Loslassen oder um die Familie kämpfen

Zitat von Igelfee:

Uns hat eigentlich jeder beneidet, um unsere tolle Ehe- welche Ironie,

ja, ja. Von außen wirkt eben alles immer so perfekt.
ich finde 1. solltest du DICH schützen und keinen S. mehr mit ihm haben! Die Milch gibt es nicht umsonst wenn die Kuh nicht gekauft wird!
2. sollte er aus freien Stücken ZU DIR kommen, wenn er denn will! Du kannst liebe nicht erzwingen. Kämpfen kann man auch nicht um die Liebe. Die ist entweder da oder nicht!

sonst machst du dich nur klein, und das ist äußerst unattraktiv. Vor allem wird er sich denken: „ACH, auf einmal kannst du lieb und nett sein!“ „All die Jahre wurde ich angeschrien, und jetzt willst du dich um 180 grad drehen?“

ich würde mich genau wie er entscheiden. Weil ich mich liebe und ich mich weder in der Beziehung noch ehe anschreien lassen würde. Von Freunden auch nicht, diese Menschen haben in meinem Leben nichts zu suchen. Würde mich auch nicht wundern, wenn er dadurch eine Depression entwickelt, ehrlich gesagt

@Igelfee Liebe Igelfee, leider gleicht eure Geschichte denen von ganz vielen anderen hier, auch meiner (NM geht nach 24 Jahren mit 2 Kindern, fühlt sich im Nachhinein zu wenig geliebt und mich zu stark, hatte aber immer alles mir überlassen). Man könnte sogar sagen, eure Geschichte ist Schema X.
Es tut mir leid, aber offenbar ist dein Mann ein Mitläufer, der sein Leben dir gerne angepasst hat (er hat ja auch keine Freunde...), kaum Verantwortung übernommen hat und jetzt bekommt er die Midlifekrise und merkt, dass er sein Leben ja gar nicht selbst gestaltet hat (und auch immer noch nicht tut, denn weder nimmt er den Entscheid einer definitiven Trennung auf sich noch sucht er sich eine Wohnung). Und wer ist Schuld daran? Natürlich Du, die sich nun auch weiterhin verantwortlich/schuldig fühlt (du wurdest ja - wen erstaunt es - impulsiv beim Streiten. Und warst somit auch nicht perfekt, du Böse).
Wahrscheinlich beurteilt dein Sohn die Situation ziemlich richtig. Und auch wenn es natürlich nicht korrekt ist, ihn mit rein zu ziehen, tut so eine Richtigstellung von einer dritten Person vielleicht mal ganz gut.
Ich verstehe, dass du die Familie retten willst, aber hierzu müsste dein NM Verantwortung übernehmen, und das tut er nicht. Nur du übernimmst zurzeit noch Verantwortung für deine Beziehung, aber das nützt leider nichts, wenn der andere nicht mitmacht.
Mir hat es in dieser schlimmen Situation viel gebracht und bringt es immer noch, das Ganze mit einer Therapeutin anzuschauen. Wenn man so tief verzweifelt drin steckt, die Familie retten will aber nicht kann, ist so ein Input von aussen meist hilfreich.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und dass du innerlich einen grossen Teil der Verantwortung an deinen Mitläufer-Ehemann abgeben kannst.

Vielen lieben Dank deine Einschätzung beschreibt es ganz gut. Er hatte auch nie eigene Hobbies, sondern meine mitgelebt. Im Übrigen bin ich keine dauerschreiende Furie, sondern in Streitsituationen, habe ich ihm ehrlich gesagt, dass er nichts tut, dass ich Alles regele etc. Das meint er, dass ich ihn runtergemacht habe. Und ja, es war wohl drüber, aber leider auch die Wahrheit. Und ich habe anscheinend nie gelernt mich anders zu streiten. Das muss ich wohl in Zukunft.

@Igelfee bei mir war es auch so, dass er nichts mehr tat. Es war wirklich so, er hatte sich massiv verändert und es brachte mich in Rage, dass er nicht mehr der alte war. Heute weiß ich, dass er da längst ne andere und mit uns abgeschlossen hatte. Er selbst legt es sich aber nun so zurecht, dass ich ja nu rumgenörgelt hatte obwohl er ja schon sehr viel gemacht hat (er vermischt nur die Jahre zu seinem Vorteil und um mich schuldig zu machen)

Das Schlimme ist, dass wir zu Hause zusammen rumsitzen und keiner mehr ein Wort außer bitte, danke, Morgen sagt. Gehe ich dann aber weg, tue ich ihm anscheinend noch einen Gefallen. Also, wie kann man sich eigentlich richtig verhalten? Ich halte das nur nicht mehr aus. Fahre daher bald für ein paar Tage zu meiner Freundin, dann kann er sich wenigstens mal um die Kinder etc. kümmern. Jetzt tut er das ja auch nicht.

@Igelfee Das finde ich schon mal einen guten Ansatz, zu deiner Freundin zu fahren für ein paar Tage

Ich möchte dir mal kuz sagen was auf der anderen Seite warten kann ohne diesen Mann. Ich selber war 10 Jahre mit so einem Mann verheiratet. Wir haben ebenfalls 2 gemeinsame Söhne. Ich war schon in der Ehe alleinerziehend und hab alles gewuppt. Seine Art hat mich agressiv gemacht. Ich war unglaublich wütend ohne zu wissen warum. Ich hatte im Grunde ein drittes Kind. Ein Kind das nichts besprechen konnte, keine eigene Meinung hatte, dem ich das Leben mit organisieren musste usw. Mein Repsekt war irgendwann weg. Wir haben irgendwann geendet. Gott sei dank! Diese Ehe hätte mir den Verstand geraubt. Ja und am Ende war ich an allem Schuld. Dieser Mann, der in der Ehe nie was hinbekommen hat, hat dann einen jahrelangen Sorgerechtskampf mit mir um unsere Söhne geführt. Er selber lebt bis heute auf einem Campingplatz. Das man dort keine Kinder gross ziehen kann, konnte ihm nicht mal das Jugendamt klar machen. Er hat bis heute seine festehende Meinung zu gewissen Dingen. Das er falsch liegt, kann ihm keiner nah bringen. Sein Weltbild ist mehr Pipi Langstrumpf als real, aber er hält dran fest.

Nachdem ich das Ende verdaut habe, taten sich Welten auf. Ich hatte wieder Kraft für Hobbys, Freunde und Reisen. Das nörgelde dritte Kind war verschwunden. Er hat mich so unendlich viel Kraft gekostet. Diese Wut zu beherrschen hat viel Kraft gekostet. Ich hab die Verantwortung für ihn abgegeben und bekam unendlich viel Freiheit. Du musst für keinen mitdenken. Du musst nicht in langen Gesprächen wen überzeugen der dann doch nichts versteht. Du muss dich nicht mehr absprechen und ewig erinnern das es auch statt findet. Jaaaa und dann kam der Mann der so anders war. Gut dazwischen lagen noch ein paar Fehlschläge. Aber heute bin ich wieder verheiratet und führe die Ehe die ich immer führen wollte. Wir sind wirklich ein Team. Es ist nicht mehr ich renne voraus und einer kommt hinterher weil er mit muss. Es ist wirklich ein WIR. Es ist toll ein WIR zu sein. Das Ende dieser Ehe muss nicht nur negativ sein. Es kann dir auch ganz viele neue Chancen zeigen! Du kannst noch ganz viel erleben ohne Klotz am Bein. Versuch dir doch mal vorzustellen was du tun würdest, wenn es diese Ehe tatsächlich nicht mehr gäbe.

Und jetzt noch den Respekt den du verloren hast, bekommst du nie wieder zurück. Es ist egal was du auch tust, du wirst mit diesem Mann niemals eine Beziehung auf Augenhöhe führen. Er ist dir hoffnungslos unterlegen. Er weiss das sicher längst. Statt bei sich aufzuräumen und sein Verhalten zu ändern schiebt er alles dir in die Schuhe! Was an ihm liebst du eigentlich?

@tlell Das ist eine gute Frage! Die ich gerade nicht so einfach beantworten kann.
Deine Beschreibung trifft es ganz gut., denn als drittes Kind habe ich ihn auch schon oft gesehen.

Zitat von Igelfee:

Deine Beschreibung trifft es ganz gut., denn als drittes Kind habe ich ihn auch schon oft gesehen.

Ja man liebt seine Kinder, aber das ist dann keine Ehe mehr oder? Und wer will für ein so grosses Kind den Rest seines Lebens Verantwortung tragen?

@Igelfee das hält man ja auch wirklich kaum aus. Was sagt er denn nun wie es seiner Meinung nach weitergeht?

Zitat von Igelfee:

Also, wie kann man sich eigentlich richtig verhalten? Ich halte das nur nicht mehr aus.

Dass Du das akzeptierst, was er sagt und zeigt und endlich Vorkehrungen für Dein Wohlergehen triffst und aussteigst.

Dieser andauernde Schmerz (bereits schon vier Monate) zusammen zu leben, obwohl er defintiv nicht mehr will... wer kann das auf Dauer aushalten?

Achte auf Dich.... Du kämpfst meiner Meinung nach an der falschen Front.

@sunnicky Er sagt Nichts! Nach unserem gestrigen Gespräch konnte ich verstehen, dass er nachdenken muss. Aber wie lange? Heute war er nur abweisend und aggressiv mir gegenüber. Wenn er mich so hasst, warum geht er nicht? Warum kann man nichts sagen? Er lässt uns Alle im Regen stehen. Mein Sohn meinte heute zu mir bereits, dass es keinen Unterschied macht, ob Papa nun bei uns bleibt oder geht.