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Mein Mann weiß von meiner Affäre Was kann ich tun?

V
Tja dein Mann kann einen schon leid tun, er ist so in seiner Verlustangst gefangen das er sich selbst komplett aufgibt, dass macht eine normale Beziehung auf Augenhöhe für die Zukunft unmöglich.
Durch dieses macht Ungleichgewicht, du 100% er 0% wird er nie wieder glücklich in der Beziehung sein können. Und dir wird es auch schwer fallen ihn weiterhin zu Respektieren.
Das wird ihn und euch noch einholen.

Struppi ist da ein gutes Beispiel.

12.02.2016 14:34 • #151


S
Hallo struppi
Ich habe meinem Mann vor acht Jahren eine Affäre verziehen. Und warum genau wie du auch beschrieben hast. Verlust Angst. Erst recht wenn Kinder mit dabei sind. Ohne darüber nachzudenken habe ich auch wieder auf Kuschel Kurs gemacht. Anstatt wirklich mal darüber nachzudenken ob es richtig so ist.
Und nun? Unsere ehe ist am Ende. Wir haben auch nie eine Therapie gemacht. Ich hatte mich in den Jahren immer mehr zurück gezogen. Hab ne Mauer aufgebaut um nicht mehr so verletzt zu werden. Jetzt liebe ich ihn nicht mehr. Zu sehr habe ich mich von ihm abgewandt.
Ich bin nicht unschuldig. Ich habe Mittlerweile auch eine Affäre. Aber mein Mann weiß das ich ihn nicht mehr liebe. Und das das zusammen sein nur noch wegen den Kindern ist.
Ich wünsche dir das ihr es hinbekommt oder du vorher den Absprung schaffst

Lg

12.02.2016 14:49 • x 1 #152


A


Mein Mann weiß von meiner Affäre Was kann ich tun?

x 3


Bond66
Das fatale an solchen Situationen ist ja das man vom Fremdgeher etwas verlangt, was der gar nicht leisten kann. Würde so viel Emphatie, Verständnis und Gefühl für den Betrogenen da sein, dass der nicht nach dem Betrug ins bodenlose fällt, würde man vermutlich gar nicht erst Fremdgehen.
Diese Gewissensbisse könnte man gar nicht aushalten.
Selbst WP und Helgehe, die ja nun Musterschüler des Glaubens und Durchhaltens sind, haben da am Anfang große Probleme gehabt, weil sie eben auch weiterbelogen wurden etc.
Es gibt ist ja auch irgendwie aberwitzig zu glauben, das jemand der Dich eiskalt hintergeht, auf einmal die Wahrheit sagt und ein schlechtes Gewissen hat.
Aber gut, das Thema hatten wir hier schon so oft.
Die Geschichte von struppi kommt mir bekannt vor.
Sich zu trennen erfordert viel Kraft, aber es ist nicht die schlechteste Lösung, selbst wenn man die Beziehung weiter führen will.
Auf die Art vermeidet man die unweigerlichen Verletzungen der Anfangszeit und nimmt dem Betrüger die Möglichkeit einem weiter zu belügen.
Beide können so reflektieren ob sie überhaupt noch wollen. Die Geschichte von Sunny ist ja nicht untypisch und kommt sehr häufig vor.
Die Beziehung hat sich nie wieder erholt und die Liebe ist jeden Tag weniger geworden.
Und zu Lava sag ich nix mehr.
Ich halte es für besser, wenn sie sich trennt.
Was soll das noch ? Zweifel kamen mir schon bei den Ausführen mit dem Flirten. Und die Nummer mit dem anknüpfen usw. fand ich schon ein bisschen schräg von der Denkweise her.
Und wenn ich das so mit in Arm nehmen und Mails lese, na ja.
Die Affäre mag sie beendet haben bevor alles aufflog, aber im Kopf und im Herz ist da noch etwas.

12.02.2016 16:40 • x 1 #153


338
Zitat von Bond66:
Es gibt ist ja auch irgendwie aberwitzig zu glauben, das jemand der Dich eiskalt hintergeht, auf einmal die Wahrheit sagt und ein schlechtes Gewissen hat.
Aber gut, das Thema hatten wir hier schon so oft.


Auch wenn es verrückt ist, daran zu glauben, ändert es aber nichts daran, das es so sein kann.
Das der Betrüger die Wahrheit sagt und ihn sein schlechtes Gewissen einholt.
Man kann es schwer beschreiben. Genauso wie der Betrüger schwer nachempfinden kann, wie sich der Betrogene fühlt, kann der Betrogene sich nicht vorstellen, wie soetwas geht (lügen und betrügen und alles andere ausblenden oder sich schönreden)
Man sollte beiden Parteien zugestehen, das es stimmt, was er sagt, fühlt, empfindet.

12.02.2016 16:56 • x 1 #154


V
Zitat von 338:
Zitat von Bond66:
Es gibt ist ja auch irgendwie aberwitzig zu glauben, das jemand der Dich eiskalt hintergeht, auf einmal die Wahrheit sagt und ein schlechtes Gewissen hat.
Aber gut, das Thema hatten wir hier schon so oft.


Auch wenn es verrückt ist, daran zu glauben, ändert es aber nichts daran, das es so sein kann.
Das der Betrüger die Wahrheit sagt und ihn sein schlechtes Gewissen einholt.
Man kann es schwer beschreiben. Genauso wie der Betrüger schwer nachempfinden kann, wie sich der Betrogene fühlt, kann der Betrogene sich nicht vorstellen, wie soetwas geht (lügen und betrügen und alles andere ausblenden oder sich schönreden)
Man sollte beiden Parteien zugestehen, das es stimmt, was er sagt, fühlt, empfindet.


Weniger verrückt, mehr naiv und dumm.
Die Person hat einen ja mehr wie ausgiebig gezeigt das sie eben nicht vertrauenswürdig ist, durch wochenlanges oder sogar Monate langes lügen betrügen und einen was vormachen, so jemanden vertraut man daher eben nicht mehr.
Es fällt auch auf bei jeden der dies will und versucht, sie Reden sich tausende male selbst ein er/sie belügt mich nicht mehr, ist jetzt ehrlich, macht so etwas nie wieder, sie unterziehen sich selbst einer Gehirnwäsche bis sie es selbst anfangen zu glauben, auch wenn sie es eigentlich tief in sich drin besser wissen, aber diese stimme bringen sie konsequent zum schweigen.

12.02.2016 17:03 • x 1 #155


Bond66
Zitat von 338:
Zitat von Bond66:
Es gibt ist ja auch irgendwie aberwitzig zu glauben, das jemand der Dich eiskalt hintergeht, auf einmal die Wahrheit sagt und ein schlechtes Gewissen hat.
Aber gut, das Thema hatten wir hier schon so oft.


Auch wenn es verrückt ist, daran zu glauben, ändert es aber nichts daran, das es so sein kann.
Das der Betrüger die Wahrheit sagt und ihn sein schlechtes Gewissen einholt.
Man kann es schwer beschreiben. Genauso wie der Betrüger schwer nachempfinden kann, wie sich der Betrogene fühlt, kann der Betrogene sich nicht vorstellen, wie soetwas geht (lügen und betrügen und alles andere ausblenden oder sich schönreden)
Man sollte beiden Parteien zugestehen, das es stimmt, was er sagt, fühlt, empfindet.


Keine Frage. Eindeutig ja.
Aber ....
Das ist ja die Crux mit dem Vertrauen. Diejenigen, die vielleicht die geballte Ladung Wahrheit bräuchten und vertragen würden, jedenfalls besser als das Lügen, werden belogen und haben dann nie wieder richtig Vertrauen. Salamitaktik.
Und diejenigen, die die ganze Wahrheit bekommen, sind so misstrauisch , dass sie gar nix mehr glauben.
Wer einmal lügt...

12.02.2016 17:05 • #156


338
@Valen
Was ist mit verzeihen? Dem Glauben, dass sich Menschen auch (ver)ändern? Ich kenne deine Geschichte nicht. Du klingst resigniert. Hast vielleicht auch deine Gründe dazu. Aber ist es nicht arg pauschal, alle über einem Kamm zu scheren?

@Bond66
Wer einmal lügt dem glaubt man nicht...?
Ob Fabelweisheiten der richtige Ansatz sind?

12.02.2016 17:11 • x 1 #157


Bond66
@338
Du musst schon etwas genauer lesen. Ich habe beschrieben was in dem Betroffenen vorgeht.
Ich habe nicht gesagt, das es so ist.

12.02.2016 17:46 • #158


338
@Bond66
Entschuldige, ich dachte der Nachsatz ist deine Interpretation.
Aber das Vertrauen sollte irgendwann wieder auf ein gesundes Level kommen. Sonst kann man die Beziehung abhaken. Denn dann wird keiner mehr glücklich.
Übrigens glaube ich nicht an das Urvertrauen. Vertrauen ist nicht angeboren oder schon immer da. Man erwirbt oder verdient es sich und ich hoffe z.B. Dass mein Partner mir die zweite Chance gewährt.

12.02.2016 18:05 • #159


Bond66
Urvertrauen ist vielleicht auch der falsche Ausdruck. Sagen wir besser Unvoreingenommenheit.
Und die kommt auch nie wieder zurück.
Wenn Du in ein Flugzeug steigst, dann weißt Du, das es abstürzen kann.
Manche Menschen sehen das easy, manche nicht, weil sie Flugangst haben.
Wenn Du aber schon mal abgestürzt bist, ist das eine andere Nummer.
Du bist dann nicht mehr unvoreingenommen gegenüber dem fliegen.
Gleichwohl kannst Du zum fliegen wieder Vertrauen haben , weil Du weißt das es sicherer ist als Auto fahren.

12.02.2016 18:41 • #160


V
Zitat von 338:
@Valen
Was ist mit verzeihen? Dem Glauben, dass sich Menschen auch (ver)ändern? Ich kenne deine Geschichte nicht. Du klingst resigniert. Hast vielleicht auch deine Gründe dazu. Aber ist es nicht arg pauschal, alle über einem Kamm zu scheren?


Verzeihen klar, ich habe meiner Ex auch verziehen, aber das heißt noch lange nicht das ich noch mit ihr zusammen sein wollte.
Es gibt dinge die kann man einfach nicht mehr gut machen, und dazu gehört eben Monate langes lügen und betrügen, dadurch habe ich eine Seite von ihr gesehen und kennengelernt die ich eben nicht mochte, ich musste erkennen das der Mensch den ich dachte zu kennen jemand anderes ist.
Menschen können sich bedingt verändern, in Grenzen, und selbst kleinste Veränderungen sind so schwer das wir selbst bei etwas komplett banalen wie einer Angewohnheit wie den knabbern an den Fingernägeln schon scheitern.
Selbst bei jahrelanger psychologischer Therapie MIT medikamentöser Hilfe schaffen es viele nicht sich zu ändern, sogar wenn es für sie mehr wie zum Vorteil wäre.

Ich bin also nicht resigniert, nur realistisch.

12.02.2016 19:50 • x 1 #161


Sophrosyne
Liebe Lava,
nachdem ich bisher nur stiller Leser hier im Forum war, hat mich nun deine Geschichte so berührt, dass ich mich entschlossen habe, auch in deinem Thread zu schreiben.

Was dein aktuelles Problem angeht, so würde ich deinem AM in einer Mail klar zu verstehen geben, dass du ein Treffen nicht möchtest. Dabei solltest du ruhig sagen, dass du deinem Mann von deiner Affäre erzählt hast und du es ihm nicht zumuten kannst, ihn zu treffen, weil du deinen Mann liebst und du nie wieder den Fehler begehen möchtest, ihn zu verletzen. Lass deinen Mann diese Nachricht lesen, bevor du sie abschickst. Dies könnte bei ihm anfänglich das schaffen, was durch dein Verhalten zerstört wurde: Vertrauen. Aus meiner Erfahrung ist es sehr wichtig, in kleinen Schritten wieder eine Vertrauensbasis zu schaffen, weil das „Urvertrauen“ oder die „Unvoreingenommenheit“, wie es Bond66 ausdrückte, meines Erachtens eine zentrale Rolle bei einer Beziehung spielt.

Und so komme ich nun zu einem grundlegenden Problem, das ich bei deiner Geschichte erkenne. Anknüpfen möchte ich dabei an etwas, was du einmal gepostet hast:
Zitat:
„Das mit der unterschiedlich verteilten Liebe habe ich mich auch schon gefragt. Aber wie soll man sowas feststellen? Wir sagen beide, dass wir uns lieben und glauben es uns. Das reicht mir auch. Er sagt, er braucht mich und ich wäre alles für ihn. So etwas sage ich nicht. Aber ich weiß auch nicht wie das jetzt genau bei ihm gemeint ist. Wir würden auch wieder glücklich werden, wenn wir uns trennen würden. Da bin ich mir sicher. Aber wollen tu ich es trotzdem nicht, einfach weil ich glaube, dass er DER Mann für mich ist.“


Ich habe bei deinen Äußerungen immer wieder den Eindruck, dass in der Tat die Liebe bei euch unterschiedlich verteilt ist. Du relativierst deine Beziehung und die Liebe zu deinem Mann immer wieder, wenn du betonst, dass du „momentan“ keinen anderen Weg gehen möchtest, oder du nicht weißt, „was in 10 Jahren sein wird“, du „zur Zeit“ nicht an Verliebtheit denkst, du die der „Sache nicht so sicher“ bist, du dich irgendwie fragst, ob du nicht etwas „Besseres“ finden kannst… Diese Relativierungen finden sich immer wieder und sie spiegeln meiner Meinung nach ein grundlegendes Problem deiner Sicht und Gestaltung eurer Beziehung.

Du sagtest einmal, du möchtest dein Leben „MIT deinem Mann verbringen und nicht FÜR ihn“. Aber dies ist meines Erachtens eine falsche Alternative. Klar kannst und sollst du dein Leben MIT ihm führen. Du lebst dein Leben auch mit den von dir zurecht eingeforderten Freiheiten, die es braucht. Aber gerade in diesen Freiheiten bedarf es auch der Einsicht, das Leben FÜR den Partner zu führen. Es gibt Situationen – und die Diskussion im Forum über deine Ansicht von Flirten und euren potentiellen ONS etc. hat es gezeigt – da ist es notwendig FÜR den Partner zu leben, um ihn nicht zu verletzen und so die Beziehung und die Liebe nicht ad absurdum zu führen. Dies hätte auch schon gelten müssen, bevor du dich wissentlich und willentlich auf deinen AM eingelassen hast. Gerade dein Fremdgehen und die fatalen Folgen für deinen Mann und eure Beziehung müssten doch nun ein Umdenken der bei der Ansicht nach sich führen, man könne S. und Liebe trennen, Hauptsache der andere weiß von nichts. In einem Forum hier habe ich mal den treffenden Satz gelesen: „Das schlechte Gewissen danach ist Moral, das schlechte Gewissen währenddessen ist Liebe.“ und nur diese Liebe vermag ein Umsetzen des Fremdgehens zu verhindern.

Und so möchte ich dich fragen, ob du diese Liebe zu deinem Mann hast? Einen Menschen so zu lieben, dass eine in Frage Stellung der Beziehung durch einen Seitensprung schwer möglich wird, bedarf, den anderen um seiner selbst willen anzunehmen, ihn als ein ALLES anzusehen, was keines push ups durch 6uelle Bestätigung außerhalb braucht. Du betonst immer wieder dein „Ich“ und dein „für mich“ eurer Liebe. Liebst du deinen Mann, weil er im Moment die beste Alternative für dich ist und du anderswo noch nicht Erfüllenderes in jederlei Hinsicht gefunden hast?

Ihr habt – so hast du es erläutert – beide die Ansicht, dass Seitensprünge eure Beziehung nicht gefährden. Sieht das dein Mann wirklich auch so oder ist ihm diese Sicht „abgerungen“, weil sie deiner Sicht entspricht und du sie in euren Gesprächen kommunikativ als euer beider Meinung implementiert hast? Ich habe den Eindruck, dein Mann hat eventuell eine andere Sicht: Du bist für ihn alles, er findet „nur dich toll“ und wenn er sich auch nicht sicher ist, „was in 10 Jahren“ ist, dann vielleicht nur deshalb, weil er sich deiner nicht sicher ist. Und genau diese prekäre fundamentale Verunsicherung deines Mannes, der Verlust an dem grundlegenden Vertrauen in dich sollte doch nicht ausgehend von deinem Fehltritt der Grund dafür sein, dass eure Ehe scheitert?

Sehr schön fand ich, als du einmal sagtest, du liebtest euch. Ich freute mich darüber, weil ich der Überzeugung bin, dass eine isolierte Liebesvorstellung, die mich als ein Gegenüber von Beziehung versteht, für eine Ehe nicht tragfähig ist. Meine Person und meine Identität werden eben durch die Beziehungen geprägt und gebildet, die ich führe. Es ist also – wie schon gesagt – anzuerkennen, dass du ein – durchaus auch eigenständiger und freier – Teil eines WIR bist. Wenn du für dich erkennen und akzeptieren kannst, dass dich deine Ehe und deine Familie als Person ausmachen, kann es für dich eventuell weniger schwer sein, dich nur als „Hausfrau und Mutter“ etc. zu fühlen, denn das allein bist du nicht. Aber du bist eben auch nicht das reine Gegenteil davon. Deine Ehe und deine Familie gehören zu dir und machen dich aus. Wenn du das annehmen kannst, dass du ein freies Wesen in einem WIR bist, dann kannst du vielleicht auch souveräner mit deinen Sehnsüchten und Trieben umgehen, weil sie eben auch nur ein Teil von dir sind und sie deine Person und damit auch deine Beziehung nicht gefährden sollten.

Ich wünsche Dir und deinem Mann jedenfalls von Herzen, dass ihr es schafft, mit dieser Situation fertig zu werden. Ich hoffe, ihr findet wieder dieses WIR, das mehr ist alles und jeder /jede andere und würde mich über eine Rückmeldung von dir freuen!
Sophrosyne (sorry, lang, aber es lag mir am Herzen)

12.02.2016 20:05 • x 2 #162


H
Zitat von struppi:
Lava, ich hab ganz am Anfang mal in Deinem Thread gepostet. Deine Mailerei und vor allem das Verbergen hat euch erst mal wieder auf Anfang gestellt. War bei mir ganz genauso. An ein Aufarbeiten war nicht zu denken, bevor der Kontakt ganz eingestellt wurde bzw. wenn, dann nur in voller Transparenz lief. Die Affäre meiner Frau kam Anfang Dezember 14 raus, bis Ende Januar 15 wurde ich jedesmal, wenn noch irgendein Treffen oder ein Telefonat nötig war, immer wieder auf Anfang gestellt. Was Deinen Mann betrifft, macht er MEINER MEINUNG NACH genau die Fehler, die ich damals gemacht habe. Lies Dir mal die Beiträge von Timeslider, Helgehe, Tundil, Haselschnasel oder Weisses Papier durch. Leider habe ich erst zu spät hier ins Forum gefunden.

Ich denke, dass habe ich aus den Threads der Genannten entnommen, der Schritt zu einer neuen Beziehung ist ungleich einfacher, wenn dem Betrügenden in der Zeit nach dem Auffliegen eine klare Kante gezeigt und ein deutlicher Abstand gezogen wird. Kuscheln gleich nach der Aufdeckung bringt nichts für die Aufarbeitung. Ich habe genau wie dein Mann, gleich nach dem Schock der Entdeckung aus purer Verlustangst den Verzeihenden, Verstehenden gegeben - hab mich zum Liebeskasper gemacht. Habe mich gleich ans Aufarbeiten gemacht. Bla, bla, ja ich hab da auch Schuld usw. Die Reaktion meiner Frau war so ähnlich, wie du es in den ersten Beiträgen beschrieben hast: Unglaube, was da passiert. Eigentlich müssten doch Teller fliegen, eigentlich verdiene ich doch anderes. Wieso schmeisst du mich nicht raus? Man gibt den, der souverän mit so einer Situation umgehen kann..

In Wirklichkeit, habe ich dabei aber zwei Fehler gemacht, die mir heute, 14 Monate nach Aufdeckung immer wieder Abstürze der allerfeinsten Art bescheren: Einmal habe ich mein ohnehin kaputtes Selbstwertgefühl durch diesen Kuschelkurs noch mehr in den Dreck ziehen lassen/selbst gezogen. Andererseits wird durch dieses Wir schaffen das gemeinsam, bitte bleib, wir fangen neu an dem Betrügenden die Möglichkeit eröffnet (ist bestimmt nicht bewußt), ohne klare Stellungnahme in der alten, sicheren Beziehung weiter zu machen. Hätte man klare Kante gezeigt, wäre erst mal auf Abstand gegangen, hätte deutlich gezeigt, dass auch eine Trennung durchaus realisierbare Option ist, hätte der Betrügende einen ersten aktiven, entscheidenden Schritt machen müssen. Hätte Position beziehen müssen.

Ich habs geschrieben, genauso hab ich es eben nicht gemacht, mehr so wie dein Mann. Im Ergebnis geht einem dann Monate später auf, dass man durch diese Kuschelei dem Partner ein klares Bekenntnis für die Ehe abgenommen hat. Bloß, versuche die mal Monate später einzufordern! Selbstzweifel, die eh schon nach so einem Betrug da sind, werden noch größer. Bin ja doch nur zweite Wahl, bin der sichere Hafen, wer weiß wie lange, bestimmt nur bis sich was besseres findet usw. Ein Bekenntnis ist ja durch meinen ersten Schritt nicht mehr nötig. Genauso siehts bei der fehlenden klaren Kante aus. Ich habe den ersten Schritt gemacht, hab meiner Frau die Entscheidung abgenommen, sie muss nicht mehr aktiv tätig werden. Warum auch? Ist doch alles wieder so schön wie früher.

Im Ergebnis bin ich mit der Affäre meiner Frau allein. Ich habe die Selbstzweifel. Ich denke immer noch nächtelang drüber nach. Wie konnte sie mir das antun. Klar, meine Frau teilt mir immer wieder mal mit, wie unendlich leid ihr das alles tut, das sie nicht weiß, wie sie so abdriften konnte. Was sind ein paar geschriebene Worte, wenn gerade die Affäre über WA und FB begann, man genau mit diesen Medien bis zum Aufdecken für dumm verkauft, als paranoid hingestellt und ruhig gehalten wurde? Taten wären besser, die habe ich durch mein Verhalten nicht eingefordert. Was hätte ich mir mit dem Wissen von heute damals Anfang 2015 von meiner Frau gewünscht? Ja, ein klares Bekenntnis und eine aktive Rolle bei der Bekämpfung dieser Situation. Die Erkenntnis, dass eine Therapie, in welcher Form auch immer für uns, und vor allem auch für mich hilfreich ist. Hätte sie sich um so einen Termin gekümmert, wäre das ein für mich deutliches Zeichen gewesen. Das sich an uns als Paar was ändern muss, gemeinsame Zeiten usw.

Stattdessen habe ich durch mein Verhalten meine Frau in die komfortable Rolle des Konsumenten gestellt. Gemeinsame Zeit als Paar muss ich einfordern. Alle Versuche, meine Frau mal zu einer Therapie/Beratung zu bewegen, verlaufen dann im Sande. Ich bekomme jetzt noch aus heiterem Himmel ausgewachsene Heulkrämpfe. Sieht lustig aus, ein Kerl wie ein Bär, sportlich, beruflich erfolgreich, sitzt wie ein Häufchen Unglück da und flennt sich die Seele aus dem Leib. Und auch die Reaktion meiner Frau hierauf zeigt mir, dass sie zwar über meine Situation, dass was sie mir angetan hat, bestürzt ist. Aber eigentlich nur die Situation unangenehm ist und sie DIE Situation nicht wieder haben will: Weinst bitte nicht mehr, gell?

Klar, es hat sich viel geändert bei uns - zum Positiven. Wir reden viel mehr, über alles, vor allem über uns. Gefühle, Stimmungen usw. Aber ich habe auch große Angst, dass wir eines Tages wieder dort stehen wie im Sommer 2014.

Und so bin ich mit dieser schei. alleine, werd alleine den Weg in irgendeine Beratung suchen um nicht in eine ausgewachsene Deppression abzudriften. Es ist gut möglich, dass sich dein Mann ähnlich entwickelt in den nächsten Monaten. Nach deiner Schilderung ist er ziemlich gestrickt wie ich.



Danke - kann ich genau so unterschreiben!

Wir waren zwar 2 x zur Therapie, aber es kam jeweils was anderes raus!

Ich dachte dann auch, ich allein brauche eine Therapie, da ja die Sache für meine Frau längst Geschichte war!

Es ging dann auch ohne.

Aber ich glaube auch, wenn der Partner für sich diesen Ausweg aus der eingeschlafenen Beziehung (nicht hauptsächlich wegen 6, den gab es, sondern wegen sich nicht mehr geliebt fühlen, wegen zu wenig Bestätigung vom Partner, wegen Alltag, weil man midlifecrisis hat, ...) gesucht hat, handelt es sich um eine Person, die nicht reden kann/will und einfach nur ihre Probleme verdrängt - bis zu diesem gewissen Moment, wo alles passt!
Da ist dann plötzlich sooo viel Liebe da, Schmetterlinge, Gefühle - da waren sie überwältigt.
Und deswegen, wenn sie soweit waren, unsere Partner, hätten wir sie verloren in diesem Moment, hätten wir nicht gekämpft, uns irgendwie verbogen, um es zu retten!

Mit uns haben sie sich in der letzten Zeit nicht glücklich gefühlt, mit dem anderen schon. Sie hätten wohl nicht erkannt, dass sich alles nur in einer Blase ohne Alltag abgespielt hatte. Wären wir erstmal gegangen, damit sie sich klar werden, was sie wollen, wären sie weg gewesen - gefühlsgesteuert eben.
Erst mit der Zeit kam die Erkenntnis, mein Partner liebt mich ja doch! Erst dann konnten sie entscheiden, wie sie reagieren! Sie hatten uns nicht mehr gekannt, gefühlt! Es kommt sicher auch auf die Dauer der Ehe an, auf's Alter, auf die Dauer der Affäre, ob Kinder da sind (wobei das nicht ausschlaggebend sein darf), wie man sich entscheidet. Aber hätten wir nicht gekämpft, wären unsere Frauen wohl weg gewesen. Ich bin mir sicher, meine Frau hätte das dann irgendwann bereut (hat mal gesagt, das hätte sowieso nicht funktioniert), hätte zurück zu mir gewollt, nachdem sie Vergleiche im Alltag hatte, dieser Weg währe aber für mich nicht gegangen - entweder/oder!
Ich habe durch mein Verhalten (Verbiegen?) unsere Ehe gerettet - auch ein gutes Gefühl letztendlich.
Es kamen bei ihr eben viele ungünstige Umstände zusammen, die ich heute verstehen kann.
Dass sie fast gegangen wäre, obwohl sie ihrem AM immer sagte, sie würde sich nie von mir trennen, lag an der Situation, die sowas immer mit sich bringt.
Der Fremdgeher entzieht der eigenen Beziehung so viel Energie, dass diese unweigerlich schlechter wird - auf der anderen Seite steht nur Vergnügen, gute Stimmung, Verständnis!
All das gab es in der Hauptbeziehung (auch durch die Affäre) so nicht mehr!

Logisch, dass sich dann die meisten Frauen in der Situation von ihrem Partner trennen, wenn er dann erstmal geht, damit sie sich finden kann.

Die, die zur Affäre gehen, haben ja auch nicht die Chance, zu erkennen, dass ihr alter Partner wohl die bessere Wahl gewesen wäre. Viele sind mit dem Neuen dann glücklich, weil sie den Alten nicht mehr wirklich kannten/gespürt haben! Diese Chance haben wir unseren Partnern gegeben, unter Schmerzen!
Aber ich glaube, dass es sich gelohnt hat - für beide! Man muss dafür nur zwischen Verlustangst und Liebe unterscheiden können - ich liebe meine Frau und toleriere ihre Schwächen inzwischen (z.B. Ordnung im Haushalt, was immer ein Streitpunkt war). Entweder liebt man einen Menschen mit seinen Schwächen, so wie er ist, oder man lässt es - diese Erkenntnis kam auch erst nach dem Crash, leider!
Aber irgendwas musste passieren, damit wieder Liebe in die Beziehung kommt - für nur reden war es zu spät, konnte meine Frau auch nie, leider!
Aber auch das haben wir dadurch gelernt - reden, wenn man Probleme hat! Ich hoffe und glaube jetzt auch, meine Frau macht das, wenn sie sich in unserer Ehe nicht wohl fühlt!

Nochmal sowas geht nicht - für mich nicht und auch für sie nicht (so ein Gefühlschaos will sie nicht nochmal erleben und wegen dem Schmerz, den sie mir zugefügt hat). Genau in dieser Reihenfolge - Egoist eben, sonst hätte sie das auch nicht tun können! Aber egal! Sie ist wieder 100%ig bei mir - auch wenn ich eben den Anstoss geben musste und mich anfangs verbogen habe. Wir haben beide gewonnen, sie zu 100% und ich noch nicht ganz, weil mich die Sache eben noch beschäftigt, gelegentlich, aber immer seltener!
Wenn ich sie anschaue, verspüre ich Liebe - und nur so kann das funktionieren, denke ich!
Und die Zeiten, wo ich sie in den Himmel hebe, aus Angst, sie könnte gehen, sind vorbei!
Das war anfangs der Weg für mich - hat uns wohl damals gerettet!
Heute ist es wieder eine Beziehung auf Augenhöhe, mit Toleranz auf beiden Seiten für die Schwächen des anderen! Nur so kann es funktionieren und es geht uns besser, als vor der blöden Geschichte!
Man muss es als Weckruf für die Ehe sehen, beide! Und so fühlt es sich auch an!

Wir planen gemeinsam unsere Zukunft, Urlaube, .... Das konnte ich lange Zeit nicht (habe nur gefragt, was sie will). Jetzt ist wieder WIR wichtig und nur so geht es auch, denke ich!

13.02.2016 09:49 • x 2 #163


H
Zitat von Sophrosyne:

In einem Forum hier habe ich mal den treffenden Satz gelesen: „Das schlechte Gewissen danach ist Moral, das schlechte Gewissen währenddessen ist Liebe.“ und nur diese Liebe vermag ein Umsetzen des Fremdgehens zu verhindern.



Hmmm. Du bringst meinen Glauben an die wiedergefundene Liebe meiner Frau zu mir ins Wanken!
Diesen Gedanken habe ich auch im Hinterkopf aufgrund ihrer Aussage: Während der Treffen hatte ich kein schlechtes Gewissen, erst hinterher, wenn ich zuhause war!

Sie konnte die 2 Welten komplett abtrennen für sich, war auch der Meinung, sie nehme mir ja nicht's weg - 6 gab es ja auch zuhause - also nicht komplett weg von mir!

Sie hatte sich mit dem nur gute Gefühle geholt, Anerkennung, Bewunderung - die sie glaubte, von mir nicht so zu empfangen. Sie hatten nie richtigen 6, 'nur' Petting, mündlich, mehr konnte und wollte sie nicht, wegen mir!

Sie ging nicht bis zum Letzten, 2 mal fast, hat aber immer die Reissleine gezogen, konnte mir DAS nicht antun - hat ihn vertröstet.

Ist das dann so zu bewerten, wie du gelesen hast?

Diesen letzten Schritt konnte sie doch nicht tun, obwohl das, was passiert ist, ja auch sehr intim war.

Es gibt wohl auch da Grauzonen, ich kann es nicht richtig einordnen!

Treffen, küssen, Nähe, kein wirklicher 6 war okay, konnte sie mit sich, ihrem Gewissen arrangieren.

Mehr aber doch nicht. Wie soll ich deine Aussage einordnen?

„Das schlechte Gewissen danach ist Moral, das schlechte Gewissen währenddessen ist Liebe.“

Muss man da auch noch differenzieren?

Das Leben ist kompliziert - die Liebe noch viel mehr!

13.02.2016 10:14 • x 1 #164


Bond66
Verzeihen wird hier immer gleichgesetzt mit fortsetzen der Beziehung.
Das ist schlicht Unsinn. Ich kann da valen nur recht geben.
Verzeihen ist etwas , was man auch und vielleicht sogar in erster Linie, für sich tut.
Und das ganze Thema mit dem „ sich ändern wird weitestgehend in meinen Augen auch immer völlig falsch besetzt.
Natürlich können sich Menschen ändern. Tun sie doch auch. Aber im Regelfall völlig unbewusst, aufgrund von Lebensumständen und Erfahrungen.
Aber was hat das mit dem Fremdgehen zu tun ?
Nun das kann man pauschaliert doch gar nicht beantworten, weil man dazu die Gründe kennen muss.
Grob gesagt gehen manche fremd weil sie den Kick brauchen, Bestätigung usw.
Andere weil sie über ihre Beziehung und ihr Leben frustriert sind , es aber weder schaffen sich zu trennen, noch etwas in der Beziehung zu ändern.
Und dann wieder welche, weil sie einfach sich verlieben und feststellen mit dem falschen verheiratet zu sein.
Jede dieser Gruppen hat viele Spielarten.
Aber eines, es ist allen Gemein. Der Partner wird nicht mehr respektiert. Jede Achtung ist völlig weg. Und es hat sich eine Distanz und Kälte aufgebaut, die das Lügen erstmöglich macht.
Jeder der Betrogen wurde, weiß doch wie man anfängt sein Leben generell und während der Affäre zu hinterfragen. Und die meisten stoßen dann auf Situationen, wo sich der Partner dann noch lieb gezeigt hat. Ein schöner Abend, S. oder eine kleine Liebeserklärung und und und.
Und das ist es doch, was eine totale Distanz aufbaut und was valen meint.
Ich lebe mit einem Menschen zusammen, der mir in. die Augen schaut, mir ein „ ich liebe Dich entgegenflüstert, um mich zu beruhigen und jetzt loszugehen und zu *beep*.
Das ist nicht nur kalt, es ist skrupellos.
Der Mensch neben hier wollte sich aber nicht wirklich trennen und er wollte auch nicht etwas ändern.
Er wollte einfach nur mich in Sicherheit wiegen.
Oder der S. mit dem Partner, nach dem S. mit der Affäre. Man muss ja so tun als ob, das der andere nichts merkt.
Auch so eine Nummer. Natürlich kann man das menschlich verstehen, aber will ich wirklich mein Leben mit jemand teilen, der mich so kalt anlügen kann ?
Das heißt doch gar nicht, das ich denke, ich werde wieder betrogen. Das glaube ich sogar, das man das abharken kann, denn was sich nach auffliegen einer Affäre abspielt, will man nicht zweimal erleben, auch kein Betrüger.
Das ist aber nicht der Punkt. Der Punkt ist, das da ein Mensch neben mir liegt, der die Fähigkeit und auch die Skruppel hat, mich völlig zu vernichten, wenn die Vorraussetzungen passen.
Und das alles „ kann er, obwohl wir Kinder haben und dies und das.
Null Respekt eben.
Manche fokussieren hier immer alles auf das körperliche. Das tut am Anfang sehr weh. Aber daran geht man schlussendlich nicht kaputt.

13.02.2016 11:35 • x 3 #165


A


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