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Mein Mann hat Stress mit dem Sohn und zieht erstmal aus

L
Mein Sohn ist im gleichen Alter, er raucht nicht, trinkt nicht, macht sein Abi und hat seinen Sportverein, seine Freunde sind alle gut so wie sie sind.

Aber ich habe so viel falsch gemacht, da ich ebenfalls traumatisiert wurde in meiner Kindheit und Jugend.
Er hat sehr viel ertragen müssen mit mir und meinen Depressionen.
Als alleinerziehende Mutter sieht er seinen Vater auch nicht täglich.

Wir alle sind nicht fehlerfrei als Mütter.

Was ich aber sagen kann ist, dass ich ihn auffange wenn er mich braucht und ihm zuhöre, wenn es ihm nicht gut geht.
Versuche einfach mal den Fokus von ihm zu nehmen und an eurer Familienstruktur zu arbeiten.

So, noch freundlicher kann ich mit schreiben ^^
Sorry.

19.01.2021 13:58 • x 1 #76


O
Ja, sehe ich auch so. Der Vater muss an sich arbeiten. Sollte er wirklich nur aus Überforderung so entgleisen, muss diese Überforderung abgestellt werden.

19.01.2021 14:01 • x 1 #77


A


Mein Mann hat Stress mit dem Sohn und zieht erstmal aus

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M
Zitat von Offspring78:
Ja, dies wurde erforscht. Je stärker der Nachwuchs im Elternhaus gemacht wurde, desto widerstandsfähiger ist er gegen ungesunden Druck der Peergroup.

Nun ist der Junge hier offenbar das schwächste Gli.ed seiner Familie. Und ein System ist nur so gut wie sein schwächstes Mitglied.


Ich kann für mich sagen, ich hab immer mein Bestes gegeben.. ob das nun richtig war oder nicht, weiß ich nicht.
Wenn mein Mann mich jetzt verlässt, dann muss ich auch irgendwie mit der Situation klar kommen und sehr wahrscheinlich mich zum größten Teil alleine um die Kinder kümmern.
Dann ist jedes Scheidungskind zum Scheitern verurteilt?
Und mit der Peergroup? Nur die Teenies, die keine richtige Familie haben, sind anfänglich für Dro. Und Alk..? Die anderen lehnen dankend ab? Nein, ganz sicher nicht.
Ausprobieren hat nichts mit dem Elternhaus zu tun.. Ihr mögt Recht haben, dass sie nicht so wahrscheinlich abstürzenaber austesten gehört zum Teenageralter dazu.
Anscheinend war hier keiner jung?!

Ich muss mich auch nicht rechtfertigen.
Mein Sohn und ich haben viele Gespräche geführt und wir haben eine gute Beziehung. Ich würde nicht sagen, dass die schlecht ist. Nur ich komme momentan nicht wirklich an ihn ran.
Aber das kommt wahrscheinlich auch nur in zerrütteten Familien vor...
Ich hab immer das Gefühl gehabt, ich muss ihm alles recht machen, dass er sich wohl fühlt, habe viel Verständnis gezeigt. Ihm gut zugeredet.. er hatte kaum Konsequenzen..
Ich denke, dass da eher der Punkt liegt.
Jetzt macht er Sachen, die ich halt nicht ok finde und er fragt sich,sonst durfte ich doch auch immer alles?!
Ich hab es jetzt ein wenig überspitzt geschrieben...

Dann schreibt doch mal Vorschläge, wie ichdas schwächste Gli.ed stärken kann?
Über Tipps und Gedankenanstöße, wie man was ändern kann, wäre ich dankbar..nicht ständig zu lesen, was man alles angeblich falsch macht..
Immer schön vor der eigenen Haustür kehren. Keiner ist perfekt!

19.01.2021 14:18 • x 3 #78


M
Zitat von Offspring78:
Ja, sehe ich auch so. Der Vater muss an sich arbeiten. Sollte er wirklich nur aus Überforderung so entgleisen, muss diese Überforderung abgestellt werden.


Das würde ich ja gerne, aber wie?
Ob das reicht, wenn er mal ein paar Wochen weg ist? Ich weiß es nicht.
Wichtig ist es ja, dass er das einsieht. ..
Für mich ist es schwierig, dass ich so dazwischen stehe...das nervt ungemein...
Ich möchte, dass alles gut ist mit meinem Sohn, ich möchte aber auch meinen Mann nicht verlieren...

19.01.2021 14:24 • x 1 #79


O
Du sollst dich nicht rechtfertigen, sondern reflektieren. Was ist denn zB für dich eine zerrüttete Familie?

Sind das für dich nur die Voll Assis aus den Medien? Aber auch Familien, die nach aussen gesund scheinen, können im Inneren eben zerrüttet sein. Vielleicht ist das Wort zerrüttet auch sehr schlimm für dich? Das muss nicht so sein, man kann an allem arbeiten. Doch zunächst muss man der wahren Ursache auf den Grund gehen. Und da musst du eben gründlich reflektieren. Wie ist die generelle Dynamik zwischen euch Eltern? Wo legt der Sohn mit seinem Verhalten den Finger in die Wunde? Was sind die Haupttriggerpunkte, wo dein Mann an die Decke geht? Warum reizt ihn das Müllthema zB so extrem? Was steckt wirklich dahinter, dass er dem Sohn gegenüber dann so an die Decke geht?

19.01.2021 14:27 • x 1 #80


O
Zitat von Maja84:

Das würde ich ja gerne, aber wie?
Ob das reicht, wenn er mal ein paar Wochen weg ist? Ich weiß es nicht.
Wichtig ist es ja, dass er das einsieht. ..
Für mich ist es schwierig, dass ich so dazwischen stehe...das nervt ungemein...
Ich möchte, dass alles gut ist mit meinem Sohn, ich möchte aber auch meinen Mann nicht verlieren...

Weglaufen ein paar Wochen bringt natürlich nichts, wenn die Überforderung in der Zeit nicht behoben wird.

Macht er denn beim Hausbau vieles selbst? Kann man da einiges auch delegieren an Handwerker? Es bringt ja nix wenn dann das Traumhaus dasteht und die Family kaputt ist.

Evtl will dein Mann sich nicht eingestehen, dass er sich da heillos übernommen hat und verschiebt daher auf den Sohn die Schuld dafür (wenn der doch mal mehr helfen würde...).

19.01.2021 14:33 • x 1 #81


DieSeherin
Zitat von Maja84:
Gut, mein Mann ist nicht so emphatisch meinen Söhnen gegenüber.


was ich ganz interessant finde, dass du meine söhne sagst

wie lief das denn von anfang an? warst da du die alleinige erzieherin und er der bespaßer? hat der vater sich komplett rausgehalten?

19.01.2021 14:34 • x 1 #82


L
Zitat von Offspring78:
Sind das für dich nur die Voll Assis aus den Medien? Aber auch Familien, die nach aussen gesund scheinen, können im Inneren eben zerrüttet sein

Von den Punks auf der Straße kommen die meisten aus nach außen gut situierten Familien, viele sind sehr intelligent, alle haben etwas gemeinsam, sie wurden nicht wahrgenommen.

War selber einer.
Mit allem, was dazugehört.

Zitat von Maja84:
Dann ist jedes Scheidungskind zum Scheitern verurteilt?

Hat auch nichts mit Scheidung zu tun, im Gegenteil, meistens sind es die Kinder, die so aufwachsen müssen, weil Mama und Papa sich nicht trennen.
Dann brechen sie aus, hauen ab, nehmen Dr*gen.

19.01.2021 15:01 • #83


paulaner
@Maja84
Wir haben 4 Kinder (16, 18, 20, 22).
Ich kenn mich also mit Pubertieren aus

Und was wir mit unserem Ältesten durchhaben, das kannst du dir wahrscheinlich (noch) nicht vorstellen.
Auch er hat mich manchmal so dermaßen zur Weißglut gebracht, dass ich sehr unschön aus der Haut gefahren bin.
Er hat wirklich (fast) alles durch.
Aber auch sehr viele Schüsse vor den Bug bekommen.
Und irgendwann hat's Klick gemacht...und seitdem...nicht mehr wieder zu erkennen.

Ich glaube, dass man bei einem wild pubertierenden Jungen machen kann, was man will...no chance.

Also? Augen zu und durch. Zähne zusammenbeißen. Aber aufpassen, dass er nicht völlig abdriftet (Dro., Alk., etc.), und ansonsten das Schauspiel beobachten, und versuchen alles an sich abprallen zu lassen.

Und was deinen Mann betrifft...sprich mit ihm, und überlegt euch eine Strategie, wie ihr da durchkommt, und eines Tages, wie durch ein Wunder, gibt es eine, ja, wundersame Verwandlung.
Und dann könnt ihr durchatmen.

So meine Erfahrungen.

19.01.2021 15:03 • x 3 #84


Vicky76
Zitat von LoveForFuture:
Wir können ja auch nur mutmaßen, aber es scheint ja einiges nicht rundzulaufen

In welcher Familie läuft schon alles rund?
Ich kenne keine.
Zitat von Maja84:
Unser mittlere Sohn, um den es hier geht, ist impulsiver, sucht mehr seine Grenzen und möchte alles ausprobieren, Dro., Alk...
Das ist sehr anstrengend für mich. Aber warum sollte ich ihm weniger lieben?

Muss es nicht auch solche Menschen geben, die sich nicht verbiegen lassen, die sich gegen alles stellen?
Für irgendwas wird es gut sein.
Zitat von Maja84:
Dann ist jedes Scheidungskind zum Scheitern verurteilt?

Ich bin überzeugt davon, dass dem nicht so ist.
Wäre ich bei dem Vater meiner Kinder geblieben, wäre ich sicherlich regelmäßig in der Psychiatrie und die Kinder hätten eine sehr unglückliche Mama, die sich um nix kümmert, der Vater soll jetzt hier nicht das Thema sein.
Zitat von Maja84:
Und mit der Peergroup? Nur die Teenies, die keine richtige Familie haben, sind anfänglich für Dro. Und Alk..?

Natürlich ist den nicht so. Ich bin auch der Meinung, dass es nicht das schlechteste ist, wenn man sich in seiner Jugend mit Gleichaltrigen das Leben richtig schön macht.
Ich bin der Ansicht, dass das später die Menschen sind, die mit beiden Beinen, im Leben stehen ( wenn es nicht überhand nimmt). Und auch er wird irgendwann seinen Weg finden.

Bei den, was du bis jetzt geschrieben hast, finde ich deinen Sohn voll normal, ich habe mich nur nicht getraut, hier zu schreiben.....
Bloß, weil er mit 16, keine Ausbildung macht?
So what......?
Ich kann dir in meinem Umkreis von 500 Metern 6 Familien aufzählen, denen es genauso geht.
Da zieht aber auch nicht der Vater Haus, um mal Ruhe und Abstand zu bekommen.
Das Kind macht nicht, wie ich will, auf Wiedersehen?
OK, mag ein toller Vater sein, aber in dem Punkt, in meinen Augen, komplett versagt.
Das ist das Thema, wo ich das Flattern kriege.....
Man kann nicht alle Kinder ins Schema F reinpressen und ne Krise auslösen, wenn das Kind lieber ein C ist.
Meine Meinung....... und viele Grüße, an den tollen Sohn! !

19.01.2021 16:23 • #85


L
Zitat von Vicky76:
In welcher Familie läuft schon alles rund?
Ich kenne keine

Meinte ich das so?
Nein.
Die Betonung lag auf einiges , was ich damit meinte ist, dass einfach einiges nicht rund läuft und dass nicht nur der Sohn zum Buhmann deklariert und als Ursprung allen Übels wahrgenommen werden sollte.
Was bedeutet, dass einiges von der Mutter hinterfragt werden sollte.

19.01.2021 16:28 • x 1 #86


DieSeherin
was im moment ein wenig untergeht: wie bist du @Maja84 denn jetzt mit deinem mann verblieben? habt ihr eine abmachung, wie lange er sich in die fluchtwohnung zurück ziehen darf? wann ihr ein ernsthaftes gespräch über die weiteren erziehungs-angelegenheiten anfangt?

19.01.2021 16:29 • x 3 #87


Vicky76
Zitat von LoveForFuture:
Was bedeutet, dass einiges von der Mutter hinterfragt werden sollte.

Achso, jetzt check ich das

19.01.2021 16:36 • x 1 #88


W
Das klingt alles schwierig und wirklich anstrengend.

Wie Dein Sohn sich verhält ist nicht wirklich ungewöhnlich für sein Alter. Das Verhalten Deines Mannes schon. Er wird seiner Verantwortung nicht gerecht.

Eltern nehmen für sich in Anspruch bestimmen zu können, wie es läuft in einer Familie. Das ist aber nicht nur ein Privileg, sondern in erster Linie eine große Verantwortung. Mal abgesehen von der Versorgung und dem Schutz der Kinder geht es auch darum, berechenbar und fair zu sein. Das bedeutet, es gibt klare Regeln in der Familie, sie bilden den Rahmen, in dem sich alle Familienmitglieder bewegen und sie gelten auch für Alle. Damit lassen sich auch Sanktionen leichter durchsetzen, wenn sie denn nötig sind. Aber eben auch nur in diesem Moment. Tagelanges Nachtragen eines schlechten Benehmens führt zu nichts.

Dein Mann disqualifiziert sich selbst durch solche Äußerungen wie beim Essen. Ihn ihm schwelt der Groll, er ist unfähig, die Situation zu lösen und irgendwann bricht es aus ihm heraus. Das ist wenig souverän, das erkennt euer Sohn auch und wird seinen Vater nicht mehr besonders ernst nehmen.

Dass er dann aber auch noch auszieht, ist eine komplette Bankrotterklärung. Er kapituliert vor seinem halbwüchsigen Sohn. Da schließt sich der Kreis: qua Position (Vater) nimmt er für sich in Anspruch, Bestimmer zu sein, er ist aber nicht in der Lage, seinem eigenen Anspruch gerecht zu werden.

Was Du tun kannst? Frag Deinen Sohn, was er beitragen kann zu eurem Familienleben. Er soll Dir was anbieten. Vielleicht ist es nicht der Müll, den er raus trägt, vielleicht saugt er lieber Staub. Oder kehrt die Straße.

IHR, Du und Dein Mann, müsst klar sein in eurer Haltung. Dann vermittelt ihr auch, dass Bestimmer sein könnt.

19.01.2021 17:01 • x 4 #89


M
Zitat von DieSeherin:
was im moment ein wenig untergeht: wie bist du @Maja84 denn jetzt mit deinem mann verblieben? habt ihr eine abmachung, wie lange er sich in die fluchtwohnung zurück ziehen darf? wann ihr ein ernsthaftes gespräch über die weiteren erziehungs-angelegenheiten anfangt?


Ich hatte ja mit der Psychologin einen Telefontermin gestern. Sie kennt ja die Situationen in der Familie.
Also Familienberatung.
Sie fragte mich, was ich denn aushalten könne? Von einem Zeitraum gesehen.
Es fällt mir trotzdem schwer und ich fühle mich einsam und auch verlassen. Ich kann es tagsüber gut weg stecken aber abends fehlt er mir doch sehr..
Ich hatte jetzt Freitag Abend angedacht. Da ist eine Woche um und wir könnten reden,wie es weitergehen soll...
Aber irgendwie hab ich auch Angst davor.
Mich ärgert auch, dass er sich gar nicht bei mir meldet. Ich finde das unmöglich und enttäuschend zugleich..
Ich schrieb ihm gestern Abend, ob wir Freitag reden können und er bejahte das.

19.01.2021 17:47 • #90


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