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Mehrmals betrogen, wie damit umgehen?

FrauDrachin
Zitat von Gabel:
Für mich war er echt die grosse Liebe und ich kam nicht damit klar, dass er mich so verlassen hat, ohne eine Erklärung. Habe mir den Kopf über den Grund zerbrochen. Ausserdem habe ich einfach das was wir vorher hatten vermisst. Ich hatte mich zum ersten Mal geliebt gefühlt und dann war alles mit einem Knall vorbei. Das war für mich wahnsinnig schlimm. Ich habe stark an mir selbst und an meiner Liebenswertigkeit gezweifelt. Ich hatte darauf eine schwere Depression und war in psychologischer Behandlung.

Oh je, das ist wirklich eine traurige Geschichte.
Klar bringt einen jede Trennung, und ganz besonders so eine, emotional an seine Grenzen und man wird quasi gezwungen, sich mit den seelischen Knackpunkten auseinanderzusetzten.
Was hast du denn über dich gelernt, in der psychologischen Behandlung? Musst du nicht erzählen, aber ich würde wetten, dass du parallelen zur neuen Geschichte entdeckst.

29.06.2021 07:28 • #31


G
Zitat von FrauDrachin:
Oh je, das ist wirklich eine traurige Geschichte. Klar bringt einen jede Trennung, und ganz besonders so eine, emotional an seine Grenzen und man ...


Was ich gelernt habe? Eigentlich nichts. Sonst hätte ich das nicht wieder mit mir machen lassen. Ich weiss, dass ich mich, wenn ich liebe, selbst aufgebe und alles für den Mann mache. Ich weiss, dass das falsch ist. Aber ich weiss nicht warum ich das mache. Warum bin ich mir selbst so wenig wert und warum bin ich so ungern allein? Und wie gehe ich dagegen an? Kein Plan.

29.06.2021 09:29 • #32


A


Mehrmals betrogen, wie damit umgehen?

x 3


Heffalump
Zitat von Gabel:
wenn ich liebe, selbst aufgebe und alles für den Mann mache.

Im Gegenzug, was macht er für dich?

Wie kannst du jemanden an Dich binden, ohne Dich wie Teppich auf den Boden zu legen, damit er auf dir herum trampeln kann
Zitat von Gabel:
Aber ich weiss nicht warum ich das mache.

Prägung?
Wie lebten es dir deine Eltern vor?
Zitat von Gabel:
Und wie gehe ich dagegen an?

Welchen Wert willst du für Dich generieren? Du für Dich - ohne männliches Anhängsel. Bist du bereit, dieses für Dich zu verteidigen, wenn sich das Männchen nicht an deine Werte hält?

29.06.2021 09:40 • x 1 #33


FrauDrachin
Zitat von Gabel:
Ich weiss, dass ich mich, wenn ich liebe, selbst aufgebe und alles für den Mann mache. Ich weiss, dass das falsch ist.

Na, das ist doch schon mal ne ganze Menge.
In welchen Situationen trat und tritt sowas noch auf? Gegenüber Chefs? Kunden?
Wie wars in deiner Herkunftsfamilie, was ist da passiert, wenn du Grenzen gesetzt hast? Durftest du das, wurde da respektvoll damit umgegangen?
Was hast du für Bilder und Gedanken über die Liebe und über Beziehungen in deinem Kopf?

29.06.2021 09:46 • #34


B
Ich glaube auch,dass viel in der Erziehung zu suchen ist. Auch heute noch wird Mädchen eingeredet....nachzugeben statt sie zu animieren ein Nein ohne schlechtes Gewissen durchzusetzen. Grenzen werden bei Mädchen oft von Eltern überschritten was sie bei Buben nicht machen.
Kleines Beispiel aus dem persönlichen Umfeld:
Sohn soll die Spülmaschine ausräumen dieser ist zu faul also muss! die Schwester dies machen. Und so wird Mädchen so nach und nach suggeriert weniger wert zu sein. Dann noch die klassische Rollenverteilung der Eltern und voila so kann es dann enden wie es endet,dass dann solch erzogenen Frauen keine Grenzen setzen lernen. Um den Mann kreisen wie um das goldene Kalb....
Nur ist es so was als schwach wahrgenommen wird so gut wie nie Achtung und Respekt erfahren. Erkennt man selbst dieses ungesunde Verhalten kann man daran arbeiten. Oft wird man sich ohne Hilfe aus diesem Strudel nicht befreien können.

29.06.2021 09:53 • x 1 #35


G
@Heffalump

Am Anfang gaben sie mir das Gefühl geliebt und beschützt zu werden. Ich denke das ist es was ich anstrebe.

Meine Eltern sind nicht so. Sie leben auch nicht das traditionelle Rollenbild. Ich weiss wirklich nicht woher das kommt.

Einen Wert für mich... ich weiss es nicht. Ich denke genau das ist das Problem. Dass ich mir das Gefühl liebenswert zu sein nicht selber geben kann, obwohl ich das sollte.

29.06.2021 17:48 • #36


Heffalump
Zitat von Gabel:
Ich weiss wirklich nicht woher das kommt.

Meistens aus der Kindheit, kann auch was verdrängtes sein.

Deinen Wert bestimmst du. Wenn du ihn niedrig definierst, trampeln bestimmte Männer darauf herum

29.06.2021 17:50 • #37


G
@FrauDrachin

Das tritt nur bei Männern auf, die ich liebe. Ich habe das weder bei meiner Familie, noch bei Freunden oder anderen Menschen.

Ob ich Grenzen setzen durfte... Nein, ich denke nicht. Meine Mutter nimmt alles immer sehr schnell persönlich.

Ich habe eigentlich ein normales Bild einer Beziehung im Kopf... Ein Geben und Nehmen. Eine Beziehung auf Augenhöhe. Nur habe ich schlussendlich immer das Gefühl, dass ich viel mehr gebe. Und dann gebe ich noch mehr und mehr und es kommt nichts zurück. Es hapert also eher an der Umsetzung.

29.06.2021 17:52 • #38


Heffalump
Zitat von Gabel:
Nur habe ich schlussendlich immer das Gefühl, dass ich viel mehr gebe.

Wenn du dich dabei erwischt - gleich lassen.

29.06.2021 17:55 • #39


FrauDrachin
Zitat von Heffalump:
Wenn du dich dabei erwischt - gleich lassen.

Das wäre mein genereller Rat bei Kennenlernen und Beziehungen:
Wenn was kommt, das einem gefällt, in ähnlicher Intensität zurückgeben.
Wenn nix kommt, ein, zwei mal Nachhaken, wenns mir wirklich wichtig ist, ansonsten lassen.

Klar kann es sich je nach Lebenslage ergeben, dass einer ne Weile mehr gibt. Das gehört dann aber erstens angesprochen, und zweitens mittelfristig augeglichen.

29.06.2021 18:28 • #40


G
Zitat von FrauDrachin:
Das wäre mein genereller Rat bei Kennenlernen und Beziehungen: Wenn was kommt, das einem gefällt, in ähnlicher Intensität zurückgeben. Wenn nix kommt, ein, zwei mal Nachhaken, wenns mir wirklich wichtig ist, ansonsten lassen. Klar kann es sich je nach Lebenslage ergeben, dass einer ne Weile mehr gibt. Das gehört ...

Genau das ist wohl mein Problem. Der Mann gibt ja dann einen Grund an weshalb er gerade so ist wie er ist und nicht mehr wie am Anfang. Z.B. Stress bei der Arbeit, Geldsorgen, Stress weil die Kinder ihn nicht sehen wollen etc. (sind jetzt alles Beispiele die so waren). Und dann habe ich das Gefühl mehr geben zu müssen und dann kommen immer mehr oder halt andere Gründe/Ausreden von ihm dazu. Wie macht man hier den Unterschied. Bzw. wie zieht man Grenzen oder wo?

29.06.2021 20:02 • #41


G
@Heffalump

Meinst du jetzt situativ lassen oder das Ganze lassen? Das war ja immer erst nach etwa einem halben Jahr der Fall.

29.06.2021 20:04 • #42


Heffalump
Wenn dir auffällt, du tust mehr. Einfach das Zuviel beenden.
Beispiel

Er wohnt bei dir, du wäscht die Schmutzklamotten. Er lässt die überall liegen, statt sie in das Behältnis für Dreckwäsche zu legen, du müsstest also suchen und sammeln - hör auf, seine stickenden Socken und müffelnden Unterhösis zu waschen.

Oder

Er ist gerne Kuchen und Torten, du bäckst gern. Aber er hilft nie - er sagt höchstens, die Kirschbananentorte war fein, aber die Kiwi-Erdbeer-Torte (die du gern magst) - war nicht so seins. Dann machst du nur noch die, die du magst.

Er ist nicht derjenige, der dir seine bescheidene Kinderstube überlümmeln darf, und du knickst wie Dienerin Hilde und schuftest dich deppert. Sondern
- deine Wohnung
- deine Regeln
- du bist die Göttin deines Lebens

Bist du in seiner Wohnung. Klar räumst du deine Tasse weg, aber du spülst sie nicht ab (außer er tut gleiches bei dir) - so in der Art.
Kein Gespräch über Schmutzwäsche führen, das macht dich klein. Wenn er nicht selbst drauf kommt, kannst ihm immer noch zeigen, wo in deiner Wohnung der Zimmermann das Loch gelassen hat.
Er ist dreimal 6 Jahre alt, er muss zuhause seinen Haushalt selbst schmeissen. Warum ihn dann in deiner Wohnung verwöhnen?

Ich weiß ja nicht, wo du dein Zuviel einbaust, aber meist sind es die alltäglichen kleinen Dinge, die sich schleichend zu Bergen auftürmen - und dann sich mit einem Knall entladen. Du gehst ja auch arbeiten, einkaufen und machst dein Zeug, ohne zu murren. Warum kommen dann viele Fritzen heim, werfen die Klamotten in die Ecke, werfen sich theatralisch aufs Canapee und Frauchen darf ihm dann das B. bringen...

Weil Mami .. ihm.. das beibrachte? Oder ne andere Ex ihn zu sehr verwöhnte? Oder weil Frauen denken, das es ihr Part, ihre verdammte Pflicht wäre?
Wir sind nicht mehr 1950

30.06.2021 06:09 • x 1 #43


FrauDrachin
Zitat von Gabel:
Genau das ist wohl mein Problem. Der Mann gibt ja dann einen Grund an weshalb er gerade so ist wie er ist und nicht mehr wie am Anfang. Z.B. Stress bei der Arbeit, Geldsorgen, Stress weil die Kinder ihn nicht sehen wollen etc. (sind jetzt alles Beispiele die so waren). Und dann habe ich das Gefühl mehr geben zu müssen und dann kommen immer mehr oder halt andere Gründe/Ausreden von ihm dazu. Wie macht man hier den Unterschied. Bzw. wie zieht man Grenzen oder wo?

In meinen Augen ist es vor allem die innere Haltung, dass man, egal welche Beziehung, nicht um jeden Preis will. Immer wieder für dich die Bestandsaufnahme, ist es das, was ich leben will? (Spoiler: Aber ich liebe ihn! gilt nicht.)

Der erste Punkt, wo ich in deinem Eingangspost lese, dass du dieses Prinzip ganz klar missachtest hast. war nach der ersten Trennung nach einem halben Jahr. Du schreibst, dass du gekämpft hättest.
Vielleicht magst du da etwas näher drüber nachdenken (und evtl. schreiben) was da genau passiert ist, in dieser Zeit.

Er hat sich getrennt, aus Gründen, die du nicht zu verantworten hattest, auf die du keinen Einfluss hattest.
Aus Gründen, an denen ER aber sehr wohl schrauben hätte können. (Ansage an die Ex, Mediation, gemeinsame Erziehungsberatung, im schlimmsten Fall der Weg über JA, Rechtsberatung und Gerichte, muss er nicht, darf er scheuen, aber mit dir Schluss zu machen war halt die einfachste Maßnahme...)
Damit liegt der Ball ganz klar bei ihm. Damit liegt es ganz klar bei ihm den Schmerz anzuerkennen, den er dir verursacht hat, sich zu überlegen, wie es weitergehen kann, ohne dass er dir wieder solchen Schmerz zufügt.
Dein Job, vor allem dir selber gegenüber wäre es gewesen, wieder mindestens genauso kritisch wie am Anfang hinzuschauen, ob du das mittragen möchtest, nachdem er schon mal hingeworfen hat.
Es war nicht dein Job, ihm die Beziehung hinterherzutragen. Wenn dann hätte er wieder ankommen müssen.

Ab da habt ihr zu seinen Bedingungen gespielt.
Umfeld und Job aufgeben um in seine Richtung zu ziehen, ist auch ein riesen Invest. Was hat er im Gegenzug getan? Schöne Worte gelten nicht!

Das mit dem Geld ist so eine Frage... Ich zahl bei meinem Freund auch gemeinsame Einkäufe und gemeinsame Ausflüge komplett. Macht mir aber nix aus, weil erstens sinds keine Unsummen, die ich vermissen würde, und zweitens will ich ihn halt gerne dabei haben, irgendwie finde ich es blöd, immer allein nach den Kindern schauen zu müssen und so.
Und er würde NIE, NIE, NIE darum bitten.
Er achtet Beispielsweis auch immer darauf, was bei mir im Haushalt zu machen, wenn er da ist, und sich in der Kinderbetreuung einzubringen.

(Aber ich hab mit Grenzen setzten, Beziehung in Frage stellen können, ernst nehmen, was vom andern kommt, auch ein riesiges Thema, deshalb fällt mir da so viel dazu ein... Danke für den Impuls)

30.06.2021 07:04 • #44


G
Zitat von Heffalump:
Wenn dir auffällt, du tust mehr. Einfach das Zuviel beenden. Beispiel Er wohnt bei dir, du wäscht die Schmutzklamotten. Er lässt die überall liegen, statt sie in das Behältnis für Dreckwäsche zu legen, du müsstest also suchen und sammeln - hör auf, seine stickenden Socken und müffelnden Unterhösis zu ...

Meist sind es eben keine Kleinigkeiten. Es sind eher grosse Dinge. Ich mache grosszügige Geschenke, schreibe Briefe, ganze Geschichten, Gedichte, ich bemühe mich speziell bei allem, auch S.. Dies ist jeweils ein verzweifelter Versuch ihn so an mich zu binden. Mir ist absolut klar, dass mich mein Freund so lieben sollte wie ich bin und, dass das Blödsinn ist. Ich mahe es aber immer wieder. Kein Ahnung warum.

01.07.2021 15:39 • #45


A


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