Meine Ambivalenz macht mich fertig

@Nostraventjo
Es geht mir wie schon geschrieben NICHT um eine kritische Anmerkung. Wenn's aber rein auf Interpretation beruht und gleich mal Unterstellungen mitgeschickt werden, da kann ich gar nicht drauf! Das ist aber in Zeiten von Facebook, insta und Co. leider zunehmend zu erkennen. Man holt direkt mal die Keule raus und macht sich nicht die Mühe, Mal richtig hinzusehen.

@Bones
Gute Frage! Das müsstest Du wohl meine Schwester fragen. Womöglich weil sie mich ebenso als Schuldig ansieht und einfach mal drauf haut. Und weil sie ihn immer mochte. Es entbehrt an der Stelle nur der (eigentlich vorhandenen) juristischen Grundlage.

Zitat:

Er hat ein Haus, seine Ex hat sich eine Wohnung gesucht und da sie das Nestmodell haben, kommt sie ein paar Mal die Woche ins Haus. Dann geht er in eine kleine 1 Zi Wohnung, die er noch besitzt. Und in der WIR uns getroffen haben

Wenn seine Ex eine Wohnung gefunden hat, wirst du doch sicher auch in der Lage sein, eine zu finden um euren Kindern den unwürdigen Rosenkrieg zu ersparen? Vielleicht kansnt du ja auch 2-3 Tage die Woche in seine 1-Zimmer Wohnung ziehen und dein Mann betreut die Kinder während dieser Zeit alleine. Und wenn du im Haus bist, übernimmst du die Betreuung und dein Mann kann in Ruhe seinen Interessen nachgehen. Wo ein Wille, da auch eine Lösung.

Zitat von trixi-77:

Man holt direkt mal die Keule raus und macht sich nicht die Mühe, Mal richtig hinzusehen.

Ist halt schwer, wenn entscheidende Informationen zurückgehalten und nur geheimnisvoll angedeutet werden.

Wie mehrfach gesagt.
Wenn du nicht bereit bist, alle Infos auf den Tisch zu legen dann kommt es eben schnell zu Interpretationen.

Und ich habe gelernt, daß es nicht immer genau so ist, wie die TEs mitteilen.

Das hat nichts damit zutun das man die Lügen unterstellt jedoch hat jeder Mensch individuelle Wahrnehmungen.

Man sieht sie Dinge oft selbst ganz anders als sie sind, stellt sie anders da.
Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Da kommt man nur heraus, wenn man bereit ist, Kritik anderer auch mal an sich ran zu lassen und darüber nach zu denken statt sich nur als Opfer zu sehen.

Zitat von Kummerkasten007:

Wie war denn Euer Säxxleben in den Jahren nach Deinem ersten Fremdgehen? Ebenfalls nicht mehr vorhanden von Deiner Seite aus?

Genau. Nicht vorhanden.

@6drama9
Mein Mann ist von 6 bis 19 Uhr weg, da gibt's außer kompletten Auszug in eine 3-4 Zimmer Wohnung keine Möglichkeit. Und genau DAS suchen hier alle, eine 1 Zi Wohnung ist da wesentlich einfacher zu finden.
Abgesehen davon: ich habe zu 90 % die Kinder alleine betreut. Ich möchte das nicht , dass nachher ICH der Gast bei meinen Kindern bin.

Zitat von trixi-77:

Genau. Nicht vorhanden.

Was hast du denn aktiv getan um deine Ehe zu retten?

Zitat von trixi-77:

Wie war denn Euer Säxxleben in den Jahren nach Deinem ersten Fremdgehen? Ebenfalls nicht mehr vorhanden von Deiner Seite aus?
Genau. Nicht vorhanden.

Ach... dann ist das zweite Kind gar nicht von ihm? Du hast geschrieben, euer zweites Kind ist 6 und deine erste Affäre hattest du vor 7 Jahren.

Zitat von trixi-77:

Genau. Nicht vorhanden

Dann verstehe ich Dich und Deinen Mann nicht. Denn Dich wird es irgendwann abgestoßen haben, wenn er Dir nahe kam und er wurde mit Sicherheit immer unglücklicher, weil er abgewiesen wurde.

Anstatt friedlich auseinander zu gehen, damit jeder die Möglichkeit hat, mit einem anderen Partner glücklich zu werden, bleibt ihr auf Biegen und Brechen zusammen.

Das hat für mich mit Ambivalenz überhaupt nichts zu tun.

Zitat von trixi-77:

Mein Mann ist von 6 bis 19 Uhr weg, da gibt's außer kompletten Auszug in eine 3-4 Zimmer Wohnung keine Möglichkeit.

Du hattest 7 6-lose lange Jahre Zeit zu suchen. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass nie was frei wurde? Das mit den 6-19 Uhr passt übrigens nicht zu seinem Ansinnen, das alleinige Sorgerecht zu erstreiten. Offensichtlich wäre er bereit seine Arbeitszeiten den Kindern zuliebe zu ändern.

Ein Verhör wie bei Scotland Yard.

@Nostraventjo

Schonmal keinen S.. Das konnte ich irgendwann nicht mehr. Ich habe Gespräche mit ihm geführt. Ich habe ihm gesagt, dass mir S. grundsätzlich auch fehlt (da aber schon nicht mehr mit ihm), aber dass mir die emotionale Nähe wichtiger ist bzw VORAUSSETZUNG dafür ist. Ich kann mich erst körperlich *beep* machen und fallen lassen, wenn ich ganz vertraue und mich aufgehoben fühle. Vor der körperlichen *beep* kommt immer die seelische auf beiden Seiten.
Und durch die jahrelange kühle Atmosphäre hat sich da eine große Distanz eingeschlichen.
Das ist keine Schuldzuweisung, aber ich glaube, da hat unsere große Tochter großen Anteil. Sie war ein Schreibaby und ist bis heute seeehr anstrengend. Ich war mit diesem Kind sehr unsicher und teils überfordert . Als wir Mutter möchte man sein Baby beruhigen können, das schaffte ich nicht.
Das ging so weiter, bis sie Kleinkind war und dann diese Tobsuchtsanfälle kamen, was es nicht besser machte. Und heute ist sie neun und wir geraten täglich aneinander. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht kompetent als Mutter bin. Das ist alles geklärt, Bindung ist top etc. Wir waren zwei Jahre beim Psychotherapeuten für Kinder.
Von meinem Mann fühlte ich mich da nicht gesehen, nicht unterstützt. Er hat sie als Baby in seiner Zeit zwar stundenlang im Kinderwagen durch die Gegend geschoben, damit ich mal eine Hand frei hatte, aber wenn's schwierig wurde, war nur ich zuständig. Und : er hat oft die Tochter beiseite genommen, getröstet, während ich mit ihrem schei. alleine zurückgelassen wurde und mir schließlich noch Schuld für ihr Verhalten gegeben wurde.
Meine Therapeutin sagte mal Sie wurde nicht in ein Nest hineingeboren weil bei meinem Mann und mir schon früh sehr wenig Wärme im täglichen Umgang miteinander war. Es war alles eher praktisch und gut. Dass das nicht ICH bin, habe ich erst jetzt, durch den Freund, so richtig gemerkt. Es gibt ja Beziehungen, die sind so kühl Zufrieden. Aber ich brauche mehr Geborgenheit, wie wohl auch meine Tochter.

Das war aber nicht alles.
In Streits kann mein Mann sehr verletzend sein. Dann wird schlafen gegangen und am nächsten Tag soll alles wieder normal sein. Es würde nie etwas geklärt. Die Verletzung des Streits blieb stecken und sammelte sich an, der Haufen unter dem Teppich wurde gleichzeitig größer.
Ich wollte dann auch irgendwann nicht mehr diejenige sein, die das Thema wieder aufwärmt und habe dann irgendwann nichts mehr gesagt.
Aber so grundsätzliches schon: dass ich seine Stimmung, wenn er nach Hause kommt, so deprimierend finde, ich aber auch nach einem anstrengenden Tag mich nicht in der Lage sehe, für die Besserung seiner Stimmung zuständig zu sein.
Dass ich einen anderen Umgang im Streit möchte. Dass ich mich nicht fallen lassen kann, wenn wir uns emotional nicht nah sind (und das waren wir ab einem gewissen Punkt seltenst!) , das wäre so, als würde ich mit irgendeinem Bekannten schlafen...
Dass wir nicht mehr raus gehen und keine Paarzeit mehr haben. Dass ER eigentlich generell NICHTs für sich macht (das wird schnell sehr unattraktiv)
Das habe ich angesprochen.
Und - verständlich irgendwie - kam nicht als Hilferuf an sondern als Kritik.

Zitat von trixi-77:

Ich wurde nach meinem Freund gefragt. DER kann aus seiner jetzigen Wohnsituation jetzt noch nicht raus.

Dein Freund kann aus seiner jetzigen Wohnsituation nicht raus, und du willst aus deiner jetzigen Wohnsituation nicht raus, dann ist doch alles klar.
Worüber denkst du noch nach?

Zitat von 6rama9:

Ach... dann ist das zweite Kind gar nicht von ihm? Du hast geschrieben, euer zweites Kind ist 6 und deine erste Affäre hattest du vor 7 Jahren.

Doch. Sie war gewünscht....und geplant. Das war eine Ausnahme.

Ich finde, die Ambivalenz wird sehr deutlich.
Es hängen so viele Sachen dran. Der Mensch ist von Natur aus ein Gewohnheitstier und möchte so wenig wie möglich ändern, aber gut leben. Das funktioniert meist nicht.
Dann äußert die TE, dass sie die Kinderbetreuung zum größten Teil allein gemanagt hat und möchte das so beibehalten und bestimmt den Kids auch die gewohnte Umgebung erhalten.
Der Gatte bleibt passiv auch wenn er im Hintergrund irgendwie agiert.
Ohne in Klischees denken zu wollen, meist sind Frauen bereit, ihr Leben umzukrempeln wenn ein ernsthaftes Gefühl für den aktuellen Partner da ist. Soll heißen, wenn sich die TE sicher wäre, das es wirklich funktionieren könnte, eine Basis für eine gemeinsame Zukunft deutlich vor sich hätte, möglicherweise würde sie dann auch aktiver agieren, um eine Veränderung herzustellen.
Aber irgendwie wirkt sie auf mich unsicher und will sich vielleicht deswegen ihr Zuhause erhalten.
Ist schwierig.
Vielleicht wäre es günstig, die Lebensentwürfe, die machbar sind mal durchzuspinnen und dabei zu überlegen, womit man leben kann und was gar nicht funktionieren würde.

Zitat von trixi-77:

Gute Frage! Das müsstest Du wohl meine Schwester fragen. Womöglich weil sie mich ebenso als Schuldig ansieht und einfach mal drauf haut. Und weil sie ihn immer mochte. Es entbehrt an der Stelle nur der (eigentlich vorhandenen) juristischen Grundlage.

Hast du sie nicht nach ihren Beweggründen gefragt?
Wenn Schuld für Verantwortung steht,ist es ja auch der Fall.Du hast dich ja für den Weg entschieden. Unabhängig vom Verhalten deines Mannes,hättest du ja auch anders mit der Situation umgehen können.

Zitat von 6rama9:

Du hattest 7 6-lose lange Jahre Zeit zu suchen. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass nie was frei wurde? Das mit den 6-19 Uhr passt übrigens nicht zu seinem Ansinnen, das alleinige Sorgerecht zu erstreiten. Offensichtlich wäre er bereit seine Arbeitszeiten den Kindern zuliebe zu ändern.

Nein, er ist definitiv NICHT bereit! Was soll das? Daran beiße ich mir doch die Zähne hier aus.

Und wie geschrieben: das ist, was ich mir vorwerfen kann: in den unzufriedenen Jahren nur geredet zu haben und nicht gegangen zu sein. Das habe ich mit zwei Kindern nicht geschafft, da war der Leidensdruck scheinbar nicht hoch genug, ja.
Und: ich habe durch meinen Freund erst so richtig gemerkt, WAS alles fehlte in all den Jahren!

@50sven
Ja....danke.