit 2020 wieder in Deutschland.

Zitat von RÜDIGER123:
Irreperabel kannst Du dann vor dem Sozialgericht versuchen zu erklären.

Die entsprechenden Diagnosen in einem Rehabericht mit ausführlicher Anamnese - und das ganze noch hochoffiziell mit DRV-Stempel. Das reicht nach gültiger Rechtsprechung.

Zitat von RÜDIGER123:
Eigene Kinder sind vor allem Verantwortung und auch ein guter Spiegel des eigenen Tun.

Und weil ich mir zur passenden Zeit bewusst war, diese Verantwortung nicht ausreichend tragen zu können, habe ich es gelassen. Bin ich jetzt deshalb weniger wert?

14.07.2025 07:54 • x 3 #245


Plague
Zitat von Fenjal:
dass man den Eltern sein Leben verdankt.

Für meine Erzeuger war ihre Ehe nichts weiter als der klägliche Versuch, ihren eigenen kaputten Familien entkommen zu kommen.

Zitat von Fenjal:
ein etwas abgeschwächtes preussisches Naturell

Meinen Erzeuger hätte der alte Fritz nur interessiert, wenn sein Konterfeil auf einem Bierflaschenettiket abgebildet gewesen wäre.

Zitat von Fenjal:
Pünktlichkeit, Ordnung und Leistung

Unsere Trias - wenn wir was von ihm wollten - lautete:
1. Wie lange dauert es?
2. Was kostet es mich?
3. Wie werde ich selbst davon später mal profitieren können?

Zitat von Fenjal:
vielleicht wird mancher traurig im Nachhinein den Blick senken, wenn sie mal nicht mehr sind.

Für mich ist es einfach die Rache der Karmapolizei.

14.07.2025 08:00 • x 1 #246


GreenTara
@Fenjal
Zitat von Fenjal:
Er bestand auf Pünktlichkeit, Ordnung und Leistung und das völlig zu Recht, wie ich nicht erst seit heute weiß

Er hat dir in wohlwollender Absicht seine Werte vermittelt.
Strenge und Liebe, das sind keine Widersprüche,

Zitat von Fenjal:
Ausserdem, so nehme ich jedenfalls an, steckt in jedem Mensch auch etwas liebevolles

Ich würde deine Annahme gerne annehmen.

Zitat von Fenjal:
Man sollte bei aller Enttäuschung nicht vergessen, dass man den Eltern sein Leben verdankt

Selbst mit diesem Wissen geht es manchmal nicht. Es reicht nicht, Leben zu schenken, und es dann anderen, mitfühlenden Menschen zu überlassen, dieses Leben mit Liebe und Werte zu füllen. Und als eigenen Anteil destruktives Verhalten beizusteuern.

14.07.2025 08:06 • x 4 #247


Plague
Zitat von GreenTara:
Es reicht nicht, Leben zu schenken, und es dann anderen, mitfühlenden Menschen zu überlassen, dieses Leben mit Liebe und Werte zu füllen. Und als eigenen Anteil destruktives Verhalten beizusteuern.

14.07.2025 08:07 • #248


Fenjal
@GreenTara so ist es. Sieh mal wieviele Frauen unbedingt Mutter werden müssen, obwohl ihr Umfeld, ihre Wohnsituation, ihre finanziellen Mittel es überhaupt nicht zulassen, dazu kommt ein unzuverlässiger Partner, von dem sie schon vor der Zeugung wissen, dass er gänzlich in einer Belastungssituation versagen wird.

Es reicht eben nicht Kinder zu zeugen und zu gebären, man muss ihnen gute Voraussetzungen bieten, ein Nest bauen und sie den eigenen Streß nur zu 10% spüren lassen, allerdings sie auch lehren mit Frust umzugehen, ihre Emotionen zu kanalisieren und Leistung zu bringen.
Nur wenige Erzeuger verstehen sich darauf, ich bemerke das, weil ich mitbekomme, wie schon Kinder völlig respektlos mit Erwachsenen reden und sich ihnen gegenüber verhalten.
Sodass ich mich als Außenstehende genötigt sehe, KINDER! In ihre Schranken zu weisen, dass sie so nicht mit mir reden können, während Mami schweigt.
Offensichtlich ist soetwas Routine der Originalton bei Ihnen zu Hause, es werden keine Grenzen gezeigt, das Kindlein ist gut so, wie es ist....

14.07.2025 08:21 • #249


Plague
Zitat von Fenjal:
Sieh mal wieviele Frauen unbedingt Mutter werden müssen,

Noch interessanter ist die Frage nach den Motiven, die dahinterstecken. Die haben zunehmend nichts mehr mit einem evolutionär verankerten Bedürfnis nach Reproduktion und Brutpflege zu tun, sondern mit hauptsächlich egozentrischen Bedürfnissen und dem eigenen Selbstwert. Anders ist es nicht zu erklären, dass Frauen z.B. jahrelange reproduktionsmedizinische Behandlungen über sich ergehen lassen und dann in tiefste Depression verfallen, wenn es nicht funktioniert.

Zitat von Fenjal:
allerdings sie auch lehren mit Frust umzugehen, ihre Emotionen zu kanalisieren und Leistung zu bringen.

Heutzutage sind die Verhältnisse oft umgekehrt:
Nicht die Eltern sind dazu da, die Bedürfnisse der Kinder zu befriedigen, sondern umgekehrt.

Zitat von Fenjal:
wie schon Kinder völlig respektlos mit Erwachsenen reden und sich ihnen gegenüber verhalten.

Ist dann halt ein Ergebnis davon, wenn egozentrische Eltern Kindern keine Grenzen setzen und sie stattdessen auf einen meterhohen Sockel stellen. Kein Wunder, dass solche Kinder respektlos werden und die Panik bekommen, wenn einmal irgendwelche Anforderungen an sie herangetragen werden.

14.07.2025 08:30 • x 1 #250


GreenTara
@Fenjal
Da gebe ich dir recht. Es ist auch nicht selten, dass Frauen sich vermeintlich als Löwenmutter sehen, wenn sie das Fehlverhalten ihrer Kinder auch noch unterstützen, und damit eine Entwicklung verhindern. Ein Kind liebevoll zu führen, ist nicht allen Eltern gegeben.

14.07.2025 08:32 • x 2 #251


GreenTara
Zitat von Plague:
Ist dann halt ein Ergebnis davon, wenn egozentrische Eltern Kindern keine Grenzen setzen und sie stattdessen auf einen meterhohen Sockel stellen

Wobei auch das Gegenteil, nämlich keine Freiheit gewähren, und in den Keller einsperren, keinen Respekt, sondern Angst hervorbringt.

14.07.2025 08:36 • #252


E-Claire
Zitat von Plague:

Zitat von Nur-ein-Mensch:
Die Generation in der meine Eltern aufwachsen hatten nunmal nicht die Möglichkeiten,wie wir sie heute haben.

Das ist doch aber ein Widerspruch. Wenn die Eltern noch leben, habe diese exakt die gleichen Möglichkeiten wie wir heute. Und sie erleben genauso wie wir, die Entstigmatisierung von mentalen Gesundheitsproblemen.

Zitat von Plague:
Ich bin in D geboren und habe bis 19 hier gelebt, daher kenne ich diese Seite.

Du hast meinen Beitrag zu sehr auf Dich bezogen. Ich habe gemeint, daß ich großer Fan von Art 6 und dem Schutz der Familie vor staatlichen Eingriffen bin, weil es in dem Land meiner Kindheit diesen so nicht so ganz gab.

Zitat von Tobuka:
Ich glaube, jede Generation hat sein Mögliches getan!

Meine Erfahrungen sind da deutlich differenzierter.
Wichtig wäre auch, die eigenen Eltern zu verstehen, im Zweifel auch Empathie für deren Verletzungen zu haben, ist nicht gleichbedeutend damit diese mit den eigenen Verletzungen verrechnen zu können. Du hattest eine miese Kindheit und ich deswegen auch, ach jetzt sind wir quitt? So funktioniert das nicht.

Zitat von RÜDIGER123:
Ich weiss nicht ob Du eigenen Nachwuchs hast. Aber nen Elternteil mit einem so unterschwelligen Trigger stelle ich mir auch nicht wirklich als Vorbild vor.

Und immer hübsch stichelnd. Finde ich ziemlich unangenehm.

Zitat von Plague:
Noch interessanter ist die Frage nach den Motiven, die dahinterstecken. Die haben zunehmend nichts mehr mit einem evolutionär verankerten Bedürfnis nach Reproduktion und Brutpflege zu tun, sondern mit hauptsächlich egozentrischen Bedürfnissen und dem eigenen Selbstwert. Anders ist es nicht zu erklären, dass Frauen z.B. jahrelange reproduktionsmedizinische Behandlungen über sich ergehen lassen und dann in tiefste Depression verfallen, wenn es nicht funktioniert.

Also ich bitte dich. Bei allem Respekt für Deine Entscheidungen und Deine Verletzungen, aber daraus den Schluss ziehen zu wollen, daß alle Frauen, die sich auf (mühsame, kostenpflichtige und extrem invasive) reproduktionsmedizinische Behandlungen einlassen dies aus egozentrischen Bedürfnissen und dem eigenen Selbstwert tun, greift völlig zu kurz. Ich darf daran erinnern, daß es nach wie vor mitten in Europa Länder gibt, wo dieser Weg nur verheirateten Frauen frei steht, also gäbe es da vielleicht auch Väter zu bedenken, nur mal so als Ausgangspunkt.

14.07.2025 09:03 • x 2 #253


Fenjal
Zitat von GreenTara:
und in den Keller einsperren,

Keller bieten viel zum Rumstöbern, kann seehhr interessant sein, nein, ich weiß schon was du sagen möchtest .
Kinder können sich heute auch nicht mehr beschäftigen, z.b. war ich zur Grundschule zu Fuß unterwegs, auf dem Schulweg war ein Mischlingshund, ich kannte ihn, der an einer Kette angebunden die Hofeinfahrt rauf und runter lief.
Den habe ich öfter abgemacht und bin mit ihm in den Wald gelaufen, (Schule vergessen) stundenlang waren wir unterwegs, habe mit ihm mein Pausenbrot geteilt und ihn später zurückgebracht, bis dass mein Vater Mitteilung bekam. Selten wurde mein Vater laut, aber wenn,... dann war es ernst.
Will nicht sagen alle Kinder, dennoch viele sind laut, treten z.B. mit dem Fuß gegen ein fremdes Tor, ... völlig ohne entsprechend ermahnt zu werden. Sage ich dann zur Mutter, Frau..ich möchte nicht noch einmal sehen, dass ... so mit meinem Eigentum umgeht, wird die Schulter gezuckt und gesagt, das sind eben Kinder! Sensationell.
Wie Katzen, die auf fremdem Gelände und in Wald und Feld Unsinn machen, lapidar gesagt wird, das sind eben Freigänger. Man muss schon seine eigene Zündschnur extrem verlängern um nicht entsprechend in Konfrontation zu gehen oder analog zu handeln.

14.07.2025 09:05 • x 1 #254


Nur-ein-Mensch
Zitat von E-Claire:
Das ist doch aber ein Widerspruch. Wenn die Eltern noch leben, habe diese exakt die gleichen Möglichkeiten wie wir heute. Und sie erleben genauso wie wir, die Entstigmatisierung von mentalen Gesundheitsproblemen.

Mein Vater ist 75 und hat nichtmal Internet.

Wie soll er sich weiterbilden, was diese Them an angeht?

14.07.2025 09:06 • #255


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