Ich empfinde mich keineswegs Infantil,weil ich unsere Ehe als eine sehr verbindliche Form der Beziehung empfand. Liebe und Vertrauen waren die Voraussetzung, warum wir es taten, unsere Kinder und die damit gemeinsame Verantwortung ebenso, unsere Intimität nicht mit Dritten zu teilen, Freude, Ängste und Nöte mitzuteilen, dem andren Freiheit und Unterstützung zu gewähren, Ehrlichkeit, Loyalität und Integrität, ebenso wie finanzielle Verpflichtungen gemeinsam zu übernehmen, dieses Versprechen haben wir uns gegeben offiziell und auch miteinander.
Für mich war das stets wichtig, verbindlich .
Da finde ich mich eher sehr erwachen, denn es bedeutet auch, sich zurückzunehmen, Kompromisse zu finden und einzugehen, die man alleine nicht getan hätte, weil man den andren liebt und das gemeinsame Wohl im Auge hat. All das kann man auch ohne Ehe tun, wir beide haben uns aber für die Ehe ausgesprochen und für nichts anderes.
An keiner Stelle habe ich unsere emotionale Verbindung darauf reduziert.
Im Gegenteil genau deswegen habe ich mich gefragt, ob er nicht in der Zeit der Affäre seiner Geliebten nicht näher war, da er hier sein Bett und sein Herz teilte.
Mein Schmerz liegt in seiner Unehrlichkeit, dass ihm das alles nichts mehr bedeutet hat, im Lügen. Mein Schmerz ist keineswegs mein sogenanntes Unvermögen nicht verzeihen zu können.
Ich habe all das so mit ihm besprochen und er hat es so verstanden wie ich, ebenso wie ich verstanden habe, wo er sich und uns verloren hat. Wir sind im Trennungsprozess. Im neuen Jahr zieht er in das kleinere Haus. Die Vermietung dort wird aufgehoben.
Er hat es seiner Geliebten mitgeteilt. Sie schreiben wieder viel und es scheint ihn glücklich zu machen, dass sie da ist.
Ich ziehe mich emotional zurück und bin im Moment noch sehr unbeweglich im Denken und Handeln.
Ich empfinde mich weder anmaßend noch infantil. Solchen Gedanken mag und will ich auch nicht folgen. Diese Perspektive ist leider nicht hilfreich für mich.
17.12.2021 21:23 •
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