Aber bitte nicht zu zynisch werden.
Sicherlich ist der Mensch im Allgemeinen nie zufrieden und will immer das, was er gerade nicht hat. Die Frage ist nur ob er sich dem hingibt.
Und wenn Ehe und Kinder auf dem Spiel stehen neigt man eher dazu still zu leiden und nicht leichtfertig alles zu Bruch gehen zu lassen. Wobei es das auch gibt.
Wenn er oder sie dann fremd geht ist was in der Beziehung im Argen. Ich denke auch, dass viele Scheidungen verhindert werden könnten, wenn Mann und Frau wären ehrlich miteinander zu kommunizieren. Aber Ehrlichkeit wird gern gefordert oder erwünscht - bis man sie bekommt. Wer mag schon gern Kritik einstecken.
I.d.R. versucht man sich dann zu verteidigen, sein eig. Verhalten zu erklären - gerade wenn es vermeintlich falsch rübergekommen ist.
Ich weiß noch in meiner Ausbildung hatten wir Feedbackregeln, die ich sehr gut fand. Jemand hielt einen Vortrag oder was auch immer, dann durften die Anderen Ihr Feedback abgeben und ....das ist der wichtige Part - der Vortragende durfte NICHTS sagen. Nur hören - niemals dazwischenquatschen und keine Erklärungen abgeben.
Warum? Wenn man gleich Widerspruch einlegt und sich erklärt, denkt man zwangsläufig nicht über das Gesagte nach. Wenn man aber nicht reden darf fängt das gehirn automatisch damit an, das Gesagte zu verarbeiten. Und wenige Minuten später, macnhmal auch Stunden kommt die Einsicht - ja so hätte man es deuten können....
Wie ist das in Paarbeziehungen? Einer äußert Kritik, der andere fühlt sich verletzt und widerspricht, beschwichtigt oder weiß der Geier was. Wirklich zuhören tut kaum jemand geschweige denn darüber länger nachdenken. Darum sind die Forderung nach Ehrlichkeit, und Leben des selbigen 2 Paar Schuhe.
Wie will Mann oder Frau also dem Partner sagen, dass er unglücklich ist, das ihn/ihr was stört und in welcher Intensität?
Und wenn zu den Konflikten dann Nachbarn dazukommen oder vermeintliche Freunde mit eigenen Interessen und Absichten wird es kompliziert.
Ich weiß, dass ich total unglücklich war in meiner Ehe und es nie aussprechen wollte aus Angst sie tut sich was an oder verkraftet das nicht. Ich war von Anfang an ihr Fels in der Brandung - sie hatte sonst nie einen sicheren Hafen. Ich habe den Absprung nicht geschafft und dann war es zu spät.
Die Frage ist daher: Kannst du ihm verzeihen und das wirklich? Ohne Vorhaltungen? Ohne ständig Anspielungen zu machen?
Und willst du das überhaupt?
Sicherlich war die Freundin komisch drauf, aber er trägt auch seinen Anteil daran. Das Fremdgehen ist ein Symptom die darunterliegende Krankheit sehe ich bisher noch nicht.
09.01.2019 17:01 •
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