Guten Abend,
ich möchte gerne mal eure Meinung hören, da ich im Umfeld leider keinen Freund habe, der mir vernünftig etwas zu meinem Thema sagen könnte.
Ich bin seit fünf Jahren Single, davor war es recht unkompliziert, wenn ich jemanden kennengelernt habe. In der Single Zeit richtet man sich natürlich ein wenig ein. Klar.
Über meinen Job habe ich eine Frau kennengelernt. Wir arbeiten nicht direkt zusammen, aber im gleichen Gebäude, sie arbeitet im Vertrieb, ich im Einkauf.
Wir unterhielten uns viel, ich fand sie sehr anziehend und finde sie das ja auch heute noch. Aber irgendwie kommt mir alles sehr schnell vor und überfährt mich gerade, daher schreibe ich jetzt mal hier. Erstmals hatte ich das Gefühl, dass ich einer Frau nicht ständig nachlaufen muss, sondern dass sie sich vor allem für mich interessiert.
Ich hatte in den Anfangswochen echt Stress, weil mein Vermieter mit die Wohnung gekündigt hatte und ich zum Glück schnell etwas neues fand. Wir (meine Kollegin und ich) telefonierten irgendwie jeden Abend mit einander, sie war immer für mich da, gab mir auch Ratschläge. Was mir damals aber auffiel war, dass sie mir so unterschwellig immer anbot, dass ich gleich zu ihr ziehen könne, das wäre doch DIE Gelegenheit, ein paar Kapitel zu überspringen, ich spare eine Menge Geld und so weiter. Man hätte die Fahrerei nicht. Naja, wir kennen uns seit April flüchtig und seit Juli sind wir eng in Kontakt.
Fand ich jetzt etwas sehr früh, außerdem hat sie nur eine 80qm Wohnung, das wäre für mich und sie schon reichlich eng, da ich ziemlich viel Kram habe.
In den folgenden Wochen dann hatte ich das Gefühl, sie wolle mich jeden Tag sehen. Neben Sport, Freunden und so weiter war das für mich garnicht machbar. Kurios: Wenn sie zu mir kommen sollte, bei mir übernachtete, fand sie das mega stressig, da sie eher jemand ist, der den halben Hausstand braucht um sich wohl zu fühlen, ich kann aus dem Rucksack mal ein Wochenende auskommen, kein Problem. Die Fahrerei zu ihr war für mich aber auch zuviel für täglich. Wir sahen uns dann oft Samstag und Sonntag, aber auch erst ab Samstag Abend und unter der Woche nochmal. Irgendwie dachte ich, das sei eine gute Sache, aber immer dann wenn wir uns sahen, kam miese Laune auf, weil sie das für keine Beziehung hielt, wenn man sich nicht permanent sieht. Und dass ich jetzt erst in eine neue Wohnung gezogen war, schmeckte ihr irgendwie auch nicht.
Ich hatte schon so das Gefühl, Juli, August, fing das Gemecker auch an wegen meinen sportlichen Aktivitäten, sie mochte es nicht, dass da auch Frauen dabei sind, ich spiele Tennis.
Auch fing so langsam die Eifersucht im Büro an, unsere Abteilung ist oft auf Team-Events und wir haben auch Frauen, die einfach im Team dabei sind und ich mich mit denen gut verstehe. Dass man sich abends ab und an schreibt, meistens halt über Probleme im Büro, ist auch seit Jahren gängig. Ihr passte das nicht und sie wollte, dass ich die Nummern lösche oder einfach nicht mehr reagiere, was ich nicht machen kann, weil . es sind seit Jahren meine Kolleginnen.
Interessant: Sie ist hobbymäßig im Handball unterwegs gewesen, jetzt wegen Knieproblemen nicht mehr, hat aber zum Trainerstab, der fast nur aus Männern besteht, noch guten Draht, ab und zu gehen sie was trinken das sei aber was ganz anderes.
In letzter Zeit gibt es nicht direkt Streit aber es herrscht wirklich oft dicke Luft und ich habe das Gefühl, ihr passt immer mehr nicht an Dingen, die für mich völlig normal sind, Hobbys, Freizeitgestaltung, Kolleginnen, überhaupt. sie findet, drei Mal die Woche sei viel zu wenig um sich zu sehen, ich finde, das ist ein gesundes Maß, zumal wir uns ja auch nicht auf die Nerven gehen sollen.
Wir hatten dann probehalber einfach mal gesagt, dass wir abwechselnd zum anderen fahren, das war dann lustigerweise aber ihr zuviel. Weil sie sich um die Eltern kümmern müsse usw.
Wenn wir bei ihr sind, . sie kocht nicht gern, muss das auch gut organisiert werden und ich koche meistens etwas vor, bringe es dann mit, ist auch aufwändig für mich, aber bei ihr zu kochen hieße, dass der Abend noch später wird.
Alles in allem bin ich zunehmend gestresster, einfach weil ich das Gefühl habe, dass ständig neue Töpfe an Problemen aufkommen und vor allem sie mir ständig die Schuld gibt, wir sehen uns so wenig. Aber wenn wir uns dann sehen, schaut sie meist daheim Netflix oder wurschtelt irgendwas vor sich hin, also denke ich mir oft, hätte man sich das jetzt zwanghaft unter der Woche auch schenken können, und ich lieber noch mal Sport gemacht.
Wir hatten jetzt gestern eine Aussprache, was mit ihr leider sehr schwierig ist, weil sie schnell eskaliert und richtig sauer wird, wenn es nicht so läuft wie sie es sich vorstellt, ist für mich ein großer Minuspunkt muss ich sagen. Und wirklich schlau wurde ich nicht, denn ich habe einfach das Gefühl, dass da eine Unzufriedenheit herrscht, die auf alles mögliche projeziert wird, was ich mache oder nicht mache.
Inzwischen ist es fast wie ein Tanz auf rohen Eiern und ich bekomme ständig zu hören, dass ich halt keinerlei Beziehungserfahrung mehr hätte, und sie durchaus schon. Und ich hätte in meinen fünf Jahren Solo Dasein ein Eigenbrödlerverfahren entwickelt, meint sie.
Wie seht ihr das?
28.09.2025 20:15 •
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