Limerenz und ihre Folgen

Zitat von TheEländ:

Ich habs probiert, ich kanns nicht. Das ist wie wenn im Hintergrund Musik läuft, fühlt sich wie benommen an.

Ich weiß was du meinst. Die Gedanken überschatten alles.
Aber genau, du solltest es als Teil von dir akzeptieren und trotzdem weiter aktiv leben. KEIN KONTAKT.
Wirklich keinen. Das ist so wichtig. Denn du musst loslassen WOLLEN. Ich wollte nie. Auch wenn ich es dachte. Aber es wsr dieses Vertraute Gefühl. Den Kreislauf allein zu durchbrechen ist hart.
Du weißt es bleibt und doch kannst du dir helfen indem du ihr eben nicht schreibst. Jeder Schritt ..sei es ein mini kleiner...wirft dich zurück. Erst einmal musst du lernen wirklich zu wollen. Und auch wenn du sagst das du willst, ich lese heraus das es nicht so ist.

Zitat von TheEländ:

Ich war eigentlich auf einem ganz guten weg, ich hatte bis vor kurzem sogar einige momente wo ich mich erwischt habe und nicht an sie gedacht habe. ...

Und genau diese Angst, nicht an sie zu denken, ist einer der Schlüssel des Problems.
Wenn dieses obszessive Beschäftigen mit einer Person plötzlich weg wäre, was gäbe dir dann noch Gewissheit, am Leben zu sein?

Zitat von TheEländ:

Ich war eigentlich auf einem ganz guten weg, ich hatte bis vor kurzem sogar einige momente wo ich mich erwischt habe und nicht an sie gedacht habe. ...

Hah! Diese Angst kenn ich. So ging es mir auch. Sobald es bergauf ging ZWANGS Gedanken an ihn.

Es ist gut, wenn du bereits diese Angst gesehen/gefühlt hast.

Im Idealfall dann weiter diesen Weg einschlagen, dich der Angst stellen, raus aus der Komfortzone. Challeng dich selbst: schaffst du es einen Tag dich gut zu beschäftigen so das sie mehr Hintergund Musik als Vordergrund Musik ist?

Zitat von Ravenclaw:

Und genau diese Angst, nicht an sie zu denken, ist einer der Schlüssel des Problems. Wenn dieses obszessive Beschäftigen mit einer Person ...

yes.

Das trifft es. Dieses Gefühl ist eine Sucht. Man denkt es macht das Leben aus. Es füllt es.

Das Doofe ist ja, dass genau der Mechanismus, der so unglaublich destruktiv wirkt, auch der Mechanismus ist, der dafür sorgt, dass wir uns lebendig fühlen. Wenn das plötzlich weg wäre, würde schlicht und ergreifend etwas fehlen. Wir leben quasi glaube ich eine Konditionierung darauf, dass irgendetwas in uns verkoppelt ist mit der bestimmten Person, das uns vorgaukelt, nur sie könne uns Glück und Frieden bringen. Die Person selbst ist dabei wahrscheinlich nur eine Übertragung älterer Bindungserfahrungen und hat es irgendwie geschafft, sich mit der Dopaminregulation unseres Gehirns zu koppeln. Daher auch die Angst, es könne enden und der höchstwahrscheinlich unbewusste Unwillen, wirklich loszulassen.

In meinem Falle kamen noch die Mechanismen hinzu, dass mir wirklich Nähe gegeben worden ist. Diese konnte und wurde aber auch regelmäßig wieder entzogen, sodass eine intermetierende Verstärkung entstanden ist, die noch süchtigmachender ist, als stete Zuwendung.
Deswegen bin ich auch eher süchtig, als wirklich limerent, aber die Auswirkungen sind fast gleich.

Zitat von TheEländ:

Danke euch, hilft mir gerade echt weiter. Es tut gut das jemand versteht wie es einem geht. Hab jetzt erst mal wieder alles gelöscht . Etwas noch, ...

Das brauchst du gar nicht erst versuchen. Es gibt zwar methodische Ansätze, dir darauf ausgelegt sind, Tagträume i.V.m.der Person bewusst negativ umzuformen, allerdings kannst du Gefühle nie erzwingen und es geht hierbei auch nicht darum, die Person selbst negativ zu belegen. Und überhaupt, wozu solltest du sie hassen? Sie hat dir im Grunde nichts hassenswertes angetan.
Schlussendlich ist Hass auch nicht das Gegenteil von Liebe, sondern Gleichgültigkeit.

Zitat von TheEländ:

Danke euch, hilft mir gerade echt weiter. Es tut gut das jemand versteht wie es einem geht. Hab jetzt erst mal wieder alles gelöscht . Etwas noch, ...

Meeeegaaaa

Auch wenn du sie wieder entblocken solltest..Ich kenn das hin und her, aber du bist heute diesen Schritt gegangen und ich bin mal unkannterweise stolz auf dich. Denn ich weiß wie schwer es ist.

Was auch hilft ist sich bewusst zu machen; es ändert NICHTS ob ich an sie denke oder nicht an sie denke. Sie kommt davon nicht (zurück) Sie ist und bleibt weg

Es ändert nur etwas in dir und deinen Gedanken, nichts an der Realität.


Und klar das i feel it Gefühl, was einen ausfüllt das ist ne krasse Sucht. Und genau deshalb will man es unbewusst nicht loslassen.

Mich erinnert das immer an diese Szene von Doctors Diary ( vielleicht kennt es war. Die Hauptdarstellerin ist ewig unglücklich in einen Mann verliebt der sie aber zuerst nicht will. Er heißt Marc) Sie träumt jedenfalls in der Serie eines Nachts ganz überraschend von einem anderen Mann. Sie wach auf und anstatt sich darüber zu freuen ..ist sie empört : wie kann dieser andere Mann es wagen in meine Träume zu schleichen. Unverschämt. Marc ist doch der Mann meiner Träume. Was soll das? Das geht so nicht...

Sie hat dann Angst das sich etwas ändert. Denn klar dieses Gefühl was man in sich trägt ist belebend und gleichzeitig gewohnt und vertraut. Es gehört zu einem, so denkt man. Dabei geht es gar nicht mehr vorrangig um die Person..Als um das Gefühl.