Mein Partner hat mir etwas Wichtiges verschwiegen-Rat?

Hallo, Ihr Lieben,

ich brauche dringend mal Euren Rat, weil ich kurz davor bin, durchzudrehen.
Mein Lebensgefährte ( wir sind seit 5 Jahren zusammen und haben zwei Töchter ) ist ein toller Mensch. Er tut Alles für mich.

Jetzt das Problem: Letzte Woche hat er mir eine Mail geschrieben, in der stand, dass er diese Woche für vier Tage Urlaub eingetragen hätte. Ich habe ihn gefragt, ob ich mir auch frei nehmen soll, damit wir die Zeit gemeinsam verbringen können.

Er hat seltsam ausweichend geantwortet. So nach dem Motto: Ach ne, ich möchte nicht, dass Du Dich langweilst, habe vor, mich mal zu erholen und nicht ganz so aktiv zu sein, mal die Wohnung aufräumen, Unterlagen sortieren, etc. und am Dienstag habe ich noch einen Termin. So.

Da wurde ich ja hellhörig, denn ich habe mir schon sowas in Richtung Medizin gedacht. Ich frage also nach. Antwort: Ich habe da um 07:15 einen Arzttermin. AHA. Daraufhin war ich natürlich erstmal erschrocken, weil mir schon sowas schwante, dass der Termin und der nachfolgende Urlaub irgendwas miteinander zu tun haben könnten.

Er schreibt mir, dass er eine Zyste habe und dass das keine große Sache sei, die würde entfernt, ein Pflaster draufgemacht und fertig. Ich bin trotzdem etwas sauer, weil ich das nicht vorher erfahren habe, aber lasse die Sache auf sich beruhen. An der Stelle muss ich fairerweise einfügen, dass ich generell eine ziemlich negative Haltung habe zu dem Thema : Ich habe hier ne Kleinigkeit und gehe jetzt erstmal zum Arzt und lasse gleich alles wegschneiden, was der will.... und dieses Thema auch schon im Laufe unserer Beziehung öfter vorgetragen habe. Gut, auf deutsch: Wenn er mich eingeweiht hätte, hätte er wohl Diskussionen befürchtet.

Soweit so gut, es kommt also der besagte Tag und der besagte Termin. Ich habe ihm eine SMS geschrieben, wie es lief. Es kam erst gegen Mittag eine Antwort, dass sich der Arzt die Wunde nochmal anschauen müsse, er aber dann gehen könnte und erstmal zum Essen wolle. Diese lange Zeitspanne kam mir schon reichlich komisch vor.

Abends kam ich dann nach Hause und habe gefragt, wie es geht und gesagt, dass er ja am nächsten Tag wenigstens mal ausschlafen könne.
Darauf kam die Antwort: Ne, ich habe morgen nochmal einen Termin. Das hat mich ausrasten lassen, wohl irgendwie, weil da im Hinterkopf schon was rumorte. Ich habe ihn dann ziemlich angeblafft, dass ich das jetzt doch etwas viel Aufriss finde, nachdem mir ja zuvor gesagt wurde, dass es nur eine Kleinigkeit ist.

Danach kamen dann so Sachen wie: Das geht Dich nichts an usw. Es wurde eben etwas hitzig, worauf wir dann gar nicht mehr miteinander geredet haben. Einen Tag später habe ich gedacht: Naja, ich war wohl doch etwas streng. Ich habe also eher Feierabend gemacht und ihm ein kleines Geschenk gekauft, das ich aber wohlweislich erstmal im Kofferraum gelassen habe.

Er ist dann weggegangen, um unsere Tochter von der KiTa zu holen.

Und jetzt habe ich, was wohl auch falsch war, aber diese ganze Unklarheit hat mich verrückt gemacht, etwas geschnüffelt, ob ich Medikamente oder irgendein Rezept oder so finde. Und tatsächlich habe ich aus einem Krankenhaus! ( also von wegen Arzttermin ) einen Bericht über eine ambulante OP gefunden mit Aufklärungsbogen, datiert zehn Tage zuvor, der wiederum an einen behandelnden Arzt ging.

D.h., man hatte mir auch das alles verschwiegen und dass man die Beschwerden schon seit zwei Monaten hat und mindestens einmal öfter beim Arzt war, als man mir berichtet hat.

Ich habe die Unterlagen dann mal alle gelesen und bin darauf gestossen, dass die Wundheilung extrem lange dauern kann, da die Wunde offen bleiben muss, damit Eiter abfließen kann. Es ist von mehreren Wochen bis Monaten die Rede. Und da machte es bei mir wieder klick, denn man verhält sich komisch mir gegenüber. So geht er z.B. zum Umziehen ins Bad und schließt auch ab, was bei uns absolut nicht üblich war.

Ich war über all das sehr geschockt, ich bin die letzten drei Tage sowieso schon zur Arbeit gegangen wie ein Zombie, weil ich mir Sorgen um ihn gemacht habe und nicht schlafen und mich nicht konzentrieren kann. Ich hätte all das nicht lesen sollen, aber diese tröpfchenweise und nur teilweise erfolgten Angaben meines Lebensgefährten hatten mich noch mehr verunsichert.

Ich hatte ihn auch schon darauf angesprochen, er hat zu mir gesagt: Ich wollte nicht, dass Du Dich aufregst. Das stimmt so wohl nicht, ich glaube eher, er wollte einer Diskussion aus dem Weg gehen.

Gut, als er nach Hause kam, habe ich ihn angesprochen, warum er sich immer beim Umziehen im Bad einschließt. Er hat mich ausgelacht! und das bestritten.

Das hat mich so richtig in Wut gebracht, ich habe ihm gesagt, dass ich keine Lust auf einen Mann habe, der mich belügt, woraufhin von ihm sowas kam, wie : Ach, was hast Du denn jetzt schon wieder!

Ich bin dann erstmal anderthalb Stunden weg und habe mich in den Wald gesetzt, da war ich so wütend, dass ich fast geplatzt wäre, ich habe geheult, ich fühlte mich total leer und hatte sogar den Gedanken an Selbstmord, weil ich mich total hintergangen fühlte. Sowas würde ich natürlich schon wegen der Kinder nie machen, aber ich fühlte mich einfach ....naja....

Ich bin dann wieder nach Hause und schreibe Euch jetzt, weil ich hier keinen habe, mit dem ich reden kann. Ihn ignoriere ich erstmal.

Was meint Ihr, was soll ich machen? Ich denke sogar an Trennung, da ich das Gefühl habe, dass ich mich auf seine Antworten nicht mehr verlassen kann. Wenn ich ihn frage, wie es ihm geht und er sagt gut, weiß ich ja nie, ob er nicht am nächsten Morgen wieder eine OP hat.

Ich muss dazu sagen, dass die selbe Sache letztes Jahr schon mal mit einer Knie OP passiert ist und dass ich finde, ich habe ein Recht zu erfahren, was z.B. mit der Wunde ist, denn mit kleinen Kindern hat sowas ja auch Einfluß auf sommerliche Aktivitäten, wie Schwimmbad etc.

Danke an Euch Alle für´s Lesen und Eure Ratschläge und sorry, dass es sooooo lang geworden ist, aber ich bin echt mit den Nerven am Ende, zumal ich aus einer Beziehung komme, in der sehr viel gelogen wurde und mir viel daran gelegen ist, dass das nie wieder passiert.

Bitte schreibt mal Eure Meinung.
Vielen, vielen Dank.

Liebe Grüße
Britta

Hallo Britta!
ich bin irgendwie aufgrund deiner Worte sehr irritiert.

wir sind anscheinend sehr unterschiedlich, denn jegliche Reaktion von dir, ist für mich unverständlich..

Spontan fällt mir ein: bei deiner Reaktion kann ich irgendwie nachvollziehen, dass er dir gegenüber nicht offen sein kann.

Ich finde nicht, dass er überhaupt mit dir disskutieren muss, wenn er sich operieren lässt. es ist sein Körper und evtl hat es ja auch medizinische Gründe? wohl eher wahrscheinlich.. und auch wenn ich nicht für vorschnelle OP`s bin, kann ich akzeptieren, dass andere der Schulmedizin völlig vertrauen..


ich empfinde dich als so lieblos..
dass du dir Sorgen machst, zeigst du ihm ja gar nicht. du bist nur wütend und strafst ihn jetzt noch mit Ignoranz.
warum hast du ihn nicht ruhig gefragt, warum er das machen lässt und warum er es dir nicht erzählt?
und warum akzeptierst du anscheinend nicht seine menschlichen Rechte?

wenn mir mein Partner solche wichtigen Sachen nicht erzählen würde, wäre ich schon enttäuscht.
aber in eurem Fall hört es sich so an, als würdest du dir das Recht heraus nehmen, dass du das nur mit dir entscheiden darf, wenn er sich operieren lässt?
er scheint sich nicht sehr geborgen bei dir zu fühlen.
so klingt das für mich.

ich hatte nach deinem Thread die Fragen:
was ist da eigentlich los? was ist das für eine Ehe? was haben die beiden für einen Umgang miteinander?
es ist mir halt sehr fremd...

Meine Interpretation: Ich glaube dein Mann ist genervt von dir und weiht dich deshalb nicht in solche Sachen ein. Ich finde nicht, dass er lügt, an keiner Stelle.
Meine Meinung: Ich kann ihm sogar verstehen. Ich finde dein Verhalten grenzverletzend.

Hallo Britta,

sieh es doch einmal anders herum: Warum hat Dein Partner kein Vertrauen zu Dir, dass er Dir so etwas nicht erzählt? Als ich angefangen habe, Deine Geschichte zu lesen, dachte ich Oh, hat er sich woanders einen Tripper oder so eingefangen? Aber dem ist ja nicht so, sondern es ist eine OP, wo man evtl. Sorgen und Ängste doch wohl lieber mit dem Partner teilen möchte?

Entweder ist Dein Mann ein Typ, der sowieso alles lieber mit sich alleine ausmacht. Oder er hat so schlechte Erfahrungen mit Euren Diskussionen gemacht, dass er schlicht keinen Bock drauf hatte, Dir zu sagen, was mit ihm los ist.

Da musst Du selber mal gucken, welche Variante bei Euch besser passen könnte...

Hallo Britta,
ich kann schon ein bisschen nachvollziehen, dass du gerne eingeweiht wärst, weil du dir Sorgen um deinen Mann machst; und auch wegen Planungen mit den Kindern. Aber so ein Drama daraus zu machen und sogar an Trennung denken? Das ist doch völlig übertrieben!

Hast du mal versucht normal und in einem verständnisvollen, sachlichen Ton mit ihm darüber zu reden?
Es kann mehrere Möglichkeiten geben, warum er das macht:
- weil es ihm unangenehm ist, wenn du dich zu sehr um ihm sorgst.
- weil er nicht als Schwächling da stehen und das alleine durchziehen will.
- weil es für ihn keine große Sache ist und er kein Trara darum machen will.
- weil er dir nicht zu Last fallen möchte.
- weil es ihm unangenehm ist, krank zu sein und er Angst hat, dass er dich anwidern könnte (gerade jetzt mit der Zyste - gibt's auch!).
- weil er findet, dass es sein Körper und seine Sache ist.

Sei froh, dass er wegen einer Kleinigkeit überhaupt so zum Arzt rennt. Ich kenne/kannte Männer, die bei ernst zu nehmenden Wunden/Schäden (zB. einem seit Tagen schmerzenden Handgelenk) nicht zum Arzt gehen! Da könnt ich mich aufregen

Versuch wirklich nochmal mit ihm zu reden. Und mach ihm keine Vorwürfe oder sein Problem runter.

LG

Ich glaube Dein Partner hat da einige Probleme.
Zum Einen möchte er nicht in die schwächelnde Rolle auch wenn es ihm nicht gut geht. Er hat Angst, Du könntest ihn permanent bemitleiden und erdrücken. Dir unentwegt Sorgen machen und das Ganze noch verstärkter auf die emotionale Schiene bringen.
Ich kann Deine Gefühle sehr gut nachempfinden. Du fühlst Dich um die Wahrheit betrogen und machst Dir permanent Sorgen. Er hat Dich einfach auflaufen lassen. Dich mit all Deinen Gefühlen im Regen stehen lassen aber wenn Du versuchst es von der anderen Seite zu sehen, dann kannst Du vlt. etwas milder mit seinen Unwahrheiten umgehen.
Zudem hat er evtl.selbst Angst vor dem Ganzen und versucht es zu deckeln.

Es könnte ihm auch unangenehm sein. Eine eiternde Wunde ist etwas unschönes. Es könnte, dass er glaubt, es würde Dich abstoßen. Eigentlich finde ich es dann auch verständlich sich zurückzuziehen und die Tür zu verschließen. Er möchte es im Moment nicht teilen. Das muß man respektieren.

Mit der pos. Variante könntest Du ihm sicher besser helfen. Also eher keine Vorwürfe machen und ruhig reagieren, wenn es machbar ist. Er kommt vlt. irgendwann selbst auf Dich zu. Du könntest ihm auch helfen, indem Du es als Beginn siehst und die Möglichkeit mehr in seinen Krankheitsprozeß einbezogen zu werden.

D

Vielen Dank erstmal für Eure Antworten. Ja, dass ich mich da nicht korrekt verhalten habe, weiß ich. Ich empfinde es aber trotzdem als irgendwie nicht ok, mich jetzt mit Halbwahrheiten abzuspeisen. Und dass man die Tür zum Umziehen zu macht, gut, aber dann soll er mich nicht auslachen, wenn ich ihn in völlig normalem Ton darauf anspreche.

Was das Schwächeln angeht, ne, also, er ist eher jemand, der gar nicht schwächelt. Er hat ja auch nicht gestöhnt oder so, aber man kann doch mal in sachlichem Ton berichten, was jetzt als Nächstes anliegt.

Dass er Ängste hat, glaube ich nicht, im Gegenteil er ist eher jemand, der zu so einem Termin geht, wie andere Leute ins Kaufhaus und er setzt Arztbesuche auch eher inflationär ein, z.B. bei Erkältung.

Och Britta, ich bin von meinem Exmann ausgelacht und, noch schlimmer, für ein wenig bescheuert erklärt worden, als ich ihn gefragt habe, ob er eine Affäre hat... Rate mal, wie das ausging!

Toll ist das, was Dein Mann gemacht hat, nicht. Ich verstehe, dass Du sauer bist. Aber Du solltest nicht überreagieren. Kannst Du nicht mal ganz sachlich mit ihm reden und fragen, warum er Dich da nicht eingeweiht hat? Oder blockt er da schon gleich ab? Wie steht es sonst um Euer (sein) Kommunikationsverhalten?

Also besonders mitfühlend empfinde ich Dich auch nicht. Das schrieb ja schon jemand.
Naja, es gibt ja verschiedene Arten von Beziehungen. Was willst Du denn von ihm?

Ich muss sagen, das Problem ist, dass ich das erste Mal etwas in so einem Forum schreibe und ich erkenne, dass hier die Problematik die ist, dass die Antwortenden die handelnden Personen natürlich nicht kennen. Was das Mitgefühl angeht: Das habe ich früher auch schon probiert, das lehnt man auch alles ab. Ich hatte auch schon Partner, die mit mir über sowas diskutiert haben, aber ich denke mir, dass derjenige, der mit Einem in einer Beziehung lebt, das Recht hat, gewisse Dinge auch zu erfahren. Und wenn der Partner dann nicht die gewünschten Antworten gibt, kann es eben nicht sein, dass man deswegen lügt, ich denke, dass muss man als Erwachsener schon aushalten. Zumal sein Mitgefühl, falls ich mal was habe, sich auf Null beschränkt und das kommt wirklich selten vor.

Also, nur für mein Verständnis:
es ist also eher das Problem, dass ihr nicht gut miteinander kommunizieren könnt? und diese OP-Sache ist ein Symptom dafür?

Du hast geschrieben, dass das letztes Jahr schon mal so geschah bei einer Knie Op? Inwiefern? Nach einer Knie Op hat man meist Probleme beim Gehen, Reha oder Gehstöcke.

Ne, das mit der Kniesache war ein Meniskusriss, je nachdem, wie lang oder groß der ist, hat man da keine Beinträchtigungen, er hat ein bisschen gehumpelt, ich habe ihn darauf angesprochen, und wurde belogen, dass man sich das Knie ein bisschen verdreht hätte. Die Krücken hat man im Auto versteckt. Da gehe ich normalerweise auch nie ran, ich musste da nur zufällig am nächsten Morgen hin, weil er wohl vergessen hatte, das Licht im Kofferraum auszumachen. Auch da die selbe Geschichte, dass man Urlaub vorgetäuscht hat und ich habe es erst viel später erfahren, als ich auf dem Schrank, wo unsere Schwimmtasche steht, die Unterlagen gefunden habe. Sowas ist schon schei..

ich würde hier prompt die frage von peppina unterstützen. wie ist das mit der kommunikation zwischen euch?

ansonsten kam das was du hier geschrieben hast ebenso wenig einfühlsam an.
so ob die op und gesundheitszustand des partners total untergeordnete rolle spielt, sondern die tatsache dass sein benehmen dich kränkt. und so, dass du sogar über die trennung nachdenkst.
also es geht hier um dich und nochmals um dich.
dass er krank ist, ist nur so nebensache.

menschen sind nun mal jeder anders und besonders die männer, die wollen auch mal in ruhe gelassen werden oder das eine oder andere mit sich selbst ausmachen.

Hallo Britta,

als ich deinen Text gelesen habe, habe ich nur Eines gedacht: Er wollte nicht dass du dich unnötig sorgst wegen etwas das für ihn keine große Sache ist. Männer eben...eine Kleinigkeit ist das, die Mann mit sich selbst ausmacht...nicht groß erwähnenswert. Wir Frauen sind oftmals schnell besorgt wenn wir das Wort OP hören und sind auch schon von Natur aus in so einem Fall darauf aus Mann zu umsorgen. Aber die großen starken Männer haben eben von klein auf gelernt ein Indianer kennt keinen Schmerz und sehen das halb so wild....ich denke er wollte dir nicht weh tun...seine Absicht war einfach nur gut gemeint, damit du dich nicht sorgst und weil er ja ein Mann ist übersteht er das auch ganz allein ohne betüddeln

Also mach dir nicht so viele Gedanken...lass ihn das auf seine Weise durchstehen und wenn er mag dass du ihm beistehst oder was für ihn tust während der Heilungsphase dann kommt er schon auf dich zu...

Es gibt soooooo viel Schlimmeres im Leben...deshalb schone deine Nerven und lass dich von solchen Lapalien nicht aufregen oder aus der Bahn werfen...

Liebe Grüße