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Langjährige Ehe - Neubeginn alleine oder zu zweit

K
Och nee @sabine @machiennelilly
Ich fand den Thread so interessant. Ich bin seit längerem mal wieder hier und darüber gestolpert. Ich finde den Ansatz spannend und gut.
Auch wenn jede/r seine einzigartige Geschichte hat, gibt es doch gerade bei Langzeitbeziehungen viele Parallelen.
Das Thema Wiederbelebung... weitermachen, besser machen ist interessant.
Habe jetzt gerade keine Zeit, melde mich später nochmal.

12.07.2018 14:25 • #31


S
Hallo,

ich wollte hier gern mitmischen, aber die Diskussion, was geschrieben werden darf, ist durchaus abschreckend. Dabei ist der Titel m.E. eindeutig - Neubeginn alleine oder zu zweit. Liest such fpr mich nicht so, als dürfe man hier nur schreiben, wenn man zu zweit bleibt. Und einzelne Geschichten sind auch nicht erwünscht offenbar - da frage ich mich, was es denn werden soll? Eine Beweihräucherung von glücklichen Paaren, aber ohne Details?

Lilli, ich fand die Idee zu dem Thread super. Mein Verständnis war allerdings, dass es um langjährige Paare geht, in oder nach einer Krise, die dann entweder noch zusammen sind oder nicht, und diese Krise kann eine Affäre sein, oder ein Schicksalsschlag oder das Aufwachen aus Bequemlichkeit, und natürlich macht es Sinn, diese Geschichte dann auch zu erzählen und darauf einzugehen.

Sabine, ich verstehe dich gar nicht. In meinen Augen hast du Liliis Titel falsch interpretiert.

12.07.2018 15:01 • x 5 #32


A


Langjährige Ehe - Neubeginn alleine oder zu zweit

x 3


hahawi
@Sankaty
da bin ich bei Dir, vor allem, weil Deine aktuelle Geschichte mit Deinem Mann hier sehr gut reinpassen könnte.
Badematte rulez!

12.07.2018 15:11 • x 1 #33


G
@ Engerling

Zitat von Engerling:
bei dir liest sich das so leicht und beschwingt. Was ist wenn er nicht angerufen hätte? Wärst du stur geblieben?


Hallo erstmal,
Leicht und beschwingt war das damals nicht, ganz im Gegenteil, es war emotional das größte was ich erlebt habe und ich habe oft gedacht ich überlebe das nicht.
Aber, da ich nie gerne aufgebe habe ich mich dazu entschlossen daran nicht zu Grunde zu gehen!

Ich entscheide gerne selbst!

Was gewesen wäre, wenn mein Mann nicht angerufen hätte ?
Das weiß ich nicht! Das sind Spekulationen, die weiß wenn nur der liebe Gott!
Ich denke aber, das ich ihn nicht kontaktiert hätte ....aber wie gesagt ich weiß es nicht.

Ich habe heute 5 Jahre Abstand, zu dieser Sache, hätte ich vor 5 Jahren darüber geschrieben hätte es sich nicht so leicht angehört.

Du fragst was wir getan haben das es wieder lief?

Erstmal nix erzwungen, wir waren bei der Paartherapie, wo unsere Gespräche geleitet wurden, es gab ein Raum für dieses Thema, es gab eine neutrale Person- den es gab auch Momente, an denen wir uns gerne zerfleischt hätten.

Wir haben auch über Trennung gesprochen, wie es wäre mit den Kindern, wer wo wohnt aber eigentlich wollten wir das beide nicht.

Ein halbes Jahr später sind wir zum ersten mal ohne kids in Urlaub, der sehr sehr schön war, wir haben immerwieder versucht Zeit miteinander zu verbringen und zwar nicht zuhause, und wir haben gemerkt das wir immernoch gerne Dinge zusammen Unternehmen und wir wirklich zusammen lachen können.

Der S. hat sich geändert, warum kann ich dir nicht sagen- das kamm einfach positiv dazu.

Auch heute sind es kleine Dinge, die mich immerwieder staunen lassen wie aufmerksam mein Mann ist.

Ich kann jedem Mut zusprechen, um die Beziehung zu kämpfen vorausgesetzt es wollen BEIDE.
Wunden verheilen, sie stärken und wir können so viel lernen, wenn man bereit ist sich den Dingen zu stellen anstatt beleidigt davon zu laufen- vor allem wenn Kinder involviert sind.

Ach, und zum Schluss war da sicher auch ein bisschen Ego von mir dabei, den ich sehr es überhaupt nicht ein, meinen Mann einfach einer anderen zu überlassen ....

LG

12.07.2018 15:21 • #34


S
@hahawi, das dachte ich mir auch... Ist es nicht schön, dass ich vom Affärenthread in den Paarthread wechseln möchte?! Oder zumindest zweigleisig fahren. Oh wie doppeldeutig

Mal sehen, was @Lilli66 sagt. Ist ja ihr Thread.

12.07.2018 15:23 • x 2 #35


E
@guest2014
Wart ihr euch gleich einig zur Paartherapie zu gehen? Als ich den Vorschlag macht, scheute mein Mann auf, als wäre er der Teufel und ich das Weihwasser.
Er möchte ja zu einem Mediator gehen (1mal waren wir - fürchterlich für mich), wobei ich ja sage, dass es nicht das Richtige ist, weil in der Vergangenheit in der Kommunkatin der Hund begraben ist, und der es auch nicht möglich macht, einfach am Tag x mit 0 zu beginnen.
LG

12.07.2018 15:28 • #36


hahawi
@Sankaty
Nachdem ja @Lilli66 auch an der Wiederauferstehung ihrer Ehe arbeitet glaube ich, dass das so richtig passend und ergänzend wäre.
Alles Gute Euch Beiden dabei.

12.07.2018 15:29 • #37


G
Zitat von Engerling:
@guest2014
Wart ihr euch gleich einig zur Paartherapie zu gehen? Als ich den Vorschlag macht, scheute mein Mann auf, als wäre er der Teufel und ich das Weihwasser.
Er möchte ja zu einem Mediator gehen (1mal waren wir - fürchterlich für mich), wobei ich ja sage, dass es nicht das Richtige ist, weil in der Vergangenheit in der Kommunkatin der Hund begraben ist, und der es auch nicht möglich macht, einfach am Tag x mit 0 zu beginnen.
LG


Ich nehme mir heute Abend Zeit deine Geschichte zu lesen.
Ich weiß gerade nicht was / wie bei euch los ist.

Mein Mann hat den Vorschlag gebracht, und sich auch um einen Platz gekümmert.

Ich habe von Anfang an gesagt, das Beziehungsarbeit erstmal sein Part ist, ich musste erstmal herausfinden ob ich das kann u. Will zudem war mein vertrauen arg erschüttert das ich mir das erstmal ansehen wollte.

In der ganzen Zeit der Verarbeitung und heute, habe ich verstanden das mein Mann mich nie verlassen wollte, es war ein verzweifelter Hilferuf endlich gehört zu werden.

LG

12.07.2018 15:50 • #38


L
Also ich denke auch, dass hier jeder ruhig erstmal seine Geschichte erzählen sollte, damit man anschließend auch seinen oder ihren Standpunkt in der Diskussion besser verstehen kann. Klar ist aber auch, dass hier nicht jeder Fall bis in die Tiefe diskutiert werden kann, sondern dass es vielmehr allgemein um die typischen Probleme in langjährigen Beziehungen geht.

Also ich kann nur noch mal auf die Dreieckstheorie der Liebe verweisen. Daran ist mir nämlich vieles klar geworden. Mein Mann und ich wir führten eigentlich eine gute Ehe. Wir mochten uns wie gute bzw. beste Freunde, wir wollten zusammenbleiben, bis zum Schluss und wir hatten S ex. Der allerdings nahm stetig ab. Er war nicht mehr prickelnd und aufregend sondern eher wie ein altbekanntes, gewohntes Ritual . So war auch der Ablauf immer gleich, immer die gleiche Stellung, immer die gleichen Berührungen und wir waren beide sehr auf den O rgasmus fokussiert um das ganze möglichst schnell hinter uns zu bringen. So nach dem Motte, puh, geschafft, 2 Wochen Ruhe. Die E rotik blieb vollends auf der Strecke. Hinzu kamen körperliche Einschränkungen, Erkrankungen, Operationen und dann war da ja noch unser Sohn, der möglichst nichts mitkriegen durfte. Also kein Gest öhne oder ähnliches. Zudem hatte ich zeitlebens ein sehr gespaltenes Verhältnis zu meinem Körper. Ich mochte mich nicht, fand mich zu dick, zu hässlich, meine Haare zu struppig, meine Oberschenkel zu fett..... etc.

Meine Mutter hatte mir auch ein sehr negatives Bild von S exualität vermittelt, denn als Kriegskind hatte sie se xuelle Gewalt erlebt und war schwer traumatisiert. Es wurde also zu Hause nie darüber gesprochen und wenn dann eher negativ.

So also entwickelte sich unsere Ehe immer mehr zur Kumpelliebe. Freundschaft und der Entschluss, zusammen zu bleiben war noch da, die E rotik fiel mehr und mehr hinten rüber. Ich denke, dieses Problem haben viele langjährige Paare und am meisten darunter leiden die Männer. Höre ich jedenfalls immer wieder.

Als ich den AM kennen lernte, spürte ich genau diesen Mangel völlig unerwartet aber dafür umso intensiver. Plötzlich gab es tiefe Blicke, zufällige Berührungen, kurz es knisterte! Und endlich fühlte ich mich als ganzer Mensch. Die fehlende Ecke des Dreiecks bediente ja nun der AM. Dabei kam es nicht mal auf den GV an sich an. Der war nämlich eher mäßig bis grottenschlecht. Allein das Prickeln vorher, der Austausch der Handy-Nummern, die verheißungsvollen Nachrichten. Das war es, was mich so umhaute.

In der Folge begann ich meinen Mann und unsere Ehe systematisch schlecht zu reden. Ich kriegte es irgendwie nicht anders hin. Also starb auch die Ecke des sich mögens nach und nach ab. Es blieb die leere Entscheidung und die warf ich dann - schwups - ganz schnell auch noch über Bord.

Allerdings hatte ich da die Rechnung ohne den AM gemacht. Der wollte nämlich nur den S ex und sonst nix. Also, kappte ich die Bande zu ihm und musste den ganzen Prozess, die Liebe meines Mannes zurück zu gewinnen wieder mühsam umkehren.

Zuerst gelang uns das mit der Entscheidungsecke. Die war schnell wieder hergestellt, denn mein Mann wollte ja seine Frau und seine Familie trotz allem nicht verlieren. Und ich wollte nicht als bettelarme Aufstockerin in einer Miniwohnung enden, also... die Entscheidung stand sehr schnell.

Mit der sich Mögen- Ecke war es schon schwieriger. Dazu musste ich mich erstmal auch emotional vom AM lossagen und mir selbst die Ehe wieder schön reden. Zunächst mal fühlte die sich nämlich gar nicht schön an, eher wie ein goldener Käfig. Also schmiedeten mein Mann und ich Reisepläne. Die erste Reise die wir nach fast 20 Jahren wieder alleine und ohne Kind starteten war nach Paris. Das war Anfang des Jahres und nach und nach gaben wir die innere Distanz zum Partner auf und freuten uns wieder auf gemeinsame Aktivitäten. Auf dem Eifelturm dann kauften wir uns Champagner und küssten uns lange, auf meinen Wunsch hin. Das war zuerst sowas wie ein Experiment aber es fuktionierte. Und da brach dann endlich das Eis. Es kribbelte wieder, nicht nur im Champagnerglas sondern auch zwischen uns.
Das war das Startsignal, nun endlich auch die E rotik wieder zu beleben. Dazu gönnten wir uns mal was unvernünftiges, wir besuchten einen Nachtclub mit *beep*. Mein Mann holte sich Appetit und gegessen wurde im Hotel.
Seitdem bauen wir auch diese Ecke weiter aus. Ich arbeite darüber hinaus an meiner Körperwahrnehmung. Ich genieße es, mich weiblich zu kleiden. Will demnächst sogar Bauchtanz erlernen und ich äußere meine s exuellen Wünsche, sehr offen und ohne Scheu oder falsche Moralvorstellungen. Z.B. mag ich es nicht, nur in der Intim region berührt zu werden. Ich will, dass mein Mann meinen ganzen Körper feiert und ich seinen. Dazu ist es sehr günstig, dass unser Sohn inzwischen ausgezogen ist, das gibt uns den nötigen Freiraum.

Es ist noch längst nicht alles gut, aber es wird immer besser. Und wenn das Alter in Form von Falten und Hängebusen zuschlägt, dann hilft uns der Humor. Das ist unsere Wunderwaffe überhaupt.

So Fortsetzung folgt!
LG Lilli

12.07.2018 15:51 • x 6 #39


E
Hallo Lilli66,

darf ich fragen, ich welchen Zeitrahmen das Ganze sich abspielte. Und wie lange war er ausgezogen?

Danke

12.07.2018 16:09 • #40


hahawi
Zitat von Engerling:
Er möchte ja zu einem Mediator gehen

Hat er ihn ausgesucht? und vielleicht ein wenig vorbereitet auf Euer Gespräch?

12.07.2018 16:23 • #41


E
Zitat von hahawi:
Hat er ihn ausgesucht? und vielleicht ein wenig vorbereitet auf Euer Gespräch?


Ja, eine die auch Richterin ist. Die Mediatoren waren eh OK, aber es hat sich mittlerweile soviel Zorn und Wut aufgestaut, dass ich nicht in einem Zimmer mit ihm sein kann. Für mich war die eine Stunde die Hölle.!

Er ruhig und Pokerface und ich gekränkt und heulend, und dann geht es darum ein gemeinsames Ziel zu finden.

Ich habe gesagt, es geht um getrennte Wege und nicht um eine gemeinsames Ziel - schon gar nicht, weil er ja nur die finanzielle Seite ins Trockene bringen will.

12.07.2018 16:37 • x 1 #42


K
Hallo @ all,
Ich finde auch eine Kurzform der eigenen Geschichte gehört zum besseren Verständnis dazu aber keine tiefer gehenden Diskussionen des einzelnen Beziehungsproblemes.
Unsere Geschichte im Stenogramm:
Beide Mitte/ Ende 50, 39 Jahre Beziehung davon 33 verheiratet, 2 erwachsene kinder, beide ausgezogen. Harmonische Beziehung ohne nennenswerte Tiefen. Turbulenzen begannen 2011 mit seinem unverschuldeten Jobverlust (ohne dass wir es damals als solche erkannt hätten).
Es folgte nach Arbeitslosigkeit durch einen 400 km entfernten neuen Job eine Phase der Fernbeziehung. Beendet durch einen völligen Zusammenbruch meines Mannes. Es folgte Klinikaufenthalt, lange Krankmeldung, Aufgabe bzw Verlust des zu weit entfernten Jobs.
Während der ganzen Zeit waren wir uns beide sicher, das alles zu schaffen, gemeinsam durchzustehen. Fragen nach Problemen in der Ehe wurden beiderseits stets verneint (hat auch keiner von uns so empfunden). Rückblickend mussten wir uns eingestehen, dass wir zwar als Familie zusammengehalten haben, uns aber als Liebespaar verloren haben. Wir waren Eltern, Freunde, Kumpel. Es gab auch noch S ex aber keine ero. mehr. Er wollte viel Nähe und Zärtlichkeit, ich fühlte mich oft benutzt aber Kommunikation darüber gleich null. Eigentlich wollte jeder nur den anderen schonen oder vielleicht sich auch nicht mit noch mehr Problemen auseinandersetzen. Dann kam seine Reha und in der letzten Woche eine intime Kurbekanntschaft. Da war er - der nie erwartete Subergau! Ich habe es sofort gemerkt, er hat es am 2. Tag wieder zuhause zugegeben.
Es folgten alle erdenklichen Emotionen, Ausbrüche und viele, viele Gespräche.
Wir haben gemeinsam entschieden zu versuchen unsere Beziehung zu retten. Das ist jetzt ziemlich genau 2 Jahre her.

Wir haben viel verändert. Wir nehmen uns bewusst Zeit alleine als Paar. Ein bisschen benehmen wir uns wie ein Paar in den Anfangsjahren, machen uns kleine teils auch ero. Überraschungen. Diskutieren wieder über Hobbies, Sport und Politik.
Heute sehen wir das Ganze als Warnschuss, als Chance zur Veränderung. Beendet ist der Prozess der Aufarbeitung aber noch nicht. Ich glaube was wir gemeinsam besprechen konnten haben wir geklärt aber jeder muss auch viel für sich und mit sich klären. Nicht immer einfach. Ich habe mich viel mit Beziehung und Paardynamik beschäftigt, viel gegoogelt und gelesen - er eher nicht so ... aber damit fängt es schon an: zu akzeptieren dass jeder seinen Weg geht.
Wir haben in dieser Krise neue Seiten an uns selbst und dem Partner entdeckt. Nicht nur schöne. Aber es war und ist auch wieder spannend.
Ja, es gibt Phasen, da ist es immer noch schwierig aber bislang haben wir beide den Entschluss zu kämpfen nicht bereut. Was die Zukunft bringt weiß niemand aber das wäre auch ohne Krise so.

12.07.2018 17:01 • x 2 #43


L
Hallo Lilli66,
leider habe ich es noch nicht geschafft, meine Geschichte hier nochmals in diesem neuen Thread zu schreiben oder sie rüber zu kopieren. Wer sie nachlesen möchte: Sie steht im Trennungsforum bei Trennung nach über 30 Jahren Ehe von borwei. Ich bin also nicht der TE, es war ein etws länderer Beitrag von mir.
Zu deinem Expermimet auf dem Eiffelturm. Ja, es funktioniert wirklich. Alles in kleinen Schritten. Aber es funktioniert. Zu meinem etwas komischen Programm, welches ich von ca. 2 Jahren gestartet hatte, gehörte auch, dass wenn ich abends nach Hause komme, ich meine Frau suche und sie mich. Wir nehmen uns dann in den Arm und küssen uns lange. Klingt bescheuert, ich weiß. Aber, wie war es denn vorher? Wenn sie oben war, habe ich vielleicht von unten nur hochgerufen ich bin da und wir haben uns dann irgendwann zum Abendessen geseheh/sind uns begegnet. Dieses 1 Minute in den Armnehmen hat Wunder gewirkt. Ich dachte, unsere Gehirne sind doch nicht so blöht, diesen Fake nicht zu erkennen. Doch sind sie. Und vorallem meine Frau legt auf diese Begrüßung mittlerweile wieder großen Wert (nach ca 18 Jahren, denn früher haben wir uns ja auch sehr leidenschaftlich begrüßt).

Übrigens haben wir damit vor 1 1/2 Jahren begonnen. Habe ich es richtig verstanden, dass euer Experiment Eiffelturm Anfang diesen Jahres war?
Viel Glück

12.07.2018 17:02 • #44


S
Hallo zusammen

Wie von @hahawi schon angesprochen, bin ich wie Lilli dabei, nach einer Affäre in meine Ehe zurück zu finden. Was ist passiert?

Wir sind seit 20 Jahren zusammen, seit 15 verheiratet. Wir haben uns immer gut verstanden, mein Mann ist sehr aufmerksam (er sieht, wenn ich durchsichtigen Nagellack drauf habe!), wir konnten gut alleine sein. Kinder haben wir keine. Ein großes Problem, seine mangelnde Veränderungsfähigkeit. Das gab immer wieder mal größere und kleinere Krisen, bei jedem Umzug, Veränderung im Beruf etc, aber im Alltag verändert man sich ja nicht dauernd, so dass das nur alle paar Monate oder auch mal ein paar Jahre gar nicht an die Oberfläche kam. Vor zwei Jahren waren wir dann in einer Situation, die einer Veränderung bedurft hätte, wir haben es aber beide nicht gemerkt.

Und in dieser Situation traf ich einen anderen. Im weiteren beruflichen Umfeld haben wir uns immer mal gesehen, gut verstanden, viel geredet, bis ich mich verliebt hatte. Er sich auch. So fing unsere Affäre an. Ich habe meinem Mann von meiner Verliebheit erzählt, nicht von der Affäre. Ich wollte keine Affäre, ich wollte mit dem anderen zusammen sein. Er auch. Wie es so oft passiert, habe ich meinen Mann verlassen, er wollte seine Frau auch verlassen, sie wollte ihn behalten, und dann waren da noch seine Kinder Es gab 8 Monate lang hin und her, bis er mich im März verlassen hat. Es waren schreckliche Monate, während der Zeit haben wir uns kaum gesehen, ich habe fürs Handy gelebt, und war sehr allein. Warum ich mich nicht lösen konnte, habe ich später hier im Forum verstanden.

Jedenfalls hat mein Mann schon vor unserer Trennung angefangen, an seiner Veränderungsfähigkeit zu arbeiten und schon im November einen großen Schritt auf mich zu gemacht. Seitdem haben wir uns regelmäßig gesehen, und immer, wenn ich bei ihm war, fühlte ich mich gut. Es war so selbstverständlich, bei ihm zu sein. Er ist doch mein Mann. Ich hab auch nie meinen Ehering abgenommen. Und Scheidung konnte ich mir nicht vorstellen. Alles sehr unlogisch. Wenn die Gefühle verrückt spielen...

Als AM mich verlassen hat, habe ich am nächsten Tag meinem Mann die ganze Geschichte erzählt. Er wußte natürlich inzwischen von dem anderen, aber nicht von diesem ganzen Hin und Her etc. Wir haben uns dann noch öfter gesehen, er war für mich da, wir haben geredet, gelacht, er hat mich gehalten, wenn ich geweint habe.

Das hast du auch geschrieben, Lilli. Dass dein Mann dich gehalten hat, und dafür recht viel Kritik kassiert. Meiner hat mich auch gehalten. Er tut es noch.

Wir haben dann beschlossen, dass wir es nochmal versuchen wollen. Wir waren auch ein paar Mal bei der Paartherapie, aber es gibt nichts zu therapieren. Sein großes Thema hat er gelöst, und alles andere zwischen uns sind kleinere Dinge, für die wir uns nicht getrennt hätten. Z.B. der 6, der natürlich nicht so war wir vor 20 Jahren und auch nicht so so wie mit dem anderen. In den war ich ja nun mal frisch verliebt. Aber diese Erinnerung verblasst so langsam, und mein Mann und ich äußern jetzt auch unsere Wünsche, und es wird.

Inzwischen wird auch unser Miteinander unbefangener. Wir haben ja nun zwei Wohnungen, und wußten am Anfang nicht richtig, wie wir uns in der Wohnung des anderen bewegen sollen. Wenn wir zusammen kochen z.B., mache ich einfach seinen Schrank auf und nehme Gewürze raus? Er ist mein Mann, aber wir waren nicht zusammen und wohnen getrennt. Das hat sich nun eingespielt. Und wir haben auch angefangen, zu suchen, denn wir wollen wieder zusammen ziehen.

Ach so, die Badematten, die @hahawi erwähnt hat Ich glaube, es war im April, da waren wir im Möbelhaus, diverse Dinge erledigen, und neue Badematten kaufen. Und als wir vollbepackt zum Auto liefen, hatte ich so einen Moment der Erkenntnis. Mir wurde plötzlich klar, wie alleine ich vorher war. Der andere, von dem ich dachte, er sei in meinem Leben, war ja monatelang nur am Telefon. Ich hab in der Wohnung, in die ich nach der Trennung von meinem Mann gezogen bin, alles alleine gemacht. Und dann war da mein Mann. Der mit mir sowas Profanes macht wie Badematten kaufen. War für mich ein wichtiger Moment

12.07.2018 17:10 • #45


A


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