Mein Arbeitskollege macht mich so an

Zitat von aequum:

Ja, mach das bitte.

Ich schliesse mich da an

Komme gerade von dem Gesprächstermin. War gut, mal wieder mit jemandem zu reden, obwohl ich die Frau noch nie zuvor gesehen hatte.

Die Frau hat mir gesagt, dass es, auch im Hinblick auf die Gesundheit meines Mannes, vielleicht sinnvoller wäre,
wenn ich mit meiner Kollegin mal über die Sache sprechen würde. Einfach nur, um nochmal eine andere Einschätzung von der ganzen Geschichte zu bekommen. Aber auch nur dann, wenn ich das wirklich will...(ja, möchte ich schon gerne)

Dann wäre da noch die Möglichkeit, das alles mit einem Therapeuten zu besprechen und zu beratschlagen, wie ich mich meinem Kollegen gegenüber verhalten soll, wenn wir denn eines Tages wieder zusammen arbeiten müssten.
Habe ihr versprechen müssen, dass ich bei meiner Therapeutin anrufe und mal nachfrage, wie lange ich denn aktuell bei ihr auf einen Termin warten muss... (was mir auch viel lieber wäre, denn ich weiß wirklich nicht, wie weit ich meiner Kollegin trauen kann. Sie tut sich vielleicht irgendwann - ungewollt - mal verplappern und dann kommt alles raus. Das kann ich nicht riskieren. Bekomme dafür aber von der Therapeutin keine richtige Einschätzung, weil sie ihn ja nicht kennt.)

Ich weiß jetzt echt nicht, was besser wäre.

Ich finde es schonmal gut, dass Dir das Gespräch gut getan hat.

Ein tiefgründiges Gespräch über meine Gefühle und Gedanken mit einer Kollegin oder einem Kollegen würde ich auch nicht unbedingt wollen... man kann niemals davon ausgehen, dass das dann nicht doch mit anderen geteilt wird oder so wie Du schreibst, man sich verplappert...

Ich würde lieber auf einen Termin mit einem Therapeuten warten... auch wenn es längere Wartezeiten geben würde.

Bin wieder da. Nach fast einem Monat Abwesenheit....
Ihr werdet nicht glauben, was mir passiert ist. Ich hatte Ärger mit Internet-Betrügern (die hatten alle Passwörter geknackt und wollten an mein Geld) und ich musste deshalb meinen Laptop überprüfen lassen... da ging gar nichts mehr.
Zum Glück hat ein Bekannter (IT- Experte) von mir das wieder hingekriegt.
Ich bin ja so froh. Ich war die ganze Zeit ohne Laptop.

Nun ja, was macht man da, wenn man keinen Laptop hat ? Man schreibt mit der Hand ! Genau das habe ich auch getan.
Habe seitenlange Berichte über mein Problem geschrieben, in einen Umschlag gesteckt und meiner Therapeutin in den Briefkasten geworfen. Ergebnis: zwei Tage später ruft sie mich an und sagt, sie hätte morgen einen Termin frei !
Da war ich natürlich sofort einverstanden. Wir haben uns dann das erste Mal seit zehn Jahren wieder gesehen.

Und ihre Meinung zu dem Fall ist folgende:
Die Situation, in der ich mich befinde, ist völlig normal. Das könnte jedem von uns passieren. Auch ICH bin völlig normal.
Was das Ganze allerdings so schwierig für mich macht, sind die Tatsachen, dass ich 1. keine Erfahrung mit solchen Situationen habe und jetzt nicht weiß, wie ich damit umgehen soll und 2. keine Freunde habe, mit denen ich darüber quatschen könnte. Und so kreisen meine Gedanken eben ständig um diese eine Thema mit dem Kollegen.

Tja, so sieht`s aus. Wollte ich hier nur mal mitteilen.

Zitat von Islantilla:

Bin wieder da. Nach fast einem Monat Abwesenheit.... Ihr werdet nicht glauben, was mir passiert ist. Ich hatte Ärger mit Internet-Betrügern (die hatten alle Passwörter geknackt und wollten an mein Geld) und ich musste deshalb meinen Laptop überprüfen lassen... da ging gar nichts mehr. Zum Glück hat ein Bekannter ...

Was sind Therapeuten doch für kluge Leute, klar kann sich jeder mal ein bisschen fremdverlieben, aber... was man daraus macht ist die Knachnuss.
Aber bitte, mach weiter so und du wirst sehen wo es enden kann oder wird.
Hat das dir die Therapeutin auch erklärt?
Hast du das mit deinem Mann auch so besprochen wie im ihr?

Ich habe meiner Therapeutin ALLES gesagt und wir haben auch über alles gesprochen.
Sie wollte darauf hinaus, dass ich nicht denke, ich sei unnormal, nur weil ich mich jetzt in so einer Situation befinde.

Ich erkläre das jetzt hier noch einmal: Ich habe nicht vor, eine Äffäre zu beginnen. Das war auch nie meine Absicht.
Ich bin nur etwas überfordert mit der Situation, dass er sich plötzlich für mich interessiert hat. Das ist für mich so unglaublich, dass ich mir schon Gedanken darüber mache, was wäre, wenn die Sache weiter geht.
Aber ich weiß ja gar nicht, was überhaupt in seinem Kopf vorgeht. Warum er das gemacht hat. Vielleicht aus Langeweile ? Vielleicht aus Sympathie ? Vielleicht beides ? Wer weiß das schon ?
Darum geht es mir: Ich will das Ganze irgendwie verstehen können.

Nein, ich sehe ihn nicht mehr so häufig. Nur noch nachmittags und dann auch nur für zwei Sekunden. Kein Gespräch, nur zuwinken, freundlich lächeln und das war`s. So kann es von mir aus bleiben.
Aber was mache ich, wenn sich das wieder ändert ? Wenn wir wieder zusammen arbeiten müssen ? Wenn er direkt vor mir steht und ich nicht ausweichen kann ? Dann wird`s wieder schwierig für mich, weil ich ja nicht will, dass er weiß, was los ist. Dann muss ich wieder so tun, als ob nichts wäre und das regt mich innerlich furchtbar auf, weil ich gegen meine Gefühle handele. Das ist das Problem.

@Islantilla, Du scheinst wohl tatsächlich keine anderen Höhepunkte in Deinem Leben zu haben, als Dir deswegen Gedanken zu machen....

Zitat von tina1955:

@Islantilla, Du scheinst wohl tatsächlich keine anderen Höhepunkte in Deinem Leben zu haben, als Dir deswegen Gedanken zu machen....

Das ist doch auch nachvollziehbar bedenkt man ihre augenblickliche Lebenssituation.
Auch wenn zum Zeitpunkt der Hochzeit noch alles trotz des Altersunterschieds in Ordnung und gut war so ist es mittlerweile sicherlich nicht einfach, mit einem Kind, dem Ehemann als Pflegefall, Haushalt und Job ein glückliches leben zu führen.

Zitat von Islantilla:

Ich erkläre das jetzt hier noch einmal: Ich habe nicht vor, eine Äffäre zu beginnen. Das war auch nie meine Absicht.
Ich bin nur etwas überfordert mit der Situation, dass er sich plötzlich für mich interessiert hat. Das ist für mich so unglaublich, dass ich mir schon Gedanken darüber mache, was wäre, wenn die Sache weiter geht.

Das sagt doch alles und passt zu deinem Tit..
Ich hoffe einfach, dass du hier auch weiter berichtest auch wenn du deiner 'Neugier, Überforderung' nachgegeben hast.

@aequum, gerade in dieser Lebenssituation sollte man wissen, was tatsächlich wichtig im Leben sein sollte, anstatt sich über einen Kollegen Gedanken zu machen.

Zitat von tina1955:

@aequum, gerade in dieser Lebenssituation sollte man wissen, was tatsächlich wichtig im Leben sein sollte, anstatt sich über einen Kollegen ...

Natürlich nur sehe ich hier eine größere Einsamkeit bei der TE. Sie hat offensichtlich niemand, mit dem oder mit der die sie sich austauschen kann und sie auf einen besseren Weg bringen könnte.

Ja, ihr habt ja alle recht. Meine Situation ist sch. und ich habe keine anderen Höhepunkte in meinem Leben.
Und Freunde habe ich auch nicht. Da muss ich mich doch irgendwie motivieren, um morgens überhaupt noch aufstehen zu wollen und um dem Tag mit etwas Leichtigkeit zu begegnen. Sonst würde ich ja nur noch heulen.

@Islantilla
ich kann dich gut verstehen.
Träumereien haben mir manchmal geholfen schwierige Situationen zu ertragen .