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Meine erste Liebe verloren und es zerreißt mich!

RegenWein
Danke Heath... Es ist so schwer stark zu sein. Ich bin so unglaublich traurig, dass wir nun nie wieder voneinander hören werden. Ich werde sie so sehr vermissen. Ich bin so traurig... Worte können dies kaum beschreiben. Ich liebe sie...

Ich bin jetzt nur unschlüssig wie lang die KS nun wirklich sein soll? Wirklich für immer? Bis zum nächsten Geburtstag (dauert noch ein paar Monate). Das haben wir etwas offen gelassen. Aber darüber sollte ich mir erstmal nicht nachdenken. Aber ich tue mich mit diesem Endgültigen sehr schwer.

14.03.2017 22:03 • #91


H
Das Wir streichst du jetzt erstmal in jeglicher Hinsicht aus deinem Kopf.

Was Ihr ausgemacht habt, ist absolut egal - es geht um DICH.
Ob sie jetzt den Wunsch hat, dich zu kontaktieren, ist egal - du leidest unter dem Kontakt, nicht sie.
Generell sollte die KS solange gehalten werden, bis du abgeschlossen hast und darüber hinweg bist. Wie lang das dauert, kann ich dir nicht sagen; denn das ist ja bei jedem anders.

Wenn du dich in ein paar Monaten stark genug fühlst, zu gratulieren oder Glückwünsche von ihr entgegen zu nehmen, dann tu das - aber halte dir vor Augen, dass dies alte Wunden aufplatzen lassen kann und du wieder von vorne beginnst.

Deswegen - recht hast du - nicht jetzt schon an das Ende der KS denken. Heute ist ja immerhin erst Tag 1. Open End.

Endgültigkeit kann ich auch nicht leiden. Ich störe mich auch des öfteren daran, dass einst geliebte Menschen nicht mehr bei mir sind; dass wir uns fremd sind obwohl wir uns einmal so nahe waren ....
Aber das ist das Leben. Zum Leben gehört auch Abschied nehmen. Da müssen wir durch.

Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich die andere.

14.03.2017 22:39 • x 1 #92


A


Meine erste Liebe verloren und es zerreißt mich!

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RegenWein
Hi Heath, ich bin immer wieder erstaunt, wie treffend du meine Situation immer analysierst. Du hast ja ähnliches hinter dir und das (so wie ich verstanden habe) auch noch mehrmals. Dazu noch eine Freundin die dich sogar noch herablassend behandelt hat. Das muss sehr hart für dich gewesen sein.

Ja, dass mit dem Gratulieren sehe ich auch skeptisch. Einerseits sehe ich das Problem, da ich als erster Geburtstag habe (31.07.), dass ich an dem Tag vielleicht gespannt auf meinem Handy schaue und abwarte ob da was von ihr kommt. Und wenn nichts kommen sollte, wird mich das dann auch wieder herunterziehen. Sollte wiederum was kommen, und sie würde mir noch nebenbei stecken, dass sie (übertrieben gesagt) nun glücklich verlobt sei, würde es mir, gelinde gesagt, schwer fallen mich für sie zu freuen. Unter diesem Gesichtspunkten ist überhaupt ein Ende der KS, rational gesehen, problematisch. Zu erfahren, was für ein tolles Leben meine Ex zu dem Zeitpunkt führen wird, setzt voraus, dass ich zu 100% über sie hinweg bin, wenn ich dadurch nicht wieder zurück geworfen werden möchte. Aber jetzt gilt es erst mal die nächsten Wochen zu überstehen und das wird schwer genug für mich.

Dieses Endgültige ist, wie du schon beschreibst, wirklich schlimm. Ich bin ja auch so dankbar für diese wunderschönen und neuen Erfahrungen, die ich ihr zu verdanken habe. Das man so jemanden nie wieder sehen wird, ist (wie oft erwähnt) so unglaublich traurig für mich. Einen solchen Verlust musste ich bis jetzt noch nie verwinden. Es ist schrecklich... aber auch nicht mehr zu ändern. Diese Narbe wird bleiben.

Morgen habe ich endlich die nächste Therapiesitzung... das wird auch Zeit!

14.03.2017 23:13 • #93


H
Kontaktsperre machen Einfaltspinsel. Es löst gar nichts. Schlimmer noch verdrängt sie Probleme nur und vermeidet eine konstruktive Auseinandersetzung: Wann willst du mit dem Nachdenken über deine erste Liebe-quasi Beziehung beginnen?

Hast du eigentlich schon Erfahrung darin, Menschen eine Bedeutung für dein Leben beizumessen - also nicht nur gut oder böse, lieb oder gemein, schwarz oder weiß. Die unzähligen Grautöne sind es, die man den unterschiedlichen Leuten geben muss. Ich könnte mir vorstellen, da es deine erste Liebe war, dass du Schwierigkeiten damit hast ihr einen anderen Stellenwert beizumessen. Für die nächste Zeit kannst du ja mal überlegen, warum sie nicht zu dir gepasst hat oder du zu ihr; was für ein Typ sie ist und was für ein Typ du bist.

Und um noch einen Schlusspunkt zu machen: Ein klärendes Gespräch hast du noch nicht geführt. Das steht dir noch bevor, nachdem du mal eine Auswertung der gesamten Vorgänge gemacht hast. Die dabei aufkommenden Fragen kannst du dann mit ihr besprechen.

15.03.2017 00:07 • x 1 #94


H
Zitat:
Kontaktsperre machen Einfaltspinsel. Es löst gar nichts. Schlimmer noch verdrängt sie Probleme nur und vermeidet eine konstruktive Auseinandersetzung: Wann willst du mit dem Nachdenken über deine erste Liebe-quasi Beziehung beginnen?


Warum sollte eine Kontaktsperre generell zur Verdrängung beitragen und konstruktive Reflexion ausschließen?
Das würde mich - als Einfaltspinsel - interessieren.

15.03.2017 00:23 • x 1 #95


H
Die Kontaktsperre wird in der Regel als Selbstschutz bei mangelhafter Selbstdiziplin - Stichwort Rückfallgefahr - und eben nicht als Phase zur Reflexion bloß nicht daran denken genutzt, geschweige denn zur konstruktiven. Es gibt hier unzählige Threads, wo das Leben mit den Schmerzen und Enttäuschungen beschrieben wird, der Lösungswillen ist jedoch nur schwach ausgeprägt. Wer die erste Zeit nach der Trennung nicht für die Aufarbeitung nutzt, übersieht/vergisst später viele Details, die das ganze Bild verklären.

15.03.2017 01:18 • #96


RegenWein
Hallo @Hologramm77

Danke für deine ehrliche Meinung.
Ich muss sagen, dass es hart ist das zu lesen, wo ich mich so schwer mit der Endscheidung zur KS getan habe. Ich bin trotz aller pro KS Argumente, die man überall zu lesen bekommt, durchaus unsicher, ob das eine gute Idee war. Ich muss ja auch daran denken, dass ich jetzt endgültig alle Brücken zu ihr abgerissen habe. Sie wollte ja durchaus den Kontakt halten, wollte (soweit möglich) für mich da sein und dies habe ich unwiederbringlich abgelehnt. Ich habe trotz aller Beteuerungen, ihr Freund bleiben zu wollen, sie nun endgültig zurück gewiesen. Das setzt mir schon schwer zu. Mich interessiert selbst noch, ob sie meine Nummer nun sofort löscht und so ein Zeugs… Eigentlich sollte mir das nicht mehr so wichtig sein, aber das ist es leider noch. Phuuuu…

Andererseits bin ich etwas „froh“, dass der Schlussstrich da ist, da mir jeder Anruf oder jede Mail mir entweder falsche Hoffnungen machte (warum auch immer) oder eben Schmerzen bereitete. Wenn sie mir beispielsweise nebenbei sagte, „ich habe ihn (ihren Neuen) eben zur Arbeit gebracht und gleich hole ich ihn wieder ab.“ oder „heute Abend treffen wir uns mit seinen Freunden, da freue ich mich drauf.“, dann tat mir dies einfach nur weh. Solch einfache Sätze von ihr stachen mir jedes Mal ins Herz und das konnte ich nicht mehr ertragen. Ich war ein Narr zu glauben, dass ich auf „Freund“ umstellen und mich für ihr Glück freuen könnte.

Vielleicht ist es ein wenig „schwach“ nun auf die KS zu setzen. Zwar ist dies für mich schon schwierig genug, aber eine weitere Auseinandersetzung mit ihr ist ja nun wirklich nicht mehr möglich. Ich habe alles was ich mit ihr verbinde nun in eine Truhe gepackt und dazu gehört auch, dass ich sie immer noch als meine Traumfrau sehe ohne mich weiter, auch mit ihren negativen Seiten zu beschäftigen. Aber ich hielt es einfach nicht mehr aus… mitzukriegen, wie sie ihr Glück (ohne mich) gefunden hat, quält mich unsäglich. Eine spätere Kontaktaufnahme wurde nicht zu 100% ausgeschlossen. Ein Klärendes Gespräch, sollte es dafür dann noch Interesse geben, könnte also noch stattfinden. Wobei ich dann sehr gut aufpassen muss, dass ich dann damit auch völlig abgeschlossen habe. Denn wenn das nicht der Fall sein sollte und sie erzählt mir dann von ihrer Verlobung, ihrem Umzug nach Frankfurt etc., dann wirft mich das wieder zurück.

Es sind diese drei Punkte, die mir so unglaublichen Schmerzen bereiten: Sie verloren zu haben. Sie an einen anderen Typen verloren zu haben. Die Umstände weswegen ich sie verloren habe. Ich kann nicht oft genug erwähnen, wie schrecklich das ist. Ich übernachte sogar mittlerweile wieder im Haus meiner Eltern, da ich die Nächte, alleine in meiner Bude einfach nicht mehr aushalte. Dieser ganze Geschichte geht mir sehr an die Substanz… ich habe schon 6 Kg abgenommen, wache Nachts andauernd auf, habe Magenprobleme, auf der Arbeit hänge ich in den Seilen und all das scheint sich nicht zu bessern. Trotz aller Gespräche, trotz aller Hilfe, trotz allem Verständnisses, trotz Kontaktsperre. So langsam bekomme ich das Gefühl am Ende zu sein…

15.03.2017 10:19 • #97


H
Zitat:
Wer die erste Zeit nach der Trennung nicht für die Aufarbeitung nutzt, übersieht/vergisst später viele Details, die das ganze Bild verklären.


Das stimme ich dir vollkommen zu.
Aber wieso schließt jetzt der Kontaktabbruch aus, dass ich mich mit meiner Trauer und der gescheiterten Beziehung auseinander setze? Weil ich keinen Kontakt mehr zur Ex habe, bedeutet das automatisch, dass ich alles verdränge und high life lebe?
Das finde ich sehr einfach und unzutreffend gedacht. Für mich stellt sich da kein genereller Zusammenhang her.
Sicher, es gibt einige Menschen, die den Kontakt abbrechen und weiterziehen - sich eben null Gedanken darüber machen - aber eine KS als schwach und für Einfaltspinsel zu pauschalisieren, finde ich Quatsch.

Zitat:
Phase zur Reflexion bloß nicht daran denken genutzt, geschweige denn zur konstruktiven.


Wieso sollte man nach einer KS nicht reflektieren können? Wieso setzt du eine KS generell mit Verdrängung gleich? Es geht lediglich um den Kontaktabbruch zur Ex-Partnerin. Benötige ich diesen und dessen Input, um zu reflektieren? Da erschließt sich für mich kein Zusammenhang - abgesehen von der recht utopischen Idee, dass Input von der Ex wirklich NUR aus konstruktiven Informationen und wahrheitsgemäßen Antworten auf meine Fragen bezüglich der gescheiterten Beziehung besteht. Stichwort klärendes Gespräch: Das setzt voraus, dass die Ex wirklich ehrlich ist und ebenso bereit ist, zu reflektieren. Mag es geben - leider selbst noch nicht erlebt und auch hier im Forum entstehen aus diesen klärenden Gesprächen noch ein ganzer Haufen mehr Fragen - oder es entsteht Verwirrung, weil die Ex das Blaue vom Himmel herunterlügt.

Ja, ich lese hier viele Beiträge in denen als Intention bezüglich der KS Ex zurückgewinnen aufgeführt wird - dass man in dieser Warteposition verbunden mit Däumchendrehen und tagtäglicher Theatralik nichts reißen kann, was den eigenen Entwicklungs- und Verarbeitungsprozess angeht - und dem stimme ich zu.

Zitat:
Selbstschutz bei mangelhafter Selbstdiziplin - Stichwort Rückfallgefahr


Rückfallgefahr bezüglich was? Liebesattacken? Eifersuchstattacken, weil man ständig mit dem neuen Partner der Ex konfrontiert wird? Inwiefern muss man sich Selbstdisziplin beweisen, wenn man bereits durch das Kopfkino leidet wie ein Hund? Warum muss man sich brühwarm erzählen lassen, was die Ex mit ihrem Neuen treibt? Damit man sagen kann Ja, ich halte alles aus?

Oder damit man die Ex weiter kennenlernen kann? Dass man trotz fehlender Beziehung mit ihren Macken und negativen Eigenschaften konfrontiert wird? Und sich so lösen kann?
Das wäre der einzige Punkt, der mir jetzt dazu einfallen würde, in DIESER Konstellation - Geliebte Ex hat neuen Partner - den Kontakt zu halten.


Ich möchte jetzt hier auch keine Debatte mit Pro KS lostreten - jeder geht mit Trennungsschmerz und Liebeskummer anders um; von daher, jedem das seine. Jeder muss herausfinden, wie er sich am besten mit der Situation arrangieren kann. Ich für meinen Teil habe beides probiert: sofortige KS oder monatelanger Kontakt. Für mich persönlich war der Kontaktabbruch am produktivsten. Ich habe parallel dazu eine Gesprächstherapie gemacht und die ganze Sache zerpflückt und analysiert. Von Verdrängung kann ich jetzt nicht sprechen - ganz im Gegenteil. Deswegen finde ich die Pauschalisierung KS = Schwäche unangebracht.

15.03.2017 11:53 • x 1 #98


RegenWein
Hm, irgendwie habe ich gerade wieder einen lichten Moment und ich hoffe, dass dieser lange anhält…
Es hat zwar lange gedauert, aber ich beginne nun es endlich zu verstehen (auch dank eurer Hilfe). Ich jammere, leide, weine, bin traurig und das wird noch lange so bleiben. Aber: @heath, dieses hast du mir schon vor Tagen geschrieben. Ich sehe es erst jetzt ein! All das, was ich ehrlich bereue, was ich gerne ändern oder verhindern würde, zielt nur darauf ab die Vergangenheit rückgängig zu machen. Um Dinge zu verhindern, die längst geschehen sind. Ich denke immer nur in der Vergangenheit und warum in der da Dinge geschehen sind, die ich so nicht wollte. Teilweise sind es ja auch Dinge, die ich nicht einmal beeinflussen konnte. All diese kleinen Hoffnungsschimmer an die ich fest hielt, waren versuche von meinem Herzen, mich an ein längst abgeschlossenes Kapitel meines Lebens zu klammern. Ich sehe nun ein, dass dies der falsche (bzw. gar kein) Weg ist. Es ist (fast) egal, weswegen es so kam, wie es kam. Die Trennung ist da und sie hat einen neuen. Ich kann doch nun wirklich nur noch von jetzt aus in die Zukunft blicken. Zwar gehört es auch ein wenig dazu zu bereuen, aber ich sollte vor Allem daraus LERNEN! Die Situation ist nun ebenso wie sie ist. Mir wird nun auch klar, dass ich auf ein „Reset-Knopf“ drücken muss. Es kann doch keine Zukunft gestaltet werden, wenn man sich immer nur mit der Vergangenheit beschäftigt. Wenn ich ihr irgendwann wieder unter die Augen treten sollte, sofern es dann noch eine Notwendigkeit oder Interesse dazu gibt, dann will ich doch nicht, dass sie auf einen Mann trifft, der schon seit Monaten nicht mit der Vergangenheit abschließen kann und immer noch versucht seinen Fuß in eine geschlossene Tür zu kriegen. Ich muss ihr stolz sagen können, dass ich es geschafft habe. Der Gedanke sie zurück zu bekommen, sollte keine Rolle mehr spielen (auch wenn ich mir im Moment nichts sehnlicher wünsche). Und selbst wenn es dazu eine Möglichkeit gäbe, wird es nicht auf Basis von Erinnerung längst vergangener Zeiten funktionieren. Aber das sind jetzt wieder völlig abwegige Überlegungen. Sie hat ja gesagt, ich solle nicht auf sie warten. Sie ist dabei ihre Zukunft ohne mich zu gestalten, so wie ich es nun auch ohne sie tun muss.

Es ist nun nicht so, dass die Trauer jetzt auf einmal weg wäre. Ich werde noch viele Tiefs (vor allem Nachts) haben und hier sehr viel Leid klagen, da ich sie natürlich sehr vermisse. Ich werde auch vielleicht noch öfters sagen, dass ich nicht verstehe warum all das so kommen musste. Aber ich kann auch glücklicherweise endlich sagen, dass nun auch schon wieder lichte Momente kommen in denen ich die Dinge klarer und optimistischer sehen kann. Ich kann nur hoffen, dass diese Hochphasen irgendwann die Oberhand über die Tiefphasen erzielen werden.

Vor dem Gesichtspunkt dieser überfälligen Einsichten bin ich jetzt aber nicht mehr so sicher ob die KS nun wirklich eine gute Idee war. Vielleicht kriege ich diese Einsichten aber auch nur wegen der KS, wobei diese ja gerade mal 24 Std. alt ist . Vielleicht hätte ich doch noch die Stärke gefunden, ihr weiter ein Freund zu sein (was immer dies auch gebracht hätte) ohne die Verbindungen endgültig zu kappen. Aber ich muss das nun durchziehen, so sehr ich sie auch vermisse.

15.03.2017 13:30 • #99


RegenWein
Mann, Mann, Mann... die Nacht war wieder der Horror! Trotz aller, kürzlich erreichten Erleuchtungen gelingt es mir noch nicht, sie in der Nacht aus meinem Kopf zu verbannen. Wenn ich dann wieder unter Leute bin (bsp. Arbeit) dann geht es so langsam wieder. Aber ich muss mich jeden Morgen erst aus diesem tiefen Loch herausziehen. Jedes mal das Selbe! Das ist ätzend... Ich habe so langsam keinen Bock mehr auf mein Bett...

16.03.2017 13:14 • #100


RegenWein
Hallo Zusammen,

ich muss wieder klagen. Bis jetzt war es Nachts eigentlich immer so, dass ich aufwachte und gleich immer an sie denken musste. Heute Nacht aber habe sogar richtig von ihr geträumt… ich konnte sie fast berühren… Wie soll man so etwas bloß aushalten?! Wann endet das Alles nur?!

ich habe aber auch eine Konkrete Frage:

Ich bin ja nun dabei die vereinbarte KS durchzuziehen, welche zwar erst einige Tage alt ist, mir aber jetzt schon äußerst schwer fällt. Die Sehnsucht ist enorm. Nun sitze ich hier und weiß nicht so recht, wie ich meine Gedanken ordnen soll. Einerseits denke ich den ganzen Tag an sie und rede auch viel über sie. Dieses Reden und Schreiben hilft mir wirklich den Schmerz (kurzeitig) zu lindern, daher schreibe ich hier auch gerne den Stand der Dinge nieder. Aber ich mache mir auch so langsam Gedanken, dass dieses ständige, „über sie reden“ ja auch bewirken könnte, dass ich sie aus meiner Gedankenwelt nicht lösen kann. Andererseits finde ich leider auch noch keine richtige Ablenkung, bei welcher ich es wirklich schaffe nicht an sie zu denken. Egal ob ich schwimmen gehe, im Fitnessstudio trainiere, oder einfach mit dem Cabrio durch die Gegend fahre, ich sehe sie immer vor mir. Lässt dieses Gedankenkarussell irgendwann (mehr oder weniger) von alleine nach? Also so, dass irgendwann „automatisch“ das Bedürfnis nachlässt über sie zu reden oder an sie zu denken? Hilft dieses „Reden über sie“ wirklich dabei oder ist es auf die Dauer kontraproduktiv (obwohl es mir eigentlich gut tut)?

Vielen Dank im Voraus!

Gruß
RW

17.03.2017 09:40 • #101


H
Gemäß meiner Erfahrung ist es wichtig, dass man solche Ereignisse zeitnah und intensiv aufarbeitet. Sei es durch reden, durch schreiben, durch Therapie oder was auch immer; da muss jeder sein eigenes Ventil finden.

Wichtig ist, dass diese Beziehung bzw diese Erfahrungen jetzt zu deinem Leben gehören. Die kannst du niemals auslöschen, die gehören zu deiner Vergangenheit wie beispielsweise deine Schulzeit.

Dass sich deine Gedanken um sie drehen, ist nach dieser Zeit der endgültigen Trennung normal. Pass auf, dass du dir nicht selbst so viel Druck machst. Denn unter Druck kommst du überhaupt nicht voran, im Gegenteil, du wirst resignieren.
Die Zeit ist sch., ich weiß. Diesen Zustand kann man kaum ertragen. Aber da muss man einfach irgendwie durch, das kann dir keiner abnehmen.

Wie gesagt, es ist auch wahnsinnig wichtig sich über die gescheiterte Beziehung Gedanken zu machen und zu trauern! Und Trauer ist nun mal ein ekelhaftes und schmerzhaftes Gefühl. Zur Aufarbeitung ist deine Therapie wohl das beste, das du tun kannst.
Verdrängen ist eben auch keine effiziente Lösung. So kannst du weder aus der Sache lernen noch richtig damit abschließen, weil es dich irgendwann einholen wird.

Ich schwöre immer noch auf Aktivitäten, die man ZUSAMMEN mit anderen Menschen macht, um sich abzulenken. Ich habe mich damals auch immer im Kreis gedreht und konnte das Gedankenkarusell kaum durchbrechen, wenn ich mich alleine versucht habe zu beschäftigen.
Zwischenmenschliche Beziehungen fordern dich ganz anders und vereinnahmen dich, so dass die Ex - zumindest in der Zeit, in der du mit Freunden bist - kaum Platz in deinem Kopf hat.
Außerdem förderst du im Umgang mit anderen deine sozialen Kompetenzen; und da Frauen letztendlich auch nur Menschen sind, wäre das auch förderlich für zukunftige Kontakte zu Damen.

Dass die KS schwer fällt, ist auch normal. Du bist auf Entzug. Das wird allerdings einfacher, je länger du es durchziehst und dich auf dein neues Leben ohne sie konzentrierst.

Ich kann dir leider nicht mehr Tipps außer die eben genannten geben. Ich habe mich damals auch einfach ganz oft quälen müssen; ich hatte sehr viele Tage an denen gar nichts geholfen hat und ich mich einfach nur vergraben wollte. Aber die habe ich irgendwie rumbekommen. Ja, manchmal muss man sich einfach irgendwie durchbeißen. Und Schmerzen ertragen.

17.03.2017 12:44 • x 1 #102


RegenWein
Hallo Heath, danke für Deine Antwort.

Ja, da muss man einfach in seinem Leben schon mal durch. Ich kannte ein solches Verlustgefühl noch gar nicht und kann deswegen wahrscheinlich nicht so richtig damit umgehen. Zwar sehe ich durchaus schon lichte Momente, aber die Tiefs werden, trotz aller Gespräche und Hilfe einfach nicht besser oder wenigstens kürzer, sodass ich das Licht am Ende des Tunnels noch gar nicht erahnen kann. Aber wie soll das auch nach gerade einmal 3 Tagen KS auf wirklich schon der Fall sein?! Es ist zum Verzweifeln… Ich vermisse sie so sehr!

Man sagt ja immer, dass man, wenn die Wunden irgendwann geheilt sind, auf gute Beziehungen, trotz eines bitteren Endes, positiv zurück blicken kann. Ich bin mal gespannt, ob dies auch bei mir der Fall sein wird. Werde ich dann unsere wunderschöne gemeinsame Zeit in Erinnerung behalten oder wird das Ende immer einen Schatten auf diese Erlebnisse werfen, für die ihr so unendlich dankbar bin? Meine Therapeutin versucht mir diese Zeit jedenfalls als ein Geschenk darzustellen über welches ich mich nun ein Leben lang freuen sollte. Aber es ist eben diese Ende womit ich nicht klar komme, weil es auch so unnötig war, dass es so gekommen ist. Trotz aller „Erleuchtungen“ die Vergangenheit nicht mehr ändern zu können und ich mir heute nicht mehr allein die „Schuld“ für all das gebe, so hadere ich aber trotzdem mit vielen meiner Endscheidungen die ich getroffen habe.

Ich habe auch des Öfteren zum Thema KS gelesen, dass es Leute gibt, die ihrem Ex Briefe schreiben ohne diese abzusenden. Ist dies wohl auch ein nützlicher Teil der Aufarbeitung? Bizarrer weise habe ich mich mal an einem solchen Brief versucht… Es war allerdings keiner in dem ich meine Wut, meine Trauer, meine Enttäuschung oder meinen Schmerz niederschrieb sondern es war der Brief, den ich ihr zum Ende der KS schicken würde um mein ernsthaftes Interesse an einen freundschaftlichen Kontakt darzulegen. Wahrscheinlich ist dies genau das falsche Thema. Aber ich habe dieses Brief irgendwie gerne geschrieben, transportiert der Text doch die alberne Hoffnung, dass ich sie vielleicht doch irgendwann nochmal ohne Schmerz wieder sehen werde. Aber wahrscheinlich wird es in einigen Monaten keinerlei Interesse für ein solches „aufwärmen“ geben. Ein solcher Brief würde große Verwunderung auslösen und vermutlich gar nicht beantwortet. Ich kann mir andererseits auch echt nicht erklären warum ich mir jetzt schon Gedanken darüber mache (ist doch lächerlich, aber ich kann es nicht abstellen)… Ich wiederhole mich oft, aber ich hadere damit, das ich in dem Gespräch die KS als quasi ewig dargestellt habe (Stichwort: Lebe wohl).

Irgendwie erkenne ich im mir die Neigung wirklich jede Entscheidung, die ich während und auch nach der Beziehung getroffen habe zu bereuen und zu bedauern. Das ist sicher auch nicht „normal“…

17.03.2017 13:44 • #103


H
Zitat:
Ich kannte ein solches Verlustgefühl noch gar nicht und kann deswegen wahrscheinlich nicht so richtig damit umgehen.


Ich habe bis jetzt meinen ersten Liebeskummer auch am schlimmsten gefunden. Eben genau deswegen, weil mich dieser Zustand vollkommen überrollt und unverhofft getroffen hat. Mittlerweile bin ich routinierter.

Zitat:
Aber wie soll das auch nach gerade einmal 3 Tagen KS auf wirklich schon der Fall sein?!


Stimmt - wie gesagt, die endgültige Trennung ist extrem frisch. Da kann man nicht erwarten, dass es sofort steil bergauf geht.

Zitat:
Aber es ist eben diese Ende womit ich nicht klar komme, weil es auch so unnötig war, dass es so gekommen ist.


Ja, Liebeskummer ist immer unnötig - weil man natürlich gerne darauf verzichten würde. Aber die Entwicklungen bei euch sprechen wirklich nicht dafür, dass sie dauerhaft bei dir geblieben wäre, wenn du mehr ran gegangen wärst. Wie gesagt, hätte sie in dir wirklich das gesehen was du ihn ihr gesehen hast, hätte sie investiert und dir/euch Zeit gegeben, die Beziehung zu vertiefen und zu entwickeln. Hat sie aber nicht. Das heißt aber nicht, dass es ein Fehler von dir war, vorsichtig auf diese neue Situation zuzugehen. Du hattest eben vorher keine Erfahrung. Und da ist nichts verwerfliches dran. Du hättest dich verbiegen müssen; nur um ihr zu gefallen. Und das ist keine Basis für eine Beziehung auf Augenhöhe. Du verrätst dich und deine Bedürfnisse wenn du machst, nur um 'ner Frau zu gefallen. Das ist unauthentisch und das fällt dir früher oder später auf die Füße.

Zitat:
und ich mir heute nicht mehr allein die „Schuld“ für all das gebe


Schuld sehe ich in dieser Situation bei keinem von euch beiden. Ihr seid zwei Menschen, die nicht kompatibel sind. Das passiert sehr oft - es gab keinen Streit, keinen Betrug, Vertrauensbruch, Gewalt, Egospielchen oder sonst was - ihr hatte einfach unterschiedliche Vorstellungen und Einstellungen bezüglich einer Beziehung, die letztendlich nicht zusammen passen.


Zitat:
Ich habe auch des Öfteren zum Thema KS gelesen, dass es Leute gibt, die ihrem Ex Briefe schreiben ohne diese abzusenden. Ist dies wohl auch ein nützlicher Teil der Aufarbeitung?


Kann man machen, habe ich bei meiner ersten Trennung auch getan. Es hat mir gut getan, alles aufzuschreiben was ich ihr gerne gesagt hätte - so kam es zumindest einfach mal raus aus meinem Kopf. Da meine Ex mich aber sehr unfair und feige sitzen hat lassen, waren das recht emotionale Briefe in denen ich auch meine Wut niedergeschrieben habe.

Zitat:
Wahrscheinlich ist dies genau das falsche Thema.


Ja, ist es - denn bis zur Freundschaft (und ich rede von einer lockeren, schönen Freundschaft, die dein Leben bereichert; nicht von einer, für die du dich quälen und stark sein musst) hast du noch einige Schritte zu gehen. Du befasst dich gedanklich schon mit dem Zielhafen, wobei du noch ganz am Anfang der Ozeanüberquerung bist und gerade erst abgelegt hast.

Zitat:
Ich kann mir andererseits auch echt nicht erklären warum ich mir jetzt schon Gedanken darüber mache (ist doch lächerlich, aber ich kann es nicht abstellen)


Das tust du, weil du dich nach ihr sehnst und Liebe für sie empfindest. Du siehst sie dementsprechend ganz anders, als es die anderen Leute, die sie kennen, tun. Deswegen kannst du dir nicht vorstellen, dass du ihr irgendwann mal wieder nüchtern begegnen kannst und sie nicht das Non-Plus-Ultra für dich ist. Alles normal.

Zitat:
Ich wiederhole mich oft, aber ich hadere damit, das ich in dem Gespräch die KS als quasi ewig dargestellt habe (Stichwort: Lebe wohl).


Das sind zwei kleine Wörtchen, denen du viel zu viel Bedeutung zumisst - und das gleiche auch auf sie projizierst. Ja, dann hast du das eben gesagt. Die Dame ist trotzdem nicht aus der Welt; und wenn ihr euch in ein paar Jahren oder Monaten wieder begegnet ist sowieso alles ganz anders. Häng dich da mal nicht dran auf. Die Gedanken an eine ferne Zukunft bringen dich genau so wenig weiter wie zu viele Gedanken an die Vergangenheit.

Zitat:
Irgendwie erkenne ich im mir die Neigung wirklich jede Entscheidung, die ich während und auch nach der Beziehung getroffen habe zu bereuen und zu bedauern. Das ist sicher auch nicht „normal“…


Naja, was heißt denn heute noch normal. Ich habe mich ähnlich gefühlt und habe auch eine neue Bekanntschaft an die Wand gefahren, weil ich so darauf bedacht war, alles zu ihren Gunsten entscheiden zu vollen, dass sie mich ja nicht sitzen lässt.
Du fokussierst sie immer noch viel zu sehr und stehst nicht hinter deinen eigenen Entscheidungen, stehst nicht hinter dem Handeln, das du in dem Moment für richtig und angenehm empfunden hast.


Zusammenfassend: Es ist kein Fehler, authentisch zu sein. Im Gegenteil. Es bringt dir als Mann absolut nichts, wenn du dich verbiegst und Dinge tust, bei denen du dich eigentlich gar nicht wohl fühlst, nur um einer Frau zu gefallen. Du machst dich selbst unglücklich damit. Wenn du an dir arbeiten möchtest - sei es an Introvertiertheit, Aussehen, der finanziellen Lage ... dann tu das deinetwegen. Nicht weil andere es wollen oder weil andere es besser finden würden.
Viele Menschen passen einfach nicht zusammen. Und nur weil deren Beziehung gescheitert ist, bedeutet das nicht automatisch, dass diese beiden schlechte Partner sind und Fehler gemacht haben. Sie sind lediglich nicht geeignet füreinander! Es gibt viele Frauen, die ähnlich wie du ticken was das Tempo einer Beziehung angeht. Du hast eine getroffen, die eben anders ist als du. Das hat dann letztendlich leider nicht gepasst. Das tut schrecklich weh, ich weiß. Aber das passiert so oft; du bist seitdem bestimmt schon an einigen Menschen vorbei gelaufen, die Liebeskummer haben. Das hat mir oft etwas geholfen: Liebeskummer ist menschlich, das ist keine Ausnahme, das passiert zeitgleich zu mir ganz vielen anderen Menschen auch. Oder ist ihnen bereits passiert und sie leben auch noch. Ganz krass ausgedrückt.

17.03.2017 16:25 • x 1 #104


RegenWein
Ich weiß gar nicht wie dir Danken soll Heath, deine Worte tun einfach nur gut!

Zitat:
Schuld sehe ich in dieser Situation bei keinem von euch beiden. Ihr seid zwei Menschen, die nicht kompatibel sind. Das passiert sehr oft - es gab keinen Streit, keinen Betrug, Vertrauensbruch, Gewalt, Egospielchen oder sonst was - ihr hatte einfach unterschiedliche Vorstellungen und Einstellungen bezüglich einer Beziehung, die letztendlich nicht zusammen passen.


Das Problem ist, dass mein Herz immer wieder den Eindruck hat, dass wir im Grunde gut zusammen gepasst hätten. Vielleicht bin ich da aber auch ein wenig naiv, denn eigentlich kannte ich sie nicht gut genug um ernsthaft zu beurteilen ob eine richtige Beziehung funktioniert hätte. Wir beide hatten zwar schon S.., aber nüchtern betrachtet war unsere Beziehung nicht viel weiter als in der Kennenlernphase. Vermutlich auch deswegen fühlte sich für mich alles so herrlich an. Es war Verliebtheit! Ich war eben auf Dro. und jetzt bin ich auf kaltem Entzug.

Wie ich schon oft geschrieben habe, sagte sie mir ja immer (einfach ausgedrückt), dass sie bei mir geblieben wäre, wenn ich mich eben früh genug zu einer Beziehung zu ihr bekannt hätte. Manchmal wünsche ich mir, sie hätte mir gesagt, dass sie mich doch nicht sooo sehr leiden könnte oder auch nur, dass es ihre Gefühle für eine Beziehung eben nicht reichen. Aber durch ihre Aussage, muss ich ja immer den Eindruck haben, dass all dies nicht passiert wäre, wenn ich eben richtig mit ihr gesprochen hätte.

Zitat:
Du befasst dich gedanklich schon mit dem Zielhafen, wobei du noch ganz am Anfang der Ozeanüberquerung bist und gerade erst abgelegt hast.


Ich habe halt auch so einen Bammel davor, dass sie in einiger Zeit gar kein Interesse mehr hat, überhaupt den kleinsten Kontakt mit mir zu haben. Wenn es zu lange dauert, kann es ja sogar sein, dass ich sie auf ihrer jetzigen Mailadresse oder Handynummer gar nicht mehr erreichen kann und dann ist sie weg. Vielleicht wird wirklich mal die Zeit kommen, wenn mir das nicht mehr so wichtig ist. Aber im Moment habe ich einfach große Angst davor sie wirklich nie wieder zu sehen.

Sag mal Heath. Du sagtest ja, dass Du die Situationen von deinen Beziehungen kennst. Ich glaube, du hast mal geschrieben, dass man durchaus die erste Freundin in den die späteren Beziehungen projiziert wird (zumindest etwas). Hattest Du denn eigentlich mal gedanklich Altlasten in eine nachfolgende Beziehung mitgenommen? Also dass du über deine alte Beziehung noch nicht hinweg warst? Ich habe auch ein wenig Bammel davor, dass ich in jeder Frau, die vielleicht in Zukunft mal kommt, immer mit meiner perfekten Ex vergleiche... dass ich in ihr quasi nur Trost wegen der meiner gescheiterten Beziehung suche und mich nicht mehr ernsthaft verlieben kann.

Auch werde ich sicherlich durch dieses Bittere Ende eine große Verlustangst entwickeln. Wenn ich daran denke, dass eine zukünftige Beziehung auf die selbe Art endet, wie diese, dann habe ich jetzt schon Angst davor. Das ist sicherlich keine gute Voraussetzung für eine neue Liebe (die ich mir jetzt auch noch nicht vorstellen kann). Du hast ja schon mehrere Beziehungen hinter dir. Konntest du die, von dir beschriebenen, bitteren Beziehungsenden wirklich ausblenden ohne dass diese Erfahrungen sich negativ auf deine Beziehungen auswirkten?

17.03.2017 17:34 • #105


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