Mein Mann hat mich erneut betrogen

Zitat von Giraffenmädchen:

Ich finde auch, dass ihr mehr im Recht seid als die Therapeutin. Sie lässt mich auch nie ausreden und tiefer erzählen, unterbricht mich sofort und redet selbst. Ich sollte wahrscheinlich wieder zu meinem alten Therapeuten gehen (teuer), aber der schaut leider nicht auf die Kindheitsthemen drauf.
Oder ich brauche jemand gänzlich Neuen. Ich weiß es nicht.

Netzfund:

Modere Psychologie ist längst kein Heilungsweg mehr. Es ist ein Business. Ein Markt.
Der Kunde ist König. Egal was du getan hast – du bekommst kein „Du hast Mist gebaut“, du bekommst: „Ich verstehe dich.“
Und Warum? Weil du zahlst. Weil du wiederkommst. Weil du den Therapeuten ernährst.
Heute heißt Psychotherapie oft nicht mehr Konfrontation, Veränderung, Verantwortung.
Heute heißt es: „Wie fühlst du dich? – Was brauchst du gerade? – Was wäre für dich jetzt stimmig?“

Es geht nicht mehr darum, richtig von falsch zu unterscheiden. Es geht darum dich wohl zu fühlen – auch wenn du dabei dein eigenes Leben gegen die Wand fährst. Du willst fremd gehen? Tu es. Du willst die Familie verlassen? Klar – Hauptsache du bist „in Kontakt mit deinem inneren Kind“.

Und wer sitzt am häufigsten auf der Couch? Frauen.

Frauen, die mit Tränen kommen, weil sie innerlich zerrissen sind. Die eigentlich Familie wollen. Liebe. Frieden. Aber was bekommen sie? Bestätigung, sanfte Zustimmung, keine Wahrheit, keine Reibung. Nur: „Mach wie du dich fühlst.“
Und so wird aus Zweifel Entscheidung. Aus Unsicherheit – Trennung.
Weil niemand sagt. „Bleib. Kämpf. Trag mit.“ Weil das unbequem ist.
Und unbequem bringt kein Geld.

Nicht falsch verstehen – gute Psychologen gibt es. Aber sie sind leise. Sie sagen, was weh tut. Und deshalb gehen die meisten zu den anderen.
Das ist kein coaching. Das ist bezahlte Selbstzerstörung – getarnt als Selbstverwirklichung.

Zitat von thegirlnextdoor:

Und ich mache momentan halt eine andere Erfahrung als sie

du süße liebe - wirst immer anderen Erfahrungen machen, weil du realistischer bist.

Das is wie mit Tomaten, wer immer nur die roten vom Supermarkt isst, wird nie in jene beißen, die man selbst aus Samen zog, egal welche Farbe

Zitat von Blindfisch:

Netzfund:

Klingt für mich verdammt nach Manfred Lütz und seiner Gefolgschaft.

Zitat von Blindfisch:

Modere Psychologie ist längst kein Heilungsweg mehr. Es ist ein Business. Ein Markt.

Gibt’s da ne Quelle? Würde mich interessieren, wer das verfasst hat?

Zitat von thegirlnextdoor:

Es ist ein Körnchen Wahrheit dran.

Findest du? Ehrlich gemeint, weil meine Erfahrungen da anders sind und weil ich zB den Satz, was brauchst du, anders als der Verfasser (ich tippe jetzt mal, daß es ein Mann war) einordne. Aber das sind halt nur meine Erfahrungen.

Zitat von thegirlnextdoor:

weil meine eigenen Erfahrungen da auch eher anders waren. (War auch mal in Therapie als ich mit dem Verlust eines nahen Angehörigen nicht zurecht kam aber das ist lange her.)
Deswegen sagte ich aber auch ein Körnchen Wahrheit, weil ich natürlich nicht für die Gesamtheit sprechen kann oder möchte, wäre auch umso besser wenn das, was ich so mitbekommen habe eher Ausnahmen gewesen wären- und ist auch durchaus möglich, da ja nur paar Alltagsbeobachtungen, mehr nicht.

Danke Dir.

Schau, eine der immer wiederkehrende Argumente von Therapiekritikern, ist ja das hier:

Zitat von Blindfisch:

Und Warum? Weil du zahlst. Weil du wiederkommst. Weil du den Therapeuten ernährst.

Und ich frag mich dann immer, ob das nicht vielleicht auch an einem unterschiedlichen Gesundheitsbegriff liegt. Wenn ich eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt brauche, die machen lasse, dann abgeschlossen ist, muß ich doch trotzdem zwei mal im Jahr weiter hingehen, um schauen zu lassen, ob nicht etwas anderes kaputt ist.
Wenn jemand an Krebs erkrankt und die Behandlungen anschlagen, ist derjenige danach aber in Remission und muß einmal im Quartal zur Kontrolle. Unser gesamtes Gesundheitssystem ist ausgelegt auf ein wiederkommen.
Das kann man gut finden oder auch nicht und man kann natürlich argumentieren, daß das früher nicht so war. Joah, aber da hat man Bluthochdruck halt nicht Ernst genommen sondern eben erst die Folgeschäden, da konnte man dann nicht mehr viel tun oder Frauen wie dich und mich, mal fröhlich durch den Wechsel geschickt, mit der Schulter gezuckt und gesagt, tja is halt die Natur, obwohl man heute weiß, daß maßvolle Hormongabe wahnsinnig viele positive Effekte auf den Organismus hat.

Es gibt sicher auch weniger gute Therapeut:innen und wirklich maßgeblich ist nun mal die Beziehung von Thera zu Klient:in, aber es wird immer so getan als wäre das irgendwie nur ein bissl ein Gespräch und kein Handwerk und das finde ich sehr schade, weil es den Blick wegbewegt von dem, was so entscheidend ist: Veränderungswille. Aber dieser kommt halt in vielerlei Gestalt und Tempo.

Zitat von E-Claire:

Veränderungswille. Aber dieser kommt halt in vielerlei Gestalt und Tempo.

Und woran erkennst du diesen bei GM?

Zitat von E-Claire:

Es gibt sicher auch weniger gute Therapeuten:innen (und Therapeut:außen!) und wirklich maßgeblich ist nun mal die Beziehung von Thera zu Klient:in, aber es wird immer so getan als wäre das irgendwie nur ein bissl ein Gespräch und kein Handwerk und das finde ich sehr schade, weil es den Blick wegbewegt von dem, was so entscheidend ist: Veränderungswille. Aber dieser kommt halt in vielerlei Gestalt und Tempo.

Nun, man darf die sogenannte Therapeutin von GM durchaus kritisieren. Ich bin kein Experte - brauch ich auch nicht sein, wenn man das hier ließt:

Zitat von Giraffenmädchen:

Flucht vor Wäschebergen, Staubmäusen, Unkraut im Garten, Hamsterrad in der Arbeit, heile Welt und perfect Giraffe.

Zitat von Giraffenmädchen:

Die Therapeutin ist nicht im deep dive mit mir. Das geben die seltenen Beratungssitzungen nicht her. Und sie sieht nur das Gute in mir und nicht die Abgründe.

Sie meint, mein Mann und ich sind wie Hänsel und Gretel. Früh zusammen gekommen und ich habe mich S. nicht ausgelebt mit anderen bis Mitte 20. Das hole ich jetzt nach.

... reicht das, um zum Schluss zu kommen (meine persönlicher Schluss), das eine Therapie empfohlen wird, die nicht das Ziel der Reflektion und Eigenverantwortung hat, sondern eine Flucht vor der Realität. Wie gut das hilft, sieht man ja.

Zitat von Blindfisch:

Nicht falsch verstehen – gute Psychologen gibt es. Aber sie sind leise. Sie sagen, was weh tut. Und deshalb gehen die meisten zu den anderen.
Das ist kein coaching. Das ist bezahlte Selbstzerstörung – getarnt als Selbstverwirklichung.

Zitat von Heffalump:

Und woran erkennst du diesen bei GM?

ich hab ja mehrfach geschrieben, daß ich glaube, daß sie soweit noch nicht ist.

Wenn wir Veränderungswillen mal als das Ergebnis von rock bottom nehmen, dann unterschätzen meinem Dafürhalten viele Menschen zwei Dinge. Zum einen ist der Weg zum rock bottom nicht gradlinig. Das ist ein bissl wie nach einer Trennung, es gibt halt immer mal wieder Phasen, da glaubt man, man sei darüber hinweg und dann bricht man doch noch mal ein. So ist das halt auch andersherum. Zweitens, Menschen sind unfassbar leidensfähig. Diese Mehr vom Gleichen, dieses sich wieder und wieder eine blutige Nase an der gleichen Mauer holen, das kann echt lang gehen.

Ob GM an diesen Punkt, etwas zu verändern von selbst kommt oder dieses ihr von außen aufgezwungen wird (Zusammenbruch mit Klinikaufenthalt, Mann verlässt sie, ein anderes sehr einschneidendes Erlebnis), kann nur die Zeit zeigen.
Mit der inneren Leere, die sie spürt, wird sie halt so lange so leben müssen, bis sie diese adressiert. Mal schauen, wann das soweit ist. Im Moment ist sie halt im Burning Bridges Mode.

Zitat von E-Claire:

Im Moment ist sie

Schon verdammt lang, der Moment