Liebeskummer nach Affäre

Zitat von Franziska99:

@6rama9
Das stimmt so nicht. Er wollte nicht, dass ich mich trenne. Er konnte nicht zu mir stehen. Er hatte Angst um seinen guten Ruf. Er hat immer wieder mich kontaktiert, wenn es nicht gut lief in seinem Leben und er wusste immer, dass ich älter bin. Als S. partnerin und Seelentröster hat es ihn anscheinend nicht gestörz, aber als Partnerin für's Leben ist es doch etwas unangenehm.
Hör bitte auf mich zu attackieren, wenn du nur einen Bruchteil mitbekommst.

Sage ich doch: Genau zu dem Zeitpunkt, als du dich nur unter dem Deckmantel der Heimlichtuerei zu ihm bekannt hast, hast du deine Selbstachtung verloren. Du warst ihm peinlich und hat sein Spiel mitgemacht. Nicht nur das, du hast dafür sogar Kinder und Mann belogen. Du hast dich erniedrigt, anstatt dich selbstbewusst von deinem Mann zu trennen und deinem AM damit klar zu machen: Eine selbstbewusste Frau gibt es nur ganz oder gar nicht!

@6rama9
Das klingt nicht nett, wenn du sagst, dass ich ihm peinlich war. So war es auch nicht.
Du hast Recht, ich habe mich nicht öffentlich zu ihm bekannt, weil er es nicht wollte. Wir haben uns immer wieder versprochen, alles miteinander zu besprechen und dass keiner einen Schritt geht, ohne den anderen zu informieren. Das muss ich doch respektieren. Ich habe ihm Anfang des Jahres gesagt, dass ich mit meiner Ehe so nicht weitermachen möchte. Da hat er wohl Panik bekommen und brauchte erstmal eine Auszeit. Hab ich ihm gewährt. Ich hätte da eigentlich schon abschließen müssen. Aber er kam wieder mit gefühlt noch mehr Liebe. Ich mochte es nicht nochmal ansprechen aus Angst ihn zu verlieren. Vielleicht ist es so, dass er drauf gewartet hat.......aber er kann doch auch sprechen. Das hätte ich mir gewünscht, dass er sagt, was er denkt und fühlt.
Er wäre so oder so nicht bei mir geblieben. Liebe war sicher da, gegenseitige äußerliche Anziehungskrakt ganz sicher auch ( eine Frau kann durchaus auch noch mit 43 attraktiv sein). Es sind die gesellschaftlichen Zwänge, die ihn abgehalten haben. Sowas gehört sich einfach nicht auf dem Lande, mit einer älteren Frau zusammen zu sein. Er hatte Angst dem Druck nicht standhalten zu können und aus Pflichtgefühl mit mir zusammen sein zu müssen. So etwas Kompliziertes kann vielleicht funktionieren bei zwei starken Charakteren. Das sind wir beide nicht.

Zitat von Franziska99:

Und es stellt sich bei mir auch schon gelegentlich Mitgefühl für ihn ein. Es ging ihm nicht mehr gut mit mir und es wird wahrscheinlich auch für ihn schwer gewesen sein diesen Schritt zu gehen. Und ich denke immer öfter auch an seinen Schmerz, den er vielleicht schon ganz gut verarbeitet hat, da er sich im Vorfeld wahrscheinlich schon länger damit auseinander gesetzt hat.

Was ich so gar nicht verstehe,wie lebst du zuhause. Fällt deinem Mann nichts auf. Deine Gedanken kreisen total intensiv und ausschließlich um deine Ex-Affäre. Deine Ehe existiert gar nicht!?
Klar ist dein Begehren, deine Wunschkonzert auf den neuen (inzwischen alten) fixiert. Aber wie schaffst du es, deinen Ehemann komplett auszublenden? Für die Ex-Affäre, von der du dich sehr schlecht behandelt fühlst, entwickelst du enormes Mitgefühl, Verständnis. Dein Mann? Existiert gar nicht, kein Zwiespalt zu spüren bei dir, keine Konfliktsituation auf ihn bezogen.

Ehrlich gesagt habe ich gestern für die Fliege, die sich mit mir um mein Weinglas gestritten hat deutlich mehr Empfindungen gehabt, als ich es hier bei dir bezüglich deines Manns herauslesen kann.

Zitat von Franziska99:

Um so mehr ärgere ich mich über unseren letzten Kontakt, bei dem ich meine Selbstachtung verloren habe.

Ich finde Selbstachtung enorm wichtig, gerade auch für Beziehungsfähigkeit. Aber bei allem Respekt, in meiner Welt, ist der Verlust deiner Selbstachtung durch den letzten Kontakt in keinster Weise vergleichbar mit dem, wie du deinen Mann, der immerhin deinen Worten nach mal die Liebe deines Lebens war, behandelst.

Angenommen, meine Liebe zu meiner Frau würde sich auflösen, ich startete eine intensive Affäre. Ich würde sie nicht beenden. Aber Schämen würde ich mich trotzdem etwas, weil ich die Frau die mir vertraut, auf eine Art respektlos behandeln würde, wie sie es nicht verdient hat. Und das würde mir spätestens einfallen, wenn ich an meine Selbstachtung denken würde.

Wie gesagt, nicht böse sein, aber ich verstehe es wirklich nicht.

@

das ist es doch - wenn die knallharten Entscheidungen getroffen werden müssen, gehen meist
die Augen erst so richtig auf - aber sowas von! Wenn finale Entscheidungen anstehen - ob von
Betrüger/innen oder AF/AM - zeigt sich, ob den Worten auch tatsächlich Taten folgen. Worte
ohne Taten sind und bleiben leere Worte....egal welchen Inhalts.

@6rama9

der TE gegenüber zu moralisieren, sie für ihr Verhalten - egal auf was bezogen - zu verurteilen, das Handeln der TE zu werten, macht keinen Sinn. Sie weiß am besten, was im Argen lag und liegt. Spätestens nach dem jetzigen Showdown werden ihr die Augen geöffnet. Sie wird nicht das bekommen, was sie sich vorstellte...und der AM hat das forciert, indem er auf die Dinge reagierte, was die TE ihm gesagt hat.

Zitat TE:

Zitat:

So etwas Kompliziertes kann vielleicht funktionieren bei zwei starken Charakteren. Das sind wir beide nicht.

zu dem Schluss zu kommen, hat schon mal eine große Bedeutung auf dem Weg der Verarbeitung. Das ist Einsicht der besonderen Art...so bitter die jetzt auch sein mag. Die TE gesteht sich selbst ein, dass ihr Charakter dem nicht standhalten kann/wird/will. Und wenn sie dem jüngeren AM das
ebenso bescheinigt, vom Charakter all dem nicht gewachsen zu sein, was ihn im Zusammenleben mit der TE ggf. ereilt - dann ist die logische Konsequenz, das Ganze umgehend zu beenden. Sauberer Schnitt? Na... um die Preis des Liebeskummers!

@
Mein Gedanke spielt um den Begriff Charakter - auf Affären bezogen. Betrüger/innen vs Charakter? Geliebte vs Charakter? Beißt sich da nicht etwas? Beide wollen etwas, was ohne
Betrug und Lüge nicht klappt - keine Affäre ohne Betrug und ohne Lüge.
Charakter wäre, eine klare Kante beziehen zum EP, dass die Ehe vorbei ist, es keinen Weg
mehr zurück gibt, um....! Ob ein/e Geliebte/e Charakter hat/zeigt, indem sie/er sich an Lüge
und Betrug direkt/indirekt beteiligt...nein. Charakter wäre aus meiner Sicht, zu sagen, dass es
erst mehr werden wird, wenn die Ehe geschieden ist.
Moral, Charakter, Werte - das EGO steht meist über diesen Begriffen. Selbstbestimmung zu
Lasten von Moral, eigenem Charakter, menschlichen, selbst erarbeiteten Werten?

Bewusst viele Fragezeichen... denn diese Fragen sind zwar beantwortbar, wenn sie/er es wirklich will.

Zitat von Franziska99:

Das klingt nicht nett, wenn du sagst, dass ich ihm peinlich war. So war es auch nicht.

Ich will dich keinesfalls angreifen, aber du warst ihm nach der Begriffsdefinition definitiv peinlich. Peinlich: ein Gefühl der Verlegenheit, des Unbehagens, der Beschämung o.Ä. auslösend. Das trifft es nach Deiner Beschreibung perfekt.

Zitat von Franziska99:

So etwas Kompliziertes kann vielleicht funktionieren bei zwei starken Charakteren. Das sind wir beide nicht.

Nein, starke Persönlichkeiten seid ihr wahrlich nicht. Er war zu feige sich zu Dir zu bekennen, weil Du älter warst. Du warst zu feige Deiner ehemaligen Liebe des Lebens (do Deine eigenen Worte über Deinen Mann) ehrlich zu sein oder dich zumindest zu trennen. Ich denke ihr wart beide in euren charakterlichen Defiziten gefangen.

Zitat von Franziska99:

Ich habe ihm Anfang des Jahres gesagt, dass ich mit meiner Ehe so nicht weitermachen möchte.

Und genauso wie Du sagst. dass eine Frau mit 43 noch sehr attraktiv sein kann (was ich zu 100% unterschreibe), kann eine Frau auch noch mit 43 an ihrer Persönlichkeit arbeiten. Für mich ist die eigentlich alles entscheidende Frage, ob Du wieder den *beep* einziehst oder jetzt endlich für Dich und Deiner Selbstachtung eine klare Kante zeigst und die Trennung einleitest. Selbstachtung heißt sich selbst im Spiegel in die Augen schauen zu können und überzeugt sagen zu können: Ich bin mit mir im Reinen. Kannst Du mit Dir im Reinen sein, die Liebe Deines Lebens nach allen Regeln der Kunst hintergangen zu haben, ohne die Konsequenzen zu ziehen?

@sophus
Natürlich habe und hatte ich während der ganzen Zeit ein schlechtes Gewissen. Mal mehr, mal weniger. Am Schlimmsten war es immer vor den gemeinsamen Treffen mit IHM.
Mein Mann und ich haben zur Zeit keine Beziehung. Wir leben hier nur nebeneinander. Er kommt um 18 Uhr nach Hause und eine halbe Stunde später ist er wieder weg. Dann duschen, kurz essen und ab ins Büro. Nachts schlafen wir meistens getrennt. Da bekommt man nicht so viel von dem anderen mit.
Wir haben regelmäßige Gespräche, es geben sich beide Mühe und dann geht's 'ne Weile wieder. So geht es seit etwa 10 Jahren. Es waren auch gute Zeiten dabei, die uns haben trotzdem weiter machen lassen. Er weiß, dass ich ihn nicht mehr so liebe, wie ich es sollte und bei ihm ist es ebenso. Wir werden sehen. Wir versuchen gerade einfach nur gut miteinander auszukommen. Wenn daraus wieder mehr werden soll, dann werde ich ihm die Wahrheit sagen müssen.

Zitat von Franziska99:

Natürlich habe und hatte ich während der ganzen Zeit ein schlechtes Gewissen.

Wenn du es sagst, dann wird es so sein. Mich wunderte nur, dass es für mich so wirkt, als ob es hier gar kein oder nur ein äußerst unwichtiges Thema ist. (Wenn ich falsch parke habe ich auch ein schlechtes Gewissen, aber nicht sehr intensiv.)

Zitat von Franziska99:

Wir versuchen gerade einfach nur gut miteinander auszukommen

Das wäre eure Entscheidung, und damit vollkommen in Ordnung. Aber du hattest eine Affäre, das war deine Entscheidung, damit gäbe es für mich kein wir auf Augenhöhe. Es wäre für mich was vollkommen Anderes, wenn es ihm egal wäre und er dir signalisieren würde, dass er es gar nicht wissen wollte.

Ansonsten, fände ich persönlich es äußerst unfair, ihm kein reinen Wein einzuschenken. In euer Geschäftsbeziehung die ja etwas reduziert zu sein scheint (was für euch beide in Ordnung sein kann) stimmt etwas was nicht. Der eine macht dem anderen was vor!?

Zitat von Franziska99:

@sophus
Natürlich habe und hatte ich während der ganzen Zeit ein schlechtes Gewissen. Mal mehr, mal weniger. Am Schlimmsten war es immer vor den gemeinsamen Treffen mit IHM.
Mein Mann und ich haben zur Zeit keine Beziehung. Wir leben hier nur nebeneinander. Er kommt um 18 Uhr nach Hause und eine halbe Stunde später ist er wieder weg. Dann duschen, kurz essen und ab ins Büro. Nachts schlafen wir meistens getrennt. Da bekommt man nicht so viel von dem anderen mit.
Wir haben regelmäßige Gespräche, es geben sich beide Mühe und dann geht's 'ne Weile wieder. So geht es seit etwa 10 Jahren. Es waren auch gute Zeiten dabei, die uns haben trotzdem weiter machen lassen. Er weiß, dass ich ihn nicht mehr so liebe, wie ich es sollte und bei ihm ist es ebenso. Wir werden sehen. Wir versuchen gerade einfach nur gut miteinander auszukommen. Wenn daraus wieder mehr werden soll, dann werde ich ihm die Wahrheit sagen müssen.

Was hält Euch denn von der Auflösung dieser Wohngemeinschaft ab? Ein Paar seid ihr ja offensichtlich nicht mehr und 6 gibt es anscheinend auch nur alle Jubeljahre. Ich finde es durchaus legitim eine solche Beziehung zu führen, aber habt ihr nicht Ehrlichkeit vereinbart? 6-uelle Treue ist bei eurer WG irgendwie nebensächlich, das wirkliche Problem sind doch die Lügengespinste und dem vorzuenthalten, eigene Entscheidungen zu treffen. Vielleicht hat sich dein Mann auch verliebt, aber monatelang erfolgreich dagegen angekämpft, weil er nicht mit einer Lüge leben wollte. Dabei hätte er diese Verliebtheit so wie du ausleben können ohne dass ihr euch etwas weggenommen hättet und trotzdem euer WG vertrauens- und liebevoll weiterleben können.

Zitat von 6rama9:

Ich will dich keinesfalls angreifen, aber du warst ihm nach der Begriffsdefinition definitiv peinlich. Peinlich: ein Gefühl der Verlegenheit, des Unbehagens, der Beschämung o.Ä. auslösend. Das trifft es nach Deiner Beschreibung perfekt.


Nein, starke Persönlichkeiten seid ihr wahrlich nicht. Er war zu feige sich zu Dir zu bekennen, weil Du älter warst. Du warst zu feige Deiner ehemaligen Liebe des Lebens (do Deine eigenen Worte über Deinen Mann) ehrlich zu sein oder dich zumindest zu trennen. Ich denke ihr wart beide in euren charakterlichen Defiziten gefangen.


Und genauso wie Du sagst. dass eine Frau mit 43 noch sehr attraktiv sein kann (was ich zu 100% unterschreibe), kann eine Frau auch noch mit 43 an ihrer Persönlichkeit arbeiten. Für mich ist die eigentlich alles entscheidende Frage, ob Du wieder den *beep* einziehst oder jetzt endlich für Dich und Deiner Selbstachtung eine klare Kante zeigst und die Trennung einleitest. Selbstachtung heißt sich selbst im Spiegel in die Augen schauen zu können und überzeugt sagen zu können: Ich bin mit mir im Reinen. Kannst Du mit Dir im Reinen sein, die Liebe Deines Lebens nach allen Regeln der Kunst hintergangen zu haben, ohne die Konsequenzen zu ziehen?

Nein, ich kann definitiv nicht mit mir im Reinen sein. Es würde mich immer einholen. Ich sage ja auch gar nicht, dass ich weiter schweigen werde. Ich sage nur, dass ich jetzt erstmal klar kommen muss.

@Franziska99
Ich kann dir gerne meine Geschichte erzählen, dazu müsste ich allerdings ein eigenes Thema erstellen. Ich bin allerdings gerade unterwegs und komme vor dem Wochenende nicht dazu.
Es sei nur soviel gesagt, ich habe mich zu meiner Freundin bekannt, habe mich von meiner Frau getrennt und bin ausgezogen und was geschah dann? Kaum ausgezogen, hat meine Freundin mich verlassen.
Du siehst, so kann es auch gehen.

Hallo Franziska99

Finde es sehr gut,das du weiter Rede und Antwort stehst. Viele melden sich nach enormer Kritik nicht mehr.
Wie lange ging eure Affäre denn?

@ Sunny
Danke dir, ist ja auch etwas Eigennutz. Ich muss den ganzen Sch.... loswerden.

Die Affäre dauerte 10 Monate.

Ok, ist ja schon ne zeit ......hab allerdings mit länger gerechnet

@ Arlen
Es tut mir leid, was dir passiert ist. Ich kann mir ungefähr vorstellen, wie es dir jetzt geht.
Ich würde gerne deine Geschichte hören, wenn du soweit bist. Du kannst sie auch gerne in diesen Thread schreiben. Mach, wie du meinst....
Bis dahin dir alles Gute.

Zitat von sunny35:

Ok, ist ja schon ne zeit ......hab allerdings mit länger gerechnet

Warum hast du mit länger gerechnet?