1943

Meine Frau kann nicht mehr mit mir reden

Eremit
Zitat:
Wie hat sie darauf reagiert?

Gar nicht ... wie seit fast einem Jahr ... immer wieder nur Ich weiß nicht warum ich nichtmehr mit dir reden kann

Zitat:
Wenn Du am WE nicht arbeiten musst, dann hast Du bald viel Zeit mit Deinem Kurzen - es ist fast WE

Leider habe ich morgen noch eine Mittagsschicht ... aber manchmal lassen Oma und Opa ihn wenn er keine Schule hat Abends noch wach bleiben damit Papa ihn ins Bett bringen kann, vielleicht werde ich ja gleich noch überrascht.

Zitat:
Mit Deinen Eltern kannst Du nicht wirklich reden, weil die nicht viel von Deiner Frau halten, oder?

Nein ... meine Eltern sind keine große Hilfe. Meine Mutter ist nicht ganz zuletzt ein Grund warum meine Frau sich hier nicht richtig wohl fühlt.
Und jetzt wollen sie nur von mir hören wie recht sie doch die ganze Zeit gehabt hätten usw ... ich habe bei allen Streitereien immer zu meiner Frau gehalten und wäre für sie dazu bereit gewesen meine Eltern vor die Tür zu setzen und ich bin auch jetzt nicht dazu bereit schlecht über sie zu denken ... habe aber nicht wirklich die Kraft derzeit noch für sie zu kämpfen, also gehe ich weil ich ihnen bestimmt kein Recht geben werde. Ihnen Recht zu geben würde nur bedeuten das die ganze Ehe eine Lüge war und das kann, will und werde ich nicht glauben.

Ich will die ganzen schönen Erinnerungen ja auch gar nicht vergessen, ich will wieder damit Leben können .... Meine Frau zu hassen wäre bestimmt leichter. Eine schöne Erinnerung musste man sich doch erarbeiten, sowas schmeißt man doch nicht einfach weg nur weil es weh tut.

19.02.2016 21:58 • #31


O
Na, wäre schön, wenn Du Deinen Kleinen noch knuddeln und ins Bett bringen könntest. Mach doch auch den morgigen Abend schon mal klar.

Ist aber auch keine grosse Hilfe, wenn die Eltern jetzt mit diesem Hättest Du nur auf uns gehört-Ding kommen
Natürlich hast Du zu Deiner Frau gehalten - könnte mir bei Dir auch gar nichts anderes vorstellen.

Ach Eremit, ich weiß nicht, ob es leichter wäre, würdest Du Deine Frau hassen. Hass ist kein schönes Gefühl und kostet nur unnötig Kraft.

Gib Dir einfach Zeit, den ersten Schock zu verarbeiten.

Liebe Grüße und gute Nacht

19.02.2016 23:40 • x 1 #32


A


Meine Frau kann nicht mehr mit mir reden

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Eremit
So, Zuhause
Der Kleine hatte versucht wach zu bleiben und ist auf dem Sofa eingeschlafen ... hab ihn grad ins Bett getragen und mich dann noch an den PC geklemmt.

Grad ne Jogginghose und ein frisches T-Shirt aus dem Schrank gezogen aus dem Regal wo die Klamotten liegen die man nur Zuhause vorm Fernseher anzieht, angezogen, Mickey Mouse ...

Bumms die Erinnerung an den Tag im Disneyland Paris als wir das Shirt gekauft hatten. Es war ein toller Tag und sonnig, und ich hatte kein Shirt unter dem Pullover, konnte den Pulli nicht ausziehen und mir war warm, da hat sie mir aus dem Souvenirshop dieses Shirt gekauft und mich aus Spass den ganzen Tag drüber aufgezogen ...

Manchmal trifft es einen echt unvorbereitet

19.02.2016 23:55 • #33


Chrisi
Hallo Eremit,
ich habe mit großer Anteilnahme mir alles durchgelesen und ich muss sagen , du wirst erwachsen !
Du warst verklemmt, wolltest Single sein , keine Sorgen, machen was du wolltest.
Aber das Leben ist auch zu dir gekommen. Einfach über die Liebe, die Biologie.
Ihr habt schöne Jahre gehabt und ihr seit mit Nachwuchs belohnt worden. Weil Menschen sich verändern ist es auch bei euch zu Veränderungen gekommen.
Seit 2014 war der Zustand der Ehe immer mehr am bröseln. Gut, das es nicht noch 10 Jahre so anhalten wird. Das würde kein Mensch aushalten. Mutig das deine Frau es einfach anspricht.
Natürlich ist die Situation schrecklich aber du meisterst sie gut. Wir sind alle hier froh über dieses Portal. Niemand konnte für sich so einen Seelenschmerz vorstellen. Ich fand meinen für mich traumatisch ! Rückwärts betrachtet kann ich heute sagen - es wurde anders als vorher aber nicht schlechter.
Euer Sohn wird größer, er wird euch inspirieren, neues Leben und Denken euch vermitteln. Du als alleinerziehende Mutter wirst mehr belohnt werden als es je ein Freund hätte machen können. seine Mutter wird mit Stolz ihn betrachten. Du wirst die Freunde deines Sohnes kennenlernen, vielleicht deren Mütter. Du wirst ein viel reicherer Single sein als du warst ! Du bist jetzt schon ein großzügiger, offener Mensch. Unterstütze deinen Sohn Freunde zu finden und zu empfangen und ihr seit nicht allein. Begleite ihn ins Leben. Ich weiß wovon ich spreche. Deine Frau geht ihren Weg. Nimm ihr Angebot mit offenen Herzen an, wenn sie sich finanziell an der Erziehung des Sohnes beteiligen möchte. Sie will dich ja nicht alimentieren. Leg das Geld auf ein Konto und nutz es später für die Ausbildung eures Sohnes. Wer weiß wie lange jeder nur von euch lebt ?! Ja, ich bin schon über 60. Da ist der Erfahrungsschatz größer !
Bewahrt euch den Frieden Mutter, Vater, Sohn. Die Ehe ? Es gelingt nicht alles im Leben. Aber schlecht habt ihr es nicht gemacht. Jeder hat das gegeben was ihm möglich war.
Ich hoffe meine Worte können dich trösten, dir eine Perspektive zeigen, dir Hoffnung machen, dass nach dem seeelischen Chaos der Himmel wieder aufreißt. Nichts ist verloren - es ist nur das Leben was gemeistert werden muss. Aber du hattest ja die Meisterschule besucht ( grins)
Alles Liebe für dich ! Nein, für euch.
Chrisi

20.02.2016 00:14 • x 2 #34


Eremit
Vielen Dank Chrisi für diese Worte.
Ich muss zur Zeit einfach sehr aufpassen meinen Sohn nicht zu überladen ... Er fängt grade an endlich Freunde zu finden und da muss ich einfach einen Schritt zurücktreten und ihn machen lassen.

Einen neuen Weg finden, ja, das muss ich. Das Ziel an sich kenne ich schon ... wieder mit mir alleine glücklich sein und natürlich meinem Sohn eine unvergessliche Kindheit zu bereiten.

Momente wie unser letzter Abend auf Fuerteventura letzten Herbst (der erste Urlaub den mein Sohn und ich alleine unternommen haben) als mein Sohn plötzlich anfing zu weinen weil er nicht mehr nach Hause wollte zeigen mir das ich meinen Job nicht ganz schlecht mache und geben mir auch viel Bestätigung und Kraft aber die Verantwortung alleine dafür Sorgen zu müssen seine Kindheit mit schönen Erlebnissen und Erinnerungen zu füllen ist gewaltig.

Eigentlich möchte ich einfach mal wieder nur zufrieden, und glücklich sein mich zurücklehnen können und mir sagen ... alles ist in Butter du musst dir keine Sorgen machen.

Einfach wieder irgendwo ankommen ....

20.02.2016 00:43 • x 1 #35


Chrisi
Eremit,
Hab Geduld mit dir. Drucke mal dein Thema aus. Nach einer Woche lies es nochmal durch und dann wieder später noch einmal......So siehst du am Besten welchen Fortschritt du gemacht hast.
Eine Trennung ist furchtbar. Welche Bandbreite an Gefühlen doch die Natur in uns angelegt hat ?!
Sleep, well
Chrisi

20.02.2016 00:59 • #36


F
Lieber Eremit.

Ich empfinde das Leben manchmal so,als schreite man unermüdlich durch Räume.Immer wieder,in unterschiedlichen Zeitabständen,schliessen sich Türen,öffnen sich neue Türen....
In manchen Räumen ist es licht und warm,man fühlt sich gut und wohl;man darf rasten und verschnaufen....möchte diesen Raum nicht mehr verlassen.....aber die Reise geht weiter,ins Ungewisse,manchmal ins Dunkel....die letzte Tür ist schon geschlossen und die neue Tür noch nicht geöffnet/in Sicht....es gibt sie,diese dunklen Räume,man friert,man ist orientierungslos,alles erscheint wenig einladend und fremd....man bekommt Angst,wird vielleicht panisch,sucht verzweifelt nach der sich öffnenden,neuen Tür....und wie durch ein Wunder öffnet sie sich eines Tages...und man schreitet voran,lichtscheu und müde,skeptisch und zaghaft....aber die Sonne strahlt einem entgegen,alles glänzt,funkelt....ein Raum,schöner noch als der vorherige....er ist da,war immer da,es war nur noch nicht an der Zeit,ihn zu betreten,ihn zu geniessen.....sich in ihm ein neues Zuhause zu schaffen...mit neuen Möbeln und frischer,bunter Wandfarbe...

Du WIRST von ganz allein in deinen neuen Raum gelangen,habe Vertrauen,sei mutig und nimm vorübergehend einfach die kurzzeitige Dunkelheit an....im Wissen,dass deine nächste Tür sich öffnen WIRD(!) und du vom Leben erneut überraschtwirst,im positiven Sinn!

Kein Raum unseres Lebens ist umsonst oder überflüssigerweise durchwandert und von uns bewohnt worden!Keiner! Aber das Leben ist nunmal nicht statisch,nichts ist für die Ewigkeit,nichts bleibt immer,wie es ist.Und das ist gut so.Das ist Entwicklung.Und die ist nötig um zu wachsen,zu reifen,zu werden,wer wir sind und sein wollen!

Alles ist gut! Alles hat Sinn und mögen wir ihn manchmal auch nicht erkennnen....
Das ist das pure Leben,wach und in Bewegung.

Alles Gute für Dich und deinen Sohn.Und nat.deine Ex. Behalte einfach alles in Erinnerung,wie es war.
Wertvoll.Nun kommen andere wertvolle Erfahrungen und Situationen auf dich zu.Freu dich darauf!

20.02.2016 01:08 • x 3 #37


H
Ich würde hier gerne noch etwas anbringen, weil es noch nicht genannt wurde. Gehe bitte zur Caritas oder zu Pro Familia, und scheue auch nicht davor zurück, Dir vom Hausarzt eine Kurz-Zeit-Therapie verschreiben zu lassen.
Du hast da eine ganz schöne Geschichte am Start, vor allem, weil auch deine Eltern involviert sind, die Dich meiner Meinung nach etwas ausnützen. Auch wenn Sie auf deinen Sohn aufpassen. Aber andere Eltern machen das auch, und zahlen aber ihre eigene Miete. Falls Sie wenig Rente bekommen, gibt es evtl die Möglichkeit, Wohngeld oder so zu beantragen.
Es gibt viele Beratungsangebote, und Selbsthilfegruppen für Scheidung und alleinerziehende Eltern, da sitzen lauter Leute wie Du.
Soviele Menschen sind schüchtern, und tun sich schwer mit neuen sozialen Kontakten. Aber wenn Du jetzt alles alleine durchstehen willst, wird das nicht besser werden.
Suche Dir auch bitte einen Anwalt, nur einfach mal zur Beratung, und ich würde Euren Sohn auch nicht bei Ihr lassen, wenn er schon geweint hat, wie Du es geschrieben hast.

20.02.2016 23:33 • x 1 #38


Eremit
Oh, das mit dem weinen ist vielleicht falsch rübergekommen .... er hat geweint weil er den Urlaub so schön fand und darum nicht nach Hause wollte. Entschuldigung für die unglückliche Beschreibung.

Mein Sohn liebt seine Mama und ist seit einem Jahr schon traurig darüber das sie so wenig Zeit für ihn hat. Er nimmt auch jede Möglichkeit wahr bei ihr zu sein, morgen zum Beispiel wird er erst wieder Vormittags mit zu Mama ins Restaurant fahren wie er es jeden Sonntag darf.

Was meine Eltern angeht ... schwierig ... ich bin zur Zeit vollkommen auf die beiden angewiesen, ohne sie wäre das jetzt im Augenblick unmöglich zu stemmen. Und auf eine vorsichtige Anfrage hin ob sie sich denn wieder an den kosten hier beteiligen werden wenn meine Frau erst einmal ausgezogen ist haben sie zumindest positiv reagiert ...

Es ist ja nicht so als müssten wir jetzt hungern oder so. Ich verdiene gut, rauche nicht, trinke nicht und gehe auch nicht aus ... es reicht schon irgendwie ich kann halt keine großen Sprünge machen denn als ich das Haus damals gebaut habe hatte ich halt mit vermietetem Teil gerechnet ... Wenn ich erst den Wagen verkauft habe den ich meiner Frau geschenkt hatte und den sie mir nun zurück gibt dann habe ich auch wieder ein bisschen mehr Wind unter den Flügeln.

Ich bin grad noch immer vollkommen durch den Wind, finanzielles zu Regeln fehlt mir im Augenblick absolut die Ruhe.
Hier hat sich ja noch nichts geändert, meine Frau kommt immer noch jeden Abend nach Hause und schläft auf dem Sofa. Wenn ich jetzt einen Anwalt einschalte fürchte ich einfach das ganze zu eskalieren, ich wollte sie erst einmal in Ruhe ausziehen lassen, dann soweit zur Ruhe kommen das ich die Trennung vollkommen akzeptiert habe und ihr wieder sachlich gegenübertreten kann, und dann mit ihr zusammen unsere Ehe abwickeln.

Sie hat immer wieder beteuert: Sie will nichts ! Sie will sogar für meine Eltern die Miete zahlen ...

Was meine sozialen Kontakte angeht ... ja, das Problem muss ich auch irgendwann angehen, sobald ich mit mir selbst im reinen bin.

Einen Schritt nach dem anderen ...

21.02.2016 01:32 • #39


G
Guten Morgen! Ich finde, du reflektierst unheimlich gut und ich bin überzeugt, dass du das ganze gut verarbeiten wirst.

Bzgl. deiner Eltern / Babysitter. Sehr teure Babysitter, wie ich finde.

Ich war allein erziehend, als meine Kids 5 Jahre und 16 Monate waren. Ich habe nicht Schicht gearbeitet, hatte aber trotzdem Arbeitszeiten wo eine Kita schon zu hatte. Mir hat das Jugendamt eine Tagesmutter vermittelt. Das wäre auch eine Option für dich.

Auch würde ich deine Frau nicht aus dem Thema entlassen. Sie ist Mutter und muss ihre Arbeitszeiten dann halt so anpassen, dass sie den Sohn auch betreuen kann.

Deinen Eltern würde ich sehr direkt sagen, dass du die Mietzahlungen brauchst. Würde da auch nicht lang diskutieren. Und nicht erst ab irgendwann, sondern ab dem nächsten Ersten.

Auch wenn du momentan mehr mit dem emotionalen beschäftigt bist, regel die finanziellen Dinge. Den Kredit, den du für deine Frau laufen hast - auf sie umschreiben, so dass du komplett aus der Nummer raus bist. Schöne Erinnerungen hin oder her, beim Geld hört die Freundschaft auf und mancher Partner war nach der finalen Trennung nicht mehr wieder zu erkennen.

Du hast Verantwortung für deinen Sohn, daran musst du denken, nicht an die Befindlichkeiten eines Ex-Partners.

Ich weiß wie schwer das ist, es sieht so häßlich aus, wenn man die finanziellen Dinge regelt, aber aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, es ist nötig.

Meine Kids sind mittlerweile 16 und 12 und ich möchte behaupten, ich hab meinen Job gut hinbekommen. Man schafft alles. Glaub es mir.

VG Grace

21.02.2016 09:48 • x 2 #40


Eremit
Im Augenblick ist es ja so das sich das Leben meines Sohnes gar nicht ändern würde, seine kleine Welt würde komplett so bleiben.
Oma und Opa kümmern sich wenn Papa arbeiten ist, einmal die Woche geht er zu Mama ins Restaurant ... er würde es wahrscheinlich vorerst nicht einmal merken wenn mein Frau auszieht.

Diese Normalität für den Kleinen ist mir total wichtig, und wenn der Preis dafür ist das ich ein wenig meine finanzielle Flexibilität aufgeben muss, dann werde ich diesen Preis auch zahlen.

Ich könnte meine Frau anhalten sich nun auch mehr um unseren Sohn zu kümmern, was darauf hinauslaufen würde das sie ein Kindermädchen einstellt welches sich dann kümmert. Zu wissen das mein Sohn jetzt bei einer Fremden ist würde mir aber auch nicht helfen ...

Finanziell alles zu regeln ist nicht so einfach: Den Kredit hätte meine Frau ja so gar nicht bekommen, also kann ich ihn auch nicht einfach umschreiben.

Das allerletzte was ich jetzt möchte ist das die Sache unschön wird .... erst müssen die Emotionen weg bevor man dann sachlich über alles reden kann und die Dinge regeln kann.

Mein Sohn ist jetzt mit meiner Frau im Laden ... ich werde jetzt wieder ins Fitnessstudio fahren und mich vollkommen verausgaben, wenn ich so richtig fertig bin, das sind zur Zeit die einzigen Minuten wo es mir gut geht.

21.02.2016 13:12 • x 1 #41


H
Guten Abend Eremit,
du sollst keinen Anwalt einschalten, sondern dich vom Anwalt beraten lassen. Ist ein großer Unterschied.
Jetzt ist dein sohn noch klein, je älter er wird, desto teurer wird er. Lass deine Frau nicht aus ihrer Verantwortung.
Du hast damals ihre Schulden abbezahlt und hast jetzt wieder einen Kredit für sie aufgenommen. Auch wenn sie jetzt die Raten des Kredites zahlt, ist es rechtlich dein Kredit. D.H. zahlt sie nicht mehr, bist du dafür haftbar.
Sicher dich vorher ab. Es muss nichts passieren, aber es KANN

21.02.2016 22:05 • x 2 #42


Eremit
Ich werde die nächsten Tage mal die Nummer eines alten Freundes raussuchen, der ist Anwalt. Ist zwar unangenehm mich gleich mit so etwas bei jemandem zu melden mit dem ich gute 5 Jahre nicht geredet habe aber wahrscheinlich der beste Weg um meiner Frau nicht das Signal zu senden das ich das ganze eskalieren lassen will.

21.02.2016 22:23 • #43


Eremit
So, da bin ich wieder ...
Zwei Wochen sind nun rum seit dem Ende meiner Ehe.

Die Situation zuhause ? Unverändert. Meine Frau vegetiert noch immer auf dem Sofa, kommt spät Nachts nach Hause, wie immer. Allerdings weiß ich jetzt das sie auf Wohnungssuche ist, sucht eine große Wohnung weil sie mit ihrem Bruder zusammenziehen will. Bis dahin ? Stillstand !
Sie hat mir angeboten jetzt schon bei ihrem Bruder zu wohnen falls es mich stört ... ich hab ihr die Entscheidung selbst überlassen.

Der Kindergeburtstag vor dem ich so Angst hatte war Ok. Für meinen Sohn war es der tollste Tag seinen Lebens , seine Welt hat sich ja noch immer kein bisschen verändert, vielleicht kriegen wir es ja hin das er die Trennung gar nicht realisiert ? Das wäre zur Zeit mein allergrößter Wunsch. Auf jeden Fall hat meinem Sohn sein riesige Feier super gefallen und er lief die ganze Zeit Hand in Hand mit seiner großen Liebe da rum (Mit 8 ! )
Für mich war der Geburtstag ein Rückschlag. Meine Frau war natürlich auch da, und ich habe sie seit der Trennung das erste mal wieder gesehen ... sie spricht mich auf Kinofilme an und solche Sachen als wäre nie etwas gewesen ... ich habe nur gesagt: Tut mir leid, ich kann das jetzt noch nicht und bin die Kinder fotografieren gegangen. Offensichtlich ist die Trennung für sie vollkommen emotionslos ...sie hat sich wahrscheinlich schon vor längerer Zeit getrennt es mir nur nicht erzählt.
Was ich bei der Feier für mich gut fand:
1: Mein Sohn war glücklich !
2: Mein Sohn war sehr glücklich !
3: Meine Frau hat den ganzen Tag auf der Geburtstagsfeier wieder nur mit ihrem IPAD rumgespielt, so wie die letzten Jahre. Dieses Verhalten macht mir sehr deutlich was ich auf keinen Fall zurückhaben möchte.
4: Meine Frau hat sich ihre langen Haare abgeschnitten die ich immer so geliebte habe und trägt nun eine vollkommen unmögliche Frisur ... Ich würde ganz brutal sagen: Sie sieht richtig doof aus ..... das hilft beim loslassen.

Als ich am Abend das erschöpfte Knäuel ins Bett gebracht habe und noch ein paar Minuten bei im gelegen habe ging es mir aber schon wieder besser. Danach noch 2 Stunden Fitnessfolter und ich ging wieder stärker aus dem Tag raus als ich reingegangen bin.

In letzter Zeit erlebe ich wieder viel öfter kleine Rückschläge die aber schnell vorbeigehen und mich in Summe am Ende wieder etwas weiter bringen. Ich spüre noch immer einen leichten Stich wenn meine Frau Abends mal nicht nach Hause kommt, lerne aber immer besser mit Gedanken umzugehen das mich das nun nichts mehr angeht.

Es passiert mir nun immer öfter das ich Pläne mache wenn sie denn ausgezogen ist: Wie verkaufe ich die Autos, Welche Bilder hänge ich auf, wann und wie regeln wir die Scheidung ? ... noch nichts konkretes, aber diese Gedanken beginnen nun langsam im Hinterkopf Form anzunehmen.

Bin die letzte Woche zwei mal in den Ruhrpark gefahren um im UCI den Spätfilm zu sehen (habe ich früher auch manchmal alleine getan !). Einmal war ich recht früh da und bin dann allein noch durch das menschenleere Ruhrpark Einkaufzentrum spaziert.
Dieser Spaziergang hat ein paar alte Erinnerungen wachgerufen weil wir dort mit unserem Sohn früher öfter mal einkaufen waren (Wegen dem Toys r Us !). Ich muss aber sagen: Es bringt mich weiter. Ich habe die Einsamkeit umarmt und irgendwie hat sie mich zurückumarmt. Ich will damit sagen: Ich hatte zwar melancholische Gefühle, aber trotzdem mochte ich die Einsamkeit wie ich sie früher auch mochte, Vielleicht schaffe ich ja die Grätsche das ich gerne einsam bin und trotzdem irgendwann wieder jemand in mein Leben lassen kann.
Auf jeden Fall hat es mir gefallen diese deprimierende Einsamkeit und mich auf meinem Weg auch wieder weiter gebracht, das werde ich bestimmt noch öfters machen. Leere Flughäfen, Leere Einkaufzentren usw. ich mag solche Orte

Körperlich ?
Nun ja, der viele Sport zeigt natürlich Resultate, gute wie schlechte: 4 Kilo sind nun weg ... nicht übel für 2 Wochen aber die Muskeln schmerzen schon ganz schön ... ich müsste ein wenig herunterfahren, will es aber nicht, ein paar Tage wird mein Körper dieses Pensum wohl noch mitmachen müssen.

Der Rückschlag am Geburtstag meines Sohnes hat mir gezeigt das ich mich auf jeden Fall wappnen muss, denn der Tag an dem sie auszieht wird garantiert noch einmal schwer, aber ich nehme mir fest vor mich darauf vorzubereiten.

Wenn der ganze Prozess der Heilung als Weg anzusehen ist würde ich sagen
Nach 1 Woche: Wieder aufgerappelt und die Schuhe gesucht
Nach 2 Wochen: Ich habe nun die Schuhe und die Jacke an, stehe an der geöffneten Tür und suche nach der Richtung in die ich losgehen möchte.

.... to be continued .....

27.02.2016 08:29 • x 1 #44


Eremit
Wieder ist es Freitag ... 3 Wochen sind nun rum seit dem Ende meiner Ehe, Zeit für ein Update

In dieser Woche habe ich gefühlt riesige Fortschritte gemacht, denke ich derzeit an die Trennung und die Zeit davor berührt es mich zwar noch, aber es trifft mich nicht mehr.

Traurige Gedanken überkommen mich eigentlich nur noch wenn ich an gemeinsame Zukunftspläne denke die nun niemals ausgeführt werden.
Was mich noch immer traurig macht ist die Tatsache das mein Sohn nun nicht mehr in einer intakten Familie leben wird, egal wie wenig er von der Trennung mitbekommt. Selbst wenn ich irgendwann wieder eine Frau an meiner Seite haben sollte, egal wie sehr sie meinen Sohn akzeptiert, es wird immer etwas anderes bleiben. Das ist es was mich derzeit am meisten beschäftigt.

Ich habe die vergangene Woche ausgiebig genutzt um Wunden aufzureißen, habe viele Plätze besucht die ich mit unserer Ehe verbunden habe und mir viele Fotos angesehen ... und es wurde immer weniger schlimm bis es fast gar nicht mehr weh tat, hier und da ein kleiner Stich, aber keine echten Rückschritte.
Warum ich mir das antue ? Ich habe ein Loch in der Seele und das muss von innen heilen.
Ich lebe viel in Erinnerungen und für mich macht es wenig Sinn diese zu verdrängen denn früher oder später würden sie mich so oder so einholen. Es ist als ob eine tiefe Wunde Oberflächlich verheilt und tief drinnen weiter blutet und bei der kleinsten Berührung wieder aufbricht.
Also habe ich mich in dieser Woche diesen Erinnerungen gestellt. Ich hatte erwartet mich im Schmerz zu suhlen, der ist aber zu meiner deutlichen Überraschung weitestgehend ausgeblieben.

Seltsam war es zum ersten mal im Lieblingsrestaurant meiner Frau alleine zu essen ... ich war noch nie in meinem Leben in einem richtigen Restaurant alleine essen , na ja vielleicht sollte ich mich nun daran gewöhnen.

Überlege viel warum ich mich schon so weit auf meinem Weg fühle.

Ob ich unbewusst nach dem letzten Jahr mit der Beziehung schon abgeschlossen habe ?
Bin ich noch immer unter Schock und merke es nicht ?
Redet sich mein Unterbewusstsein ein es wäre alles noch ganz normal weil meine Frau noch immer wie gewohnt auf dem Sofa schläft und sich nichts verändert hat ?

Ich habe keinen Schimmer. Ich hoffe das Beste, rechne mit dem Schlimmsten und versuche weiterhin mit der Beziehung meinen Frieden zu schließen und mich für den Tag des Auszuges zu wappnen, mehr kann ich so oder so nicht tun.

Ich glaube heute habe ich meine Frau zum ersten mal aus dem Konzept gebracht.
Sie lässt sich ja nicht davon abhalten mich nun wie einen Freund zu behandeln und ruft mich derzeit öfter an als das ganze letzte Jahr um alles mögliche zu klären. Es ging darum dass das Kindergeld nun auf mein Konto überwiesen werden soll, und ich hatte sie gefragt ob sie nur das Konto, oder auch den Namen des Empfängers geändert hat. Auf die Frage Warum habe ich ich nur gesagt:Wenn wir uns scheiden lassen muss ich der Kindergeldempfänger sein um Steuerklasse 2 eintragen zu können .... Die Tatsache das ich dahingehend bereits informiert war und auch von Scheidung gesprochen hatte hat sie tatsächlich irritiert.
Das war bestimmt keine Absicht, oder geplant, zeigt mir aber das sie diesen Weg noch nicht wirklich zuende gedacht hat.

Körperlich bin ich ziemlich hinüber. Der tägliche Sport zeigt deutlich Abnutzungserscheinungen, Knie tun weh, jeder Muskel schmerzt, und ich habe es echt geschafft mir mit einer Kurzhantel eine Beule zu verpassen. Aber da muss mein Körper auch weiterhin durch. Anfangs brauchte ich das hohe Sportpensum um mich zu betäuben, inzwischen fühle ich mich danach .... gereinigt .... keine Ahnung wie ich das ausdrücken soll. Ich bin körperlich völlig platt, fühle mich matt aber mein Kopf fühlt sich an wäre ein Eiswind durchgefegt ... leer, klar, wach, frisch ... gut einfach.

So langsam wird es für mich Zeit mich zu orientieren ... wo will ich hin, wie will ich in Zukunft sein.

Um die Metaphern der letzten Wochen zu nutzen:
1. Woche: freier Fall
2. Woche: Ich habe angefangen mit den Armen zu rudern
3. Woche: Der Fallschirm ist offen, nun muss ich sehen wo ich landen möchte.

Ich wünsche euch nun allen eine gute Nacht ... ich habe wichtige Dates am Wochenende. Morgen mit meinem Sohn den ganzen Tag schwimmen, und Sonntag mit dem Kleinen ins Kino in Zoomania ... und natürlich Sport, Sport, Sport.

05.03.2016 01:02 • x 1 #45


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