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Loslassen nach 22 Jahren/ 3 Kinder

S
Ich wollte mich melden, seit meinem letzten Beitrag ist viel passiert.
Insgesamt geht es mir besser. Mittlerweile ist alles finanzielle notariell geregelt worden, ich hab sie ausgezahlt und es bestehen ihrerseits keine Ansprüche mehr an mich.
Mit den Kindern klappt es eigentlich recht gut, für sie ist das zur Ruhe kommen auch wichtig. Meine NF ist im Kontakt immer sehr freundlich, man hat fast das Gefühl es wäre nichts gewesen.
Schwer zu schaffen macht mir mittlerweile das Trennen der Kinder.
Ich hab mit ihr darüber gesprochen, aber sie sieht das völlig anders.
Mir schwebt das 50/50 Modell für die Jungs vor.
Allerdings hab ich manchmal Angst davor nicht alles unter einen Hut zubekommen.
Vollzeitstelle als Abteilungsleiter, Haus mit großem Garten und dann noch die drei Jungs.
Ich merke jetzt schon wie limitiert meine Zeit ist, aber vielleicht muss ich mich einfach noch besser organisieren.
Schlecht geht es mir immer noch nach jedem Kontakt mit ihr, es zieht mir zwar nicht mehr den Boden unter den Füßen weg, aber eine Zeit brauche ich danach schon.
Irgendwie hänge ich immer noch an meinem alten Leben und vor allem den Gewohnheiten als normale Familie.
Ich haderte fast täglich mit mir alle Zöpfe abzuschneiden und meine fast ich muss das machen um endlich abzuschließen.
Wie es dann mit den Kindern weitergeht weiss ich selber nicht.
Der kleine hat im Dezember Geburtstag, Weihnachten sowie Silvester im Anschluss.
Diese Termine machen mir Angst.
Irgendwie hab ich die letzten Wochen erst gemerkt was hier tatsächlich passiert ist.
Lg

22.10.2020 13:12 • x 3 #61


S
Gestern musste ich mit meinem großen sein Rad bei meiner EX abholen.
Die Fahrt war für mich die Hölle.
Ich hab mich für ihn zusammen gerissen, am liebsten hätte ich laut geschrien und geweint.
Die Kids sind seid einer Woche bei mir und heute Abend gehen sie wieder zu ihr.
Ich vermisse sie jetzt schon.
Die Zeit heilt alle Wunden wird so oft gesagt, nur momentan habe ich das Gefühl wieder zurück zufallen.
Diese riesengroße Enttäuschung macht es mir so schwer, ich dachte wir wären ehrlich zueinander.
Ich weiß nicht ob wir jemals wieder ordentlich miteinander umgehen können.

22.10.2020 23:03 • x 4 #62


A


Loslassen nach 22 Jahren/ 3 Kinder

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D
Zitat von Swen1977:
Der kleine hat im Dezember Geburtstag, Weihnachten sowie Silvester im Anschluss.
Diese Termine machen mir Angst.
Irgendwie hab ich die letzten Wochen erst gemerkt was hier tatsächlich passiert ist.


Das gehört zum Prozess dazu und auch das wird in den nächsten Jahren weniger schmerzen. So leid es mir tut aber da wirst du durch müssen. Und die gute Nachricht ist, du wirst es schaffen! Irgendwann wirst du ganz sicher diese Erfahrung, die niemand gerne machen möchte an jemanden weitergeben und dir dann sagen. Gott sei Dank habe ich das bereits hinter mir! Kopf hoch, das wird schon!

23.10.2020 10:56 • x 3 #63


D
Zitat von Swen1977:
Die Zeit heilt alle Wunden wird so oft gesagt, nur momentan habe ich das Gefühl wieder zurück zufallen.

Das wird dir noch öfter so gehen aber es wird besser werden, glaub mir!

Und ja, ihr werdet irgendwann wieder besser oder normaler miteinander umgehen, wenn ihr euch jetzt gegenseitig die Zeit gebt diesen Trennungsschock ersteinmal zu verdauen! Auch für sie wird es nicht einfach sein, da kannst du dir sicher sein! Das alte muss sich setzen und verblassen. Da ihr Eltern seid und somit auch in Kontakt bleiben werdet, kann da etwas ganz neues, anderes und nicht unbedingt weniger wertvolles draus entstehen. Da habe ich bei mir damals auch nicht für möglich gehalten und sehr gelitten!

23.10.2020 11:03 • x 2 #64


D
Lies dich mal bei Simone79 ein. Ich bin mir sicher, dass dir das helfen wird, denn es ist ein schönes Beispiel dafür, dass es mit der Zeit besser wird auch wenn man es nicht für möglich hält!

23.10.2020 14:28 • x 1 #65


S
Guten morgen euch, danke für die lieben Worte.
Gestern Abend ist irgendwie alles aus mir ausgebrochen, ich fühle mich ganz einsam.
Nachdem die Kids zu ihr sind ist meine Welt irgendwie zusammengebrochen.
Ich habe ihr nochmals gesagt sie soll mich nicht wegen jeder Kleinigkeit anschreiben.
Ich habe Angst davor die Kontaktsperre light nicht zu schaffen.
Bei mir steigt immer mehr das Gefühl mein Leben komplett neu zu starten.
Ohne irgendjemand, völlig allein.

24.10.2020 06:50 • x 2 #66


Kinbakubi
Hallo Swen,
meine Therapeutin sagte damals zu mir: Kontrolliere Deine Gedanken. Keine Gedanken in eine Richtung, die du nicht willst, vergeuden.
Und: Behandle dich selbst gut.
Und: Bade nicht in Selbstmitleid.
Das braucht vielleicht ein bisschen Übung, aber es klappt dann immer besser.

Vielleicht kannst du dich ablenken, Filme schauen, ein Buch lesen, kochen, Sport treiben. Du weißt am besten was dir guttut.

Ist der Umgang mit den Kindern klar geregelt? So muss man nicht immer grübeln und weiß wo man dran ist.

Die Grenzen sollen auch klar gezogen sein. Die Dame kann nicht ständig etwas wollen. Sie hat ihre Sachen aus dem Haus bekommen. Keine weitere Diskussion mehr.

Die Kinder fehlen dir sehr- überlege doch mal das 50/50 Modell. Versuchen kann man ja, oder? Zumindest jetzt in der Corona Zeit?

24.10.2020 08:11 • x 2 #67


FloraVita
Zitat von Swen1977:
Bei mir steigt immer mehr das Gefühl mein Leben komplett neu zu starten.
Ohne irgendjemand, völlig allein.


Du bist nicht völlig allein. Du hast deine Kinder die ein Teil deines Lebens sind und es immer sein werden. Die dich lieben und brauchen.
Gut möglich dass du nach einiger Zeit, wenn der große Schmerz erstmal nachgelassen hat, genau das zitierte als frischen Wind und neue Möglichkeiten empfinden und erleben wirst.

24.10.2020 08:44 • x 2 #68


Kinbakubi
Denke an Pippi Langstrumpf.... Ich baue mir meine Welt wie sie mir gefällt!
In jeder Krise steckt eine Chance.
Wenn eine Tür zugeht, gehen einige andere auf.
Es braucht etwas Zeit, etwas Neuorientierung und Frohsinn, diese neuen Türen zu sehen.
Auf jeden Fall Swen, bleibe optimistisch. Eigentlich geht es Dir sehr gut. Ganz ehrlich ganz gut.
Der erste Schritt ist, die neue Lage zu akzeptieren. Du kannst daran nichts ändern.
Leben tut man im Hier und Jetzt, denke an die Zukunft. Zurückblicken brauchst du nicht.
Sei Dir auch bewusst, die Dame hat sich ent-solidarisiert. Sie hat sich aus der Solidargemeinschaft verabschiedet.

24.10.2020 08:59 • x 4 #69


D
Oh Mann ... Ich erinnere mich gerade sehr genau an das Gefühl, als ich dachte ihr alle habt Recht und ich habe den Schmerz.
Es nützt alles nichts Swen! Du musst raus gehen unter Menschen, Sport machen, spazieren gehen, dir ein neues Hobby suchen oder sonst irgendwas, was den Raum in deinem Kopf füllt, damit der Anteil deines Trennungsschmerzes nicht mehr so übermächtig erscheint! Schau genau hin, mach kleine Schritte und registriere, wie du langsam heilen wirst! Diese Aufgabe kann dir niemand abnehmen!

24.10.2020 09:41 • x 1 #70


S
Das aufraffen fällt mir momentan sehr schwer, irgendwie hab ich das Gefühl keine Kraft mehr zu haben.

24.10.2020 10:04 • x 1 #71


S
@Kinbakubi
Tolle Entwicklung, die du gemacht hast.
Deine Beiträge sind sehr wertvoll und es ist genau das, was meine Therapeutin mir geraten hat.
Mit ein wenig Geduld und Übung funktioniert es immer besser.
@swen
Du solltest deine Niedergeschlagenheit mit einem Hausarzt besprechen.
Du schaffst das. Wie alle anderen auch. Keine Angst.

24.10.2020 10:15 • x 2 #72


Charla
Zitat von Swen1977:
Ich haderte fast täglich mit mir alle Zöpfe abzuschneiden und meine fast ich muss das machen um endlich abzuschließen.

Der kleine hat im Dezember Geburtstag, Weihnachten sowie Silvester im Anschluss.
Diese Termine machen mir Angst.

Solange du denkst schaltet dein Unterbewusstsein auf Autopilot und grast all deine bisherigen Trennungs- und Verlassenheitserfahrungen/Gefühle ab, die laufen stets mit.
Deshalb half es mir meinen Fokus auf das zu richten, was jetzt für mich da ist. Ausserdem habe ich mir angewöhnt immer mehr in Dankbarkeit zu leben für das, was mir alles geblieben ist, mich mit den guten Dingen zu erfüllen, wichtig ist genau das auch fühlen zu können und bewusster wahrzunehmen was ich mir durch meine Denke selbst antue. Das bewusste gute Fühlen überschreibt die alten negativen Erfahrungen und kann sie emotional neutralisieren.
Das ist eine Übungssage, die mit Geduld und Zeit immer schneller ihre Wirkung zeigt.

Die lange Verbundenheit mit all ihren Höhen und Tiefen muss erstmal verarbeitet und losgelassen werden, das ist ein normaler Prozess, der seine Zeit brauch, je mehr Resilienz du besitzt, je leichter und kürzer wird dir der Weg fallen.

Was im Dezember ist kannst du noch nicht wissen, deshalb macht es keinen Sinn dir jetzt schon darüber Gedanken zu machen und dir damit deinen Tag zu verderben.
Was kannst du jetzt mit deinen Kindern machen ? Drachen steigen lassen, was macht euch Spass ?
Welche Ziele hast du für dich ?

24.10.2020 10:50 • x 2 #73


S
Für mich möchte ich natürlich wieder glücklich werden, den Kindern wieder den normalen Tagesablauf bieten können, mehr Sport treiben.
Ich bin halt ein sehr nachdenklicher Mensch, mir fällt es schwer das einfach abzustellen.

24.10.2020 11:30 • #74


S
Zitat von Swen1977:
Für mich möchte ich natürlich wieder glücklich werden, den Kindern wieder den normalen Tagesablauf bieten können, mehr Sport treiben.
Ich bin halt ein sehr nachdenklicher Mensch, mir fällt es schwer das einfach abzustellen.

Das ist ja auch okay und gar nicht schlimm. Ich würde es einfach auch mal mit deinem Hausarzt besprechen.

24.10.2020 11:36 • x 1 #75


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