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Mein Mann lässt sich gehen - um diese Ehe kämpfen?

A
Zitat von Dattel:
Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.

Wenn er nicht spricht, kann ihm keiner helfen, da würde ich kurzen Prozess machen.
Er ist alt genug, um zu reden, Pech für ihn.

Deshalb kannst Du ruhigen Gewissens Deinen Mann aus deiner Planung streichen.
Egal, ob Du bleibst oder neu startest.
Schaue nur auf Dich. Richte Dir ein eigenes Zimmer ein und verbringe Deine Zeit ausser Haus mit netten Menschen, geh bummeln und shoppen, besuche Lesungen und Konzerte, mach' ein Ehrenamt. Alles, was Deine Gesundheit zulässt.

Du darfst und musst Das Hamsterrad der Bemühungen und Predigten verlassen.
Tritt da heraus. Nach wenigen Wochen lässt auch Dein schlechtes Gewissen nach, da bin ich sicher.
Zumal Dein Mann auch dadurch gewinnt: Endlich Ruhe.
Du lässt ihn also nicht im Stich, ganz im Gegenteil.


Absolut, das sehe ich alles auch so. Ich mache bereits seit 3 Jahren ein Ehrenamt, das habe ich mir gesucht um regelmässig ausser Haus und unter Leute zu kommen. Anders wäre ich wohl durch das ewige Schweigen schon längst verrückt geworden, oder hätte vor lauter Wut und Frust den vermaledeiten PC auf seinem Schädel zertrümmert.

Die ausserhäusigen Kontakte/Freundschaften sind noch nicht so, wie ich es gerne hätte, aber ich arbeite weiter daran. Ist eben auch schwer, wenn man nach Jahren plötzlich wieder einen Freundeskreis aus dem Nichts aufbauen muss, und dabei aber an sooo vielen Aktivitäten gar nicht teilnehmen kann. Aber wenigstens hier bin ich zuversichtlich dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Morgen geht es mit meiner Clique zu einem 3-Tage-Ausflug, das ist schon seit Monaten gebucht und er ist natürlich auch dabei. Zwar werde ich sicher vor den anderen Leuten nicht anfangen mit ihm mein Seelenleben aufzuarbeiten, aber tendenziell sind solche Tage immer stärkend für mich, da er dann wenigstens mal eine Zeitlang vom PC weg ist und das gibt mir zumindest den Anschein eines normalen Ehelebens.

Im Oktober gibts eine Woche Algarve (auch das schon seit Monaten gebucht) - Gruppenreise mit einigen meiner Freunde, alles Ehepaare. Eigentlich wollte er da erst nicht so richtig mit, aber hat dann (von sich aus, ohne dass ich etwas gefordert hätte) entschieden mitzugehen, da es mir sonst kaum möglich gewesen wäre, daran teilzunehmen. Alleine wäre das für mich etwas kompliziert geworden. Aber auch hier, Gott sei Dank, eine Woche PC-freie Zeit. Irgendwann muss ich noch einen Namen finden, für meine Nebenbuhlerin. Irgendwelche Vorschläge?

Ich weiss dass ich mir über Vieles klar werden muss. ICH kann ihn nicht ändern, ich kann nur an mir selbst arbeiten, sobald ich mir schlüssig bin, WAS ich eigentlich von meinem Leben noch erwarte. Das kann dann entweder mit ihm, neben ihm, oder ohne ihn sein.

Ich fürchte mich vor einem Neubeginn ohne ihn. Natürlich dürfte eine Alltagsbewältigung alleine, durch meine Pflegebedürftigkeit ein ungeheurer Kraftakt für mich werden. Dennoch glaube ich, dass ich das schaffen könnte. Aber ich habe Angst, dass ich bei einer Trennung feststellen würde, dass ich ihn doch zu sehr vermisse, dass ich ihn brauche weil da immer noch genug Liebe vorhanden war. Denn meinerseits ist JETZT durchaus immer noch Liebe da, deshalb würde es sich im Moment noch lohnen um diese Beziehung zu kämpfen - aus meiner Sicht.

Doch ich fürchte mich auch vor einem Bleiben. Zuzusehen, wie durch Schweigen und unerfüllten Erwartungen vielleicht irgendwann auch die Freundschafts-WG nur noch zu bitteren Stunden schrumpft. Um in diesem Gefängnis leben zu müssen, weil ein Gehen dann vielleicht nicht mehr möglich ist.

02.08.2018 13:21 • #31


D
Du hast doch ein ausgefülltes Leben?
Radtouren mit deinem Mann, ihr besucht regelmäßig Freunde, Du hast ein Ehrenamt und verreist alleine und als Paar.
Entschuldige, aber Du wärst mir als Partnerin viel zu quirlig.
Ich kann monatelang völlig alleine daheim mit meinen geliebten Büchern sein und vermisse nicht das Geringste, ich bin wohl eher wie Dein Mann.
Du vermisst ero. und Gespräche, ja.
Aber die liefert Dein Mann nicht.
Kompensieren oder einen Liebhaber nehmen oder trennen, mehr Optionen bleiben nicht.
Leider.

02.08.2018 13:43 • #32


A


Mein Mann lässt sich gehen - um diese Ehe kämpfen?

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A
Zitat von Dattel:
Du hast doch ein ausgefülltes Leben?
Radtouren mit deinem Mann, ihr besucht regelmäßig Freunde, Du hast ein Ehrenamt und verreist alleine und als Paar.
Entschuldige, aber Du wärst mir als Partnerin viel zu quirlig.


Klingt so zusammengefasst tatsächlich nach einem geballten, erfülltem Programm. Du hast da aber gerade in einem Satz ein ganzes Lebensjahr zusammengefasst. Dazwischen gibts Wochen und Monate...
Glaubst du im Urlaub oder bei einer 1h-Radtour gehen die Gespräche plötzlich tiefer? Werden persönlich? Mit Sicherheit nicht. Es wird gesmalltalkt, garniert mit ein bisschen politisieren. Der Unterschied ist nur, dass er weniger am PC sitzt und einen Hauch mehr zuhört. Sprechen tut er auch dann kaum. Würde ich das Schweigen nicht wenigstens mit Smalltalk füllen, wir wir würden einen ganzen Abend zu zweit im Restaurant sitzen ohne ein einziges gesprochenes Wort. Alles schon ausprobiert. Erfüllend ist anders.

Natürlich kann ich meinen Mann als Alltagsesel, der mir und sich das Leben angenehm macht, beibehalten und alle anderen emotionalen Bedürfnisse hole ich mir dann ausserhalb bei einer Seelenverwandtschaft meiner Wahl.
Wäre aber doch auch nur eine andere Form des Betruges, nicht?

02.08.2018 14:07 • #33


D
Unzweifelhaft, ja, emotional ist es Betrug.
Unsere Gesellschaft ist aber bigott und feingeistig zugleich, erst mit P. Kontakt in irgendeiner Form spricht man von Untreue.
Du hast also moralisch noch Luft nach oben.

Er war immer ein stoffeliger Schweiger, das hat Dich nie gestört, hast Du eingangs geschrieben.
Womit hat er denn damals gepunktet, um das zu kompensieren?
Kann das wieder aktiviert werden?
Oder stört Dich jetzt auf einmal, was Dich vorher nie gestört hat?
Ich meine, ihr lebt schon EWIG ohne S.....
S. bindet aber ungemein.
Die schönsten und tiefsten Gespräche hatte ich immer nach dem S.
Immer.
Ohne Ausnahme.

02.08.2018 14:27 • #34


A
Zitat von Dattel:
Du hast also moralisch noch Luft nach oben.

Was die Gesellschaft dazu sagt, ist mir reichlich Wumpe. Nach MEINER moralischen Definition wäre es Betrug, ich weiß auch nicht ob ich vor mir selbst da bestehen könnte. Zuerst und zuletzt muss ich nämlich das Gegenüber im Spiegel achten können.

Zitat von Dattel:
Ich kann monatelang völlig alleine daheim mit meinen geliebten Büchern sein und vermisse nicht das Geringste, ich bin wohl eher wie Dein Mann.

Damit könnte ich sogar weitaus besser umgehen, als mit dieser dämlichen Zockerei. Denn er ist ein intelligenter, belesener Mann. Früher hat er tonnenweise Bücher gelesen, komplexe Themen, intressante Themen über Gott und die Welt. Ich hab teilweise die gleichen Bücher gelesen, das gab immer Gesprächsstoff. Sich über ein Buch auszutauschen, solche Gespräche fand ich immer als Bereicherung. Und das hat uns verbunden. Es muss bei mir nicht immer hochgeistig persönlich-emotionales sein, aber ein bisschen mehr als Wetter sollte doch auch drinn sein.
Das gibt es nicht mehr. Er hat, seit er mit der Zockerei angefangen hat, kein Buch mehr aufgeschlagen! Alles was wir früher gemeinsam hatten, und wenn es nur ein Schach-Abend war, ist weg.

Zitat von Dattel:
Er war immer ein stoffeliger Schweiger, das hat Dich nie gestört, hast Du eingangs geschrieben.

Doch gestört hat mir diese Seite immer schon. Aber die war nie so massiv ausgeprägt wie jetzt und damit kam ich klar. Es gab viel mehr Gemeinsamkeiten, geistige Berührungspunkte. Das ist alles weg seit der Zockerei.
Es ist als ob sich dadurch alle seine negativen Eigenschaften um Faktor X vervielfacht hätten. Das Positive ist immer noch da, ich sehe es NOCH, aber es wird so unglaublich vom negativen Teil überschattet.

Es ist ja völlig normal dass Menschen sich im Laufe der Jahre verändern. Im optimalen Fall ändert sich der Partner in dieselbe Himmelsrichtung wie man selbst. Vielleicht sind wir aber auch nur irgendwann in verschiedene Züge eingestiegen und merken erst jetzt.

02.08.2018 15:02 • #35


P
Liebe Anaria,

ich glaube, für einen sehr introvertierten Menschen dieser Art ist es tatsächlich manchmal schwer, gesprächstechnisch aus sich herauszugehen und sich auf emotionale Themen einzulassen. Dabei wäre es so dringend nötig bei euch. Man liest in deiner Geschichte richtig, wie deine Aufrüttelversuche an ihm abprallen. Ich glaube nicht, weil es ihm egal ist. Das ist eher eine Kopf-in-den-Sand-Taktik. Er hofft, dass das alles von allein wieder vorbei geht - er muss nur bleiben.

Ich glaube schon, dass deine Worte auf eine Art bei ihm ankommen, aber er kann sie gut wegschieben. Um einen solchen Menschen in seiner Resignation zu packen, wäre ein Brief glaube ich ein Weg, der einen Versuch wert ist. Dann steht es schwarz auf weiß. Er kann es sich mehrmals durchlesen, um deine Worte und deine Gefühle zu verstehen. Wenn er den Brief zur Seite legt, wird er vielleicht merken, dass die Probleme trotzdem da sind. So wie der Brief trotzdem da ist, nur in einer Schublade. Vielleicht braucht er einen schriftlichen Hilferuf deinerseits, um die Ernsthaftigkeit der Lage zu erkennen und deine Gefühle zu spüren, die in dir stecken, die er aber auf Anhieb nicht begreifen kann, wenn er sie hört. Und auch für ihn selbst ist es längst an der Zeit, sich mal richtig zu öffnen und sich selbst zu finden hinter dem ganzen Trott. Ich glaube, ihr braucht wirklich einen richtig dollen lauten Knall, der einmal alles komplett auf den Kopf stellt.

Trotz allem lese ich irgendwie viel Liebevolles heraus. Er muss nur verstehen, dass seine Art, dir seine Liebe zu zeigen, dich nach all den Jahren verhungern lässt und du wirklich und wahrhaftig und unumgehbar unglücklich bist.

02.08.2018 20:56 • x 1 #36


D
Es ist schwierig, gute Ratschläge zu geben.
Ihr hattet ein paar sehr gute Jahre, Du warst arbeiten und er schmiss daheim den Laden.
Euer Junge ist jetzt fast erwachsen, da sollte pädagogisch keine Herausforderung mehr lauern.
Mit Mitte 50 ist ja normalerweise noch nicht das Ende der Romantik eingeläutet.
Ich verstehe Dich gut, TE, Sehnsüchte und Träume zu begraben, ist eine brutale Sache.
Du scheinst ernsthaft am Scheideweg zu stehen.
Ich weiss nicht, ob Dein Mann das so klar erkannt hat?

Es ist aber durchaus möglich, dass er sich das letzte Drittel genau so gewünscht hat?
Am PC mit Pizza und sonst nichts?
Er spricht ja nicht, darum kannst Du nur mutmaßen.

Deshalb sehe ich es wie die Vorschreiberin.
Ob mündlich oder schriftlich, ganz egal wie, der Dialog bzw. Informationsaustausch muss her.
In jedem Menschen stecken Träume und Ideen, genau wie bei Dir.
Sollte das nicht der Fall sein, würdest Du ja mit einem Zombie zusammen Leben (-:

Was sagt er denn ganz konkret, wenn Du ihn auf seine Planung für den bevorstehenden Lebensabend ansprichst?
Hat er noch Ziele?
Das kann ganz profan sein, z.B. den Dachboden ausbauen.
Dann kann er da ein Fotostudio und eine Dunkelkammer oder ein Teleskop einrichten.
Er möchte ein Gartenhaus? Dann kann er Nutzpflanzen oder Rosen anpflanzen.
Er möchte das Bad ausbauen?
Dann könnt ihr gemeinsam im Whirlpool liegen.
Er hat immer gerne gelesen?
Dann könnt ihr gemeinsam auf Büchertour gehen und Lesungen besuchen.

Du musst ihm den Ernst der Lage klar machen, ohne ihm die Pistole auf die Brust zu setzten.
Im Gegenteil, Dein (letzter) Apell sollte ihm Optionen aufzeigen.
Ein Leben im Arbeitszimmer am PC ist natürlich auch eine Option, klar.
Aber führe ihm vor Augen, dass das ein leeres und unpartnerschaftliches Leben ist.
Wenn er das bevorzugt, dann ist es seine freie Wahl.
Und dann hast Du eh den Freibrief, zu tun, was Du für gut hältst.
Du bist kein Typ für eine Affäre.
Das sind die wenigsten, auch, wenn einem dieses Forum hier etwas anderes suggeriert...

02.08.2018 22:15 • #37


U
Er muss vor allen Dingen wissen, wie es um den Sechs steht. Sechs ist eine unserer wichtigsten Kommunikationsformen. Sag ihm deutlich woran es liegt - nicht an der Krankheit.

02.08.2018 23:17 • #38


S
Liebe Anaria,
ich bin auch in deinem Alter, mein Mann inzwischen Ex und ich waren 30 Jahren zusammen und 27 Jahre verheiratet, ein erwachsener Kind mitte zwanzig.
Rückblickend war unser zusammenleben ähnlich wie bei euch. Er der ruhigerer und ich die quirlige lebendige. Allerdings hat mich seine Art im laufe der Jahre so runtergezogen, dass ich meine Lebensfreude Stück für Stück fast verloren habe. Dann kam noch dazu dass er mich belogen hatte und wir uns deswegen öfter gestritten haben.

Danach ging es bergab mit unsere Ehe, ich 1,5 Jahre gebraucht um mich zu entscheiden, ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber ich hatte einen innerlichen Drang mich aus dieser Situation zu befreien, schließlich konnte es ja nicht so weiter gehen. Mein Partner hat jeglich Eheberatung oder Therapie abgelehnt. Ich hatte auch immer den Eindruck, dass ich alleine Kämpfe und er hatte bereits resigniert.

Eine gütliche Trennung ist uns leider nicht gelungen, nachdem er wieder mal so dreist gelogen hat, habe ich Ihn vor 3 Monaten einfach vor die Tür gesetzt, seit dem ist Funkstille.
Ich bereue bisher meine Entscheidung nicht, natürlich gibt es Tage wo man sehr traurig ist und auch mal weint. Aber insgesamt geht es mir besser, ich kann die Nächte wieder besser schlafen und gesudheitlich geht es mir auch besser und bin ruhiger geworden.

02.08.2018 23:38 • x 1 #39


A
Hallo ihr Lieben

Danke für die vielen oft hilfreichen Beiträge.

Ich bin nun zurück aus dem gemeinsamen verlängerten Wochenendtrip und einerseits gehts mir emotional inzwischen etwas besser, andererseits ist da immer noch eine riesengroße Traurigkeit in mir, denn ich habe immer mehr das Gefühl dass es mit meiner Ehe zuende geht, wenn sie nicht schon zuende ist.

Teils war das WE sehr schön für mich, es tat gut unter Leuten zu sein, und tendenziell läuft es mit meinem Mann immer besser wenn er vom PC weg ist. Doch fällt mir immer mehr die gigantische Emotionale Distanz zwischen uns auf - vielleicht weil ich im Moment ganz bewusst hinschaue, analysiere, prüfe. Vieles was im Alltag einfach so routinemässig abläuft, nimmt man ja oft so gar nicht mehr bewusst wahr.
Der Streit, der diese Katharsis ausgelöst hat, scheint oberflächlich überwunden, aber überwunden ist trotzdem gar nichts. Mir ist dieser Tage bewusst geworden, dass stets ich diejenige bin, die nach seiner Hand greift, die körperliche Nähe, eine Umarmung sucht. Seit wann ist das schon so? Ich weiß es nicht. Und so herrscht nun körperlich das gleiche Schweigen wie im Verbalen. Die Distanz wird größer.

Ich muss weiter für mich sortieren, wo ich mich in 5, in 10 Jahren sehe - und ob das mit ihm sein soll und zu welchen Bedingungen. Das wird nicht einfach, denn ich neige dazu mich vom ruhigen Alltag einlullen zu lassen, bis irgendwann der Schmerz wieder zu groß wird.

Bei unserem WE-Trip gab es sogar den Hauch eines Gesprächs zwischen uns - natürlich wie immer von mir angeleiert. Nichts persönliches, Gott bewahre, aber besser als Nichts. 5 Minuten nachdem wir zuhause zur Tür durch waren saß er schon wieder am PC - buisness as usual.
Ich habe vor einer Woche meinen Ehering abgenommen und beschlossen, dass ich ihn erst wieder tragen werde, wenn unsere Ehe diese Bezeichnung verdient. Er hat es nicht bemerkt - er würde es wohl auch nicht bemerken, wenn ich plötzlich einen Nasenring tragen würde.

Noch bin ich mir nicht schlüssig, ob ich überhaupt nochmal einen letzten Rettungs-Wachrüttelungsversuch in Form eines Briefes machen soll, denn irgendwie kann ich mir gerade gar nicht vorstellen, dass ER diese Distanz und Leere nicht sieht, nicht spürt. Er ist ja nicht dumm, also wird es wohl totale Gleichgültigkeit seinerseits sein. Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit, schrieb mir eine Userin. Wie wahr! Wie bitter! Wozu also dann noch einen Versuch machen? Vielleicht den 30 Jahren zuliebe?

Ich halte euch auf dem Laufenden...

07.08.2018 22:43 • #40


H
Und was kommt danach? Ich schließe eine neue Beziehung, wie auch immer geartet für mich persönlich komplett aus also dann alleine bis zum Tod?

Warum denkst Du so?

08.08.2018 00:20 • #41


A
Zitat von Anaria:
Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit


Hallo Anaria

Ich finde das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Angst, die als Kleber zusammenhalten kann wo schon lang nichts mehr zusammen ist.
Hass ist für mich von Angst verzerrte Liebe, schwindet die Angst kann das Gefühl von Liebe sich wieder zeigen.
Was macht dir Angst und was deinen Mann ?
Wovor fürchtet ihr euch, was macht das Annähern so schwer ?

08.08.2018 01:12 • #42


U
Liebe Anaria,
ich finde du analysierst gut, triffst keine voreiligen Entscheidungen sondern wägst ab und suchst nach einer Lösung für deine emotionale Durststrecke. Du erwartest mehr vom Leben, als die Vereinsamung in deiner Ehe und das ist gut so. Ich wünsche dir auf deinem Weg ganz viel Erkenntnis, einen Weg der gangbar für dich ist, der dich zufrieden stellt.
Ich finde, du hast eine ganz wundervolle Gabe zu schreiben. Vielleicht solltest du über ein Buch, über die Dine, die dich bewegen, wie du deinen Weg suchst, zu welcher Erkenntnis du kommst. Ich würde es lesen. Du schreibst liebevoll, kritisch, selbstkritisch, voller Emotionen die du wunderbar in Worte fassen kannst.

08.08.2018 08:09 • x 1 #43


A
Zitat von Amilia:
Hass ist für mich von Angst verzerrte Liebe, schwindet die Angst kann das Gefühl von Liebe sich wieder zeigen.

Sorry wenn ich das mal so direkt sage, aber das ist doch gequirlte Algengrütze. Aus welchem Esotherikbuchs stammt das denn?

Wir hassen uns nicht. Wie kommst du auf den Trichter? Wir haben eine ganz nette, ruhige und sehr freundschaftliche WG. DAS ist es was mir zu schaffen macht. Gleichgültigkeit ist das Dilemma.

Du fragst was meinem Mann Angst macht, was das Annähern so schwer macht?

Na dann erklär mir mal, wie man sich jemandem annähert, der jedes persönliche Gespräch als Bedrängung, als Druck, als Belästigung empfindet? Der komplett dicht macht und zu allem Ja und Amen sagt (aber dann natürlich nichts aber auch gar nichts davon tut), nur um AUGENBLICKLICH seine Ruhe zu haben? Und woher um Gottes Willen soll ich noch wissen was ihm Angst macht? Meine Kristallkugel ist leider gerade den Hitzeschlag gestorben.

09.08.2018 13:03 • x 1 #44


A
Zitat von Hornvieh:
Und was kommt danach? Ich schließe eine neue Beziehung, wie auch immer geartet für mich persönlich komplett aus also dann alleine bis zum Tod?

Warum denkst Du so?


Weil ein neuer Mann wirklich das Letzte ist, nach dem mir der Sinn steht und weil ich realistisch bin.

Ich bin 53, habe Rheuma schwerster Ausprägung, mit berrentet mit Pflegestufe und auch pflegebedürftig. Inzwischen weiss ich sehr genau, was ich in einer Beziehung bereit bin zu geben, aber noch mehr weiss ich genau, was ich mir mittlerweile von einem Mann/Partner erwarten würde. Und da bin ich auch ehrlich - meine Ansprüche sind nicht mehr die einer naiven 20jährigen. Auf faule Kompromisse habe ich ebensowenig Bock, wie auf einen Mann mit reichlich Altlasten. Rein rechnerisch dürften also geeignete Fische in dem Teich, der mir zum Fischen zur Verfügung steht vom Aussterben bedroht sein.

Wenn man zudem noch die durchschnittliche Halbwertszeit von Beziehungen - egal ob mit oder ohne Trauschein - in unserer Gesellschaft hernimmt, bekomme ich ohnehin das *beep* Grausen.
Ich habe es nie als selbstverständlich angesehen oder das ich etwas besonders richtig gemacht hätte, dass ich mit meiner Ehe die Silberhochzeitsmarke geknackt hatte, während sämtliche Ehen/Beziehungen rundherum den Bach runtergingen.

Heutzutage haben die meisten ihr Auto länger als ihren Partner. Nein, ich hatte einfach nur Glück und wirklich jede Menge Arbeit reingesteckt. Und nochmals mit einem potentiellen Neuen darüber diskuttieren zu müssen, ob der Klodeckel unten bleiben soll oder nicht? Nein Danke! Da schaff ich mir lieber einen Hund an.

09.08.2018 13:26 • #45


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