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Meine Trennung - wie kann ich loslassen?

A
Mal in die Runde ein ehrliches DANKE!
Danke dass ihr euch die Zeit nehmt, die Mühe macht hier mitzulesen, mitzudenken, mitzuhelfen.
Und ihr helft! Der heutige Tag ging weitestgehend ohne Tränen. Und das obwohl oder gerade weil? ich mich durch den Thread recht intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt habe.
DANKE EUCH!

07.11.2018 23:04 • x 7 #46


Femira
Zitat von AlfredENeumann:
- Negativliste:
Nein. Was ist das?

Wenn wir lieben, ist der Partner auf einem Thron. Wenn dieser sich trennt, wird er meist noch mehr erhöht. Da muss er/sie runter. Schreib mal auf, was dir an der Beziehung nicht gut fandest. Ich musste mir dazu vorstellen, dass er wieder vor der Tür steht und ich die WAHL habe...anders ging es nicht. Geht auch nicht darum, OB du deshalb Schluss gemacht hättest, sondern wirklich nur sie von diesem Thron es war alles toll runterzubekommen.

Zitat von AlfredENeumann:
Mein Probleme dabei waren, dass pro und contra imho mehr über mich und mein wertesystem sagt, als über sie

Verstehe ich nun nich. Es geht doch nur um dich und dein Wertesystem! Geht doch auch nicht darum, dass du sie beurteilst, sondern nur dass du dir bewusst machst, dass du die Beziehung auch nicht nur toll fandest. Thron-Sache

Zitat von AlfredENeumann:
Liebesbrief an mich? No way.

Dann erst recht! Menschen mit gutem Selbstwert kommen schneller über eine Trennung hinweg als andere. Das ist eine ganz wichtige Arbeit. Schreib auf, warum du ein toller Mann bist. Beginne mit Stichpunkten. Ich fang an:

- Du hast einen coolen Humor (Mad-Nick)
- du schreibst sehr eloquent
- du bist reflektiert
- du bist emphatisch
- du bist stark (was du im Liebeskummer alles hinbekommen hast-wahnsinn)

und jetzt du

07.11.2018 23:18 • x 7 #47


A


Meine Trennung - wie kann ich loslassen?

x 3


M
Femira, du hast das Gummiband vergessen
immer wenn du an sie denkst, das Gummiband am Handgelenk hochziehen und schnalzen lassen, geht auch virtuell

08.11.2018 05:44 • x 4 #48


Z
Als kein Geld mehr da war und Du Depressionen bekamst warst Du für sie unwichtig. Tolle 'Liebe'.

08.11.2018 10:04 • x 3 #49


A
Von außen betrachtet und mit Blick auf die hevorgestellten Topics kann leicht der Eindruck entstehen dass das von ihrer Seite aus keine Liebe war. Doch ich weiss, dass sie da war. Auf beiden Seiten. So schlecht ist meine Wahrnehmung nicht.
Ich weiss ja wie die 4,x Jahre vorher waren. Was sie alles gegeben hat und hier einfach nur nicht niedergeschrieben ist, weil ich a) das nicht bis in's Detail erzählen mag und werde und b) es letztlich auch egal ist.

Sie scheint mir etwas vorzuwerfen. Sie ist enttäuscht. Ob es war dass sie mich nicht aus der Depression reissen konnte? Ich vermute es, denn sie benimmt sich, als sei sie die Verletzte. Die letzten Onlineposting von ihr, die ich sah waren unvergesslich sein ist rache genug und tränen kehren eines tages zum verursacher zurück. Am gleichen Tag hat sie unsere Beziehung und alle Fotos rausgelöscht. Wenn ich gewusst hätte, was sie mir vorwirft, ich hätt ja dran arbeiten könnenwollen.
Unsere Kommunikation war wohl sehr viel schlechter als von mir eingeschätzt. Da hab ich inzwischen einen sehr kritischen Blick drauf. Auf beide Seiten.

Fakt ist, dass die Liebe zu mir in der schwierigen Zeit soweit abgeklungen war (oder auch einfach nur nicht/nie vorhanden? - es macht keinen Unterschied) dass es ihr eben nicht mehr möglich war/schien das durchzustehen.

Liebe stirbt ab, wenn man sie nicht pflegt. Wenn es je Liebe war (was ich ja glaube und ihr eher nicht) sind die Gründe warum sie nicht durchhielt, daher wohl eher vorher zu suchen. Als dann noch auf meiner Seite die Schwierigkeiten dazu kamen, war es halt nicht weit her mit dem Durchhalten. Doch da sie eben so sch* kommunizierte, ist die Suche nach ihren Gründen ein solches Stochern im Trüben... ich versuche das zu lassen, In mich, auf mich zu schauen. Ich schrieb es in einem anderen Thread - der eigene Schmerz ist so groß, dass ich mich lieber mit ihr beschäftig(t)e, als mit mir. Doch auch das ändert sich. Sie wandert langsam, in ultra-slow-mo aus dem Fokus.

So langsam entwickelt sich in mir ein es ist egal. Sie hat entschieden und der Verlust ist beidseitig.
Auch wenn sie das so nicht wahrnimmt, und ich mich damit noch echt schwer tue. Doch ein treuer liebendes Herz als meines wird sie nur schwer finden. Da bin ich mehr recht sicher.
Ich habe die Chance daran zu wachsen und ich will diese Chance wahrnehmen. Am Ende der Geschichte - so hoffe ich, daran arbeite ich - werde ich gestärkt daraus hervorgehen. Sie wächst nicht, wechselt warm und nimmt ihre Schwächen mit in die nächste(n) Beziehung(en). Mit mir war die längste Beziehung die sie je hatte. Sie wird weiterhin abhauen, wenn es schwierig, langweilig, was auchimmer störte? wird und in's nächste Bettlein hüpfen. Mir soll's egal sein. Ist ihr Leben.
Aktuell wünsch ich ihr dass sie mal so abgeschossen wird. Dass sie mal durchmacht was ich durchmachen muss. Und auch dass sie dann daran lernt und wächst. Doch auch das ist letztlich egal, weil ich es nicht mehr mitbekommen werde, was Karma mit ihr macht.

Unter den gegebenen Fakten ist ein Revival völlig! ausgeschlossen. Darüber bin ich mir in der -mal wieder viel zu kurzen Nacht - klar geworden. Ob ich das durchhielte, wenn sie heute heulend vor der Tür stünde? Ich weiss es nicht. Doch gottseidank tut sie es nicht und mein Wille wird nicht auf die Probe gestellt.

Danke für Euren Input. Ich bin einen kleinen Schritt weiter weg von ihr. Die tiefen Phasen der Verzweiflung weichen und es gibt klitzekleine Momente von wer weiss wozu es gut war, ich schaff das. Das läuft nicht linear, die Rückschritte werden kommen, sind immer wieder vorhanden. Doch die Richtung ist eine gute. Weg von ihr und hin zu mir selbst. Und dann, irgendwann, vielleicht auch wieder mit einer passenderen Frau an meiner Seite. Doch das ist erstmal nicht das Ziel. Das Ziel ist meine vollständige Wiederherstellung und dann weiter zu wachsen. So weit wie möglich die Geschichte des Phönix nachzuvollziehen.
So prachtvoll werd ich wohl nie werden. Aber probieren kann und werde ich es.

08.11.2018 10:52 • x 8 #50


A
Ich bin diese Achterbahnfahrt meiner Gefühle so leid. Es war ein guter, ausgefüllter Tag. Es war ein guter! Tag.
Und der Abend ist wieder.. ein Absturz. Und ich dachte ich könnte nicht mehr so tief fallen, aber ..
Ich kämpfe dagegen an sie anzurufen ihr zu sagen schatz, komm nach Hause.

Wieso geht sie nicht aus meinem Kopf? Ich will sie da nicht mehr. Sie gehört da nicht mehr hin.
Sie hat mich verlassen, doch ihr Bild wohnt weiter in mir und lächelt mich an. Ich ertrage dieses lächeln nicht mehr.
Was soll das, frage ich meinen Verstand. Und das Herz antwortet. Ich bin so zerrissen. Herz und Hirn sollten im Einklang sein. Und sich nicht voneinander entfernen. Nicht gegeneinander arbeiten.
Da erwische ich mich wie ich doch wieder hoffe wo keine Hoffnung ist. Liebe, wo Gleichgültigkeit entgegenkommt. Mich sehne und auf Kälte treffe. Ich werd noch irre. Ich such nen Ausschalter für meine rasenden Gedanken und den schmerz in meiner brust.
Kaum einen Schritt voran, stürze ich rücklings wieder hinab. Wie ein Käfer auf den Rücken. Hilflos zappelnd, scheinbar die Realität nicht begreifend. Dass alles zappeln der welt ihn nicht wieder auf die Füsse dreht.
Der klitzekleine Sonnenstrahl am Horizont wird schon wieder von einem Tornado unerfüllter Sehnsüchte, hervorquellender Erinnerungen verschluckt. Ich schreib es mir hier von der Seele, wissend dass ich da durch muss.
Alles scheint surreal. Wo sind meine Motivation, meine Begeisterung für das leben hin? Wo meine Neugier, meine Lust auf neues, auf Erfahrungen? Wo sind meine Kraft und all das was mich mal ausmachte? Hat sie wirklich alles mitgenommen? Hab ich es ihr mitgegeben? Wo ist der Sinn weiterzumachen, wenn alles was man je wollte hinter einem liegt?
Es war nicht die erste Trennung. Die Trennung von meiner Ex-Frau war ebenfalls traumatisch. Bösartig. Doch das habe ich, trotz allem was sie mir antat, als ganzheitlicher Mensch durchstanden. Diesmal ist es anders. Ich zerbreche, setze mich zusammen und zerbreche wieder. Als würden Sisyphos und Prometheus in mir reinkarniert. Kaum wächst eine kleine Schicht über die Wunde, reisst sie wieder auf. Alle Ablenkung, aller Sport, alles was ich in den letzten 4 Monaten getan, versucht habe, scheint wirkungslos. Sinnlos.
Ich will keine Antwort auf den Post. Ich schreibe es hier, um.. warum eigentlich? ich hab keine antworten mehr. nur eine endlose kette von fragen die alle mit warum beginnen.
Warum war mal mein lieblingswort. es öffnete die tür zu neuen erkenntnissen neuen welten, neuen erfahrungen. heute abend ertrage ich es nicht mehr, dieses ständig kreisende warum.
Neben dem warum dröhnt ein zu spät durch meinen Kopf. in tausenden variationen. in allen lautstärken. zusammen bilden sie eine kakophonie die mich betäubt, lähmt. Bin ich verrückt? Ist das noch normal? Ich lese von so vielen starken menschen hier und komme mir so dumm, unbeholfen, hilflos vor. Schäme mich meines unvermögens nach vorne zu blicken und mich von ihr zu befreien. da draussen ist doch noch mehr, da wartet doch noch leben!
doch ich will es nicht mehr. Bin im wortsinn lebensmüde. Atmen. weitermachen, ohne sinn dahinter. mit klitzekleinen momenten der freude die dann wieder vom schmerz verschlungen werden. ich will diesen schmerz nicht mehr., er frisst sich durch mich. durch jede schutzschicht. legt mein innerstes frei und labt sich an allem was mich mal ausmachte.

Meine erste Liebe starb, bevor wir es leben konnten. Danach waren einige Frauen in meinem Leben. Eine Ehe. Eine Scheidung. Doch erst sie war wieder Liebe. Sie war das emotionalste Wesen dass mich je berührte. sie sass auf einmal hinter all den mauern und lächelte mich an. und es fühlte sich gut und richtig an. Sie war an einem Ort meiner Seele den ich selbst nie erreicht hatte, nie erreichen konnte. Erst sie. Es hat 35 Jahre gedauert, bis jemand diesen Platz in mir wieder freilegte. Ihn fand.
Es sprudelt aus dieser freigelegten Stelle. aber ich habe keine Kontrolle, keinen zugang. Wie ein schmerzgeysir.

ich hab keine ahnung ob ich noch normal bin. oder nicht besser in eine psychiatrische klinik gehen sollte und mich wegsperren lasse. ich bin am ende meiner kräfte, am ende meines, meiner selbst.
ihr müsst nicht antworten. Ihr braucht auch nicht den notdienst anrufen. ich tu mir nix an. suizid reicht nur den schmerz weiter. das habe ich viel zu oft erfahren. das mach ich nicht.

Vielleicht ergibt das für irgendjemanden hier (noch) einen sinn. ich werd es nicht nochmal lesen, nicht korrigieren. doch falls, wenn jemand einen sinn findet, sieht? Wenn jemand ne taschenlampe hat? Bitte mal kurz auf den weg leuchten?!

09.11.2018 00:41 • x 5 #51


E
Erzähl doch mal von Deiner Ehe!

09.11.2018 02:38 • #52


M
hallo alfred,

ich leuchte mal kurz an... ah, schon wieder aus.
und dieses dunkel bleibt auch noch ein paar monate. aber gaaaaanz langsam werden die batterien wieder gefüllt. das weisst du, momentan hast du nur jegliche kraft verbraucht. ich finde jedoch, dass du dich absolut toll mit deiner ex auseinander setzt. dies wird dir in den nächsten wochen ungemein helfen, bin ich mir sicher. auch wenn es dir noch so sch. geht und du die gesamte menschheit verfluchst. ein kleines licht flackert noch...es wird nicht erlöschen, sondern wieder heller erstrahlen.

09.11.2018 04:53 • x 3 #53


A
Guen Morgen.
Es geht wieder. Was für ein Loch. Und ich Vollidiot hab es mir selbst gegraben.
Bin gestern bei Pinterest über einen Pin auf ihrem Profil gelandet. Und statt diszipliniert umzudrehen hab ich mir angesehen was sie so gepostet hat. Die Kontaktsperre nicht eingehalten und direkt auf die Fresse dafür. Drei Dinge haben mich in den Abgrund gerissen.
1) Sie hat immer noch unser Profilbild. Ein gezeichnetes Bild einer Frau die sich an ihren Mann kuschelt. Das hatte sie mir während der Beziehung geschickt und ich empfand es immer als unser Bild. Dass sie es heut noch nutzt zeigt mir wie austauschbar ich bin.
2) Sie hat null Pins die auf einen Prozess des Reflektierens hindeuten. Stattdessen ganz viele über wie werde ich hübscher, wirke anziehender, wie die haut reiner, die Haare länger, welches sternzeichen ist gut im bett, ...
3) Sie ist wohl derzeit Single. Mr sugardaddy wurde schwer hintergeheult.

Fazit: Sie hat mich völlig abgeschrieben. Das war meine Lesart. Und das hat mich so runtergezogen. Und obwohl ich wahrlich nicht an ein Revival glaub(te), und sie das von anfang an ja auch sehr deutlich gesagt und gezeigt hat. Anscheinend wohnt tief in mir immer noch die Hoffnung dass sie zurückfindet.
Nachher geht's zum Ersttermin beim Therapeuten. Kann nur helfen.
PS: Hab jetzt Pinterest auf dem PC blockiert.

09.11.2018 10:58 • x 2 #54


A
Zitat von EsPasstNicht:
Erzähl doch mal von Deiner Ehe!


Stichpunkte: 22 Jahre Beziehung, davon 11 Ehe. 2 Kinder. Sie hatte ne Affäre und wollte zweigleisig weitermachen, ich nicht.
Um mich loszuwerden mit Anwalt und ebenfalls fremdgehender besten Freundin das ganze akribisch geplant und bösartig umgesetzt. Der Mann der besten Freundin hat das gleiche durchgemacht wie ich, mit 10 Tagen Versatz. Nur hatte der keine Eier und ist später zu seiner zurückgekrochen.
Sie wollte Haus und Kinder und dachte das ginge am besten, indem man den Mann diskreditiert. Wurde per gelogenem der will meinen liebhaber und sich selbst umbringen von der Trachtengruppe in Handschellen aus dem Wohnzimmer in die Klapse verfrachtet. Dort mittels Psychopharmaka geistig vergewaltigt und süchtig gemacht (Tavor heisst das Sch*zeug). Danach Rosenkrieg. 4 Jahre Scheidungsdauer, unzählige Verfahren, unendliche Kosten. Kinder leben 1 bei mir, 1 bei ihr. Haus hab ich behalten. Bin froh dass sie weg ist und alles weit hinter mir. Habe damit abgeschlossen.

09.11.2018 12:09 • x 2 #55


Femira
Hey Alfred,

sei doch ein wenig geduldiger mit dir sagt ja mal wieder die richtige...ich fass mir mal an meine Nase...
Ist doch klar, dass es dich reißt, wenn du wieder was von ihr mitbekommst.

Auch deine Lebenslust, deine Neugier und deine Freude schlafen nur...das kommt wieder, wenn du dich zu Ende gelöst und verabschiedet hast.
Eine Lampe würde ich mir auch wünschen in den dunkelsten Momenten. Manchmal haben wir das einfach nicht. Ich bitte dich, vertraue darauf, dass es besser wird, dass alle guten Gefühle wiederkommen. Auch die Hoffnungslosigkeit, die Trauer und die Verzweiflung wollen eine zeitlang gespürt werden. Bislang kann ich für mich sagen, dass insgesamt meine glücklichen Phasen länger waren als meine schlechten. Nun ist also mal eine längere schlechtere dran. Ist so. Überleben!

09.11.2018 22:59 • x 8 #56


M
lieber alfred,
so langsam solltest aber begreifen was deinem schätzele nun wirklich wichtig ist und ihr wichtig weiterhin scheint. gib ihr doch bitte einen grandiosen tritt und dies mit schmackes^^ diese frau hat einfach komplexe, wie armselig sich nur auf äusserliches zu reduzieren. das wirkt so billig und gähn...
rein vom lesen deiner beiträge (auch zu deiner ex-frau) nehme ich an, dass du ein wundervoller mensch bist. sehr sensibel, sich seiner werte treu bleibt ohne wenn und aber. ich wünsche dir wirklich, dass dein lachen zurückkommt, du deinen glauben an die liebe im leben nicht verlieren mögest. die lampe leuchtet schwach, aber sie leuchtet...

10.11.2018 07:26 • x 2 #57


L
Lieber Alfred,
ich bin 50 Jahre alt und ich habe schon immer viel in Foren gelesen bzw einfach Sachen die mich gerade interessieren, aber noch nie habe ich geantwortet. Deine Geschichte, dein Schmerz und deine Art es zu schreiben haben mich so berührt, dass ich jetzt auch mal antworten muss. Teils um meinen eigenen Schmerz wieder ein Stückchen damit zu verarbeint und teil um dir das Gefühl zu geben: es gibt noch andere Menschen, die so etwas überleben müssen und die wissen wie schlimm das für mich ist und verstehen mich auch. Das hilft mir immer wenn ich Angst hab durchzudrehen und nicht aufhören kann zu weinen. Ich erzähl dir meine Geschichte aber auch, weil ich dir wünsche, dass du in meinen Bewältigungsstrategien vielleicht auch noch einen Tipp findest, bei dem du glaubst er könnte für dich hilfreich sein, es auszuprobieren. So wie einige Vorredner von mir, bin ich auch der festen Überzeugung, dass mehr als nur die letzte Beziehung und die traumatische Trennung für die seelische Entgleisung auslösend ist, die du auch gerade erlebst. Deshalb möchte ich auch ganz voren anfangen. Bis ich 26 Jahre alt war, hielt ich mich für eine gutaussehende, humorvolle, intelligente und beliebte Frau. Ich fand meine Eltern und zwei Schwestern okay und meinte meinen Traummann geangelt zu haben, mit dem ich mich so toll fühlte. Wir waren damals ca. 2 Jahre zusammen und vorher hatte ich kürzere Beziehungen, dich ich ohne Kummer, weil ich es wollte einfach beendet hatte. Aber mit 26 fing ich an mich zu fragen, warum ich eigentlich das Geld alleine verdiene, während er immer in die Kneipe geht. Ich redete mit ihm und er meinte anfangs immer, wenns dir nicht passt, kannst du gehen. Das tat ich dann mehrmals und ich begann auch ansonsten an der Beziehung zu zweifeln, doch ich habe es nicht geschafft mich entgültig zu trennen. Erst mit Hilfe einer ambulanten fas zweijährigen Therapie und gleichzeitigen Besuch einer Selbsthilfegruppe habe ich mich aus dieser Abhängigkeit lösen können. Ich war vorher überzeugt, es war Liebe aber heute weiß ich nicht mal mehr. ob ich schon jemals echte Liebe gefühlt habe. Während des Kampfes, abwechselnd um die Beziehung bzw. meine Unabhängigkeit wurde ich mit 28 Jahren schwanger. Neue Runde: er macht jetzt alles und es ging weiter auf und ab bis mein Sohn 4 Jahre alt war. Dann hatte ich es geschafft. Alleine Leben mit meinem Sohn hat mich total erfüllt. Ich hab eine Umschulung gemacht, mir ein älteres Haus gekauft, alles möglichst kostengünstig für uns schön gemacht. Eine tolle Arbeit gefunden, viel mit meinem Sohn unternommen und alles war perfekt. Schon mit 14 Jahren hat mein Sohn seine Freundin kennen gelernt und sie ist bei uns mit eingezogen. Dir Probleme fingen ca. 2 Jahre später an, als ich merkte, dass er Dro. nimmt. Über die Gründe könnte ich auch ein Buch schreiben, aber ich möchte bei mir bleiben. Mein Ziel war immer, er soll selbstständig und selbstbewusst werden, damit er niemals von jemandem abhängig ist. Mit viel Anstrengung hat er seine Ausbildung regulär in Februar 2016 abgeschlossen. Zu dieser Zeit war unser Verhältnis schon so belastet, dass ich das Gefühl hatte, er muss jetzt auf eigene Beine gestellt werden und ich muss mich entscheiden, wie ich weiter leben will. Ich beantragte dafür eine psychosomatische Reha, die ich dann im Dezember 2016 für 5 Wochen begann. Im Oktober 2016 hatte ich mich zum ersten Mal wieder in einen Mann verguckt, und war dreimal mit ihm essen und es passierte auch mehr. Ich weiß immer irgendwie gleich, wenn ich jemanden gut finde, was nicht oft passiert und da fackel ich nicht lange. Nach Anfang November 2016 beendete er es für mich nicht nachvollziehbar und ich viel in ein so tiefes seelisches Loch, dass es für die paar Wochen und das was war total unangemessen war. Ich hatte ja den Termin für die Reha und ich glaubte fest, dass ich da geholfen bekomme, die Trennung auch zu akzeptieren. Ich war am 21.12. angereist und in der ersten Woche ging es mir wirklich besser. Seltsam war zwar für mich, dass ich im Antrag geschrieben habe, meine Ziele: 1. Klärung wie mit Sohn weiter (wer von uns zieht aus, wenn ich wohin), 2. möchte ich mein Haus behalten, wenn ja welche Veränderungen sind jetzt notwendig (Streit mit Neffe, der nebenan wohnt) 3. möchte ich mich beruflich nochmal verändern, weil ich das Gefühl bekam es in diesem Tempo und der Verantwortung nicht bis zur Rente machen kann und mit meiner Arbeit dabei noch zufrieden sein. In Wirklichkeit hatte ich aber in der Reha keine wirklichen Gedanken an diese Themen, sondern nur die Trennung und wie ich damit klarkommen soll. Eine gemeinsame Freundin meinte ich soll doch Silverster heim kommen. Es gibt eine Veranstaltung, da kommt er auch und es wäre gut, wenn er sieht, dass ich ihm nicht nachweine. Ich hatte noch soviel Kraft und ich wollte auch, dass er glaubt ich würde ihm keine Träne nachweinen, obwohl es viele waren. Deshalb hab ich mich schön zurecht gemacht, so wie ich mich wohl gefühlt hab und wollte einen schöne Silvesterparty verbringen und an Neujahr zurück in die Klinik fahren. Da ist es allerdings passiert. Der Abend war gut und ich gut drauf, spreche einen am Ende einen Mann an, der mir schon immer mal aufgefallen war, den ich aber für zu jung hielt, ob er am Ende mit kommen will zu meiner Freundin in den Partyraum und weiter feiern. So begann die Beziehung mit ihm. Er für mich perfekt 12 Jahre jünger, mir erzählt er will endlich mal ankommen, Kinder habe er sich mal gewünscht - jetzt aber schon aufgegeben. Ich war von Beginn an zwischen Himmel (einfach genießen) und Hölle (hab ständig über die schönen Worte von ihm nachgedacht, hatte Angst er will mich nicht mehr, er darf das nicht merken, wie ich heimlich klammere) Schon während ich noch bei der Reha war drehten sich meine Gedanken dauernd um ihn und ich wollte perfekt für ihn sein. Ich wurde depressiver und ich sorgte dafür, dass er mich immer nur in guten Zeiten sah. Bei ihm gings mir auch immer wirklich gut. Nur zwischen den Treffen wurde es immer schlimmer. Er redete mal von Heiraten und mal von wir lassen es lieber ganz. Nach der Reha im Februar 2017 bin ich weiter in ambulante Therapie gegangen. Das Ziel war, entweder muss ich mit ihm so glücklich sein wie er ist. Er liebt mich so gut er kann, hat meine Therapeutin mal gesagt, nur er kann es leider überhaupt nicht. Andere Geschichte: er ist bindungsunfähig resultierend aus Kindheitserfahrungen. Ich hab ihm das Buch Jein von Stephanie Stahl geschenkt und mir auch. Insgesamt hat die Beziehung 13 Monate gedauert. Ich hab in den letzten Monaten versucht mich zu lösen, das hat er gemerkt und auch Angst bekommen, verlassen zu werden. Aber die richtige und bis jetzt noch andauernde Katastrophe begann für mich, als ich gesehen hab er hat eine neue Freundin mit kleinen Kindern. Ich konnte nicht mehr arbeiten, mein ganzer Körper hat sich so schwach angefühlt und ich dachte echt, ich sterbe, weil ich diesen Schmerz nicht aushalten kann und ich wäre auch am liebsten gestorben. Das einzige was mich einigermaßen aus dem Schmerz geholt hat, war wenn ich stundenlang über ihn und uns gegrübelt habe und gelesen habe und geschrieben habe, dass ich zu dem Schluss kam: er wird die Beziehung mit ihr auch nicht aufrecht erhalten können und er wird dann zu mir zurück kehren, so wie vorher öfters und sehen, dass ich die beste Frau in seinem Leben war und immer bin. Leider oder zu Glück ist das bisher nicht passiert und ich halte die Kontaktsperre seit dem Aufrecht, sogar zu der gemeinsamen Freundin, weil es einfach zu sehr weh tut und es mir so schlecht geht. Meine Psychologin hat im April dann gesagt, wir werden das ambulant nicht schaffen. Ich bin bindungstraumatisiert, das sind ganz frühe Kindheitserfahrungen gewesen. Ich habe mir die beiden Psychosomatischen Kliniken angeschaut, die sie mir empfohlen hat und ich bin dann im Juni in die stationäre Therapie gegangen. Du brauchst dafür nur eine Einweisung vom Hausarzt. Dann meldest du dich in der Klinik deines Vertrauens und bekommst einen Aufnahmetermin in den nächsten Wochen. Ich war dann 8 Wochen stationär und ich hab in der Gruppentherapie ein Rollenspiel gemacht, bei dem ein Gruppenmitglied stellvertretend für ihn stand und die Therapeuten meine Hand gehalten hat und mir die Abschiedssätze vorgesprochen hat, die ich wiederholt habe. Es war sehr ergreifend und gemeinsam mit den anderen intensiven Therapien hat es mich auf meinem Weg zu mir selbst ein großes Stück nach vorn gebracht. Im Anschluss an die stat. Therapie war ich weitere 8 Wochen in der gleichen Klinik in der Tagesklinik. Das war auch sehr gut. Zuhause viel ich nämlich nach drei Tagen in mein altes Muster zurück. Es sind jetzt also insgesamt 9 Monate seit dem endgültigem Aus, aber ich denke noch jeden Tag an ihn und manchmal ist mir alles egal und ich will ihn oder garnix und manchmal siegt der Verstand und ich sehe ein, dass die Beziehung Mängel hatte. Der größte war aus heutiger Sicht auch bei uns die Kommunikation. Er war sehr unsicher und widersprüchlich mir gegenüber und ich hab mir oft vorgenommen, ihm zu sagen was ich mir anders wünschen würde, es aber nicht geschafft, weil es nicht gepasst hat oder ich gespürt hab, er würde es eh nicht verstehen und ich ihn einfach nicht verlieren wollte. Heute glaube ich, es gab in uns Gründe und Bedürfnisse die uns zusammengeführt haben, aber die waren mehrheitlich nicht ganz gesund. Ich schwanke im Moment zwischen: weiter hart an mir arbeiten und in diesem Leben doch noch einmal eine gesunde Beziehung auf Augenhöhe erleben oder doch sagen: meine Persönlichkeit ist so geprägt und ich kann keine normale Liebesbeziehung führen, weil ich es einfach nie kennen gelernt habe und nicht weiß wie es funktionieren soll. Der Schlüssel wäre vielleicht die offene und ehrliche Kommunikation, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mich dann auch so sehr angezogen fühle wie bei diesem geheimnisvollen und unsicheren Bindungen...? Alfred Müller jetzt bin ich auf deine Antwort gespannt, was nicht heißen soll, du musst antworten.

10.11.2018 12:16 • #58


A
@femira: EInfach nur Danke für Deine wohltuenden Worte.
@milu: Auch Dir ein Danke. So recht Du hast! So wenig ändert die Erkenntnis etwas. Etwas in mir will sie nicht loslassen. Klammert sich an diese grausame, eigennützige Frau. Sie ist mein Kryptonit. Ich fürchte mich derzeit vor beiden Varianten. Dass sie nie zurückkommt. Und auch dass sie zurückkommt.
@lieschenmüller: Du bekommst morgen ne Antwort.

10.11.2018 23:13 • x 2 #59


A
Wieder mal Wochenende, Samstag abend.
Hatte Besuch von ner alten Freundin und konnte mich null auf sie einstellen.
Sie sass auf der Couch auf ihrem Platz und es war als würde ich den falschen Film betrachten.Sie hätte gerne die Nacht hier verbracht... Hab sie recht früh weitergeschickt. Ich war weder mit kopf noch herz hier...

5 Jahre. Weggeworfen. Mich wie Müll entsorgt. Ich bin enttäuscht. Aber immer noch nicht wütend.
In jedem Trennungsratgeber steht was von Wut. Ich fühle keine. Und das obwohl Wut lange Zeit sehr präsent in mir, meinem Leben war. Sie scheint aufgebraucht. Meine Psyche scheint Wut nicht als angemessene Reaktion zu erachten. EInerseits bin ich darüber froh. Meine Wut ist ... brutal. Zerstörerisch. Eine Stampede. Doch ich frage mich, wenn selbst diese starke Emotion, dieses mich lange Zeit begleitende und manchmal beherrschende Gefühl nicht mehr hochkommt...? Bin ich so schwach dass ich nicht mal das mehr aufbringen kann? Ist da nur noch so wenig in mir?
Ich beobachte meine Gedanken. Sehe die warums und zu späts, doch heute sind sie zumindest nicht ganz so schmerzhaft.
Ein Leben in Askese? Mönch in Tibet? Ich hab sowas immer belächelt. Heute scheint es reizvoll. Sich aus dieser Welt zu verabschieden und in eine Welt der Stille, der Einkehr einzutauchen. Gottseidank hab ich mit Dro. und Seelenfängern nix am Hut. Ich wär leichte Beute.
Samstag abend. ca 250 Samstage hiess das - liebe machen. nicht S.! Liebe! machen!
So hab ich es immer empfunden. Es war eine Zeit ohne Worte, der höchsten Vertrautheit. Voll schöner Gefühle. Nähe. Zärtlichkeit. Leidenschaft. Eine Zeit der aboluten offenheit und hingabe.
Heute spüre ich die leere. Fühle mich einsam. Bin melancholisch. Denke mit Schmerz, aber auch mit ein klein wenig Dankbarkeit dass ich das erleben durfte, zurück an gemeinsame Samstag Abende. Wünsche mir dass ich so eine Verbundenheit nochmal erfahren könnte und fürchte dass das nie weider möglich sein wird. Ob ich je wieder so vertrauen kann? Werde?
Ich weiss es nicht. Ich versuche zwischen allen wenn's, aber's, allen auf mich einstürzenden Erinnerungen, all den möglichen und unmöglichen Zukünften einen Ruhigen Ort zu erreichen. Das jetzt (bin gerade massiv durch E.Tolle beeinflusst).
Es gelingt nur sehr bedingt.
Es gibt nur sehr wenige Menschen im meinem Umfeld die noch zu mir durchdringen. Es ist als würde sich mein Leben, mein ich durch ihren Weggang langsam auflösen. Heute abend lasse ich es zu. Lasse mich durchdringen von den Wellen des Schmerzes, der Fragen, der Zweifel. Beobachte wie sie meine Glaubenssätze, meine Verhaltensmuster stück für stück abtragen.
Ich stelle mich nicht entgegen. Thomas D hats besungen - sie hat mich mitgenommen. Ich will es nicht zurück.
Auf den trümmern der vergangenheit werde ich neu bauen. stück für stück. Ein Phönix. Doch vorher muss ich brennen. Vorher muss ich durch den Schmerz. ich werde diesen weg gehen. alleine. millimeterweise. ich mache mich auf die reise. es geht nicht mehr um sie. es geht um den weg.

Mit diesen, der Verwirrtheit entsprungenen Worten mag ich für heute enden.
Danke an alle die mich bisher begleitet, unterstützt, getragen haben. Ihr seid toll.

10.11.2018 23:56 • x 12 #60


A


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