Macht er zu wenig für mich?

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Zitat von wolfi94:Ja, ich weiß dass ich das tun sollte. Ich möchte es aber nicht, ich kann nicht.
Ich weiß dass es für ihn das Beste wäre..Ich muss mich entscheiden zwischen der Krankheit und ihm, die Krankheit hat mich jedoch wahnsinnig stark im Griff. Ich erkenne die Problematik und woher alles kommt. Doch sobald so eine Attacke kommt, ich mich von ihm nicht stark genug gebraucht werde, er mir nicht deutlich zeigt dass er immer bei mir sein will und alles andere nicht so wichtig für ihn ist, werde ich wieder so und kann mich nicht stoppen. Sofort beginnt das Drama und ich denke diesmal ist es aber wirklich gerechtfertigt! Ich werde mich eh bald trennen, das macht keinen Sinn. Sobald wir uns dann sehen, wir Spaß haben, er da ist..ist es wieder weg und ich möchte weitermachen.


@wolfi84

das ist ne hohe Hausnummer, was du da verlangst/erwartest. Du schiebst deine Erkrankung vor,
du willst dich zwischen Erkrankung und ihm entscheiden...DU verfügst etwas!? Dass das schon beim LESEN großen Druck vermittelt...wie mag das auf deinen Freund erst wirken, wo der doch
die Fakten LIVE erlebt.....oder weiß der von all dem noch gar nichts, in welcher Position ER sich
befindet?
Wenn ER dir helfen soll, wirst du ihn einzubinden haben! Wenn ER allerdings zur Disposition steht,
wäre es ehrlicher, ihm das klipp und klar zu sagen. Dein Freund ist keine Marionette, die du nach
deinem Gutdünken einsetzt/verwendest...die - sorry - nach DEINER Nase tanzen soll.

Und wenn dir deine Dramen durch die Schübe bewusst sind....dann handle endlich - das bist du
deinem Freund schuldig, wie jedem anderen Menschen auch. Denn...du versuchst etwas zu erzwingen - von deinem Freund. Und eine gezwungene oder erzwungene Liebe wird immer zum Scheitern verurteilt sein....Liebe ist G E B E N! Die kannst du nicht nehmen.

Du scheinst dich im Umgang mit deiner Erkrankung auszukennen - aber der Umgang mit anderen Menschen ist da eine vollkommen andere Kategorie. Und DRUCK....das geht gar nicht - im Umgang mit anderen Menschen, erst recht nicht mit nahestehenden/geliebten Menschen.

Und ja.... DU wirst auf den Menschen zuzugehen haben - nicht umgekehrt, wenn diese Menschen nicht mal wissen, worum es dir wirklich geht. Dir geht es ausschließlich um DICH....das ist soweit okay. Du kannst aber nicht erwarten, dass es beim kümmern um dich NUR um dich geht, wenn
du dich mit anderen Menschen umgibst.

Wer braucht wen - DU den/einen Freund, Menschen, die dir beistehen?
Oder brauchen diese Menschen DICH?

Das ist harter Tobak....das weiß ich!

DU bist angewiesen....und um jeden Preis willst du das umgesetzt wissen! Zu wessen Vorteil?
Und... beim Lesen deiner Posts muss ich fragen - zu wessen Nachteil?

Zitat von wolfi94:

Zitat:
Ich erkenne die Problematik und woher alles kommt. Doch sobald so eine Attacke kommt, ich mich von ihm nicht stark genug gebraucht werde, er mir nicht deutlich zeigt dass er immer bei mir sein will und alles andere nicht so wichtig für ihn ist, werde ich wieder so und kann mich nicht stoppen.


Du wirst etwas tun müssen/verändern müssen, weil DU deine Problematik ja kennst. Bist du dir der Auswirkungen deiner Problematik auf Andere (hier - deinem Freund) wirklich bewusst? Evtl. KANN dein Freund gar nicht das herbeiführen, was DU von ihm verlangst/erwartest.

Nein...Angehörige von Erkrankten sind NICHT per se dazu da, nur für den Betroffenen da zu sein. Angehörige MÜSSEN (auch) an sich selbst denken - sonst brennen diese AUCH noch aus. Und wenn du das nicht einsiehst, hat KEINE Freundschaft - zu wem auch immer - eine Zukunft.

Nein...nicht dein Freund muss (sich) ändern - DU wirst es tun müssen...
21.05.2019 09:42 •
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M
Ich weiß nicht, woher hier viele nehmen, die TE sei reflektiert. Sie weiß um ihren Zustand, kennt den Namen ihrer Erkrankung und weiß wie sie sich verhält. Ist das Reflexion?
Schon der Name des Threads und ihre Schilderung, dass es zunehmend schlimmer statt besser wird, widerspricht doch einer reflektierten Denkweise. Oder nicht? Hier geht es um eine Persönlichkeitsstörung, scheinbar fachlich diagnostiziert und bereits in Behandlung. Ich selbst traue mir hier keine Ratschläge zu, allenfalls, den Turnus der Therapiestunden zu erhöhen. Ich wünsche der TE alles Gute, aber ihrem Freund noch mehr, denn der scheint ja aktuell am stärksten belastet zu sein.
21.05.2019 09:53 •
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A
Macht er zu wenig für mich?
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K
Zitat von mitsubi:denn der scheint ja aktuell am stärksten belastet zu sein


Wohl mit seinem eigenen Päckchen ( emotionale Abhängigkeit/Bedürftigkeit) .
Anders kann ich es mir beim besten Willen nicht erklären in so etwas zu verharren.
21.05.2019 09:56 •
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N
Ich halte einen Klinikaifenthalt für notwendig um akut was zu ändern.
21.05.2019 10:05 •

K
@

med. Empfehlungen auszusprechen, halte ich für kontraproduktiv, weiß doch die TE um
ihre Diagnostik. Sie weiß, dass sie die von ihr selbst erwähnten Schübe immer mal hat... und
entsprechend wird das bereits therapiert.

Was sie NICHT weiß, ggf. gar nicht wissen will, wie ihr Gesamtbild bei Anderen ankommt - speziell
bei ihrem Freund. Teilweise reduziert sie sich auf ihre Erkrankung, schiebt ihre Erkrankung für was auch immer vor!

Eine Erkrankung zu haben - da weiß ich aus eigener Erfahrung, was das bedeutet. Sie als Schild voranzutragen, geht gar nicht....das schreckt eher ab, als das es hilfreich wäre. Mitleid erwecken, Bedauern einheimsen...das alles ist nicht hilfreich. Selbstmitleid erst recht nicht.
Dass sich Angehörige - egal wer - um einen Erkrankten bemühen/kümmern, ist klar....aber keine Selbstverständlichkeit. Dass sich Partner/innen bemühen und kümmern, ist auch keine Selbstverständlichkeit. Dass weder Angehörige noch Partner/innen gezwungen werden, um zu helfen - ein NO GO wäre das. Dass Erkrankten der Hintern nachgetragen wird, wie die TE das von ihrem Freund zu erwarten scheint, geht gar nicht.

Die Messen sind gelesen, wenn die TE weiter an ihrem Verhalten festhält. Solange die TE nur
zu nehmen gedenkt, wird das nix. Wie sie aus diesem Kreislauf raus kommt - dafür ist sie bereits
in Therapie - sofern sie WIRKLICH offen mit all dem umgeht, was SIE und ihre Erkrankung angeht. Ginge sie offen/er mit sich und ihrer Erkrankung ihm Rahmen der Therapie um, käme sie aufgeräumter rüber.

Ob sich die TE hier im Forum eine Zweitmeinung erhofft? Keine Ahnung....
21.05.2019 10:35 •
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N
Zitat von wolfi94:
Naja, er sollte mir zeigen dass er immer an meiner Seite sein möchte und mir zeigen dass es ihm nicht egal ist getrennt von mir zu sein. Es war ihm gestern einfach gleich, er macht dann halt einfach etwas anderes. Das ist für mich sehr verletzend
Auch sollte er dankbar sein für die Beziehung und mir mit Aufmerksamkeiten dies auch zeigen.
Man geht keine Beziehung ein, gibt sich am Anfang Mühe und dann nicht mehr.


Er fährt 40 km hin und wieder zurück und möchtest DANKBARKEIT von ihm? Sagst du denn DANKE zu ihm?

Ich hab bei der dritten Seite leider passen müssen. Das ist sogar für mich zu anstrengend.

Es wäre vielleicht viel, viel besser, du würdest auf Grund deiner Therapie zuerst gesunden bevor du eine Beziehung führst.

Ich verstehe deine Traurigkeit, deine Unzufriedenheit, aber das ist deine Störung. Und bevor die nicht geheilt ist, ist es egal ob du den Kaiser von China, Prinz Harry oder George Clooney zum Freund hast.
21.05.2019 11:00 •
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Catalina
Zitat von wolfi94:Ich bin für ihn da und ich gebe ihm das Gefühl dass ich ihn brauche und ihn sehen möchte. Ich habe immer Zeit für ihn und unternehme nichts anderes, sondern gebe ihm meine gesamte Zeit.

Aha, du tust also genau nichts für ihn, sonder übst nur noch mehr Druck aus durch dein Ihn-brauchen. Du solltest dringend lernen, auch ohne ihn vollständig zu sein, ein eigenes Leben zu haben.

Zitat von wolfi94:, manchmal wird er aber auch komisch und ist nicht mehr lieb.
Ich habe ja oft diese Redeattacken, und weil das mittlerweile fast jeden Tag ist, haben ja meine Familie und er gesagt dass es mal aufhören muss, weil ich alle nur unter Druck setze, keiner weiß wie meine Laune ist und ich nur kontrolliere und meine Bedürfnisse gestillt haben will. Und dass dieses ständige Reden einfach nervt. Wenn ich sage wir müssen mal reden wird ihm schon ganz komisch, er wird genervtr und hört mir dann auch zu, aber er sagt er macht eh immer alles falsch und dass er es mir eh nie recht machen kann. und oftmals werde ich dann wie ein kleines Kind und frage 5x das Gleiche nur anders formuliert: Aber du willst mich doch immer sehen, oder? Bist du denn dann auch traurig wenn Du gehst? Ich möchte dass du das immer schade findest wenn wir uns nicht sehen. Ich hab das Gefühl es ist dir egal wenn wir uns mal nicht sehen. usw.
Er meint er hält das kaum aus und wir haben gesagt, er soll mir einmal antworten und ich muss dann im Gegenzug alle weiteren Fragen unterbinden weil ich ja schon meine Antwort hatte, ich dann einfach nur nicht mehr aufhören kann. Ich kann DInge nicht gut sein lassen und giere nach mehr.
Manchmal wird er dann aber sehr genervt und meint wenn ich nicht aufhöre fährt er, dass das grade die Krankheoit ist und er das nicht will. Das ist manchmal auch nicht einfach wenn man immer das Gefühl hat er nimmt sich keine Ziet für diese Ängste und Gespräche.

Sorry, aber da krieg ich beim Lesen schon Beklemmungen. Kein Wunder, dass er manchmal komisch wird, 99,9% aller anderen Männer wären vermutlich schon lange geflüchtet vor deinem Klammergriff und deiner Bedürftigkeit.

Du weißt ja anscheinend, was mit dir los ist, warum du so bist, nur du tust nichts dagegen. Schön, dass du eine Therapie machst, aber du solltest auch mal anfangen, an dir zu arbeiten, statt immer nur reden zu wollen.
21.05.2019 15:22 •
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Flumminchen
Du sagst ihm ab, weil du in Ruhe lernen möchtest. Er akzeptiert es, nervt nicht, lässt dir deine Ruhe, meldet sich liebevoll, fragt wie dein Abend war, wünscht dir eine gute Nacht. Richtiger kann man es nicht machen. Du bist dennoch unzufrieden und gibst ihm die Schuld dafür. Dabei liegt deine Unzufriedenheit in dir selbst und nicht an seinem Verhalten. Wenn er dir so wenig genügt, dass du stündlich was an ihm optimieren möchtest, dann bist du nicht die richtige Partnerin für ihn und stiehlst ihm gerade die Zeit. Sehr unfair. Er soll dankbar für die Beziehung sein... bist du es denn?
21.05.2019 15:57 •
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Ich erkenne mich leider bei vielem wieder und verstehe daher die TE auch gut.
Wenn in dem Moment nicht die erwartete Zuneigung kommt, nicht das Betteln, dass man doch vorbeikommen kann, obwohl der andere zb lernen wollte, dann war das für mich immer gleich ein Indiz, dass er mich gar nicht richtig liebt.
Oft habe ich das als Test gesehen. Ich habe ihn extra weit von mir gewiesen, um zu gucken, ob er sich die Mühe macht und dran bleibt. Jeder normale Mensch würde sagen Du hast keine Zeit, kein Problem, ich bleibe dann Zuhause Für mich war das gleich ein Zeichen, dass ich ihm egal bin. Sonst würde er ja sozusagen kämpfen und mich überreden wollen, das Lernen zu verschieben. Ich habe richtige Wutanfälle bekommen - er hat dabei die Welt nicht mehr verstanden.

Es ist ihm nicht egal, wenn du absagen musst. Er akzeptiert es und denkt einfach nur nicht so wahnsinnig analytisch darüber nach.

Was mir jetzt nachträglich hilft ist reflektieren und inne zu halten. Was tu ich gerade? Was will ich antworten? Bereue ich das im Nachhinein vielleicht wieder?
21.05.2019 15:59 •

N
Zitat von JaDo:Ich erkenne mich leider bei vielem wieder und verstehe daher die TE auch gut.
Wenn in dem Moment nicht die erwartete Zuneigung kommt, nicht das Betteln, dass man doch vorbeikommen kann, obwohl der andere zb lernen wollte, dann war das für mich immer gleich ein Indiz, dass er mich gar nicht richtig liebt.
Oft habe ich das als Test gesehen. Ich habe ihn extra weit von mir gewiesen, um zu gucken, ob er sich die Mühe macht und dran bleibt. Jeder normale Mensch würde sagen Du hast keine Zeit, kein Problem, ich bleibe dann Zuhause Für mich war das gleich ein Zeichen, dass ich ihm egal bin. Sonst würde er ja sozusagen kämpfen und mich überreden wollen, das Lernen zu verschieben. Ich habe richtige Wutanfälle bekommen - er hat dabei die Welt nicht mehr verstanden.

Was mir jetzt nachträglich hilft ist reflektieren und inne zu halten. Was tu ich gerade? Was will ich antworten? Bereue ich das im Nachhinein vielleicht wieder?


Unfassbar. Ich bin regelrecht geplättet. ich kann da auch wirklich wenig drauf erwidern, weil ich a) nicht weiß, ob das wirklich ne Krankheit ist oder du oder die TE nicht einfach verzogene Gören seid, denen es gefehlt hat, ab und an mal einen verbalen Einlauf zu bekommen und b) ich meine gute Kinderstube vergäße und das hab ich heute hier im Forum schon.
21.05.2019 16:05 •
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Zitat von Naivia-07:
Unfassbar. Ich bin regelrecht geplättet. ich kann da auch wirklich wenig drauf erwidern, weil ich a) nicht weiß, ob das wirklich ne Krankheit ist oder nicht du oder die TE nicht einfachster überzogene Gören seid, denen es gefehlt hat, ab und an mal einen verbalen Einlauf zu bekommen und b) ich meine gute Kinderstube vergäße und das hab ich heute hier im Forum schon.



Ich weiß total was du meinst. Bei mir hat es aber überhaupt nichts mit dem Elternhaus zu tun, ganze normale Kinderheit und Erziehung. Daran konnte es schon mal nicht liegen Ich glaube damals war es meine Unsicherheit. Und nur durch diese Bestätigungen ging sie einigermaßen weg.
Ich war selbst von mir erschrocken, habe mich nicht wieder erkannt. Vor allem, weil ich mir im Nachhinein einfach nur besch**** vorkam. Wie eine Irre eben. Aber damals war es fast wie ein Wahnzustand. Als ob du gar keine Kontrolle darüber hattest, sondern alles wie im Alleingang passierte.
Jetzt ist es quasi weg, weil ich selbst aktiv eingreife und das ganze ausbremse, in dem ich sage Was tust du hier gerade? Man wird dadurch wieder auf den Boden zurück geholt und unterbricht diesen Selbstläufer. Ich bin ruhiger geworden, lasse mir bei Whatsapp mehr Zeit zum Antworten und haue nicht unüberlegt raus.
Und genau das würde ich der TE auch empfehlen. Denke an die schönen Seiten der Beziehung und ziehe ihn nicht regelmäßig in den Dreck. Er macht so tolle Dinge für dich, das ist oft nicht selbstverständlich. Aber da hast du ein wirklich tolles Exemplar erwischt.

Ich würde jetzt auch ALLES anders machen. Aber vielleicht brauchte ich diesen Dämpfer mit der Trennung, um aufzuwachen und etwas zu ändern.
21.05.2019 16:12 •
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@ JaDo

Darf ich fragen woran das liegt, dass du dich so verhalten hast?
21.05.2019 16:34 •

La-Fleur
Zitat von Naivia-07:
Unfassbar. Ich bin regelrecht geplättet. ich kann da auch wirklich wenig drauf erwidern, weil ich a) nicht weiß, ob das wirklich ne Krankheit ist oder du oder die TE nicht einfach verzogene Gören seid, denen es gefehlt hat, ab und an mal einen verbalen Einlauf zu bekommen und b) ich meine gute Kinderstube vergäße und das hab ich heute hier im Forum schon.



Nope das bringt nix.

In dem Fall ist man im Moment seiner eigenen Handlung davon absolut überzeugt richtig zu reagieren da würde der Einlauf quasi das Gegenteil bewirken, es bestätigt quasi ihre Handlung und ihre Denkensweisen. Das hat man hier auch schon klar heraus gelesen.

Man kann der TE noch so viel raten, es nützt nix.

Hier ist eher der Partner gefragt, der für sich irgendwann die Erkenntnis haben muss, das er diese Last nicht mehr tragen kann und sich dahingehend löst. Solange er das nicht macht und immer wieder glaubt das ganze aussitzen zu können ist niemanden zu helfen. Das ist ein Problem vieler Partner in solchen Beziehungen, da kann man nicht die Verantwortung einer Trennung auf den psychisch Erkrankten übertragen der überhaubt nicht fähig dafür ist.
21.05.2019 16:39 •
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N
@ja-fleur

Ich geb offen zu, dass ich von so einem Verhalten nie gewusst habe. Ich kenne auch niemand, der so drauf ist.

Aber ich lerne. Es gibt nichts, was es nicht gibt.
21.05.2019 16:50 •

Zitat von Naivia-07:@ JaDo

Darf ich fragen woran das liegt, dass du dich so verhalten hast?


Ich hatte damals eine bestimmte Vorstellung von einer Beziehung. Habe Freundinnen mit ihren Partnern gesehen und verglichen. Wenn er sich nicht so verhalten hat, war das für mich ein herber Rückschlag, weil ich dachte, dass er mich nicht richtig liebt. Es hatte fast einen Wettbewerbscharakter, aber ohne dass meine Freundinnen involviert waren. Ich wollte einfach gerne so eine Beziehung haben wie sie.
Im Nachhinein betrachtet war das total utopisch. Die Partner meiner Freundinnen sind allesamt Rampensä**. Fußballer, gern gesehene Partygäste. Schäckerten auch gerne in der Öffentlichkeit mit ihren Freundinnen. Damals war so ein bisschen mein Ideal. Ich wollte, dass alle sehen, wie sehr er mich liebt. Ich schäme mich inzwischen dafür. Er hatte keinen dieser Charakterzüge, ich wollte ihm das alles mehr oder weniger aufzwingen. Und wenn er nicht mitmachte, liebte er mich nicht genug.

Wir haben uns beide nicht mit Ruhm bekleckert während der Beziehung, es war aber trotzdem eine schöne Zeit. In diesen schlimmen Momenten ist das aber immer alles in den Hintergrund gerückt. So als ob es die guten Zeiten nie gegeben hätte.

Wir sind beide daran gewachsen, haben inzwischen auch wieder freundschaftlichen Kontakt. Es ist schade, dass diese ganzen Erkenntnisse erst nach einer Trennung bei mir im Kopf auftauchten.
21.05.2019 16:55 •
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