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Lebensaufgaben - eure Erfahrungen

D
Also ich für meinen Teil habe meine Lebensaufgabe gefunden. Und ich bin gerade etwas melancholisch. Hab
Ich liebe was ich tue. Und darum werde ich jetzt mal ein wenig pathetisch. Weil ich es kann.

Kinder, Frauen, Männer die meinen Kollegen und mir Danke sagen. Menschen, die uns in den Arm nehmen wollen, und ja, Frauen, die auf unsere Uniformen stehen...
Hunderte Geschichten hierzulande, Millionen weltweit, manchmal witzig, manchmal spannend, manchmal furchtbar grausam und herzzerschmetternd. Das ist was ich mache. Das ist was ich BIN.
Und nun eine Sache, die mir wichtig ist:

Daher meine Bitte, nein, meine Forderung an euch alle: geht mal wieder zu einem Ersthelfer Kurs. Besorgt euch einen guten, großen Verbandskasten für eure Autos, einen Feuerlöscher, achtet auf einander. Wir können so viel Menschen helfen und retten, wenn ihr, die ihr das nicht tagtäglich tut, uns die Chance gebt. 5 Minuten HLM, zu wissen wie man einen Defibrillator benutzen soll, den Mut auch unter Umständen falsch zu handeln. Bitte.

Eure Fehler können wir reparieren. Euer nicht handeln nie. Ruft an, einmal zu viel ist besser als einmal zu wenig. Nie fragen geht es mich was an? Ja! In Not geht es euch was an.
Jede Sekunde, die ihr uns durch euer Handeln erkauft ist wie eine Minute für die Opfer. Jede Sekunde, die ihr nichts tut ist wie eine verlorene Stunde. Euer Handeln kann den Unterschied machen zwischen Verletzung und Tod. Verletzungen heilen, der Tod nicht.
Daher meine Bitte, übt zu helfen, habt den Mut es zu tun. Glaubt nicht die Geschichten der Ersthelfer, die für falsche Hilfe bestraft wurden. Sie sind dummes Zeug. Ihr seid sogar unfallversichert durch die BGs wenn ihr helft. Wenn das nichts ist

Helft uns, euch zu helfen. Wir sind die letzte Linie zwischen euch und dem Chaos. Ihr seid für uns die erste.
Danke!

Ach, und bildet eine verdammte Rettungsgasse, ihr Verkehrsbanausen!

01.09.2023 12:21 • x 12 #46


Sliderman
@Dauerverliebt
Ich bin Ersthelfer und daher unterschreibe ich das, was Du geschrieben hast.

01.09.2023 12:28 • x 3 #47


A


Lebensaufgaben - eure Erfahrungen

x 3


Schutzengel
Zitat von Dauerverliebt:
Also ich für meinen Teil habe meine Lebensaufgabe gefunden. Und ich bin gerade etwas melancholisch. Hab Ich liebe was ich tue. Und darum werde ich jetzt mal ein wenig pathetisch. Weil ich es kann. Kinder, Frauen, Männer die meinen Kollegen und mir Danke sagen. Menschen, die uns in den Arm nehmen ...

Dank für dein Post und ich ergreife die Chance dich etwas zu fragen was mir seit Tagen im Kopf umher schwebt.
Kann dir leider keine PM schreiben da Limit erreicht und musst auch nicht hier drauf antworten.

Als Zivi habe ich 21 Monate im Rettungsdienst in Köln absolviert, inkl. Feuerwachen Praktikum.
Da war ein paar übele Autobahn Unfälle dabei, überhaupt war ich oft Ersthelfer vor Ort und habe den Defi ca. 6 mal benutzt. 4 mal ohne Erfolg, 1 mal sogar falsch, da es in der UBahn wohl zu Störungen in der Elektrik der Anzeige des Defis gab.

Als Enschede damals war, haben wir die Rettungsleitstelle in Kölle besetzt und teilweise die Funk mitgehört.

Nun meine Frage, da einige Bilder bis heute bei mir präsent sind;
Wie verarbeitest du das alles? Wasser hilft da ja nicht.

Ich habe riesen großen Respekt vor Rettungsdiensten und Menschen die für andere ihr Lebebn und Gesundheit riskieren, ebenso vor dem ganzen Pfelgebereich und ich kann gar nicht so viel essen wie ich k. möchte bei dem Gedanken an die Entlohung- aber so ist das nun mal in einer kapitalistischen Welt.

Danke dass es dich gibt!

01.09.2023 12:33 • x 2 #48


R
Zitat von Dauerverliebt:
Ach, und bildet eine verdammte Rettungsgasse, ihr Verkehrsbanausen!

Yes, Sir

01.09.2023 12:39 • x 2 #49


sozialtussi
Das ist ein sehr schönes Thema

Ich glaube, dass man Lebensaufgaben daran erkennt, dass man für eine Sache brennt und sie möglichst der Allgemeinheit dienen.
Es gibt sicherlich mehrere Lebensaufgaben für jeden von uns.

Meine Lebensaufgaben haben sich überwiegend in der Betreuung und Pflege von kranken Menschen abgespielt.
Früher brannte ich für meine Arbeit im Krankenhaus, nach 10 Jahren entschied ich mich für die Arbeit mit behinderten Menschen.
Ich konnte enorm viel in beiden Bereichen lernen und mich genauso enorm entwickeln.

Eine weitere Lebensaufgabe wurde mir erst mit Anfang 60 klar:
Menschen loslassen, die mir nicht guttun.
Akzeptieren, was nicht zu ändern ist, gaaaanz wichtig!
Auf Menschen zugehen, die es mir wert sind.

01.09.2023 12:50 • x 6 #50


Sliderman
Zitat von sozialtussi:
Menschen loslassen, die mir nicht guttun.
Akzeptieren, was nicht zu ändern ist, gaaaanz wichtig!
Auf Menschen zugehen, die es mir wert sind.

01.09.2023 12:55 • x 1 #51


D
Zitat von Schutzengel:
Dank für dein Post und ich ergreife die Chance dich etwas zu fragen was mir seit Tagen im Kopf umher schwebt. Kann dir leider keine PM schreiben da Limit erreicht und musst auch nicht hier drauf antworten. Als Zivi habe ich 21 Monate im Rettungsdienst in Köln absolviert, inkl. Feuerwachen Praktikum. Da war ein paar ...

Wir haben psychologische Betreuer, die bereit stehen in Krisen und werden auch regelmäßig freiwillig evaluiert. Manchmal auch unfreiwillig.

Und ja, mein kleines Problem kam auch daher. Nicht nur aber zu einem großen Teil. Nur hilft Alk. nicht gegen die Geister, die fragen weiter nach dem Warum. Da hilft nur reden. Und verarbeiten. Und nachts im Bett weinen und sich als loser fühlen, solange bis es weg geht. PTB wurde ja nun endlich anerkannt von den Sozialgerichten. Ich hoffe es wird sich endlich was tun. Sonst enden andere wie ich in der BU. Ich habs schriftlich. Ich bin auf.

Und du hast den defi 2 mal mit Erfolg benutzt. Du hast zwei Leben gerettet. Nicht 4 verloren. So rum musst du denken, das hilft.
Da draußen laufen zwei Leute rum, weil du zum richtigen Zeitpunkt der richtige Mann am richtigen Ort warst. Das allein hebt dich ab von Millionen anderen. Für diese zwei und für die anderen denen du geholfen hast in deiner Zeit bist du der Schutzengel. Vergiss das nie.

01.09.2023 12:55 • x 2 #52


L
Zitat von Schutzengel:
Die Lebensaufgabe der meisten besteht darin Geld zu verdienen. Ich habe jahrelang zb Ärzte beraten, sie nieder gelassen und die dementsprechenden Stühle an den Mann gebracht. Selbts die 'helfenden' Berufe sind kapital getrieben. Deswegen für die Menschheit kann nur jemand agieren, der sich frei von der Gesellschaft ...

Und ich dachte deine Lebensaufgabe ist das Forum hier

Zum Thema: Eine Lebensaufgabe zu finden ist immer so ne Sache, im Grunde kann man in allem eine Lebensaufgabe sehen, ob Positiv oder Negativ.
Für mich war meine Lebensaufgabe meine Kinder zu erziehen, aus ihnen gute Menschen zu machen, was mir bei meinen Söhnen auch Sicherlich gelungen ist.
Ansonsten brauche ich keine richtige Lebensaufgabe mehr, ich habe genug Verantwortung in meinem Leben wessen ich zu tragen habe, mein Beruf erfüllt mich eigentlich schon recht gut.

01.09.2023 12:57 • x 3 #53


Z
Zitat von Schutzengel:
Nun meine Frage, da einige Bilder bis heute bei mir präsent sind;
Wie verarbeitest du das alles? Wasser hilft da ja nicht.

Ich kann nur von mir sprechen — Bei uns gibt es ausgebildete Peers die Dich genau in dieser Situation unterstützen können. Das sind speziell geschulte Kameraden die psychologisch ausgebildet sind. Sie könne beraten und stehen zur Seite und beurteilen dann auch ob Dinge verarbeitet wurden oder werden können. Oder ob weitere professionelle psychologische Hilfe nötig ist (im Sinne Therapie). Das funktioniert wirklich gut bei uns. Und ist immer personenbezogen. Also ohne Information an Kommandanten oder Kameraden, ……


Zitat von Sliderman:
Ich bin Ersthelfer und daher unterschreibe ich das, was Du geschrieben hast.

Ja, ich auch und ich unterschreibe das genau so ebenfalls

01.09.2023 13:00 • x 2 #54


6rama9
Zitat von sozialtussi:
Ich glaube, dass man Lebensaufgaben daran erkennt, dass man für eine Sache brennt und sie möglichst der Allgemeinheit dienen.

Den zweiten Teil deines Satzes sehe ich anders. Bei vielen Lebensaufgaben geht es primär um die Befriedigung eines eigenen, starken Antreibers. Ob damit der Allgemeinheit oder nicht gedient ist, ist für viele Menschen komplett nebensächlich. Kein Fußballer will Weltmeister werden, um der Allgemeinheit zu dienen. Und kein Künstler malt für die Allgemeinheit.

01.09.2023 13:03 • x 1 #55


Z
Zitat von sozialtussi:
Meine Lebensaufgaben haben sich überwiegend in der Betreuung und Pflege von kranken Menschen abgespielt.
Früher brannte ich für meine Arbeit im Krankenhaus, nach 10 Jahren entschied ich mich für die Arbeit mit behinderten Menschen.
Ich konnte enorm viel in beiden Bereichen lernen und mich genauso enorm entwickeln.

Ich finde Deine Arbeit im Krankenhaus schon sehr wichtig - umso mehr ziehe ich meinen Hut vor Dir in die Arbeit mit Behinderten eingestiegen zu sein. Ich glaube so etwas kann man getrost als Lebensaufgabe bezeichnen. Verdienen (im herkömmlichen Sinne) kann man da nicht viel und reich wird man auch nicht. Hier kommt Glück und Zufriedenheit durch Lächeln und Gesten zurück.

Bewundernswert was Du tust - und vielen Dank


Zitat von sozialtussi:
Eine weitere Lebensaufgabe wurde mir erst mit Anfang 60 klar:
Menschen loslassen, die mir nicht guttun.
Akzeptieren, was nicht zu ändern ist, gaaaanz wichtig!
Auf Menschen zugehen, die es mir wert sind.

Äh ja - genau ein wesentlicher Punkt im Leben. Schwer dort hin zu kommen. Und noch schwieriger zu lernen genau zu schauen und zu erkennen wer einem noch gut tut und wer nicht.

01.09.2023 13:14 • x 2 #56


Z
Zitat von 6rama9:
Den zweiten Teil deines Satzes sehe ich anders. Bei vielen Lebensaufgaben geht es primär um die Befriedigung eines eigenen, starken Antreibers. Ob damit der Allgemeinheit oder nicht gedient ist, ist für viele Menschen komplett nebensächlich. Kein Fußballer will Weltmeister werden, um der Allgemeinheit zu dienen. ...

Also gerade bei Künstlern würde ich das bezweifeln. Viele arbeiten in dem Bereich doch praktisch ohne Verdienst. Man sehe sich die vielen Künstler an die erst posthum berühmt werden. Die haben sicher nicht für Geld gearbeitet.

sicher ist für viele Geld ein Antreiber. Aber ist es eine Lebensaufgabe 45 Jahre in irgendeinem Betrieb zu „dienen“ wo man immer nur beauftragt wird und nie sein eigener Herr/Frau ist? Sicher um die Familie und die Kinder zu erhalten und einen Lebensstandard zu schaffen und zu erhalten.

01.09.2023 13:18 • #57


Charla
Zitat von Zerrissener:
Was denkt ihr über Lebensaufgaben?

Für mich bedeutet es für alle wichtigen Lebensbereiche wie Liebe, Beruf, Natur, Mitmenschen, mein Leben so zu schaffen, dass ich mich damit wohl und zufrieden fühlen kann, es damit auch viele kleine Glücksmomente gibt und ich mich von dem distanziere und trenne was mir nicht guttut. Das kann durch meine Lernerfahrungen entstehen.

01.09.2023 13:33 • x 3 #58


Z
Zitat von Dauerverliebt:
Und du hast den defi 2 mal mit Erfolg benutzt. Du hast zwei Leben gerettet. Nicht 4 verloren. So rum musst du denken, das hilft.

Wen auch immer das noch betrifft. Bitte vergesst das NIEMALS. EIN Einsatz eines Defis, oder ein geretteter Verunfallter wird Dank EURES HANDELNS am Leben sein/bleiben.

Es gibt viel Leid in der Welt und vieles können wir nicht verhindern, aber EINEM Menschen zu helfen/retten verändert dessen Welt für imme.

Es ist kein Argument „x mal hat es nicht funktioniert“, weil
1. wäre es nicht anders ausgegangen wenn ihr es nicht gemacht hättet,
2. bringt es die denen geholfen werden konnte quasi in eine „Schuld“ weil anderen nicht (mehr) geholfen werden konnte.

Bitte nicht persönlich nehmen - aber vielleicht hängt das eben mit meiner Aufgabe zusammen dass ich da etwas emotional werde.

01.09.2023 13:34 • x 1 #59


D
@Zerrissener
Was machst du beruflich? Rettung oder Schutz?

01.09.2023 13:36 • x 1 #60


A


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